Fast 50 Prozent der Deutschen heizen mit Gas und mehr als 20 Prozent mit Öl. Gas- oder Ölheizungen sind damit nach wie vor die gängigsten Heizsysteme in der BRD. Doch mittlerweile sind die Preise für Gas und Öl extrem gestiegen und Verbraucher suchen Alternativen. Ist die Wärmepumpe die Lösung?

Vor- und Nachteile im Vergleich: Gas, Öl oder Wärmepumpe?

Vorteile Wärmepumpe:

  • höchste Förderung bei Heizungswechsel im Bestand
  • nutzt Energie effizienter als Gas- & Ölheizungen
  • nutzt quasi unendliche Umweltwärme
  • unabhängig von Gas und Öl
  • geschützter vor steigenden Strompreisen durch spezielle Stromtarife für Wärmepumpen
  • verringert CO2-Ausstoß
  • sehr wartungsarm
  • hohe Betriebssicherheit & Langlebigkeit
  • können zum kühlen und heizen genutzt werden

Vorteile Gasheizung:

  • benötigt keinen Brennstofftank (außer beim Heizen mit Flüssiggas)
  • seit vielen Jahrzehnten bewährte und immer wieder weiterentwickelte Heiztechnik
  • zeichnet sich durch einen geringen Wartungsaufwand aus
  • kann mit preisgünstigem Kunststoffschornstein betrieben werden
  • Kombination mit erneuerbaren Energiequellen, wie Solarthermie, möglich
  • geringere CO2-Emissionen als Ölheizungen
  • platzsparende, sehr kompakte Heizgeräte

Vorteile Ölheizung:

  • sehr robuste und langlebige Heiztechnik
  • eigener Brennstoffvorrat sorgt für bedingte Autarkie
  • kann mit erneuerbaren Energieträgern kombiniert werden

Nachteile Wärmepumpe:

  • aufwändige Erdbohrungen und behördliche Genehmigungen – gilt nur für Sole- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen
  • teurer in der Anschaffung (dafür aber hohe Förderung)
  • nicht für kleine Heizkörper geeignet

Nachteile Gasheizung:

  • Gaspreise erreichen 2022 schwindelerregende Höhe
  • für wirtschaftlichen Betrieb ist Erdgasanschluss notwendig
  • Abhängigkeit von Energieversorgern
  • mit rein fossilem Brennstoff nicht nachhaltig
  • keine staatliche Förderung mehr

Nachteile Ölheizung:

  • schwankende Brennstoffpreise
  • hohe Abhängigkeit von Energielieferanten
  • höherer Wartungsaufwand
  • hoher Platzbedarf für Öltank
  • möglicher Ölgeruch im Keller
  • keine staatliche Förderung mehr möglich
  • hohe CO2-Emissionen
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Gas vs. Öl: 2022 machte Alternativen stark

Was können wir aus diesem Vergleich der Vor- und Nachteile ziehen? Vor dem Jahr 2022 würde die Gasheizung aus dem Vergleich mit der Ölheizung als Gewinner hervorgehen. Doch seit 2022 und der unsicheren Versorgungslage und den damit einhergehenden hohen Preisen, wollen mehr und mehr Hausbesitzer von diesen Technologien abrücken.

Wobei wir ehrlich sagen müssen: Es ist nicht die Gasheizung selbst, die dank moderner und effizienter Technologie das Optimum aus dem Brennstoff holt. Es ist der Brennstoff, der das vormalige Versprechen von Versorgungssicherheit und attraktiven Preisen nicht mehr halten kann.

Auch heutige Ölheizungen sind so effizient wie nie zuvor, aber die Verbrennung von Öl bleibt trotz moderner Technik ein Problem. So ist die CO2-Bilanz von Ölheizungen noch schlechter als die von Gasheizungen. Momentan liegen die Preise für Heizöl unter dem Niveau von Erdgas, dennoch sind sie so hoch wie lange nicht.

Attraktive Förderung für Wärmepumpen

Viele Verbraucher suchen Alternativen von fossilen Heizsystemen und ihren extremen Preissprüngen. Zuletzt waren Hybridsysteme, vor allem Gasheizung mit Solarthermie, noch recht beliebt. Doch im August 2022 wurde plötzlich die Förderung eingestellt und so gibt es statt 45 Prozent Förderung für eine Gasheizung mit Solar nur noch Zuschüsse für Solarthermie. Damit sind Hybridheizungen, die den Gasverbrauch teilweise reduzieren, keine attraktive Alternative mehr für viele Verbraucher.

