Wer nachhaltig heizen möchte, stößt früher oder später auch auf die Pelletheizung. Sie verspricht CO2-neutrales Heizen mit Holz und hohen Bedienkomfort. Doch mit welchen Kosten ist eine Pelletheizung verbunden? Wir zeigen es Ihnen in diesem Überblick.
Ist mein Haus überhaupt für eine Pelletheizung geeignet?
Wenn Sie vor der Entscheidung für oder gegen eine Pelletheizung stehen, sollten Sie eines im Hinterkopf behalten: Je höher Ihr Wärmebedarf ist, desto günstiger wird die Pelletheizung im Vergleich mit Heizsystemen, die mit fossilen Brennstoffen heizen.
Deshalb eignet sich die Pelletheizung besonders für größere Einfamilien- oder Mehrfamilienhäuser. Die höheren Anschaffungskosten amortisieren sich schneller durch die langfristig günstigeren Brennstoffkosten.
Pelletheizung: Kosten als Pauschale
Als groben Richtwert können Sie bei einer Pelletheizung mit Kosten zwischen 15.000 bis 20.000 Euro rechnen. Wie hoch diese letztlich ausfallen, hängt von der Ausführung und dem Zubehör ab. Die Kosten verteilen sich auf die einzelnen Komponenten wie Heizkessel, Wärmespeicher, Pelletlager und Pellet-Transportsystem sowie Montage und Installation auf.
Wichtig: Wer eine Pelletheizung kaufen möchte, sollte unbedingt die Vorteile einer BAFA-Förderung (bis zu 10 Prozent der förderfähigen Kosten) und nutzen. So lassen sich die Gesamtkosten für die Pelletheizung senken. Gerade bei hohen Anschaffungskosten machen sich selbst geringe prozentuale Förderzuschüsse noch stärker bemerkbar.
Pelletheizung: Kosten nach Komponenten aufgeschlüsselt
Für die Kalkulation einer Pelletheizung ist es sinnvoll, sich die Kosten der einzelnen Komponenten genauer anzuschauen.
Kosten für den Pelletkessel
Der Pelletkessel ist das wichtigste Element Ihrer Pelletheizung. Dort wird durch die Verbrennung von Holzpellets Wärmeenergie erzeugt, die Sie später zum Heizen verwenden können. Der Kessel hat den größten Kostenanteil an Ihrer Pelletheizung.
Wie teuer der Pelletkessel wird, hängt vor allem von der Nennleistung und dem Wirkungsgrad ab. Je höher die Nennwärmeleistung, desto mehr müssen Sie für Ihren Pelletkessel bezahlen.
Neben diesem reinen Leistungsaspekt spielt die Art, wie die Pellets dem Kessel zugeführt werden, eine Rolle für den Preis des Kessels. Ebenso haben Komfortfunktionen wie automatische Ascheentfernung oder Reinigung Einfluss auf die Kosten.
Grundsätzlich gilt: Je höher der Automatisierungsgrad Ihrer Pelletanlage, desto mehr müssen Sie in das System investieren.
Hier finden Sie mögliche Richtwerte:
Nennwärmeleistung | Kosten netto |
---|---|
bis 14 kW | bis 9.000 Euro |
15 bis 24 kW | 9.000 - 10.000 Euro |
25 bis 34 kW | 10.000 - 11.000 Euro |
ab 35 kW | > 11.000 Euro |
Sie können bei der Wahl des Pelletkessels an folgenden Punkten sparen:
- Automatisierungsgrad: Wägen Sie ab, wie viel Ihnen der geringere Aufwand durch Automatisierung wert ist. Wenn Sie mehr Aufgaben manuell durchführen, wird der Preis günstiger.
- Dimensionierung: Wählen Sie einen Pelletkessel, der perfekt zu Ihrem Heizwärmebedarf passt. So verhindern Sie, dass Sie eine zu großen und somit zu teuren Kessel kaufen.
Kosten für das Pelletlager
Damit Sie Ihre Pelletheizung komfortabel nutzen können, benötigen Sie ein Pelletlager. Von dort werden die Pellets möglichst automatisiert zum Pelletkessel transportiert.
Das Pelletsilo bzw. Pelletlager muss trocken sein, damit die gelagerten Holzpellets nicht feucht werden.
Sie können mit Kosten zwischen 1.500 und 3.000 Euro für die Einrichtung eines Pelletlagers mit einem Fassungsvermögen von bis zu 5.000 Kilogramm Holzpellets rechnen.
Wie hoch der Preis für das Pelletlager letztlich ausfällt, hängt von den damit verbundenen Arbeiten ab. Müssen z. B. umfassendere Aushubarbeiten im Garten durchgeführt werden, kann der Preis nochmals steigen. Können Sie einen Kellerraum umfunktionieren, in dem bisher Öltanks standen, lassen sich die Kosten für das Pelletlager deutlich senken.
Kosten für das Fördersystem
Eine Pelletheizung zeichnet sich durch einen hohen Automatisierungsgrad aus. So müssen Sie die Holzpellets in der Regel nicht manuell nachlegen, sondern diese werden vom Pelletlager automatisch über eine Förderschnecke oder einen Pelletsauger zum Kessel transportiert. Hier gilt: Je länger der Weg vom Lager zum Kessel, desto teurer wird das Fördersystem.
