Wer günstig heizen möchte, kann unterschiedliches Sparpotential nutzen. Zum einen spielt die Art der Heizung eine Rolle, zum anderen beeinflussen Effizienz und das eigene Heizverhalten, wie günstig Sie heizen. Wir zeigen Ihnen Ihre Sparmöglichkeiten.
Energiebedarf für Raumwärme am höchsten
Beim Heizen besteht grundsätzlich das größte Einsparpotential. Das zeigt ein Blick auf den Energieverbrauch in Deutschland. Demnach entfallen fast zwei Drittel der erzeugten Energie auf die Erzeugung von Raumwärme. Laut Daten des Umweltbundesamts wurden im Jahr 2016 über 462 Terrawattstunden Energie für die Wärmeerzeugung verbraucht. Zum Erzeugen von Warmwasser waren es 96 Terrawattstunden.
Mit welchem System heize ich günstig?
Wer günstig heizen möchte, sollte sich beim Kauf einer Heizungsanlage nicht von vermeintlich günstigen Anschaffungskosten täuschen lassen. Denn günstige Technik bedeutet nicht, dass Sie damit auch günstig heizen.
Ein Vergleich zwischen Gas-, Öl- und Elektroheizungen:
- Elektroheizung: Elektroheizungen sind vergleichsweise günstig in der Anschaffung. Einzelne Heizgeräte sind schon für weniger als 200 Euro erhältlich. Allerdings zeigt sich im Dauerbetrieb schnell, dass eine Elektroheizung alles andere als günstig ist. Denn bei durchschnittlichen Kosten von rund 20 Cent pro Kilowattstunde ist Strom deutlich teurer als Gas oder Öl. Heizen Sie Ihre Wohnung rein elektrisch und Sie benötigen für einen 4-Personen-Haushalt rund 15.000 Kilowattstunden Strom, würde Sie das Heizen pro Jahr 3.000 Euro kosten. Das wären pro Monat fast 250 Euro für die Erzeugung von Wärmeenergie.
Also: Günstig heizen ist mit Strom nicht möglich.
- Gasheizung: Eine Gasheizung schlägt je nach Größe und Leistung mit rund 5.000 bis 10.000 Euro inklusive Einbau zu Buche. Damit ist sie zwar deutlich teurer in der Anschaffung als eine Elektroheizung, spielt dafür aber ihre Vorteile beim Gaspreis aus. Sie heizen mit Gas für ca. sechs Cent pro Kilowattstunde. Für einen 4-Personen-Haushalt wären bei rund 15.000 Kilowattstunden Wärmebedarf pro Jahr rund 900 Euro fällig. Spätestens nach zwei Jahren hätten sich die Mehrkosten der Gasheizung aufgrund des deutlich niedrigeren Gaspreises amortisiert. Selbst bei jährlichen Wartungskosten von rund 100 bis 300 Euro je nach Anlagengröße heizen Sie mit Gas günstiger als mit Strom. Die Entwicklung des Gaspreises zeigt zwar eine steigende Tendenz, dennoch wird er nie die Höhe der Stromkosten erreichen.
- Ölheizung: Auch wenn der Ölpreis immer wieder Schwankungen unterworfen ist, heizen Sie mit Öl auch günstiger als mit Strom, allerdings nicht so günstig wie mit Gas. Für eine Kilowattstunde Wärmeenergie mit Öl müssen Sie durchschnittlich rund acht Cent bezahlen. Für unser obiges Beispiel müssten Sie demnach bei einem Energiebedarf von rund 15.000 Kilowattstunden mit rund 1.200 Euro pro Jahr an Ölkosten rechnen. Bei einem Preis von 10 Cent pro Kilowattstunde wären 1.500 Euro pro Jahr fällig. Zusätzlich müssten Sie rund 300 Euro für die jährliche Heizungswartung rechnen.
Alternative Möglichkeiten zur günstigen Wärmeerzeugung
Als Eigenheimbesitzer haben Sie die Möglichkeit, Ihre Heizkosten langfristig mit alternativen Energiequellen zu senken. So bietet sich eine Wärmepumpe zum Beispiel an, um günstig zu heizen. Die Wärmeenergie der Wärmepumpe unterstützt die bestehende Heizungsanlage. Gleiches gilt für Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlagen. Sie nutzen die Sonnenkraft als zusätzliche, kostenlose Energiequelle. Hier gilt: Je länger Sie Photovoltaik oder Solarthermie nutzen, desto günstiger können Sie heizen.
Heizkosten sparen: 4 praktische Tipps
1) Ziehen Sie sich zuhause im Winter warm an
Es mag vielleicht angenehm sein, sich in der Heizperiode in den eigenen vier Wänden nur im T-Shirt aufzuhalten. Allerdings hat diese Wärme im wahrsten Sinne des Wortes ihren Preis. Als Faustregel gilt: Für jedes Grad mehr in Ihrer Wohnung müssen Sie rund sechs Prozent mehr Heizkosten einplanen. Wer also sein Zuhause konstant bei 20° C hält und sich warm anzieht, spart gegenüber einem auf 24° C beheizten Raum fast 25 Prozent an Heizenergie. Dafür kann man zuhause auch schon einmal einen Pullover und Hausschuhe anziehen.
