Kompakt, wandhängend, leicht zu installieren – die Gründe, sich für eine Gastherme zu entscheiden, liegen auf der Hand. Aber ist sie auch in 2023 noch eine vernünftige Lösung und gibt es ab 2024 tatsächlich ein Verbot? Wir geben Antworten.

Das Ende der Gasheizung, so wie wir sie kennen, ist absehbar. Denn bei der Verbrennung von Erdgas wird CO2 freigesetzt. Werden die Klimaziele ernst genommen, muss der Umstieg auf emissionsarme Heizsysteme erfolgen. Das hat die aktuelle Bundesregierung bereits in ihrem Koalitionsvertrag festgehalten. Einst hieß es, dass ab 2025 jede neu eingebaute Heizung möglichst mit 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden soll. Im März 2022 einigten sich die Parteien im Koalitionsausschuss, infolge des Krieges in der Ukraine, diese Regelung auf 2024 vorzuziehen. Im März 2023 gab es nun einen ersten Gesetzesentwurf, der medial für viel Aufregung sorgte, obwohl die Eckpunkte schon lange bekannt sind.

Die wichtigste Nachricht zuerst: Es wird kein Verbot von Gasheizungen geben. Denn auch nach 2024 kann weiter mit Gas geheizt werden. Kein Beschluss oder Entwurf verbietet das. Aber, das ist der Plan, neue Heizungen sollten mit mindestens 65 Prozent erneuerbare Energie betrieben werden. Ausnahmen sollen möglich sein und in Härtefällen eine Befreiung von der Pflicht erfolgen.

Bestehende Gasthermen können natürlich weiter betrieben und repariert werden. Zudem gibt es keine Pflicht zur Wärmepumpe, da Beschlüsse und Entwürfe technologieoffen sind. So kann der Anteil erneuerbarer Energien auch mit 65 Prozent grünen Gasen erreicht werden. Zudem wird es Förderung geben, um den Umstieg zu erleichtern.

Noch ist aber nichts beschlossen und es wird weiter gerungen, eine finale gesetzliche Regelung zu finden.

Wir haben Ihnen alles zum vermeintlichen Verbot von Gasheizungen zusammengefasst.

Der Begriff Gastherme wird übergreifend für alle wandhängende Gasheizungen verwendet. Alternativ fällt unter anderem auch der Begriff Heiztherme. Ursprünglich beschreibt der Begriff Gastherme ein Gerät für Heizungswärme oder Warmwasser. Dabei erfolgt die Erwärmung nach dem Durchlaufprinzip, das heißt, dass das Heizwasser oder das Brauchwasser nur bei Bedarf erwärmt und nicht gespeichert werden.

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Werden Heiz- und Brauchwassererwärmung miteinander kombiniert, handelt es sich um eine Kombitherme. Dabei kommt auch hier ein Durchlauferhitzer bei der Trinkwassererwärmung zum Einsatz. Das Heizwasser wird über einen Wärmetauscher erhitzt.

Auch wandhängende Gas-Kompaktgeräte werden umgangssprachlich als Gastherme bezeichnet. Wie bei der Kombitherme sind hier Heizwasser- und Trinkwassererwärmung in einem Gerät vereint, allerdings ohne Durchlauferhitzer. Stattdessen ist ein Speicher integriert. Die meisten Gas-Kompaktgeräte sind jedoch bodenstehend, da die integrierten Speicher das Produkt zu groß für eine Wandmontage machen.

Die Preise von Gasthermen fallen je nach Leistung, Modell und Technik unterschiedlich aus. Im Durchschnitt sollten Sie aber 1.600 Euro bis 4.000 Euro allein für den Kauf des Gerätes einplanen. Die Installationskosten kommen noch dazu.

Gasthermen sind dabei in der Regel preiswerter als Gas-Kompaktgeräte oder Gas-Brennwertkessel, da sie ohne Warmwasserspeicher auskommen.

Kostenbeispiel für den Kauf der Gastherme

Um Ihnen eine bessere Vorstellung für die Kosten einer Gastherme zu geben, zeigen wir Ihnen im Folgenden ein Kostenbeispiel für eine Gastherme inklusive Installation durch uns.

