Was ist eine Gastherme?
Der Begriff Gastherme bezeichnet wandhängende Gasheizsysteme, die entweder für die Heizungswärme oder die Warmwassererzeugung genutzt werden. Mit einer Gas-Heiztherme wird lediglich die Heizung betrieben. Für die Bereitstellung von Warmwasser muss ein zusätzlicher Warmwasserspeicher mit dem System kombiniert werden. Eine weitere Variante ist die Gas-Kombitherme. Bei diesem Modell ist der Warmwasserspeicher bereits in der Therme integriert.
Kann ich weiterhin Gasthermen nutzen?
Das Heizen mit Gas ist weiterhin erlaubt, wird aber Schritt für Schritt zum Auslaufmodell. Die Große Koalition hatte in ihrer letzten Regierungszeit das Ziel gesetzlich verankert, dass Deutschland bis 2045 klimaneutral werden soll. Mit dem reformierten Gebäudeenergiegesetz, dem sogenannten Heizungsgesetz, legte die Bundesregierung den Weg für den Gebäudesektor mit einer schrittweisen Reduktion fossiler Brennstoffe fest.
Obwohl Gasthermen nicht verboten sind und weiterhin genutzt werden können, signalisiert das Gesetz klar den Übergang zu erneuerbaren und emissionsarmen Heizsystemen. Seit 1. Januar 2024 müssen neue Heizungen in Neubauten in Neubaugebieten zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Diese Regelung wird nach Abschluss der kommunalen Wärmeplanung spätestens im Juni 2028 auch auf neue Heizungen in Bestandsbauten und Neubauten in Bestandsgebieten ausgeweitet.
Neben klimafreundlichen Heizsystemen mit erneuerbaren Energien wie der Wärmepumpe lässt das GEG auch nach Juni 2028 Optionen für Gasthermen offen. Als Erfüllungsoption gelten demnach grüner oder blauer Wasserstoff sowie Biogas. Wie sinnvoll diese Energiequellen – vor allem Wasserstoff – eingesetzt werden können, ist nach wie vor umstritten.
Biogas für Gasthermen: Vorsicht bei sogenannten Klimagas-Tarifen
Im Vergleich zu Ökostrom sind die Kriterien bei Anbietern für Ökogas bescheiden. Suchen Sie im Internet nach sogenannten Klimagas- oder Ökogas-Tarifen, werden Sie in der Regel schnell fündig. Bevor Sie einen solchen Tarif abschließen, sollten Sie sich jedoch umfangreich über die das enthaltene Gas informieren. Viele dieser sogenannten Klimagas-Tarife enthalten nämlich gar kein echtes Biogas, sondern klimaschädliches Erdgas. Zwar wird in dem Fall das ausgestoßene CO2 finaniziell kompensiert, häufig jedoch nicht ausreichend. Ist Biogas enthalten, werden meist Erdgas-Gemische geliefert, die lediglich 10 bis max. 30 Prozent enthalten. Nur wenige Anbieter liefern tatsächlich 100 Prozent Biogas.
Wasserstoff als Option für Gasthermen – Eine Zukunftsperspektive?
Das überarbeitete GEG öffnet theoretisch die Tür für grünen oder blauen Wasserstoff in Gasthermen. Experten und Verbraucherschützer warnen jedoch vor der Anschaffung einer sogenannten H2-ready-Gasheizung. Das liegt daran, dass große Hürden wie die begrenzte Infrastruktur, die hohen Anschaffungskosten und der hohe Energieaufwand für die Herstellung von grünem Wasserstoff noch nicht überwunden werden können. H2-ready-Gasheizungen, die vollständig mit Wasserstoff betrieben werden können, sind zudem noch in der Entwicklung, was Investitionen in solche Systeme mit großen Unsicherheiten behaftet.
Im Gegensatz dazu bietet die Wärmepumpe eine effiziente und risikoarme Alternative. Denn im Gegensatz zur Wasserstoffheizung wurde die Effizienz von Wärmepumpen, auch im Altbau, bereits von vielen Studien belegt.
Was kostet eine Gastherme?
Die Kosten für konventionelle Gasthermen variieren je nach Ausführung und Funktion zwischen 2.500 Euro und 6.000 Euro ohne Installation.Einfache Gasthermen sind meist kostengünstiger als umfassendere Gas-Kompaktgeräte oder Gas-Brennwertkessel, vor allem wenn ein zusätzlicher Speicher für Warmwasser nicht benötigt wird. Für eine vollständige Installation inklusive Gerät, Montage und etwaigem Zusatzmaterial liegen die Gesamtkosten für eine Gastherme bei 9.000 bis 15.500 Euro.
