Kompakt, wandhängend, leicht zu installieren – die Gründe, sich für eine Gastherme zu entscheiden, liegen auf der Hand. Aber ist sie auch in 2023 noch eine vernünftige Lösung und gibt es ab 2024 tatsächlich ein Verbot? Wir geben Antworten.
- Sind Gasthermen ab 2024 verboten?
- Gastherme mit Wasserstoff: Ist das sinnvoll?
- Was bedeutet Gastherme?
- Was kostet eine Gastherme?
- Gibt es für eine Gastherme noch Förderung?
- Wie hoch sind die Betriebskosten?
- Was sind Vor- und Nachteile der Gastherme?
- Für wen ist eine Gastherme geeignet?
- Wann ist die beste Zeit für einen Heizungswechsel
- Gasthermen Marken & Modelle bei thermondo
Sind Gasthermen ab 2024 verboten?
Das Ende der Gasheizung, so wie wir sie kennen, ist absehbar. Denn bei der Verbrennung von Erdgas wird CO2 freigesetzt. Werden die Klimaziele ernst genommen, muss der Umstieg auf emissionsarme Heizsysteme erfolgen. Spätestens 2045 wird Heizen mit Gas nicht mehr möglich sein. Bis dahin soll der Umstieg auf erneuerbare Energien erfolgt und Deutschland klimaneutral sein. Das legt das im September 2023 verabschiedete Heizungsgesetz fest. Bis dahin ist das Heizen mit Gas weiterhin möglich. Allerdings wird der Kauf von reinen Gasheizungen und damit natürlich auch Gasthermen ab 2024 mehr und mehr eingeschränkt.
Mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz, das als Heizungsgesetz Berühmtheit erlangt hat, gilt ab 2024 schrittweise, dass neue Heizungen mit mindestens 65 Prozent erneuerbare Energie betrieben werden müssen. Anfangs sind nur Neubauten in Neubaugebieten betroffen. Für alle anderen gilt: Die Kommunen sind in der Pflicht, ihre Wärmeplanung abzuschließen. Für Kommunen über 100.000 Einwohner soll diese bis 2026, für alle anderen bis 2028 abgeschlossen sein. Erst wenn die Wärmeplanung der Gemeinde vorliegt, gilt die 65-Prozent-Regel bei neuen Heizungen. Aber auch dann wird es keine Pflicht zur Wärmepumpe geben, das Gesetz ist hier technologieoffen. So kann der Anteil erneuerbarer Energien auch mit 65 Prozent grünen Gasen oder Wasserstoff erreicht werden. Außerdem wird es Förderung geben, um den Umstieg zu erleichtern.
Wir haben Ihnen alles zum vermeintlichen Heizungsgesetz zusammengefasst.
Gastherme mit Wasserstoff: Ist das sinnvoll?
Das geplante neue GEG räumt die Option Wasserstoff für Gasthermen als Lösung ein. Allerdings ist unter Experten umstritten, ob Heizen mit Wasserstoff wirklich eine sinnvolle Alternative ist. Letztendlich ist es nach momentanen Stand eine Wette auf die Zukunft, denn noch besteht keine ausreichende Infrastruktur, die vergleichbar mit dem Erdgasnetz ist. Das heutige Wasserstoffnetz ist ausschließlich auf die Industrie ausgerichtet und bereits ausgelastet.
Zudem ist die Herstellung von grünem Wasserstoff sehr teuer und aufwendig. Gerade im Vergleich zur Wärmepumpe wird das deutlich. Der Energieaufwand ist beim Heizen mit Wasserstoff fünfmal höher.
Noch gibt es keine H2-ready-Gasthermen, die 100 Prozent mit Wasserstoff betrieben werden können. Hersteller vermelden zwar, dass es solche Lösungen bald geben wird, doch noch fehlen entsprechende Produkte.
Es gibt also noch viele Fragezeichen, weshalb die Anschaffung einer H2-ready-Gastherme ein gewisses Risiko darstellt. Weniger Risiko stellt die Wärmepumpe als Alternative dar. In Sachen Effizienz ist sie sowieso überlegen.
Was bedeutet Gastherme?