Posten oder Bauteil Kosten
Gastherme t1. (inkl. tado° Heizungssteuerung mit 2 Thermostaten) 2.280 Euro
Komplette Installation der Heizungsanlage 1.930 Euro
Warmwasserspeicher 120 Liter 670 Euro
Alle notwendigen Heizkreiskomponenten 270 Euro
Abgassystem 250 Euro
Peripheriegeräte 600 Euro
Montagematerial 420 Euro
Summe Brutto 6.420 Euro
Ihre Kosten (inkl. MwSt.) 7.640 Euro
Beispielrechnung Referenzobjekt

Referenzobjekt Reihenhaus aus 1980, beheizte Fläche 100qm, Anzahl der Personen: 2; Dach, Fenster und Wände nachträglich gedämmt, Abgasführung durch einen gemauerten Schornstein

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Gastherme Kosten: Das kommt noch hinzu

Wie das Preisbeispiel zeigt, kommen beim Kauf einer Gastherme neben den Kosten für das Gerät auch weitere Kosten für die Montage, für notwendiges Zusatzmaterial und Zusatzgeräte hinzu. Wenn noch kein Gasanschluss vorhanden ist, sind auch hierfür Kosten je nach Versorger zwischen 1.000 und 2.000 Euro einzuplanen. Alternativ können Sie eine Gastherme auch mit Flüssiggas betreiben.

>> Erfahren Sie mehr zum Gasanschluss, was er kostet und wo Sie ihn beantragen

In diesem Fall benötigen Sie einen Flüssiggastank, für den Sie mindestens 1.500 Euro einplanen müssen. Je größer der Tank, desto höher ist der Preis. Zusätzlich fallen für den Tank auch Wartungskosten an. Es besteht aber auch die Möglichkeit, einen solchen Tank zu mieten.

Gastherme mit Heizwerttechnik noch zeitgemäß?

Die angegebenen Preise beziehen sich auf Gasthermen mit Brennwerttechnik. Eine Gastherme mit der alten Heizwerttechnik ist zwar günstiger in der Anschaffung, durch die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) allerdings nur noch in Ausnahmefällen zulässig.

Grund hierfür ist die schlechte Energiebilanz der veralteten und ineffizienten Heizwerttechnik. So verbraucht die Gastherme mit Heizwerttechnik 30 Prozent mehr Energie als eine moderne Gastherme mit Brennwerttechnik.

Heizwert vs. Brennwert - Warum alte Gasthermen ausgetauscht werden müssen

Gasthermen mit Heizwerttechnik nutzen den zugefügten Brennstoff nicht optimal und sorgen so dafür, dass die Heizkosten unnötig hoch sind.

Der Grund liegt in der Nichtnutzung der bei der Verbrennung entstandenen Wärme der Abgase, die einfach durch den Schornstein entweichen, wie unsere Infografik zeigt:

Gasthermen mit Brennwerttechnik nutzen die Wärme der Abgase über einen zweiten Wärmetauscher und führen sie dem Heizkreislauf zu. So wird der Brennstoff weitaus effizienter eingesetzt und es kommt zu Einsparungen von 30 Prozent. Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber eine Austauschpflicht von Gasthermen, die 30 Jahre und älter sind, im GEG vorgeschrieben.

Wer dem nicht nachkommt und unter keine Ausnahmeregelung fällt, läuft Gefahr, für die alte Gastherme ein Bußgeld in Höhe bis zu 50.000 Euro zahlen zu müssen.

Mit Beginn des Jahres 2021 wurde die Förderung in das Gesetz Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) überführt. Die Gasheizung war da schon kein Bestandteil der Förderung mehr. Nur in Kombination mit erneuerbaren Energien wurde ein staatlicher Zuschuss gezahlt. Doch seit August 2022 wurde diese Förderung gestrichen. Kombinieren Sie jetzt eine Gasheizung mit Solarthermie, erhalten Sie statt bis zu 45 Prozent für das gesamte System nur noch 25 Prozent allein auf Solarthermie. Damit ist eine Gas-Hybridheizung weniger attraktiv als beispielsweise eine Wärmepumpe, für die sie bis zu 40 Prozent Förderung erhalten.

>> Erfahren Sie mehr zu den Details beim Thema Förderung Heizung

Die jährlichen Betriebskosten der Gastherme setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen. Entscheidenden Anteil haben die Verbrauchskosten für den Brennstoff.