Weitere Kosten für den Einbau einer Gastherme entstehen, wenn das Gebäude zunächst an ein Gasnetz angeschlossen werden muss. Aber auch wenn Sie Ihre Gastherme mit Flüssiggas betreiben, dürfen Sie die Kosten für die Anschaffung des Flüssiggastanks und dessen Wartung nicht außer Acht lassen.
Gibt es eine Förderung für Gasthermen?
Konventionelle Gas-Brennwertthermen und alle anderen Gasheizungen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, erhalten keine Förderung. Seit der Einführung des GEG 2024 und der damit einhergehenden Anpassung der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gibt es folgende Fördermöglichkeiten für Gas-Hybridsysteme mit erneuerbaren Energien sowie H2-ready-Gasheizungen:
- Gas-Hybridsysteme werden nicht im Ganzen gefördert. Die Anschaffung der Gasheizung erhält keinerlei Zuschüsse. Lediglich für die erneuerbare Komponente kann eine Förderung beantragt werden. So können Sie unter Umständen einen Zuschuss in Hohe von max. 60 Prozent für eine Solarthermieanlage oder max. 65 Prozent für eine Wärmepumpe erhalten.
- Für konventionelle Brennwertthermen, die mit Erdgas betrieben werden, gibt es keine Förderung. Ist die Gastherme wasserstofffähig, können unter Umständen die spezifischen Investitionsmehrausgaben gegenüber einer nichtwasserstofffähigen Heizung wie z. B. einer konventionellen Gastherme gefördert werden. Dazu muss die Gastherme nach dem Einbau mit 100 Prozent Wasserstoff betrieben werden. Da dies aktuell nicht möglich ist, müssen Sie zumindest nachweisen, dass der Ausbau eines Wasserstoffnetzes bis 2044 am Installationsort geplant ist. Ob es überhaupt zum Ausbau der Netze kommt bzw. in welcher Form Wasserstoff für Privatverbraucher zur Verfügung stehen wird, ist aber noch unklar.
Wie viel kostet eine Gastherme im laufenden Betrieb?
Die Betriebskosten für eine Gastherme hängen maßgeblich von Wärmebedarf ab. Dieser liegt in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus bei rund 20.000 Kilowattstunden pro Jahr. Bei einem Gaspreis von 9 bis 10 Cent pro Kilowattstunde (Neukundenpreis, Stand: Oktober 2024) müssen Verbraucher mit 1.800 und 2.000 Euro pro Jahr rechnen. Hinzu kommen die Kosten für die jährliche Wartung der Gastherme. Abgesehen von der Aufrechterhaltung der Herstellergarantie, sorgt eine regelmäßige Überprüfung des Geräts auch für eine anhaltende Effizienz der Heizung. Pro Jahr können Sie mit etwa 100 bis 300 Euro rechnen.
Planen Sie jetzt noch mit einer Gastherme, müssen Sie auch die zusätzlichen Kosten beachten, die die Betriebskosten beeinflussen. So wurde im Jahr 2021 die sogenannte CO2-Steuer eingeführt. Diese wurde von der Politik festgelegt und betrug zunächst 25 Euro pro Tonne CO2. Durch die jährliche Erhöhung liegt der CO2-Preis inzwischen bei 55 Euro pro Tonne. Wird 2027 der europäische Emissionshandel eingeführt, ist der Preis nicht mehr fest, sondern orientiert sich komplett am Markt. Experten rechnen mit großen Preissprüngen, wobei der Preis bis 2030 bei 200 bis 300 Euro pro Tonne liegen könnte.
Zudem wurden zum Jahreswechsel 2025 von vielen Gasversorgern die Netzentgelte erhöht. Im bundesweiten Durchschnitt betrugen die Erhöhungen rund 25 Prozent, in einigen Bundesländern sind die Netzentgelte sogar um über 50 Prozent gestiegen. Sowohl die kontinuierliche Erhöhung der CO2-Steuer, als auch die Erhöhung der Netzentgelte werden unmittelbar auf den Verbraucher umgelegt. Langfristig bedeutet das erheblich höhere Betriebskosten für Verbraucher mit Gastherme oder anderen Heizsystem mit fossilen Brennstoffen.
