Gasheizungen prägen seit Jahrzehnten die deutsche Heizlandschaft. Das lag bisher vor allem an den vergleichsweise geringen Anschaffungskosten und ihrer Zuverlässigkeit. Doch die Zeiten ändern sich. Mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG), das zu Beginn des Jahres 2024 in Kraft getreten ist, stehen Hausbesitzer und Bauherren vor neuen Herausforderungen, aber zugleich auch Chancen. Sie spielen mit dem Gedanken, sich im Jahr 2024 noch eine Gasheizung zu kaufen? Achtung. Dann sollten Sie unbedingt vorher diesen Artikel lesen.

Darf ich noch eine Gasheizung kaufen?

Je nach Region und Gebäudeart, ist es zum jetzigen Zeitpunkt noch erlaubt, eine Gasheizung anzuschaffen, insofern diese “H2-ready” ist, also auf Wasserstoff umgerüstet werden kann. Rund um das GEG kursierten zeitweise Gerüchte über ein mögliches Verbot von Gasheizungen ab 2024. Diese Befürchtungen waren jedoch unbegründet. Das GEG verfolgt nicht die Absicht, Gasheizungen pauschal zu verbieten. Vielmehr setzt es Anreize und Vorgaben, die den Einsatz erneuerbarer Energien fördern sollen. Ab 2045 strebt Deutschland die Klimaneutralität an, was den Einsatz fossiler Brennstoffe limitieren wird. Bis dahin gelten Übergangsfristen und Anpassungsmöglichkeiten.

Die Bestimmungen des GEG unterstreichen die Notwendigkeit, sich mit alternativen Heizmethoden auseinanderzusetzen und langfristige Investitionen in nachhaltige Heiztechnologien zu tätigen. Die Gasheizung bleibt eine Option, muss aber zunehmend mit erneuerbaren Energien kombiniert werden, um den neuen gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden.

Gasheizung kaufen und das GEG - Die wichtigsten Neuerungen

Das GEG 2024 setzt neue Maßstäbe für den Heizungsmarkt in Deutschland. Eine der zentralen Neuerungen ist die 65 Prozent-Regel für erneuerbare Energien. Seit 2024 müssen neu installierte Heizsysteme in Neubaugebieten zu mindestens 65 Prozent auf erneuerbaren Energien basieren. Diese Regelung zielt darauf ab, den Übergang zu umweltfreundlichen Heizlösungen zu beschleunigen und den CO2-Ausstoß signifikant zu verringern.

Die kommunale Wärmeplanung spielt dabei eine wichtige Rolle für Bestandsgebiete. Sie soll bis spätestens Juni 2028 deutschlandweit abgeschlossen sein und definiert, wie und wann die 65 Prozent-Regel auf bestehende Gebäude angewandt wird. Kommunen, die eine Einwohnerzahl von 100.000 oder mehr aufweisen, müssen die kommunale Wärmeplanung bereits bis Juni 2026 abschließen. Die Wärmeplanung gibt Eigentümern von Bestandsgebäuden Zeit und Orientierung, ihre Heizsysteme entsprechend anzupassen oder zu modernisieren. Da Baden-Württemberg bereits über eine kommunale Wärmeplanung verfügt, gelten die Vorgaben des GEG bereits vollumfänglich und demnach für alle Gebäudearten.

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Was gilt, wenn ich jetzt eine Gasheizung kaufe?

Wer heute noch eine neue Gasheizung kaufen möchte, muss vorab einiges beachten.

Beratungspflicht vor dem Kauf einer Gasheizung

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) sieht eine Beratungspflicht für Hausbesitzer vor, die eine neue Gasheizung kaufen möchten. Diese Vorschrift soll sicherstellen, dass Verbraucher umfassend über effiziente und nachhaltige Heizoptionen informiert sind, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen. Die Beratung zielt außerdem darauf ab, das Bewusstsein für umweltfreundlichere Alternativen wie bspw. Wärmepumpen zu schärfen und den Übergang zu erneuerbaren Energien zu erleichtern.

