Mit Ihrer Heizungsanlage sorgen Sie für Wärme in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus. Doch welche Heizsysteme stehen für die Wärmeerzeugung überhaupt zur Auswahl und wie unterscheiden sie sich? Erfahren Sie mehr dazu in unserem Überblick!

Was ist eine Heizungsanlage?

Als Heizungsanlage wird eine Anlage bezeichnet, mit welcher ein Gebäude oder einzelne Räume beheizt werden. Ziel von Heizungsanlagen ist es, eine gewünschte Raumtemperatur durch Zufuhr von Wärme zu erreichen.

Heizungsanlagen können Wärme auf unterschiedliche Weise erzeugen und verteilen. Als Gebäudeheizung üblich sind in Mitteleuropa sogenannte Zentralheizungssysteme. Bei diesen Anlagen wird Wärme durch Verbrennung eines Brennstoffs in einem Kessel erzeugt und anschließend über ein Rohrsystem mit Hilfe eines Wärmeträgers wie Wasser an Heizkörper verteilt.

Die am häufigsten in Deutschland verwendete Heizungsanlage ist die Gasheizung bzw. Gastherme, gefolgt von der Öl- und Holzheizung. Wärmepumpen, Fernwärme oder Solarthermie können bestehende Heizungsanlagen ergänzen und deren Effizienz oder Wirkungsgrad erhöhen. Abhängig vom verwendeten System können Heizungsanlagen als Etagenheizung in Wohnungen oder Gebäudeheizungen eingesetzt werden.

Grundsätzlich gilt: Die Heizleistung und Energieeffizienz einer Heizungsanlage kann durch Wärmedämmung und bei Öl und Gas mit moderner Brennwerttechnik deutlich gesteigert werden.

Heizungsanlagen – klassische Wärmeerzeuger

Klassische Wärmeerzeuger produzieren Wärme durch Verbrennung eines Brennstoffs in einem Heizkessel oder einer sogenannten Therme. Die gängigsten Brennstoffe sind fossile Brennstoffe wie Öl oder Gas. Zu den nachwachsenden Brennstoffen gehören Holz, Hackschnitzel oder Holzpellets.

  • Gasheizungen – die beliebtesten Heizungsanlagen in Deutschland

Rund 50 Prozent aller Heizungsanlagen in Deutschland erzeugen Wärme durch die Verbrennung von Gas. Der größte Teil dieser Heizgeräte wird mit Erdgas über den Hausanschluss befeuert. Ist kein entsprechender Hausanschluss möglich, heizen manche Verbraucher auch mit Flüssiggas, das in einem Tank außerhalb des Hauses gelagert wird. Da Erdgas ein endlicher Brennstoff ist, wird heute auch mit Biogas gearbeitet, das aus nachwachsenden Rohstoffen bzw. Abfallstoffen durch Gärung in Biogasanlagen gewonnen wird.

Gasheizungen gelten als sehr sichere Heizungsanlagen. Im Vergleich zu Ölheizungen sind die CO2-Emissionen geringer, mit einer Wärmepumpe kann sich die Gasheizung hier nicht messen. Auch der Wirkungsgrad ist dem von Wärmepumpen deutlich unterlegen, wenngleich die Brennwerttechnik hier schon deutlich mehr aus dem Brennstoff holt.

Gasheizung Kosten: Die Kosten für eine Gasheizung hängen zum einen von der Größe des Heizkessels und zum anderen vom Umfang der Heizungsanlage ab. Eine moderne Gasheizung kostet inklusive Installation zwischen 9.000 und 15.500 Euro rechnen.

