Der CO2-Fußabdruck ist heute eine geläufige Kennzahl, um den CO2-Ausstoß von Produkten oder Energieverbrauchern zu bestimmen und zu vergleichen. Doch wie sieht es mit der CO2-Bilanz beim Heizen aus? Wir geben Ihnen einen Überblick.
Was ist ein CO2-Fußabdruck?
Der CO2-Fußabdruck beschreibt die Menge an Kohlenstoffdioxid, die ein einzelner Mensch innerhalb einer bestimmten Zeitspanne verursacht. Es handelt sich dabei also um eine Art persönliche CO2-Bilanz. Das Konzept beruht auf einem Modell, das von Wissenschaftlern im Jahr 1994 entwickelt wurde. Demnach verhält es sich so: Je mehr CO2 ein Mensch verbraucht, desto größer wird sein CO2-Fußabdruck.
Dieses Konzept lässt sich analog auf das Thema Heizen anwenden: Je mehr Brennstoff Sie zur Wärmeerzeugung in Ihrem Ofen oder Ihrer Heizungsanlage verbrennen, desto höher ist Ihr CO2-Fußabdruck beim Heizen. Üblicherweise wird der CO2-Fußabdruck in Tonnen CO2 pro Jahr angegeben.
Jeder Mensch kann seinen eigenen CO2-Fußabdruck berechnen. Allerdings kann diese Berechnung sehr umfangreich ausfallen, wenn sehr viele Parameter berücksichtigt werden. Für eine gründliche Betrachtung müssten Sie zum Beispiel die CO2-Bilanz aller Nahrungsmittel, Ihrer Fortbewegungsmittel, Ihrer Heizung, kurz, Ihres kompletten Lebensalltags berücksichtigen.
Mit der immer stärker werdenden Debatte über den Klimawandel spielt der eigene CO2-Fußabdruck eine immer größere Rolle. Denn auf diese Weise kann jeder Verbraucher selbst messen, welchen Anteil er durch sein Konsum- oder zum Beispiel auch Heizverhalten am Klimawandel hat.
Das Umweltbundesamt bietet einen eigenen CO2-Rechner* an, mit welchem Sie Ihren CO2-Fußabdruck messen können.
CO2-Emissionen weltweit im Vergleich
Laut Angaben der Umweltschutzorganisation Greenpeace verursacht jeder Deutsche aktuell 12,5 Tonnen CO2 pro Jahr. Das Bundesumweltamt hat eine Statistik veröffentlicht, wonach der CO2-Fußabdruck in Deutschland 2016 bei knapp 9,5 Tonnen pro Person lag.
Damit besetzte Deutschland Platz 5 der weltweit größten „Kohlenstoffdioxid-Fußabdrücke“, hinter Russland, Australien (mit Ozeanien), Kanada und den USA. Der ökologische Fußabdruck jedes Amerikaners oder Kanadiers lag 2016 bei fast 16 Tonnen. Der globale Durchschnitt lag bei 4,8 Tonnen pro Kopf. Zum Vergleich: Im subsaharischen Afrika betrug der CO2-Fußabdruck noch nicht einmal eine Tonne.
Warum ist der CO2-Fußabdruck wichtig?
In die Atmosphäre ausgestoßenes Kohlenstoffdioxid gilt als maßgeblicher Verursacher für den Klimawandel. Je mehr CO2 ausgestoßen wird, desto stärker wird die Erde erwärmt. Die Konsequenz sind steigende Durchschnittstemperaturen, schmelzende Pole und Gletscher sowie ein steigender Meeresspiegel.
Inwiefern sich diese Naturphänomene auf das Wetter auswirken, wird noch diskutiert. Fest steht jedoch, dass der Ausstoß an Kohlenstoffdioxid reduziert werden muss, um die Erderwärmung aufzuhalten. Der CO2-Fußabdruck zeigt jedem Einzelnen genau, wo er ansetzen kann, um seinen Beitrag zur Einsparung zu leisten.