Der Begriff Gastherme wird übergreifend für alle wandhängende Gasheizungen verwendet. Alternativ fällt unter anderem auch der Begriff Heiztherme. Ursprünglich beschreibt der Begriff Gastherme ein Gerät für Heizungswärme oder Warmwasser. Dabei erfolgt die Erwärmung nach dem Durchlaufprinzip, das heißt, dass das Heizwasser oder das Brauchwasser nur bei Bedarf erwärmt und nicht gespeichert werden.
Werden Heiz- und Brauchwassererwärmung miteinander kombiniert, handelt es sich um eine Kombitherme. Dabei kommt auch hier ein Durchlauferhitzer bei der Trinkwassererwärmung zum Einsatz. Das Heizwasser wird über einen Wärmetauscher erhitzt.
Auch wandhängende Gas-Kompaktgeräte werden umgangssprachlich als Gastherme bezeichnet. Wie bei der Kombitherme sind hier Heizwasser- und Trinkwassererwärmung in einem Gerät vereint, allerdings ohne Durchlauferhitzer. Stattdessen ist ein Speicher integriert. Die meisten Gas-Kompaktgeräte sind jedoch bodenstehend, da die integrierten Speicher das Produkt zu groß für eine Wandmontage machen.
Was kostet eine Gastherme?
Die Kosten von Gasthermen fallen je nach Leistung, Modell und Technik unterschiedlich aus. Im Durchschnitt sollten Sie aber 1.600 Euro bis 4.000 Euro allein für den Kauf des Gerätes einplanen. Die Installationskosten kommen noch dazu.
Gasthermen sind dabei in der Regel preiswerter als Gas-Kompaktgeräte oder Gas-Brennwertkessel, da sie ohne Warmwasserspeicher auskommen.
Kostenbeispiel für den Kauf der Gastherme
Um Ihnen eine bessere Vorstellung für die Kosten einer Gastherme zu geben, zeigen wir Ihnen im Folgenden ein Kostenbeispiel für eine Gastherme inklusive Installation durch uns.
Posten oder Bauteil | Kosten |
---|---|
Gastherme t1. (inkl. tado° Heizungssteuerung mit 2 Thermostaten) | 2.280 Euro |
Komplette Installation der Heizungsanlage | 1.930 Euro |
Warmwasserspeicher 120 Liter | 670 Euro |
Alle notwendigen Heizkreiskomponenten | 270 Euro |
Abgassystem | 250 Euro |
Peripheriegeräte | 600 Euro |
Montagematerial | 420 Euro |
Summe Brutto | 6.420 Euro |
Ihre Kosten (inkl. MwSt.) | 7.640 Euro |
Gastherme Kosten: Das kommt noch hinzu
Wie das Preisbeispiel zeigt, kommen beim Kauf einer Gastherme neben den Kosten für das Gerät auch weitere Kosten für die Montage, für notwendiges Zusatzmaterial und Zusatzgeräte hinzu. Wenn noch kein Gasanschluss vorhanden ist, sind auch hierfür Kosten je nach Versorger zwischen 1.000 und 2.000 Euro einzuplanen. Alternativ können Sie eine Gastherme auch mit Flüssiggas betreiben.
>> Erfahren Sie mehr zum Gasanschluss, was er kostet und wo Sie ihn beantragen
In diesem Fall benötigen Sie einen Flüssiggastank, für den Sie mindestens 1.500 Euro einplanen müssen. Je größer der Tank, desto höher ist der Preis. Zusätzlich fallen für den Tank auch Wartungskosten an. Es besteht aber auch die Möglichkeit, einen solchen Tank zu mieten.
Gastherme mit Heizwerttechnik noch zeitgemäß?
Die angegebenen Preise beziehen sich auf Gasthermen mit Brennwerttechnik. Eine Gastherme mit der alten Heizwerttechnik ist zwar günstiger in der Anschaffung, durch die Vorgaben des aktuellen Gebäudeenergiegesetzes (GEG) allerdings nur noch in Ausnahmefällen zulässig.
Grund hierfür ist die schlechte Energiebilanz der veralteten und ineffizienten Heizwerttechnik. So verbraucht die Gastherme mit Heizwerttechnik 30 Prozent mehr Energie als eine moderne Gastherme mit Brennwerttechnik.
Heizwert vs. Brennwert - Warum alte Gasthermen ausgetauscht werden müssen
Gasthermen mit Heizwerttechnik nutzen den zugefügten Brennstoff nicht optimal und sorgen so dafür, dass die Heizkosten unnötig hoch sind.