Selbst wenn Sie Ihren eigenen Verbrauch über Ihr Heizverhalten steuern können, so bleibt dennoch die Abhängigkeit vom Gaspreis, der Veränderungen unterliegt.

Allgemein lässt sich festhalten, dass der Gaspreis im Vergleich zum Ölpreis weniger starke Schwankungen aufweist.

Es gehört auch zur Wahrheit, dass viele Gasanbieter den günstigen Einkaufspreis nicht an die Verbraucher weitergegeben haben.

Gasanbieterwechsel kann Betriebskosten der Gastherme senken

Das bedeutet für Sie, dass Sie mit dem Wechsel des Gasanbieters die laufenden Kosten Ihrer Gastherme senken können.

Hier sind, über das Jahr gesehen, Ersparnisse bis zu mehreren hundert Euro drin.

Oftmals wird mit preiswerten Tarifen geworben, die dann jedoch nur ein Jahr Bestand haben und im Folgejahr wird draufgezahlt.

Unser Tipp: Prüfen Sie Ihren Gastarif und vergleichen Sie ihn mit anderen Anbietern. So senken Sie die laufenden Kosten Ihrer Gastherme.

Laufende Kosten: Wartung der Gastherme

Die Wartung der Gastherme ist aus verschiedenen Gründen notwendig und daher ein nicht zu umgehender Posten bei den laufenden Kosten.

Nur durch eine ordnungsgemäße Wartung können Sie sicherstellen, dass Ihre Gastherme weiterhin zuverlässig und energiesparend arbeitet.

Zudem wird für eine Herstellergarantie mitunter eine jährliche Wartung vorausgesetzt. Planen Sie daher ca. 200 bis 400 Euro ein.

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Sie zahlen über einen selbstbestimmten Zeitraum eine monatliche Rate, mit der Ihre neue Gastherme, die Installation, eine regelmäßige Wartung und Serviceeinsätze bei eventuellen Störungen abgegolten sind.

Ihr Vorteil: Volle Kostenkontrolle ohne Bindung an einen Gasversorger

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Gastherme benötigt wenig Platz

Im Vergleich zu einem bodenstehenden Brennwertkessel benötigt die Gastherme wenig Platz und lässt sich recht leicht in den Wohnraum integrieren.

Dank mittlerweile sehr ansprechendem Design fügt sie sich sehr gut ein. Ein extra Heizungsraum ist hier nicht notwendig. Darüber hinaus lässt sich die Gastherme einfach installieren.

Kosten der Gastherme als Pluspunkt

Eine Gastherme ist eine preiswerte Option in der Anschaffung. Die Betriebskosten sind stark an den Preis für Erdgas gekoppelt. Momentan werden die Kosten über die Gaspreisbremse

Dank moderner Brennwerttechnologie senkt eine neue Gastherme den Energieverbrauch um mindestens 30 Prozent im Vergleich zur alten Gastherme.

Das garantiert ein hohes Sparpotenzial bei den Energiekosten. Wenn Sie dies nun ins Verhältnis zum günstigen Anschaffungspreis setzen, erhalten Sie einen vergleichsweise kurzen Amortisationszeitraum von wenigen Jahren.

Im Vergleich zur Ölheizung sind die CO2-Emissionen der Gastherme geringer. Daher sind auch die seit 2021 geltenden Zusatzkosten im Rahmen der CO2-Steuer geringer. Da dieser Preis bis 2025 auf 55 Euro pro Tonne steigt, werden auch die Einsparungen im Vergleich zu Öl deutlicher ausfallen.

Allerdings ist die Gastherme keine geeignete Heizung, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Daher ist das Ende von Gasheizungen mit Erdgas folgerichtig.

Warmwasserbereitung der Gastherme ist limitiert

Ein weiterer Vorteil kommt mit einem Nachteil daher. Da das Brauchwasser über einen Durchlauferhitzer erwärmt wird, ist die Menge limitiert und es kommt zu Temperaturschwankungen, wenn mehr Warmwasser benötigt wird.

Mehr Hygiene bei Durchlaufprinzip

Gleichzeitig ist dieses Prinzip für die Wasserhygiene ein Pluspunkt, da es keine Keimbildung durch stehendes Wasser geben kann. Bei Wasserspeichern muss dahingehend gewährleistet sein, dass mindestens einmal pro Tag ein Wasseraustausch erfolgt.