CO2 beim Heizen im Vergleich mit anderen Emittenten
In Deutschland entstehen laut Greenpeace pro Bundesbürger jedes Jahr rund 2,8 Tonnen CO2 durch die Bereitstellung von Energie, also das Schürfen von Kohle oder den Transport von Gas- und Öl. Unser privater Konsum schlägt mit knapp 2,1 Tonnen CO2 pro Person zu Buche. Darunter fallen Kleidung, Elektroartikel oder Möbel, die wir uns zulegen.
Im Durchschnitt erzeugen wir durch Fortbewegung in Auto, Zug, Flugzeug knapp zwei Tonnen CO2 pro Jahr. Um die Infrastruktur in Deutschland aufrechtzuerhalten und uns Zugang zu Bildung, Krankenhäusern oder Straßen zu verschaffen, müssen noch einmal 1,5 Tonnen hinzugerechnet werden.
Heizen und Stromverbrauch liegen mit 1,3 bzw. einer Tonne CO2 auf einem ähnlichen Niveau wie der Fleischkonsum, der durchschnittlich pro Person rund eine Tonne CO2 pro Jahr pro Person erzeugt. Somit wird schnell deutlich, wo Verbraucher selbst ansetzen können, um die persönliche CO2-Bilanz zu verbessern.
Wenn es um das Heizen geht, war laut Bundesumweltministerium 2016 Gas zu fast 60 Prozent der Hauptverursacher von CO2 bei privaten Haushalten. Dieser hohe Anteil ist nicht verwunderlich, da die Gasheizung zu den am meisten genutzten Heizungen in Deutschland gehört. Rund 37,4 Prozent aller CO2-Emissionen beim Heizen entfielen auf flüssige Brennstoffe wie Heizöl.
Wie kann ich meinen CO2-Fußabdruck beim Heizen verbessern?
Es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie Ihren CO2-Fußabdruck beim Heizen verkleinern können.
- Umstellung auf Brennwerttechnik: Durch die Umstellung auf Gasbrennwertheizungen oder Ölheizungen können Sie bis zu 30 Prozent Brennstoff einsparen und damit auch die CO2-Emissionen deutlich senken.
- Ergänzung mit anderen Energiequellen: Wer seine bestehende Heizungsanlage zum Beispiel mit Solarthermie kombiniert und so eine Solarheizung erschafft, kann damit Wärme CO2-neutral erzeugen und darüber hinaus Heizkosten sparen. Je nach baulichen Gegebenheiten bieten sich weitere Alternativen wie Wärmepumpen oder ein Anschluss an Fernwärme an.
- Wärmedämmung: Je besser ein Gebäude gedämmt ist, desto weniger Energie wird für die Wärmeerzeugung benötigt.
- Eigenes Verhalten: Um den Verbrauch an Primärenergie zu reduzieren, können Sie als Verbraucher zum Beispiel Räume nur komplett beheizen, in welchen Sie sich wirklich aufhalten. Ebenso vermeiden Sie im Winter durch Stoßlüften, dass zu viel Energie ungenutzt „verpufft“.
- Heizen mit Holz: Durch das Heizen mit Holz ist die CO2-Bilanz ausgeglichen. Denn das verbrannte Holz erzeugt so viel CO2 wie es bei der natürlichen Verrottung auch erzeugen würde.
Fazit
Selbstverständlich gibt es neben dem Heizen noch weitere CO2-Einsparmöglichkeiten. So kann der Verzicht auf unnötige Langstreckenflüge oder auf das Auto für unnötige Kurzstrecken schon sehr viel zum Klimaschutz beitragen.
Mit moderner Heiztechnik haben Sie die Chance, Ihren persönlichen CO2-Fußabdruck zu verkleinern. Gerne beraten wir Sie hierzu. Nutzen Sie einfach unseren Heizungsplaner, wir melden uns im Anschluss, um einen Beratungstermin zu vereinbaren.