Wichtig ist jedoch, dass Sie es mit den Niedrigtemperaturen nicht übertreiben. Kühlen Wände und Decken im Winter nämlich zu stark aus, kann sich Feuchtigkeit ansammeln und zu Schimmel führen.
2) Nutzen Sie abends Rollläden oder Thermovorhänge
Fenster sind die Flächen in der Gebäudehülle, über welche die meiste Heizenergie verloren geht. Deshalb sind Heizkörper meist unter von Fenstern montiert, weil sie dort eine Wärmebarriere bilden und verhindern, dass die Kälte in den Raum strömt.
Sie können günstiger heizen, wenn Sie in den Abendstunden Vorhänge zuziehen oder auch die Rollläden herunterlassen. Empfehlenswert sind auch Thermovorhänge. Durch die Vorhänge wird die Schutzwirkung der Wärmebarriere erhöht.
3) Im Winter nur Stoßlüften
Eine Heizung benötigt in der kalten Jahreszeit sehr viel Energie, um die ausgekühlten Räume zu erwärmen. Wenn Sie deshalb im Winter sehr lange lüften, vergeuden Sie sehr viel Energie. Deshalb sollten Sie in der Heizperiode lieber häufiger lüften, aber dafür stoßweise.
4) Nur die Räume voll beheizen, die Sie nutzen
Günstig heizen bedeutet auch intelligent zu heizen. Demnach sollten Sie zum Beispiel nur dort die Heizthermostate aufdrehen, wo Sie sich auch wirklich aufhalten. Nicht benötigte Räume oder Räumlichkeiten, wo noch andere Wärmequellen sind wie die Küche müssen meist nicht voll beheizt werden. Hier reichen die Mindesteinstellungen am Thermostat aus.
>> Lesen Sie hier mehr Tipps wie Sie Heizkosten sparen
Mit welcher Heizungsanlage spare ich am meisten Geld?
Grundsätzlich gilt, je effizienter Ihr Heizungssystem arbeitet, desto günstiger heizen Sie. Deshalb sollten Sie zum einen dafür sorgen, dass Ihre Heizung immer optimal eingestellt und gewartet ist. Durch die regelmäßige Inspektion der Heizungsanlage stellt der Experte fest, wo Optimierungsmöglichkeiten bestehen und kann Ihnen Tipps zum Heizen geben.
In einem weiteren Schritt kann ein hydraulischer Abgleich dabei helfen, Ihre Heizungsanlage effizienter zu machen. Dabei wird der Druck im System gemessen und mit entsprechender Regeltechnik anschließend optimiert.
Effizient heizen Sie vor allem dann, wenn Sie Ihre Heizung fachgerecht bedienen. Dazu gehört es zum Beispiel auch, eine vorhandene Nachtabsenkung sinnvoll zu nutzen oder die Thermostate so einzustellen, dass Sie keine unnötige Wärmeenergie verschwenden.
Günstiger Heizen mit Brennwerttechnik: Bis zu 30 Prozent sparen
Wenn Sie noch eine alte Ölheizung oder Gasheizung betreiben, können Sie durch die Umrüstung auf moderne Brennwerttechnik deutlich günstiger heizen. Denn mit einer Gas- oder Ölbrennwertheizung haben Sie die Möglichkeit, den Brennstoffverbrauch bei gleicher Heizleistung um bis zu 30 Prozent zu reduzieren.
Ein Beispiel: Hatten Sie bisher Heizkosten von rund 1.200 Euro pro Jahr, können Sie Ihre Heizkosten mit Brennwerttechnik nun auf bis zu 800 Euro senken. In zehn Jahren könnten Sie so rund 4.000 Euro an Heizkosten sparen. Eine neue Heizungsanlage hätte sich dann nahezu amortisiert.
Bei einer Lebensdauer von rund 20 Jahren und mehr würden Sie mit moderner Brennwerttechnik deutlich sparen und durch den geringeren Verbrauch an Primärenergie nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern auch die Umwelt schonen.
Fazit: Die Wärmepumpe ist das Heizsystem der Zukunft
Wer langfristig günstig heizen möchte, sollte auf ein modernes und effizientes Heizsystem mit erneuerbaren Energien setzen. In den letzten Jahren hat die Wärmepumpe einen großen technologischen Fortschritt erlebt und eignet sich entgegen hartnäckigen Vorurteilen auch für den Einsatz im Bestand. Unter allen Heizsystemen hat sie zudem den Vorteil, dass sie gänzlich ohne fossile Brennstoffe auskommt.
Nutzen Sie unseren Heizungsplaner und wir melden und schnellstmöglich bei Ihnen, um einen kostenlosen Beratungstermin zu vereinbaren.