Noch vor wenigen Jahren war es für Hausbesitzer relativ einfach, sich für eine Heizung zu entscheiden: Öl oder Gas. Heute stehen viele verschiedene Heizsysteme zur Auswahl. Ein wichtiges Entscheidungskriterium ist der Anteil an Erneuerbaren Energien. Wir geben Ihnen hier einen Überblick.

Was ist eine Heizung?

So einfach die Frage auf den ersten Blick scheinen mag, so komplex ist heute die Antwort. Primär ist eine Heizung ein Gerät, das Wärme erzeugt. Es wird zum Heizen von Wohnräumen und für Warmwasser eingesetzt. Doch in der Praxis gibt es deutliche Unterschiede, wie eine Heizung für behagliche Wärme sorgt.

Traditionell benötigt eine Heizung einen Heizkessel, in welchem Feststoffe oder Gas verbrannt werden. Mittlerweile finden sich viele alternative Energieerzeuger auf dem Markt, die z. B. Heizwärme aus der Strahlungswärme der Sonne erzeugen oder die Wärme aus der Umgebung ziehen, wie die Wärmepumpe.

Sind Öl- und Gasheizungen noch zeitgemäß?

Lange Zeit haben Menschen überwiegend mit Holz und später mit Kohle geheizt. Doch im 20. Jahrhundert haben sich Öl- und Gasheizungen durchgesetzt. Hier wurden zunächst Konstanttemperaturkessel verwendet, die später von Niedertemperaturkesseln abgelöst wurden.

Konstanttemperaturkessel benötigten eine konstant hohe Verbrennungstemperatur und erzeugten sehr viel Heizenergie, von welcher aber nur rund 70 Prozent wirklich genutzt werden konnten. In den 1980er-Jahren schafften es schließlich die Niedertemperaturkessel mit einer niedrigeren Vorlauftemperatur Energie einzusparen.

Doch mittlerweile hat sich die effizientere Brennwerttechnik durchgesetzt. Niedertemperaturkessel dürfen laut Energieeinsparverordnung zwar noch eingebaut, aber seit 2015 nicht mehr hergestellt werden.

Doch die Brennwerttechnik ist zwar im Rahmen fossiler Heizungstechnologie die effizienteste Lösung, doch im Vergleich mit anderen Heizsystemen deutlich unterlegen. Daher ist das Ende von Gas- und Ölheizungen absehbar. Die politischen Entscheidungen mit dem reformierten GEG machen deutlich, dass die Wärmepumpe die Heizung der Zukunft ist. Aber auch der Krieg in der Ukraine und die damit einhergehende starke Erhöhung der Rohstoffpreise haben gezeigt, dass Gas- und Ölheizungen keine Zukunft mehr haben. Gerade im Hinblick auf die Gefahren des Klimawandels ist die Abkehr von Öl und Gas dringend geboten. Darüber hinaus müssen Verbraucher mit steigenden CO2-Preisen auf nationaler Ebene sowie mit einem EU-weiten Emissionshandel für Privathaushalte ab 2027 rechnen, was das Heizen mit Öl und Gas viel teurer machen wird. Bevor wir Ihnen entsprechende Lösungen vorstellen, hier noch einmal die Vor- und Nachteile von fossilen Heizsystemen.

Gasbrennwertheizung

Eine Gasheizung mit Brennwerttechnik erzeugt Wärme, indem Gas in einem Heizkessel verbrannt wird. Mit dem Gas wird Wasser erhitzt, welches in ein Rohrsystem gespeist und zu den Heizkörpern geführt wird. Darüber hinaus erzeugt die Gasbrennwertheizung Verbrennungswärme, die für das Erhitzen von Brauchwasser genutzt wird.

Durch den Einsatz von Brennwerttechnik kann zusätzlich die Wärmeenergie aus dem Abgas verwertet werden. Über einen Wärmetauscher erwärmt sie u. a. das Heizungswasser. So „vorgewärmt“ benötigt der Heizkessel weniger Primärenergie, um die gewünschte Vorlauftemperatur zu erreichen.