Zudem gilt, dass die Gastherme mit dem Durchlaufprinzip wenig Speicherverluste bei der Warmwasserbereitung hat und somit hier weniger Energie verloren geht.

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Gastherme perfekt für kleinere Wohneinheiten

Allgemein lässt sich sagen, dass Gasthermen für den kleineren Heiz- oder Warmwasserbedarf geeignet sind und daher in Etagenwohnungen oder kleinen Einfamilienhäusern Anwendung finden. Wenn Sie nur Heizung oder Warmwasser bedienen möchten, ist die Gastherme ausreichend. Brauchen Sie sowohl Heizung als auch Warmwasser, ist die Kombitherme eine gute Wahl.

Gas-Kompaktgeräte sind sowohl in Etagenwohnungen als auch in Ein- und Zweifamilienhäusern einsetzbar. Viel hängt auch davon ab, wie hoch der Warmwasserbedarf ist. Wer mindestens zwei Wasserabnahmestellen mit Warmwasser versorgen möchte, der sollte ein Kompaktgerät mit Wasserspeicher der Gastherme vorziehen.

Gasthermen im Vergleich

Welche weiteren Unterschiede es zwischen Gastherme und Gas-Kompaktgerät gibt und welche Vorteile sich jeweils benennen lassen, fasst die folgende Tabelle gut zusammen.

Gas-Kombitherme Gas-Kompakttherme
Warmwasserbereitung Durchlauferhitzer integrierter Warmwasserspeicher
Vorteile + geringer Platzverbrauch
+ geringe Installationskosten
+ hohe Wärmeleisteung
+ für hohen Warmwasserverbrauch geeignet
Nachteile - Platz in Küche oder Bad erforderlich
- geringere Wärmeleistung als Kompaktgeräte
- hoher Platzbedarf durch Speicher
- Gerät häufig teurer als Kombithermen
geeigneter Gebäudetyp Etagenwohnung, kleine Einfamilienhäuser Etagenwohnung, Ein- und Zweifamilienhäuser

Frühjahr und Sommer beste Zeit für Wechsel

Grundsätzlich können Sie Ihre neue Gastherme zu jeder Jahreszeit kaufen und installieren lassen. Die beste Zeit ist erfahrungsgemäß jedoch im Frühjahr und Sommer. Im Winter ist Hochsaison, da dann die Schwachstellen der alten Heizung zum Vorschein kommen und schnell Ersatz gesucht wird.

Wechseln Sie bereits vorher zu einer neuen Gastherme, ersparen Sie sich so kalte Tage, wenn die alte Anlage im Winter Probleme macht.

Expertenfazit zur Gastherme
Andreas Kühl

"Gasthermen sind die kompakte Variante von Gasheizungen. Sie arbeiten durch die Brennwertnutzung ähnlich effizient. Ihr Vorteil ist aber, dass sie kleiner und kompakter sind. Durch diesen Unterschied sind sie preiswerter.

Sie können Gasthermen an der Wand montieren und wohnungsweise einsetzen. Durch den dezentralen Einsatz der Gastherme erzeugen Sie die Wärme eher entsprechend dem Bedarf als zentrale Heizungen."

Andreas Kühl
Diplom-Ingenieur (FH) für Bauphysik, Elektromechaniker und Energieblogger

"Gasthermen sind die kompakte Variante von Gasheizungen. Sie arbeiten durch die Brennwertnutzung ähnlich effizient. Ihr Vorteil ist aber, dass sie kleiner und kompakter sind. Durch diesen Unterschied sind sie preiswerter.

Sie können Gasthermen an der Wand montieren und wohnungsweise einsetzen. Durch den dezentralen Einsatz der Gastherme erzeugen Sie die Wärme eher entsprechend dem Bedarf als zentrale Heizungen."

Andreas Kühl
Andreas Kühl
Diplom-Ingenieur (FH) für Bauphysik, Elektromechaniker und Energieblogger

Wenn Sie mehr über die einzelnen abgebildeten Gasthermen erfahren möchten, klicken Sie einfach auf das jeweilige Bild. Mehr Heizthermen und weitere Gasheizungen finden Sie auf unserer Übersichtsseite zur Gasheizung.

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Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.