Der Grund liegt in der Nichtnutzung der bei der Verbrennung entstandenen Wärme der Abgase, die einfach durch den Schornstein entweichen, wie unsere Infografik zeigt:
Gasthermen mit Brennwerttechnik nutzen die Wärme der Abgase über einen zweiten Wärmetauscher und führen sie dem Heizkreislauf zu. So wird der Brennstoff weitaus effizienter eingesetzt und es kommt zu Einsparungen von 30 Prozent. Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber eine Austauschpflicht von Gasthermen, die 30 Jahre und älter sind, im GEG vorgeschrieben.
Wer dem nicht nachkommt und unter keine Ausnahmeregelung fällt, läuft Gefahr, für die alte Gastherme ein Bußgeld in Höhe bis zu 50.000 Euro zahlen zu müssen.
Gibt es für eine Gastherme noch Förderung?
Nein. Gasheizungen werden nicht gefördert. Auch als Hybridheizung, wenn also die Gastherme mit erneuerbaren Energien kombiniert wird, gibt es keine Förderung für die fossile Komponente. Nur für den Anteil erneuerbarer Energien gibt es Förderung.
Wird beispielsweise eine Gastherme mit Solarthermie kombiniert, erhalten Sie ausschließlich 25 Prozent Förderung auf Solarthermie. Damit ist eine Gasthermen-Hybridheizung weniger attraktiv als beispielsweise eine Wärmepumpe, für die sie bis zu 40 Prozent Förderung erhalten.
>> Erfahren Sie mehr zu den Details beim Thema Förderung Heizung
Wie hoch sind die Betriebskosten?
Die jährlichen Betriebskosten der Gastherme setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen. Entscheidenden Anteil haben die Verbrauchskosten für den Brennstoff.
Selbst wenn Sie Ihren eigenen Verbrauch über Ihr Heizverhalten steuern können, so bleibt dennoch die Abhängigkeit vom Gaspreis, der Veränderungen unterliegt.
Gerade der Krieg in der Ukraine und die Einstellung der Gaslieferungen von Russlands Seite hat zu einem Preisschock geführt, der den Gaspreis exorbitant steigen ließ. Mittlerweile liegt der Gaspreis wieder auf einem stabilen Niveau, aber in den kommenden Jahren ist mit Steigerungen zu rechnen. Bereits sicher sind Preissteigerungen auf Grundlage des nationalen CO2-Preises und des europäischen Emissionshandels. Diese Kosten werden kontinuierlich steigen. Dazu kommt die Unberechenbarkeit der Preise für fossile Energien, wie das Jahr 2022 gezeigt hatte.
Laufende Kosten: Wartung der Gastherme
Die Wartung der Gastherme ist aus verschiedenen Gründen notwendig und daher ein nicht zu umgehender Posten bei den laufenden Kosten.
Nur durch eine ordnungsgemäße Wartung können Sie sicherstellen, dass Ihre Gastherme weiterhin zuverlässig und energiesparend arbeitet.
Zudem wird für eine Herstellergarantie mitunter eine jährliche Wartung vorausgesetzt. Planen Sie daher ca. 200 bis 400 Euro ein.
Was sind Vor- und Nachteile der Gastherme?
Gastherme benötigt wenig Platz
Im Vergleich zu einem bodenstehenden Brennwertkessel benötigt die Gastherme wenig Platz und lässt sich recht leicht in den Wohnraum integrieren.
Dank mittlerweile sehr ansprechendem Design fügt sie sich sehr gut ein. Ein extra Heizungsraum ist hier nicht notwendig. Darüber hinaus lässt sich die Gastherme einfach installieren.
Anschaffungskosten der Gastherme als Pluspunkt
Eine Gastherme ist eine preiswerte Option in der Anschaffung. Die Betriebskosten sind stark an den Preis für Erdgas gekoppelt. Momentan werden die Kosten über die Gaspreisbremse gedeckelt. Allerdings liegen die Preise aktuell unter dem Deckel.
Dank moderner Brennwerttechnologie senkt eine neue Gastherme den Energieverbrauch um mindestens 30 Prozent im Vergleich zur alten Gastherme.
Das garantiert ein hohes Sparpotenzial bei den Energiekosten. Wenn Sie dies nun ins Verhältnis zum günstigen Anschaffungspreis setzen, erhalten Sie einen vergleichsweise kurzen Amortisationszeitraum von wenigen Jahren.