Einhaltung der grünen Brennstoffquote ab 2029

Ab dem Jahr 2029 setzt das GEG verstärkt auf den Einsatz grüner Brennstoffe. Für Gasheizungen, die ab 2024 gekauft werden, bedeutet dies, dass spätestens ab 2029 mindestens 15 Prozent des Brennstoffs aus erneuerbaren Quellen stammen müssen. Diese Entwicklung fördert die Dekarbonisierung des Heizsektors und verlangt von Herstellern und Verbrauchern, sich auf nachhaltigere Brennstoffalternativen einzustellen. Die Umstellung auf grüne Brennstoffe stellt zwar eine bedeutende Herausforderung dar, signalisiert jedoch auch den notwendigen Wandel hin zu einer klimafreundlicheren Energieversorgung.

Grüne Brennstoffe Pflicht ab 2029 für Gasheizungen und Ölheizungen

CO2-Steuer & Emissionszertifikate: Auswirkungen auf Gasheizungen

Ab 2027 müssen Besitzer von Gasheizungen mit zusätzlichen Kosten rechnen, da sie für die CO2-Emissionen ihrer Heizungen Emissionszertifikate erwerben müssen. Diese werden preislich sogar über der jährlich steigenden CO2-Steuer liegen. Diese Regelung ist Teil eines umfassenderen Klimaschutzpakets der Europäischen Union, das darauf abzielt, die CO2-Emissionen signifikant zu reduzieren. Die Kosten für diese Zertifikate werden durch Angebot und Nachfrage bestimmt und werden, aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit, deutlich ansteigen.

Dieser Mechanismus soll nicht nur die direkten Betriebskosten von Gasheizungen erhöhen, sondern langfristig auch den Umstieg auf klimafreundliche Heizalternativen beschleunigen. Denn die Einführung des CO2-Emissionshandels für Privatverbraucher zielt darauf ab, die Kosten für den Betrieb von Gasheizungen spürbar zu erhöhen. Dieser Mechanismus soll nicht nur die direkten Betriebskosten von Gasheizungen erhöhen, sondern langfristig auch den Umstieg auf klimafreundliche Heizalternativen beschleunigen.

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Gasheizung kaufen und mit Wasserstoff heizen?

Während 'H2-ready' Gasheizungen gem. GEG theoretisch erlaubt sind, mahnen Experten zur Vorsicht. Denn die Infrastruktur für die Wasserstoffversorgung steckt noch in den Kinderschuhen, und die Kosten für die Erzeugung von grünem Wasserstoff vergleichsweise hoch. Zudem sind Wasserstoffheizungen in ihrer Gesamtenergieeffizienz anderen Heiztechnologien, insbesondere Wärmepumpen, weit unterlegen. Dies wirft Fragen hinsichtlich der praktischen Umsetzbarkeit und der wirtschaftlichen Sinnhaftigkeit von Wasserstoff als primärem Heizbrennstoff auf.

Verbraucherschützer warnen Hauseigentümer daher vor den hohen Betriebskosten und den technologischen Unsicherheiten, die mit der Anschaffung einer wasserstofffähigen Gasheizung verbunden sind. Sie betonen, dass der Umstieg auf eine solche Heizung ohne eine klare und zuverlässige Perspektive für die Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit von Wasserstoff eine riskante Investition darstellt. Statt auf eine ungewisse Zukunft mit Wasserstoff zu setzen, empfehlen sie, in bewährte und effiziente Technologien wie bspw. Wärmepumpen zu investieren. Diese bieten bereits heute eine klimafreundliche und kosteneffiziente Heizlösung, die im Einklang mit den Zielen des GEG und den langfristigen Klimaschutzzielen Deutschlands steht.

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Gasheizung kaufen oder Alternative suchen?

