Ölöfen sind einfache Heizungsanlagen für Einzelräume, die mit vergleichsweise geringem Aufwand betrieben werden können. Je nach Ausstattung bieten sie sogar einen Blick auf das Flammenbild. Wir zeigen Ihnen, wie Ölöfen funktionieren und ob sie noch erlaubt sind.
Funktionsweise von Ölöfen
Ein Ölofen ist eine mit Pelletöfen vergleichbare Feuerstätte, nur mit Öl als Brennstoff. Das Heizöl wird über eine Leitung zur Brennschale transportiert. Anschließend wird es in der Brennkammer verbrannt und erzeugt dadurch Wärme. Je nach Modell wird Öl aus einem im Ofen integrierten Tank verbrannt oder es wird über einen Öltank im Keller in den Ofen gepumpt.
Die Zündung des Brennstoffs erfolgt bei modernen Ölöfen elektrisch und automatisch. Klassische Ölkamine müssen mit flüssigem Ofenanzünder oder anderen Produkten manuell angefeuert werden.
Ölöfen erzeugen überwiegend Konvektionswärme, die im Raum aufsteigt und sich durch die natürliche Luftzirkulation im Raum verteilt. Dadurch kann ein Ölofen vergleichsweise schnell nach dem Anzünden für Wärme sorgen. Für den Betrieb von Ölöfen wird schwefelarmes Heizöl EL eingesetzt.
In der Regel sind Ölöfen Einzelraum-Feuerungsanlagen. Damit unterscheiden sie sich von der Ölheizung. Vor einigen Jahrzehnten wurden Ölöfen ähnlich wie Kohleöfen in jedem Raum installiert, der beheizt werden sollte.
Gibt es heute noch Verwendungsmöglichkeiten für einen Ölofen?
Ein Ölofen ist immer dann von Vorteil, wenn schnell und unabhängig Wärme erzeugt werden soll. Somit eignen sich Ölöfen zum Beispiel für Werkstätten, die nur temporär beheizt werden müssen, wo aber kurz nach dem Anfeuern Wärme benötigt wird. Darüber hinaus kann ein Ölofen auch dann Sinn ergeben, wenn dezentral, zum Beispiel in einer Ferienwohnung, eine Heizung benötigt wird.
In der Regel werden Ölöfen heute nur noch selten als Ergänzung zu bestehenden Heizsystemen verwendet. So reicht eine Wärmepumpe vollständig aus, um ein komplettes Haus zu erwärmen. Ein Ölöfen wird hier nicht für die Unterstützung benötigt. Allgemein ist ein Ölofen ein Auslaufmodell und nicht mehr zeitgemäß. Das Heizen mit fossilen Brennstoffen wie Öl erzeugt unnötig viele Emissionen, die sowohl während des Betriebs des Heizgeräts (Methan, CO2) als auch schon bei der Erdölförderung (Methan) entstehen.
Darf man einen Ölofen heute noch nutzen?
Haben Sie noch einen Ölofen in Betrieb, muss er spätestens ab dem 1. Januar 2025 die 2. Stufe der Bundesimmissionsschutzverordnung erfüllen. Dann gelten strengere Vorgaben für Abgasemissionen. Ist der Ofen älter als 30 Jahre, muss er ohnehin ausgetauscht werden. Es gibt nur wenige Ausnahmen, welche einen Austausch verhindern.
Die Installation eines Ölofens im Bestand ist noch möglich, allerdings gibt es spätestens ab 2028 Einschränkungen. Gemäß Gebäudeenergiegesetz (GEG) muss künftig jedes neue Heizsystem mindestens mit 65 Prozent Erneuerbaren Energien nutzen. Angesichts der schlechten Klimabilanz und der geringen Energieeffizienz ist der Ölofen ohnehin ein Auslaufmodell.
Vorteile und Nachteile des Ölofens
Vorteile:
- schnelle Wärmeentwicklung
- individuelle Wärmeregelung möglich
- schnelle und einfache Montage
- dezentrales Heizen möglich
- Heizen unabhängig von Strom, Gas oder Holz
Nachteile:
- fossiler Brennstoff stößt viel CO2 aus
- das Flammenbild ist nicht so schön wie bei Holzöfen
- erzeugt kaum Strahlungswärme
- ineffizientes Heizsystem aufgrund von geringem Wirkungsgrad
- eher unpraktisch in der Handhabung, wenn Öl manuell nachgefüllt werden muss
- kann zu Ölgestank im Aufstellraum führen
- Betriebskosten abhängig von Weltmarktpreisen
- Beim Verbrennen und bei der Förderung entsteht klimaschädliches Methan
Voraussetzungen für den Betrieb von Ölöfen
Wie alle Feuerungsanlagen muss auch der Ölofen an eine geeignete Abgasanlage angeschlossen werden. Kaufen Sie einen neuen Ölofen und ist dieser angeschlossen, muss er im Rahmen der Feuerstättenschau vom Bezirksschornsteinfeger abgenommen werden, denn es ist ein gültiger Feuerstättenbescheid für den Betrieb eines Ölofens erforderlich.