Kosten: zwischen 9.000 und 13.500 Euro

Staatliche Förderung: keine

Nachteile: Abhängigkeit von Gas, damit auch von hohen Gaspreisen und CO2-Preisen; Versorgungssicherheit mit Gas ist nicht mehr 100 Prozent gegeben, mittlerweile auch keine Förderung mehr für Gas-Hybridsysteme; Einbau ab 2024 nur noch eingeschränkt möglich, da neue Heizungen mindestens 65 Prozent Erneuerbare Energien nutzen müssen; als H2-ready-Option möglich, allerdings ist die flächendeckende Versorgung mit Wasserstoff noch lange nicht gesichert

Ölbrennwertheizung

Die Ölbrennwertheizung arbeitet mit Verbrennungstechnik. Sie erzeugt Wärme durch die Verbrennung von Öl und sie gewinnt zusätzlich Wärmeenergie aus dem Abgas. Somit kann der Ölverbrauch im Vergleich zu Niedertemperaturkesseln deutlich gesenkt werden.

Kosten: zwischen 12.000 und 16.000 Euro

Staatliche Förderung: keine Förderung mehr möglich

Nachteile: veraltete Technologie; verwendet weiterhin fossilen Brennstoff; Platzbedarf für Öltank; Abhängigkeit von Ölpreisschwankungen und steigenden Preisen in der Zukunft (CO2-Preis, Emissionshandel), ab 2045 verboten, wenn herkömmliches Heizöl verwendet wird

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Welche Heizungen mit erneuerbaren Energien gibt es?

Deutschland will zukünftig die CO2-Emissionen deutlich senken. Ziel ist, dass Deutschland ab 2045 klimaneutral wird. Um Emissionen und Energieverbrauch zu senken, sind erneuerbare Energien bei Heizungen gefragter und wichtiger denn je. Zumal eine staatliche Förderung den Umstieg noch attraktiver macht als bisher. Mit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes sind ab Januar 2024 im Neubau und in Neubaugebieten mindestens 65 Prozent Erneuerbare Energien beim Einbau neuer Heizungen verpflichtend. Die 65-Prozent-Regel gilt laut GEG für alle Heizungsanlagen spätestens dann, wenn die kommunale Wärmeplanung für kleinere Gemeinden unter 100.000 Einwohner 2028 und bei größeren Gemeinden ab 100.000 Einwohnern 2026 abgeschlossen ist. Hat eine Kommune die Wärmeplanung schon früher abgeschlossen, müssen alle neuen Heizungen mindestens 65 Prozent Erneuerbare Energien nutzen. Ab 2045 müssen Heizungen ohne fossile Brennstoffe auskommen.

Wärmepumpe

Die Wärmepumpe kann Wärmeenergie aus dem Boden, der Umgebungsluft oder dem Grundwasser aufnehmen und mithilfe von Kältemittel, einem Kompressor und einem Kondensator in das Heizungssystem eines Gebäudes einspeisen. Mittlerweile ist die Wärmepumpe hocheffizient und auch im Altbau ohne Fußbodenheizung eine wirtschaftliche Lösung. Mit Ökostrom betrieben, ist sie sogar klimaneutral.

Kosten: zwischen 27.000 und 40.000 Euro für Luft-Wasser-Wärmepumpe, 40.000 - 50.000 Euro für Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpe

Staatliche Förderung: bis zu 70 Prozent Erstattung der förderfähigen Kosten (max. 30.000 Euro) durch die KfW möglich

Vorteile: bis zu fünfmal effizienter als fossile Heizungen, senkt die Heizkosten, emissionsfrei heizen möglich; hohe Förderung möglich; wartungsarm

Nachteile: Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpe haben hohen Installationsaufwand und benötigen Baugenehmigungen

Solarthermie

Solarthermie nutzt die Energie der Sonnenstrahlen, um Wärmeenergie zu erzeugen. Hierfür werden Solarmodule installiert. Diese sind mit einem Trägermedium gefüllt. Als Trägermedium wird üblicherweise Solarflüssigkeit verwendet, die aus einem Gemisch von Wasser mit Frostschutzmittel besteht. Scheint die Sonne, wird die Solarflüssigkeit erwärmt und zu einem Wärmetauscher geführt. Dort erwärmt die Flüssigkeit Heizungswasser oder Brauchwasser. Meist wird Solarthermie als Unterstützung für eine bestehende Heizungsanlage eingesetzt.