>> Mehr zum Thema: Gasheizung

  • Ölheizungen – nur moderne Heizungsanlagen lohnen sich

Wer mit Öl heizt, nutzt einen fossilen und somit endlichen Brennstoff. Bei Kosten von rund 12.000 bis 16.000 Euro für eine neue Ölbrennwertheizung inklusive Installation und Öltank ist die Ölheizung in der Regel teurer als die Gasheizung. Diese Heizungsanlage bietet sich dann an, wenn kein Gasanschluss möglich, aber ausreichend Platz für einen Öltank im Keller vorhanden ist. Wer noch eine alte Ölheizung in Betrieb hat, sollte überlegen, auf moderne Ölbrennwerttechnik umzusteigen. Damit lassen sich dank höherer Energieeffizienz bis zu 30 Prozent an Heizkosten sparen.

Wie Gasheizungen können auch Ölheizungen mit Wärmepumpen oder Solarenergie kombiniert werden, um die Umweltfreundlichkeit zu erhöhen.

>> Mehr zum Thema: Ölheizung in der Übersicht

  • Holzheizungen – traditionelles Heizen neu entdeckt

Bei Heizungsanlagen, die mit Holz befeuert werden können, haben Verbraucher eine sehr große Auswahl. Denn die Bezeichnung „Holzheizung“ umfasst viele verschiedene Arten von Heizkesseln. Hierzu gehören wasserführende Kaminöfen ebenso wie Hackschnitzelheizungen, Pelletkessel, Scheitholzkessel oder Holzvergaser. Damit Holzheizungen als Zentralheizungsanlage verwendet werden können, müssen diese immer über einen Wärmetauscher bzw. eine Wassertasche verfügen, um die Wärmeenergie aus der Verbrennung auf das Heizungswasser oder Brauchwasser zu übertragen.

Die Vorteile von Holzheizungen bestehen zum einen im meist günstigeren Preis für den Brennstoff und zum anderen darin, dass die Verbrennung von Holz, Holzpellets oder Hackschnitzeln überwiegend CO2-neutral ist. Das bedeutet, dass bei der Verbrennung von Holz nicht mehr CO2 freigesetzt wird, als ohnehin bei der Verrottung von Holz entsteht. Darüber hinaus ist Holz ein nachwachsender Brennstoff, der nicht endlich ist wie Gas oder Öl.

>> Mehr zum Thema: Holzheizung in der Übersicht

Abhängig von der gewählten Heizungsanlage sind die Preisspannen für diese Form der Heizung sehr groß. Sie reichen von rund 5.000 Euro für kleine Holzfeuerungsanlagen bis über 20.000 Euro für große Pelletkessel oder Hackschnitzelanlagen mit Förderschnecken und großen Pufferspeichern.

Als Verbraucher können Sie dafür aber von umfangreichen Fördermöglichkeiten durch das BAFA oder die KfW profitieren.

Wird eine Holzheizung zudem mit einer Wärmepumpe oder einer Solarthermieanlage kombiniert, können Sie sich nahezu autark von Energieversorgen selbst mit Wärmeenergie versorgen. Gleichzeitig setzen Sie auf eine sehr umweltfreundliche sowie traditionelle Form der Energieerzeugung.

>> Mehr zum Thema Holheizungen: Alles zu Hackschnitzelheizung und Pelletheizung

Alternative Wärmeerzeuger als alleinige Heizungsanlage oder zur Ergänzung

Erneuerbare Energien sind die Zukunft, auch beim Heizen. Dabei können Sie als alleiniges Heizsystem verwendet werden, oder ein bestehendes System ergänzen.

  • Wärmepumpen

Mit einer Wärmepumpe können Sie die thermische Energie aus dem Erdreich, der Luft oder dem Grundwasser in Brauchwärme umwandeln. Für den Betrieb benötigen Wärmepumpen Strom. Diesen können Sie alternativ auch mit Photovoltaik erzielen, sodass die Wärme der Wärmepumpe nahezu ohne CO2 erzeugt werden kann. Die Kosten für Luft-Wasser-Wärmepumpen sind höher als bei Gasheizungen, allerdings gibt es Förderung. So zahlen Sie für die thermondo Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einer Leistung von 12 kW ca. 32.000 Euro. Mit der Maximalförderung von bis zu 70 Prozent sind es letztendlich nur noch 11.000 Euro.