Da die Preise für fossile Brennstoffe in Zukunft steigen werden, bleibt von den Vorteilen in der Gesamt-Kosten-Bilanz nicht mehr viel übrig. Das sollte bei einer Anschaffung jetzt beachtet werden.
Nachteile der Gastherme
Die Gastherme ist keine geeignete Heizung, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Daher ist das Ende von Gasheizungen mit Erdgas folgerichtig.
Warmwasserbereitung der Gastherme ist limitiert
Ein weiterer Vorteil kommt mit einem Nachteil daher. Da das Brauchwasser über einen Durchlauferhitzer erwärmt wird, ist die Menge limitiert und es kommt zu Temperaturschwankungen, wenn mehr Warmwasser benötigt wird.
Mehr Hygiene bei Durchlaufprinzip
Gleichzeitig ist dieses Prinzip für die Wasserhygiene ein Pluspunkt, da es keine Keimbildung durch stehendes Wasser geben kann. Bei Wasserspeichern muss dahingehend gewährleistet sein, dass mindestens einmal pro Tag ein Wasseraustausch erfolgt.
Zudem gilt, dass die Gastherme mit dem Durchlaufprinzip wenig Speicherverluste bei der Warmwasserbereitung hat und somit hier weniger Energie verloren geht.
Für wen ist eine Gastherme geeignet?
Gastherme perfekt für kleinere Wohneinheiten
Allgemein lässt sich sagen, dass Gasthermen für den kleineren Heiz- oder Warmwasserbedarf geeignet sind und daher in Etagenwohnungen oder kleinen Einfamilienhäusern Anwendung finden. Wenn Sie nur Heizung oder Warmwasser bedienen möchten, ist die Gastherme ausreichend. Brauchen Sie sowohl Heizung als auch Warmwasser, ist die Kombitherme eine gute Wahl.
Gas-Kompaktgeräte sind sowohl in Etagenwohnungen als auch in Ein- und Zweifamilienhäusern einsetzbar. Viel hängt auch davon ab, wie hoch der Warmwasserbedarf ist. Wer mindestens zwei Wasserabnahmestellen mit Warmwasser versorgen möchte, der sollte ein Kompaktgerät mit Wasserspeicher der Gastherme vorziehen.
Gasthermen im Vergleich
Welche weiteren Unterschiede es zwischen Gastherme und Gas-Kompaktgerät gibt und welche Vorteile sich jeweils benennen lassen, fasst die folgende Tabelle gut zusammen.
Gas-Kombitherme | Gas-Kompakttherme | |
Warmwasserbereitung | Durchlauferhitzer | integrierter Warmwasserspeicher |
Vorteile |
+ geringer Platzverbrauch + geringe Installationskosten |
+ hohe Wärmeleisteung + für hohen Warmwasserverbrauch geeignet |
Nachteile |
- Platz in Küche oder Bad erforderlich - geringere Wärmeleistung als Kompaktgeräte |
- hoher Platzbedarf durch Speicher - Gerät häufig teurer als Kombithermen |
geeigneter Gebäudetyp | Etagenwohnung, kleine Einfamilienhäuser | Etagenwohnung, Ein- und Zweifamilienhäuser |
Wann ist die beste Zeit für einen Heizungswechsel
Frühjahr und Sommer beste Zeit für Wechsel
Grundsätzlich können Sie Ihre neue Gastherme zu jeder Jahreszeit kaufen und installieren lassen. Die beste Zeit ist erfahrungsgemäß jedoch im Frühjahr und Sommer. Im Winter ist Hochsaison, da dann die Schwachstellen der alten Heizung zum Vorschein kommen und schnell Ersatz gesucht wird.
Wechseln Sie bereits vorher zu einer neuen Gastherme, ersparen Sie sich so kalte Tage, wenn die alte Anlage im Winter Probleme macht.
Gasthermen Marken & Modelle bei thermondo
Wir führen effiziente Gasthermen verschiedener Hersteller. Nutzen Sie einfach unseren Heizungsplaner und wir melden uns zeitnah bei Ihnen, um den Heizungswechsel zu besprechen.
Mehr Heizthermen und weitere Gasheizungen finden Sie auf unserer Übersichtsseite zur Gasheizung.