Kosten: zwischen 8.000 und 15.000 Euro

Staatliche Förderung: bis zu 70 Prozent möglich, aber nur, wenn sie 65 Prozent der notwendigen Energie erzeugt, was kaum zu erreichen ist

Vorteile: benötigt keine fossilen Brennstoffe oder andere Energieträger; emissionsfreie Energieerzeugung; unabhängig von Energieversorgern

Nachteile: erzeugt nur bei Sonnenschein Wärmeenergie; reicht nicht als alleiniges Heizsystem aus

Brennstoffzellenheizung

Die Brennstoffzellenheizung arbeitet mit Kraft-Wärme-Kopplung. Hierfür wird Erdgas zu Wasserstoff umgewandelt. Mithilfe einer chemischen Reaktion erzeugt der Wasserstoff in der Brennstoffzelle Wärmeenergie und Strom.

Kosten: zwischen 30.000 und 35.000 Euro

Staatliche Förderung: bis zu 70 Prozent Förderung möglich, aber nur, wenn grüner Wasserstoff genutzt wird (was schwierig ist)

Vorteile: erzeugt Strom und Wärme; emissionsfrei, aber nur wenn grüner Wasserstoff statt Erdgas verwendet wird; hohe Förderung möglich

Nachteile: höherer Investitionsaufwand; nutzt Erdgas für Umwandlung in Wasserstoff

Pelletheizung

Bei einer Pelletheizung werden im Heizkessel Holzpellets verbrannt. Die dabei entstehende Wärmeenergie wird für das warme Brauchwasser sowie für das Heizungswasser genutzt. Zu diesem Zweck wird die bei der Verbrennung entstehende Wärme über einen Wärmetauscher geführt. Um die Wärmeenergie optimal zu nutzen, werden Pelletheizungen mit einem Pufferspeicher installiert.

Kosten: zwischen 17.000 bis 25.000 Euro

Staatliche Förderung: wenn mit Wärmepumpe oder Solarthermie kombiniert, sind bis zu 70 Prozent möglich, ansonsten weniger

Vorteile: kombinierbar mit alternativen Energieträgern; Förderung möglich, CO2-neutral, wenn Pelletbedarf aus Resten der Holzverarbeitung gedeckt wird

Nachteile: wartungsintensiv; erfordert Pelletlager; hohe Feinstaubbelastung; wenn durch steigende Nachfrage Wälder für Pellets abgeholzt werden müssen, ist sie nicht ökologisch sinnvoll

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Heizung-Förderung: Welche Unterstützung gibt es vom Staat?

In Deutschland wird der Austausch der Heizung gefördert, wenn Erneuerbare Energien zum Einsatz kommen. So wird die Wärmepumpe mit bis zu 70 Prozent gefördert. Gas- und Ölheizungen werden nicht gefördert.

Die Basisförderung für erneuerbare Heizsysteme liegt jetzt bei 30 Prozent. Diese kann weiterhin von allen Investoren beantragt werden. Weiterhin gibt es verschiedene Zusatzboni, die bspw. von einkommensschwächeren Haushalten genutzt werden können. 70 Prozent Maximalförderung kann allerdings nur von privaten Wohneigentümern, die dieses Eigentum auch bewohnen, erreicht werden

Neben den Förderprogrammen auf Bundesebene gibt es auch Heizungsförderung auf Länderebene. Darüber hinaus können sich Verbraucher bei ihrer Gemeinde oder Stadt nach lokalen Fördermöglichkeiten erkundigen. In manchen Fällen beteiligen sich auch Energieversorger an der Förderung der Heizungsanlage.

Nehmen Sie bei Fragen zur Förderung am besten Kontakt zu einem Fachbetrieb auf und lassen sich dort beraten. Denn in manchen Fällen ist eine Kombination aus verschiedenen Förderungen möglich, sodass Sie noch mehr Zuschuss zu Ihrer neuen Heizung erhalten können.

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Wichtige Fragen zur Heizung

Muss ich eine Ölheizung jetzt austauschen lassen?