Um den Ölofen zu betreiben, benötigen Sie einen Öltank, der zusätzlichen Platz im Keller erfordert.
Damit Ihr Ölofen reibungslos funktioniert, ist eine regelmäßige Wartung und Pflege des Geräts sowie der dazugehörigen Schornsteinanlage notwendig. Denn bei der Verbrennung von Öl entsteht Ruß, der sowohl vom Brennertopf als auch von den Schornsteinwänden entfernt werden muss.
Der Wartungsaufwand ist entsprechend hoch, wenn in jedem Raum ein einzelner Ölofen steht.
Ölofen: Kosten für Anschaffung und Verbrauch
- Anschaffungskosten: Wird Ihr Ölofen als simple Zusatzheizung verwendet, können schon einfache Modelle ausreichen. Die Anschaffungskosten dafür sind vergleichsweise niedrig und liegen bei ca. 300 bis 400 Euro. Dafür erhalten Sie einen Ölofen mit ca. 5 Kilowatt Leistung. Diese Leistung sollte ausreichen, um einen 20 Quadratmeter großen Raum zügig mit Wärme zu versorgen.
Komfortablere Ölöfen mit mehr Leistung und einer Sichtscheibe zum Beobachten des Flammenspiels können auch über 1.000 Euro kosten.
Für die Installation des Ölofens, den Schornsteinanschluss sowie das Verlegen möglicher Leitungen können Sie ab 500 Euro einplanen.
- Betriebskosten: Ein einfacher 5-Kilowatt-Ölofen verbraucht zwischen 0,25 und 0,75 Liter Heizöl pro Stunde. Abhängig vom aktuellen Ölpreis kosten 100 Liter Heizöl ca. 100 Euro, wenn Sie 3.000 Liter kaufen. Damit entstehen Kosten von ca. 50 Cent pro Stunde, wenn Sie mit dem Ofen heizen. Ist der Ofen pro Tag acht Stunden in Betrieb, kostet Sie das 4 Euro.
- Öltank: Möchten Sie den Ölofen mit einem Öltank im Keller betreiben, müssen Sie mit zusätzlichen Kosten von ca. 3.000 Euro für den Tank inklusive Montage rechnen.
Der Einbau von Ölöfen ist nicht grundsätzlich verboten. Doch spätestens ab 2028 muss jede neue Heizung mit mindestens 65 Prozent Erneuerbaren Energien Wärme erzeugen. Wird der Ölofen nicht mit biogenem Öl betrieben, ist der Einbau dann nicht mehr möglich. Spätestens ab 2045 dürfen keine Ölheizungen mehr betrieben werden.
Worauf Sie beim Ölofen-Kauf achten sollten
Damit Sie Ihren Ölofen sicher und möglichst effizient betreiben, sollten Sie auf folgende Aspekte beim Kauf und Betrieb achten:
- Heizleistung: Wählen Sie einen Ölofen mit einem Raumheizvermögen, das knapp über der Raumgröße des Aufstellorts liegt. So müssen Sie Ihren Ofen nicht unter Volllast betreiben, damit es angenehm warm wird. Außerdem profitieren Sie mit größerem Raumheizvermögen von einer schnelleren Aufwärmung des Raums.
- Belüftung: Der Ölofen benötigt Sauerstoff für die Verbrennung. Diesen bezieht der Ofen aus der Umgebungsluft des Aufstellorts. Lüften Sie während des Betriebs ausreichend, damit die Innenluft ausreichend Sauerstoff enthält.
- Wartung: Lassen Sie Ihren Ölofen regelmäßig von einem Fachbetrieb warten. Nur so ist garantiert, dass das Heizgerät sicher und effizient genutzt werden kann.
Wichtig: Das Heizen mit Öl ist nicht mehr zeitgemäß, da fossile Brennstoffe für hohe Emissionen sorgen und beim Verbrennen CO2 sowie Methan erzeugen.
Fazit: Ölöfen sind als einziges Heizsystem ungeeignet, da nicht mehr zeitgemäß
Wenn Sie einen Ölofen besitzen, sollte er nur temporär genutzt werden. Zum einen steigen die Heizkosten sonst deutlich an, zum anderen verwenden Sie einen fossilen Brennstoff mit negativer CO2-Bilanz.
Suchen Sie nach einer Alternative für eine temporäre Heizung, kann eine Infrarotheizung bzw. Elektroheizung sinnvoller sein, die Sie z. B. mit Strom aus einer PV-Anlage betreiben. Eine solche Lösung kann für Ferienwohnungen optimal sein.
Neue Ölöfen sollten Sie nicht mehr nutzen, da das Heizen mit fossilen Brennstoffen nicht mehr zeitgemäß ist. Suchen Sie nach einer Lösung, um alte Ölöfen in einer Altbauwohnung zu ersetzen, kann auch hier der Kauf einer Wärmepumpe die beste Alternative sein. Studien haben gezeigt, dass Wärmepumpen auch im Bestand, im Altbau ohne Fußbodenheizung effizient arbeiten können. Zudem erhalten Sie aktuell noch bis zu 70 Prozent staatliche Förderung beim Umstieg von Ölheizungen auf die Wärmepumpe.