Zukunftsaussicht für Gasthermen: Erneuerbare Energien rücken in den Fokus
Mit dem Heizungsgesetz im Rücken und der zunehmenden Fokussierung auf Klimaneutralität bis 2045, wird der Einsatz von konventionellen Gasthermen zunehmend hinterfragt. Die Vorschriften des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) rücken nachhaltige Heizlösungen wie Wärmepumpen in den Fokus. Diese Geräte erweisen sich nicht nur bei Neubauten, sondern auch bei der Modernisierung bestehender Gebäude als effiziente und umweltfreundliche Optionen. Daher wird die Anschaffung durch die umfassenden Förderprogramme im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zusätzlich begünstigt.
Ein wesentlicher Aspekt, der bei der Betrachtung zukünftiger Heizsysteme nicht außer Acht gelassen werden sollte, sind die langfristigen Heizkosten. Wärmepumpen zeichnen sich hier besonders aus, indem sie eine nachhaltige und umweltfreundliche Heizlösung darstellen. Möchten Sie von einer Gasheizung auf die Wärmepumpe umsteigen, können Sie rund 30 Prozent Ihrer Heizkosten im Jahr sparen. Denn durch die Nutzung von rund 75 Prozent kostenloser Umweltenergie – sei es aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser – minimieren Wärmepumpen den Bedarf an dazugekaufter Energie. Lediglich 25 Prozent kostenpflichtigen Strom benötigen Wärmepumpen für den Betrieb. Diese Effizienz, gepaart mit der Unterstützung durch umfangreiche Förderprogramme, machen Wärmepumpen mit Blick auf die Heizkosten und Umwelt zu einer überzeugenden Wahl für moderne Heizsysteme.
Während die Diskussion um wasserstofffähige Gasthermen als zukunftsfähige Option andauert, heben sich Wärmepumpen auch hier durch geringere Betriebskosten und eine deutlich reduzierte CO2-Bilanz ab. Die Entscheidung für eine Heizlösung sollte also nicht nur auf der Basis von Anschaffungs- und Installationskosten erfolgen, sondern auch Effizienz, Nachhaltigkeit und zukünftige Energiekosten berücksichtigen, um langfristig sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvolle Entscheidungen zu treffen.
Gut zu wissen: Nach dem Aus der Ampel-Koalition hat die CDU bereits angekündigt, das GEG 2024 zurücknehmen bzw. überarbeiten zu wollen. Demnach könnte unter Umständen sogar das vorherige Gebäudeenergiegesetz wieder in Kraft treten. Entgegen einiger Annahmen machte diese Version des GEG jedoch in einigen Bereichen noch strengere Vorgaben. Die bis 20245 angestrebte Treibhausgasneutralität Deutschlands wird davon aller Voraussicht nach jedoch unberührt bleiben. Denn dieses Ziel wurde mit dem Klimaschutzgesetz von der Großen Koalition unter CDU-Führung beschlossen.
GEG, BEG & Wärmepumpe: Wo steht die Gastherme jetzt?
Ein Vorteil der Gastherme besteht in ihrer Kompaktheit und einfache Integration in Wohnräume. Diese Eigenschaft kann besonders in kleineren Wohneinheiten ihren Vorteil ausspielen. Zusätzlich wirken ihre anfänglich niedrigen Anschaffungskosten auf den ersten Blick attraktiv. Jedoch relativieren sich diese Vorteile angesichts steigender Betriebskosten und der strengeren Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG).
Das sagt das GEG zur Gastherme
Laut GEG müssen ab 2024 neu installierte Heizsysteme zu 65 Prozent auf erneuerbaren Energien basieren. Diese Regel ist, wie bereits erwähnt, jedoch nicht unmittelbar in Kraft getreten, sondern wird – abhängig von der kommunalen Wärmeplanung – spätestens im Juni 2028 bundesweit gelten. Bis dahin können Sie weiterhin eine konventionelle Gastherme einbauen lassen – allerdings unter Auflagen.
Neben der fragwürdigen Option, Gasthermen künftig mit Wasserstoff zu betreiben, gilt für ab 2024 installierte Gasthermen die sogenannte grüne Brennstoffquote. Demnach sollen konventionelle Gasthermen ab 2029 mit einem Anteil Biogas betrieben werden. Dieser soll schrittweise steigen und 2045 bei 100 Prozent liegen. Das macht die Gastherme bereits jetzt, aber vor allem in Zukunft als Heizsystem unattraktiv.