Als Richtwert können Sie Kosten zwischen 1.500 und 2.500 Euro einplanen.
Kosten für Pufferspeicher
Um die Effizienz Ihrer Pelletheizung zu erhöhen, ist der Einbau eines Pufferspeichers empfehlenswert. Mit Speicher kann die Pelletheizung unter Volllast betrieben werden. Sie produzieren Wärme auf Vorrat, die im Pufferspeicher gespeichert wird.
Die Kosten für den Speicher richten sich zum einen nach dem Speichervolumen und zum anderen nach der Ausstattung. So kostet ein Kombispeicher z. B. mehr als ein reiner Wärmespeicher für das Heizsystem. Preislich beginnen Kombispeicher bei ca. 2.000 Euro. Pufferspeicher ohne Warmwasserbereitung starten bei ca. 1.500 Euro.
Kosten für Montage und Installation
Wenn ein Fachbetrieb Ihre Pelletheizung montiert und in Betrieb nimmt, können Sie mit Arbeitskosten zwischen 2.000 und 4.000 Euro rechnen.
Prüfen Sie bei einem Angebot auch, ob wichtige Dienstleistungen wie ein hydraulischer Abgleich und alle Materialkosten enthalten sind.
Pelletheizung: Laufende Kosten für Brennstoffe
Für eine Tonne Holzpellets bezahlen Sie inklusive Liefergebühr und Einblaskosten ca. 660 Euro (Stand August 2022, bei Abnahme von 6 Tonnen). Entscheidend für die Pelletpreise sind neben dem Angebot des Lieferanten und der Nachfrage auch die Abnahmemenge. Hier gilt ähnlich wie beim Heizöl: Je mehr Holzpellets Sie kaufen, desto günstiger wird der Preis pro Tonne.
Um eine Kilowattstunde Energie zu erzeugen, benötigen Sie ca. 200 Gramm Holzpellets.
Ein Beispiel:
Anmerkung: Die Kosten für Brennstoffe sind im Verlauf des Jahres 2022 stark gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr gab es Preissteigerungen von bis zu 100 Prozent.
Benötigen Sie für ein Einfamilienhaus 30.000 kWh Wärme pro Jahr, entspricht das ungefähr sechs Tonnen Holzpellets. Der Durchschnittspreis für Holzpellets liegt, auf die Energieleistung gerechnet, aktuell bei ca. 14 Cent pro kWh (Quelle: DEPI, August 2022). Dementsprechend würden Sie für das Einfamilienhaus 4.200 Euro pro Jahr für Holzpellets bezahlen.
Bei einem Durchschnittspreis von ca. 17 Cent pro kWh für Erdgas würden Sie bei gleichem Verbrauch bei einer Gasheizung 5.100 Euro bezahlen.
Bei einem Durchschnittspreis von ca. 15 Cent pro kWh für Öl lägen Sie bei gleichem Verbrauch bei Kosten von 4.500 Euro pro Jahr.
Mit einer Pelletheizung könnten Sie bei diesem Beispiel im Jahr 2022 bis zu 300 Euro pro Jahr gegenüber einer Öl- und bis zu 900 Euro pro Jahr gegenüber einer Gas-Heizung sparen.
Kosten für Wartung und Reinigung der Pelletheizung
Da bei einer Pelletheizung Festbrennstoffe verbrannt werden, ist der Wartungsaufwand der Anlage höher. Darüber hinaus erzeugen Pellets Staub, der sich im Transportsystem festsetzen kann.
Aus diesem Grund muss die Pelletheizung mindestens einmal pro Jahr gewartet und gereinigt werden.
Die Wartungskosten für die Pelletheizung liegen zwischen 100 und 200 Euro. Hinzu kommen alle zwei Jahre CO2-Messungen und eine Prüfung des Abgassystems hinzu. Diese können Sie mit rund 300 Euro veranschlagen.
Kosten für Pelletheizung mit Förderung senken
Die hohen Anschaffungskosten der Pelletheizung lassen sich mit staatlicher Förderung für die Heizung senken.
BAFA-Förderung: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bietet für die Installation einer Pelletheizung einen Zuschuss von bis zu 10 Prozent der förderfähigen Kosten an.
Fazit: Pelletheizung lohnt sich vor allem bei vollem Betrieb
Wer sich zum ersten Mal mit der Anschaffung einer Pelletheizung auseinandersetzt, wird häufig von den hohen Kosten abgeschreckt. Aufgrund der gesunkenen staatlichen Förderung und dem rapiden Anstieg der Pelletspreise ist die Pelletheizung mittlerweile finanziell für Hausbesitzer nicht mehr so attraktiv wie bisher.
Mehr Förderung ist beim Umstieg auf Wärmepumpen bzw. Erneuerbare-Energien-Heizungen mit Solarthermie und Wärmepumpe möglich. Beim Austausch alter Gas- oder Ölheizungen und dem Umstieg auf die Wärmepumpe können Sie bis zu 40 Prozent staatliche Förderung erhalten.
Wir beraten Sie gerne rund um die aktuelle Heizungsförderung und Ihre Möglichkeiten für einen Heizungswechsel in 2022 und 2023. Nutzen Sie einfach unseren Heizungsplaner und wir melden uns zeitnah bei Ihnen.