Stattdessen rückt nun eine Alternative in den Fokus, die gänzlich ohne fossile Energien auskommt: die Wärmepumpe. Mittlerweile ist die Technik so fortgeschritten, dass Wärmepumpen auch im Altbau ohne Probleme eingesetzt werden können. Sogar ohne Fußbodenheizung. Es stimmt, die Vorlauftemperatur ist niedriger als bei Gas- und Ölheizungen, aber größere Heizkörper reichen aus, um die Wärme effektiv zu verteilen.

Darüber hinaus wird die Wärmepumpe mit bis zu 70 Prozent gefördert. Eine Investition ist damit wirtschaftlich, denn die langfristigen Einsparungen im Betrieb bringen eine Amortisation bereits nach einigen Jahren, wenn der Gaspreis nicht signifikant sinkt.

Was ist teurer: Gas oder Öl? Oder doch die Wärmepumpe?

Wer sich für oder gegen eine Gas- bzw. Ölheizung oder Wärmepumpe entscheidet, muss dafür zunächst die Brennstoffpreise berücksichtigen. Wir zeigen Ihnen, mit welchen Kosten Sie bei Gas, Öl oder Wärmepumpe rechnen müssen.

Gas ist so teuer wie nie zuvor

Im Jahr 2021 lag der Ölpreis mit durchschnittlich 6,7 Cent/kWh auf einem ähnlichen Niveau wie Erdgas, dessen durchschnittliches Preisniveau bei rund 6,1 Cent/kWh lag. In 2022 sind die Preise bei Gas und Öl gestiegen. Mittlerweile müssen Neukunden um die 30 Cent pro kWh für Erdgas bezahlen, bei Öl liegen wir bei ca. 15 Cent pro kWh.

Da es momentan eine hohe Dynamik bei den Preisen gibt, lässt sich nicht absehen, wie es weitergeht. Es ist möglich, dass Heizöl in naher Zukunft günstiger wird, wenn bspw. der Iran wieder Erdöl auf dem Weltmarkt anbieten kann, weil Sanktionen fallen. Eine Verschärfung der Sanktionen gegenüber Russland kann den Preis auf der anderen Seite aber auch steigen lassen. Was sicher ist, die Preise sind unberechenbar.

Wärmepumpen heizen mit Strom. Je nachdem, wie effizient sie arbeitet, holen Sie mit einer Wärmepumpe 3 - 5 kWh Wärmeenergie aus einer kWh Strom. Dabei bieten Stromanbieter spezielle Wärmepumpentarife an, die bis zu 25 Prozent unter dem normalen Stromtarif liegen. Je effizienter eine Wärmepumpe ist, desto mehr Wärmeenergie holt sie aus der elektrischen Energie. Um zu sehen, ab wann sich eine effiziente Wärmepumpe lohnt, müssen Sie den Strompreis mindestens durch drei teilen und das Ergebnis mit dem Preis für eine Kilowattstunde Gas oder Öl vergleichen. Schon jetzt zeigt sich, dass die Wärmepumpe im Betrieb weniger kostet als Gas- oder Ölheizung.

Prognose: Was wird langfristig teurer?

2022 hat mit einer Illusion aufgeräumt: Energie ist billig und immer verfügbar. Wir erfahren gerade, wie fragil der Gaspreis und die Gasversorgung sind, wenn die Abhängigkeit von einem Lieferland sehr groß ist. Aber auch wenn die Beschaffung diverser gestaltet werden kann, ist es unwahrscheinlich, dass die damaligen niedrigeren Preise wieder erreicht werden. Denn die Abhängigkeit von Russland hatte natürlich einen Grund: Es war sehr billig. Da sich Deutschland von russischem Gas unabhängig machen will, heißt dies auch, dass Gas nicht mehr so billig zu bekommen sein wird.

Auch der Ölpreis hat sich mit Beginn des Krieges in der Ukraine erhöht. Wir liegen momentan deutlich über dem Preis der letzten Jahre. Die Prognose hier ist nicht so düster wie beim Erdgas, da es zukünftig mehr Öl auf dem Markt geben könnte. Die OPEC-Länder könnten mehr fördern und Sanktionen gegen den Iran aufgehoben werden. Dann wäre das Angebot größer und der Preis würde sinken. Aber auch hier gilt: Der Preis für Heizöl ist höchst volatil.