Vorteile der Wärmepumpe dank GEG und BEG
Wärmepumpen bieten im Gegensatz zur Gastherme eine effiziente und umweltfreundliche Alternative, die nicht nur den GEG-Anforderungen entspricht, sondern auch von erheblichen BEG-Förderungen profitiert. Mit ihrer Fähigkeit, Energie aus der Umwelt zu ziehen, stellen sie eine langfristig kosteneffiziente Lösung dar, die zudem zur Erreichung der Klimaziele beiträgt. Wärmepumpen sind zudem bis zu fünfmal effizienter als Gasheizungen.
Hinweis: Für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe von thermondo mit einer Leistung von 12 kW zahlen Sie rund 32.000 Euro. Dank der Förderung von bis zu 70 Prozent auf förderfähige Kosten von 30.000 Euro reduzieren sich die Kosten auf nur noch 11.000 Euro. Unsere kleineren Modelle sind bereits ab 9.000 Euro nach Förderung erhältlich.
Weitere Einschränkungen der Gastherme
Die Einsatzmöglichkeiten einer Gastherme werden jedoch nicht nur vom GEG eingeschränkt. Auch bei der Warmwasserbereitung stößt das wandhängende Heizgerät an seine Grenzen in Haushalten mit hohem Warmwasserbedarf. Zwar bietet das Durchlaufprinzip Vorteile in puncto Wasserhygiene, dennoch kann es bei mehreren Wasserabnahmestellen zu Temperaturschwankungen kommen.
Auch angesichts der übergeordneten klimapolitischen Ziele und der Verfügbarkeit effizienterer Technologien wie der Wärmepumpe sollte Sie nicht mehr auf eine Gastherme als Heizung setzen. Denn wie bereits erwähnt, erweisen sich Wärmepumpen insbesondere in Ein- und Zweifamilienhäusern – auch im Altbau – als vielseitig einsetzbar und bieten eine Lösung, die sowohl den Energiebedarf effizient deckt als auch langfristige Einsparungen ermöglicht.
Fazit: Wärmepumpe ist die bessere Alternative zur Gastherme
Um die im Klimaschutzgesetz festgelegte Treibhausgasneutralität zu erreichen, muss vor allem im Gebäudesektor eine Wende hin zu klimafreundlichen Heizsystemen mit erneuerbaren Energien stattfinden. Zwar waren Gastherme aufgrund ihrer günstigen Anschaffungskosten und einfachen Installation ein der beliebtesten Heizsysteme in Deutschland. In Anbetracht der neuen Regelungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zeichnet sich jedoch deutlich ab, dass sich die Zeit der Heizlösungen auf Basis von fossilen Brennstoffen dem Ende zuneigt. Daher sollten Sie die Wahl Ihres neuen Heizsystems nicht nur nach vermeintlich günstigen Anschaffungskosten treffen.
Deutlich effizientere Technologien wie die Wärmepumpe, die die Heizkosten nachhaltig senken und die Vorgaben des GEG bereits jetzt erfüllen, ermöglichen Hausbesitzern die Abkehr von Gas und Öl. Wärmepumpen treten dabei als klare Favoriten hervor. Sie sind nicht nur mit den Zielen des GEG konform, sondern profitieren auch von der attraktiven Heizungsförderung von bis zu 70 Prozent, die den Umstieg auf umweltfreundliche Heizsysteme finanziell unterstützt. Ihre Effizienz, die Fähigkeit, erneuerbare Energiequellen zu nutzen, und das langfristige Kostenersparnis von bis zu 30 Prozent beim Umstieg machen sie zur günstigsten und zukunftssicheren Wahl für das Heizen und die Warmwasserbereitung in deutschen Haushalten.
Daher ist die Wärmepumpe nicht nur die beste Wahl, weil sie die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) erfüllt. Vielmehr bietet sie auch aus technischer Sicht durch ihre hohe Effizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien langfristig ökonomische wie auch ökologische Vorteile. Dies unterstreicht ihre Rolle als Schlüsselelement für eine zukunftsfähige, klimaneutrale Energieversorgung in deutschen Haushalten, die über rein politische Motivationen hinausgeht und einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz und zur Reduktion der Energiekosten leistet.
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