Ein Wärmetauscher ist ein wichtiges Heizungsbauteil, um Wärmeenergie aus Abgasen zu gewinnen. Verbraucher können damit Kosten sparen und die Umwelt wird durch weniger Emissionen geschützt. Lesen Sie hier alles Wichtige rund um den Wärmetauscher in der Heizung.

So funktioniert ein Wärmetauscher

Der Wärmetauscher wird im Fachjargon als „Wärmeübertrager“ bezeichnet. Damit wird die eigentliche Funktion des Bauteils auch genauer beschrieben. Denn ein Wärmeübertrager überträgt Wärmeenergie von einem Medium auf ein anderes Medium.

Dieser Vorgang wird auch „Rekuperation“ genannt. Denn mithilfe eines Wärmetauschers kann Energie zum Beispiel aus heißen Abgasen „wiedergewonnen“ werden. Sie wird dann vom Gas auf eine Flüssigkeit, meist Wasser übertragen.

Wärmetauscher kommen übrigens nicht nur in Heizkesseln zum Einsatz, sondern auch in der Solarthermie. Während in der Heiztechnik vor allem die Wärmeenergie der heißen Abgase auf ein Trägermedium (Luft oder Wasser) übertragen wird, sorgen Wärmeübertrager im Solarpanel dafür, dass die Sonnenenergie auf ein Trägermedium überführt wird.

Wärmetauscher in der Heiztechnik

In Standard-Heizungsanlagen kommen zwei verschiedene Formen von Wärmetauschern zum Einsatz: Platten- und Rohrwärmetauscher.

Plattenwärmetauscher bestehen aus Platten, die zwei Flüssigkeiten voneinander trennen. Auf der einen Seite befindet sich das Heizwasser, auf der anderen das Trinkwasser. Der Plattenwärmetauscher hat in diesem Fall die Aufgabe, das Trinkwasser zu erwärmen, wenn Sie zum Beispiel warm duschen wollen.

Rohrwärmetauscher übertragen Wärmeenergie innerhalb eines Rohrsystems. Im Innenrohr fließt warmes Wasser, im Außenrohr kühles Wasser. Beide Flüssigkeiten laufen in entgegengesetzte Richtungen. Indem das heiße Heizungswasser im Innenrohr durch das kühlere Wasser strömt, wird diese Flüssigkeit erwärmt. Auf diese Weise kann zum Beispiel Trinkwasser in einem Pufferspeicher erwärmt werden.

Direkte oder indirekte Wärmeübertragung

Die Wärmeübertragung kann bei einem Wärmetauscher direkt oder indirekt erfolgen. Die direkte Übertragung finden zum Beispiel bei Wärmetauschern statt, die direkt am Brenner montiert sind. Dort wird die Wärmeenergie der Brennflamme einer Öl- oder Gasheizung verwendet, um das Heizungswasser im Wärmetauscher zu erwärmen.

Eine direkte Übertragung der Wärmeenergie findet anschließend in Ihren Heizkörpern statt. Letztlich sind diese nämlich auch eine Art Wärmeübertrager, da sie Wärme über den Heizkörper an die Raumluft durch Konvektion sowie durch Strahlung an andere Festkörper im Raum abgeben.

Eine indirekte Wärmeübertragung findet schließlich in der Brennwerttechnik statt.

Der Wärmetauscher und die Brennwerttechnik

In Brennwertheizungen übernehmen Wärmetauscher eine sehr wichtige Funktion. Während die Standard-Wärmetauscher die durch die Verbrennung entstandene Wärme direkt an das Heizungswasser abgeben, gibt es bei Brennwertthermen oder -kesseln noch einen weiteren Wärmeübertrager.

Er hat die Aufgabe, die heißen Abgase aus der Verbrennung abzukühlen. Das dadurch entstehende Kondensat setzt sich an einem Rohrsystem ab und gibt dadurch Wärmeenergie an die Frischluftzufuhr für den Brenner oder direkt an das Heizwasser ab.

Dadurch benötigt der Heizkessel weniger Energie, um das Heizwasser oder das Brauchwasser zu erwärmen.

Wärmetauscher in Holzheizungen

Holzheizungen, also Pelletkessel, Kaminöfen oder Pelletöfen, werden erst mit einem Wärmeübertrager wirklich effizient. Bei diesen Feuerstätten wird der Wärmeübertrager jedoch meist Wassertasche genannt. Die Wärmeübertragung erfolgt dabei direkt vom Brennraum auf ein Trägermedium, also Wasser, das als Brauchwasser oder als Unterstützung für die Heizungsanlage verwendet werden kann.

Wärmetauscher in Heizsystemen unverzichtbar

Wer sich am offenen Feuer oder an der Strahlungswärme des Kamin- oder Kachelofens wärmt, braucht keinen Wärmetauscher. Denn in diesem Fall wird die Wärme der Verbrennung direkt an die Umgebungsluft bzw. Festkörper im Raum abgegeben. Doch sobald eine Zentralheizung im Spiel ist, ist der Wärmetauscher unverzichtbar. Denn nur mit diesem Bauteil lässt sich die erzeugte Wärmeenergie auf das Heizungswasser übertragen, mit welchem die Heizkörper versorgt werden.

Fazit

Weil der Wärmetauscher ein so wichtiges Bauteil ist, sollten Sie Ihre Heizungsanlage regelmäßig warten lassen. Im Rahmen der Wartung wird dann geprüft, ob der Wärmetauscher in der Heizung ordnungsgemäß funktioniert. Insbesondere bei Gasthermen kann der Wärmetauscher durch Kalk oder Staub verstopfen und zu höheren Abgaswerten sowie einem höheren Gasverbrauch führen.