>> Mehr zum Thema Wärmepumpe

Um bestehende Heizungsanlagen zu ergänzen, bieten sich verschiedene Formen der Wärmegewinnung an.

  • Solarthermie

Mit einer Solarthermie-Anlage können Sie die kostenlose Sonnenenergie nutzen, um Wasser für Ihre Heizungsanlage oder zum Duschen und Waschen zu erwärmen. Die Anlagen werden auf dem Dach oder an der Hauswand installiert und können ganzjährig genutzt werden. Durch die staatliche Förderung kann es für Hausbesitzer sehr attraktiv sein, trotz Kosten von mehreren tausend Euro die eigene Heizungsanlage mit umweltfreundlicher Solarthermie aufzuwerten.

>> Mehr zum Thema Solarthermie

  • Sonderfall Fernwärme

Wer in einem Ballungsgebiet lebt, kann vom Anschluss an ein Fernwärmenetz profitieren. Diese Wärme mit meist in Kraftwerken erzeugt und ist zum Beispiel ein „Abfallprodukt“ der Stromerzeugung. Über ein Rohrsystem wird erwärmtes Wasser bis zum Endverbraucher transportiert und kann zum Heizen verwendet werden. Voraussetzung für die Nutzung von Fernwärme ist eine sogenannte „Fernwärmeübergabestation“.

Ein Vorteil von Fernwärme besteht darin, dass keine spezielle Heizungsanlage mit Heizkessel erforderlich ist. Darüber hinaus müssen Sie sich als Verbraucher nicht um die Lagerung oder den Bezug von Brennstoff kümmern. Nachteilig ist jedoch, dass Sie direkt vom lokalen Energieerzeuger abhängig sind und zum Beispiel ein Anbieterwechsel nicht möglich ist.

>> Mehr zum Thema Fernwärme

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Heizen mit Strom – eine sinnvolle Heizungsanlage?

Die Elektroheizung hatte in den 1960er- und 1970er-Jahren ihren Höhepunkt. Zum einen gab es die Ölkrise und zum anderen waren die Nachtspeicheröfen ideal, um die überschüssige Energie aus Kraftwerken aufzunehmen. Denn diese mussten auch nachts laufen, um effizient betrieben werden zu können.

Nachteilig an einer Elektroheizung ist jedoch, dass sie bei weitem nicht so energieeffizient ist wie mit Gas, Öl oder Holz betriebene Heizungsanlagen. Zudem ist Strom heute durch das EEG und andere Maßnahmen deutlich teuer als früher, sodass eine Elektroheizung sich als alleinige Heizungsanlage nicht mehr anbietet. Sinnvoll wäre diese Heizung nur dann, wenn der Strom klimaneutral mit Wind- oder Sonnenkraft produziert wird.

Kohleheizungen – ein Auslaufmodell

Nur noch in wenigen Regionen in Deutschland heizen private Verbraucher mit Kohle. Die Kohleheizung weist nicht nur aufgrund der CO2 freisetzenden Förderung, sondern auch durch die CO2-reiche Verbrennung eine sehr schlechte Klimabilanz auf. Aus diesem Grund wird es nicht mehr lange dauern, bis die letzten Kohleheizungen in Deutschland stillgelegt werden. Sie genügen ohnehin meist nicht mehr den Anforderungen der Bundesimmissionsschutzverordnung. Einzig mit einer Festbrennstoffheizung wie mit einem Holzvergaser kann mit Briketts ein möglichst hoher Wirkungsgrad erzielt werden. Dennoch ist Kohle ein Auslaufmodell bei Heizungsanlagen.

Fazit

Heizungsanlagen sind als Zentralheizung auch in Zeiten moderner Energiekonzepte Standard in Deutschland. Besonders Wärmepumpen zeichnen sich durch hohe Wirkungsgrade aus. Selbst im Altbau können sie effizient betrieben werden. Zudem ist die Förderung mit bis zu 70 Prozent höher als bei anderen Heizungsanlagen.

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Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.