Unabhängig von den ökologischen Nachteilen ist es auch wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll jetzt noch eine neue Gasheizung zu kaufen. Neben der fehlenden Zukunftssicherheit stellen vor allem die steigenden Brennstoffpreise sowie die CO2-Bepreisung ein finanzielles Risiko dar, das mit einem umweltfreundlichen Heizsystem vermieden werden kann.

Die Wärmepumpe stellt eine effizientere und GEG-konforme Heizlösung zu traditionellen Gasheizungen dar. Diese Technologie nutzt die vorhandene Umweltwärme – aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser – und wandelt sie in Heizenergie um. Dank ihrer Fähigkeit, mehr Energie zu liefern, als sie verbrauchen, gelten Wärmepumpen als besonders effizient und zukunftssicher.

Der Vergleich zwischen dem Wirkungsgrad von Gasheizungen und Wärmepumpen unterstreicht einen der wesentlichen Vorteile moderner Heiztechnologien. Während eine Gasheizung aus einer Kilowattstunde (kWh) Erdgas maximal eine Wärmeeinheit zur Beheizung Ihres Zuhauses erzeugen kann, zeigt sich die Wärmepumpe wesentlich effizienter. Mit dem gleichen Energieaufwand von einer Kilowattstunde Strom kann eine Wärmepumpe durchschnittlich vier Wärmeeinheiten produzieren.

Wenn man dies praktisch betrachtet: Angenommen, Ihr Haushalt benötigt jährlich etwa 20.000 kWh an Energie, um über eine Gasheizung beheizt zu werden. Ein Wechsel zu einer Wärmepumpe könnte diesen Energiebedarf auf etwa 5.000 kWh Strom reduzieren. Das liegt daran, dass Wärmepumpen effizient niedrigtemperierte Umweltwärme aufnehmen und diese auf ein nutzbares Temperaturniveau für die Beheizung von Gebäuden oder die Bereitstellung von Warmwasser heben. Diese Umwandlungsfähigkeit, gepaart mit dem Einsatz elektrischer Energie, erlaubt es Wärmepumpen, ein Mehrfaches der eingesetzten Energie als nutzbare Wärme bereitzustellen.

Studie belegt: Wärmepumpen arbeiten im Altbau genauso effizient

Bereits heute erfüllen über sechs Millionen Bestandsbauten alles Voraussetzungen für eine effiziente Nachrüstung auf die Wärmepumpe. Und zwar ohne die Durchführung weiterer Sanierungsmaßnahmen!

Dass Wärmepumpen auch im Altbau und mit normalen Heizkörpern, also ohne Fußbodenheizung, wirtschaftlich sinnvoll sind, belegt ein 5-jähriges Forschungsprojekt des Fraunhofer-Instituts.

Quelle: Fraunhofer-Institut (2014 - 2019), WPsmart im Bestand: Wärmepumpenfeldtest – Fokus Bestandsgebäude und smarter Betrieb

Wärmepumpen funktionieren, indem sie niedrigtemperierte Wärme aus der Umgebung aufnehmen und auf ein höheres Temperaturniveau bringen, um Gebäude zu beheizen oder Warmwasser zu liefern. Dieser Prozess, unterstützt durch elektrische Energie, ermöglicht es Wärmepumpen, ein Vielfaches der eingesetzten Energie als Heizleistung zu erbringen. Ihre Vielseitigkeit macht sie für Neubauten sowie für die Sanierung von Bestandsgebäuden geeignet.

Die wichtigsten Vorteile der Wärmepumpe

  • Unabhängig von fossilen Brennstoffen
  • zukunftssicher
  • Hohe staatliche Förderung bis 70 Prozent
  • Geringere Heizkosten (dank effizienter Heiztechnologie)
  • Keine CO2-Steuer
  • Eignet sich für fast jede Gebäudeart (auch für Altbau)
  • Heizt auch ohne Fußbodenheizung effizient
  • Geringer Wartungsaufwand (langlebig und robust)
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Kostenvergleich: Wärmepumpe vs. Gasheizung kaufen

Während die Anschaffungskosten für Wärmepumpen auf den ersten Blick höher sind als für Gasheizungen, sieht die Gesamtkostenbetrachtung dank staatlicher Förderungen anders aus. Denn eine Wärmepumpe kann nach Abzug der Förderung effektiv günstiger sein als eine neue Gasheizung.