Für die Wärmepumpe benötigen Sie, wie bereits geschrieben, Strom. Der aktuelle Strompreis ist hoch und an der Strombörse sehen wir momentan eine beunruhigende Entwicklung. Aufgrund des Merit-Order-Prinzips bestimmt die teuerste Form der Erzeugung im gesamten Strommix den Preis. Das ist gegenwärtig die Stromerzeugung über Gaskraftwerke. Somit definiert der hohe Gaspreis den Preis für Strom, obwohl Gaskraftwerke nur einen geringen Anteil der Gesamtenergiemenge erzeugen. Problematisch ist in diesem Zusammenhang auch die größere Menge Strom, die Deutschland nach Frankreich exportiert, weil dort viele Kernkraftwerke vom Netz genommen wurden. Es ist durchaus möglich, dass es politische Eingriffe in den Strommarkt geben wird, schließlich ist ein moderater Strompreis notwendig, um den Wärmemarkt, aber auch den Verkehr zu elektrifizieren. Experten weisen zudem darauf hin, dass der Strompreis langfristig günstiger wird, wenn der Ausbau der Erneuerbaren Energien erfolgt.

Auch wenn der Energiemarkt und damit die Preise momentan kräftig in Bewegung sind, die Zukunft wird elektrisch. Öl und Gas werden auf lange Sicht gesehen teurer als Strom und damit auch wirtschaftlich keine Alternative mehr sein.

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Gibt es ein Ölheizungsverbot?

Ab 2026 gilt: Ölheizungen dürfen nur noch eingeschränkt verkauft werden. Das entspricht keinem echten Ölheizungsverbot. Wer dann eine Ölheizung kauft, muss diese mit erneuerbaren Energien kombinieren. Von dieser Pflicht gibt es nur wenige Ausnahmen.

Bereits installierte Ölheizungen können normal weiterbetrieben werden. Das sogenannte Verbot gilt nur für neue Ölheizungen. Für Gasheizungen war bereits ein „Verbot“ geplant, doch die Bundesregierung ist von diesem Plan abgerückt, weshalb es vorerst kein Verbot von Gasheizungen geben wird.

Statt Verbot, gilt bei Wärmepumpen ein Gebot. Die Politik hat in der Wärmepumpe das Heizsystem der Zukunft erkannt. Das heißt auch, es werden Anstrengungen unternommen, die Zahl an installierten Wärmepumpen zu erhöhen. So erhalten Sie bereits jetzt für Wärmepumpen die höchste Förderung mit 70 Prozent.

Fazit: Gas oder Öl? Nein, die Wärmepumpe ist es!

Noch vor einem Jahr war die Wärmepumpe ein Nischenprodukt. Mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat sich dies geändert. Mehr und mehr Verbraucher machen sich Gedanken, wie sie unabhängig von Öl und vor allem Gas werden. Hohe Preise und eine unsichere Versorgung machen die fossilen Brennstoffe zu unkalkulierbaren Energiequellen. Gerade Erdgas, mit dem die große Mehrheit der Deutschen heizt, befindet sich momentan auf einem für bislang nicht für möglich gehaltenen Preisniveau und ein Ende ist noch nicht in Sicht.

Mit der Wärmepumpe gibt es eine Alternative, die nicht nur klimaneutral (wenn mit Ökostrom betrieben), sondern auch deutlich energieeffizienter heizt. Im Gegensatz zu Öl- und Gasheizungen hat sie einen deutlich höheren Wirkungsgrad, der sich auch wirtschaftlich lohnt. Mittlerweile ist die Technik so fortgeschritten, dass sie auch im Altbau eingesetzt werden kann, ohne dass dieser komplett saniert sein muss. Zudem ist auch keine Fußbodenheizung für die Wärmepumpe notwendig. Die Vorlauftemperaturen von bis zu 65 °C erlauben auch normale, größere Heizkörper, um die Wärme effizient an den Raum abzugeben.

Einzig bei den Anschaffungskosten sind Gas- und Ölheizungen billiger. Allerdings werden Wärmepumpen mit bis zu 70 Prozent gefördert und sind damit nach Abzug der Förderung nicht sehr viel teurer als eine Ölheizung. Aufgrund der geringeren Betriebskosten ist die Wärmepumpe aber mittelfristig deutlich günstiger.

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Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.