In vielen Situationen erhalten Sie als Käufer eine Basisförderung von 55 Prozent der Gesamtkosten. Diese Förderung kann jedoch auf bis zu 70 Prozent steigen, wenn spezielle Bedingungen erfüllt sind, etwa durch den Einkommens-Bonus. Der Einkommens-Bonus ist eine zusätzliche Unterstützung für Haushalte mit geringerem Einkommen, um den Zugang zu nachhaltigen Heizlösungen zu erleichtern und die finanzielle Belastung zu mindern.

Das bedeutet konkret: Wenn Ihr jährliches zu versteuerndes Haushaltseinkommen die Grenze von 40.000 Euro nicht überschreitet, könnten Sie für diesen zusätzlichen Bonus qualifizieren, was die Förderung auf insgesamt bis zu 70 Prozent der Anschaffungskosten erhöht.

Der Wechsel zu einer effizienten und umweltfreundlichen Wärmepumpe macht daher nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus finanzieller Sicht Sinn. Zudem sind die Betriebskosten für Wärmepumpen aufgrund ihres hohen Wirkungsgrads und der Nutzung erneuerbarer Energien in der Regel um bis zu 30 Prozent geringer als bei Gasheizungen.

Beispielrechnung: Gasheizung vs. Wärmepumpe

Wärmepumpe vs. Gasheizung: Anschaffungs- & Betriebskosten im Vergleich
Gasheizung Wärmepumpe
Anschaffungskosten
(vor Förderung)
12.000€ 32.000
Staatliche Förderung 0% 55%
Kosten nach Förderung 12.000€ 15.500€
Jahresenergieverbrauch
des Hauses
20.000 kWh 20.000 kWh
Wirkungsgrad ≈1 ≈ 4
Jahresverbrauch
(gem. Wirkungsgrad)
20.000 kWh 5.000 kWh
aktueller Energiepreis
(Gas bzw. Strom)
9 Cent/kWh 25 Cent/kWh
Heizkosten pro Jahr 1.800 € 1.250 €
zzgl. Abgaben
(CO2-Steuer bzw. Netzentgelte)
200€ 150€
Betriebskosten pro Jahr 2.000€ 1.400€

Basierend auf die im Beispiel genannten Daten amortisiert sich die Investition in eine Wärmepumpe verglichen mit einer Gasheizung nach etwa 6 Jahren. Der höhere Anschaffungspreis der Wärmepumpe wird durch niedrigere jährliche Betriebskosten und die umfangreiche staatliche Förderung ausgeglichen. Langfristig gesehen bieten Wärmepumpen somit nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile.

Fazit: Gasheizung kaufen in 2024 nicht empfehlenswert

Wenn Sie eine Gasheizung kaufen, entscheiden Sie sich für ein Heizgerät, das erst einmal günstig in der Anschaffung ist. Allerdings schneiden die Betriebskosten im Vergleich zur Wärmepumpe nicht so positiv ab. Diese ist doch deutlich effizienter und senkt Ihre Heizkosten nachhaltig. Dank hoher Förderung von bis zu 70 Prozent, gibt es die Wärmepumpe schon ab 9.000 Euro. Damit sind eventuelle Mehrkosten in der Anschaffung schon nach wenigen Jahren amortisiert.

Wenn Sie Ihre Heizung tauschen und auf eine Wärmepumpe umsteigen möchten, ist thermondo der richtige Partner für Sie. Wir planen, beraten und installieren Ihre Wärmepumpe. Unsere festangestellten Handwerker sind hierfür deutschlandweit im Einsatz und sicherlich auch in Ihrer Region vertreten.

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Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.