Sie können Ihre bestehende Ölheizung noch weiter nutzen. Der Einbau neuer Ölbrennwertgeräte ist bis 2026 möglich. Allerdings sollten Sie beim Austausch prüfen, ob ein Umstieg auf eine umweltfreundlichere Heiztechnik nicht auch finanzielle Vorteile bringen kann. Darüber hinaus muss die Heizung mit einer EE-Heizung kombiniert werden, die mindestens 65 Prozent an der erzeugten Energie ausmacht. Das gilt seit Januar 2024 für den Einbau der Heizung in Neubauten und Neubaugebieten oder sobald die kommunale Wärmeplanung Ihrer Gemeinde vorliegt. Das ist bei Gemeinden mit weniger als 100.000 Einwohnern spätestens ab 2028 und bei Städten ab 100.000 Einwohnern ab 2026 der Fall. Aufgrund der hohen staatlichen Förderung lohnt sich auch jetzt schon ein Umstieg auf die Wärmepumpe, auch wenn die Ölheizung erst wenige Jahre alt ist.

Wann muss ich eine Heizung tauschen lassen?

Wenn Ihr Heizkessel älter als 30 Jahre als ist, muss er in der Regel ausgewechselt werden. Der Tausch ist nicht nur aus Umweltschutzgründen sinnvoll. Langfristig sparen Sie viel Energiekosten ein. Wenn Sie auf die Wärmepumpe umsteigen, erhalten Sie bis zu 55 Prozent (70 Prozent bei weniger als 40.000 zu versteuerndem Jahreshaushaltseinkommen) staatliche Förderung mit Geschwindigkeitsbonus bis Ende 2024.

Lohnt sich der Umstieg auf alternative Heizsysteme?

Durch die aktuell hohe staatliche Förderung, z. B. für die Wärmepumpe werden Hausbesitzer belohnt, die umsteigen. Da Gasheizungen und Ölheizungen nicht mehr gefördert werden und mit steigenden CO2-Preisen sowie steigenden Kosten durch den privaten EU-weiten Emissionshandel zu rechnen ist, lohnt sich auch ein Umstieg auf ein Hybridsystem in der Regel nicht mehr. Dafür ist der Umstieg auf ein komplett regeneratives System wie eine Wärmepumpe noch lohnender.

Fazit: Welche Heizung darf ich jetzt 2024 noch einbauen

Theoretisch dürfen Sie auch 2024 noch Gas- oder Ölheizungen einbauen. Allerdings gelten deutliche Einschränkungen.

In Neubaugebieten und Neubauten muss der Anteil Erneuerbarer Energien mindestens 65 Prozent betragen.

Nach Abschluss der kommunalen Wärmeplanung gilt das ab 2024 grundsätzlich für alle Heizungen. Wohnen Sie in einer Gemeinde mit weniger als 100.000 Einwohnern, ist spätestens 2028 der Einbau von Öl- oder Gasheizungen nur dann möglich, wenn diese mindestens 65 Prozent mit Erneuerbaren kombiniert werden, ab 100.000 Einwohnern muss die kommunale Wärmeplanung bis 2026 vorliegen. Dann gilt die 65-Prozent-Regelung auch dort.

  • Ab 2029 müssen ab 2024 eingebaute Gas- oder Ölheizungen mit grünem Brennstoff beheizt werden.
  • Hinzu kommt, dass der CO2-Preis steigen und es ab 2027 einen EU-weiten Emissionshandel geben wird.
  • Außerdem ist beim Einbau einer Gas- oder Ölheizung eine Beratung zur Wirtschaftlichkeit verpflichtend.
  • Entscheiden Sie sich dennoch für eine Gasheizung, die H2-ready ist, also auch mit Wasserstoff betrieben werden kann, ist nicht sichergestellt, dass es in naher Zukunft ein flächendeckendes Wasserstoffnetz gibt.

Wie Sie sehen, ist der Einbau von Gas- oder Ölheizungen 2024 noch möglich, aber mit vielen zusätzlichen Bedingungen verbunden.

Hinzu kommt, dass erneuerbare Energien für das Heizen noch nie so attraktiv wie jetzt waren. Nicht nur aufgrund der sich stetig verbessernden Technik, vor allem die hohe Förderung macht einen Umstieg auch für kleinere Budgets möglich. So können die Kosten für eine Wärmepumpe bei bis zu 70 Prozent Förderung geringer ausfallen als die Kosten einer Ölheizung. Darüber hinaus ist eine Wärmepumpe im laufenden Betrieb günstiger als eine Öl- oder Gasheizung.

Günstiger und wartungsärmer ist eine Wärmepumpe außerdem im Vergleich zur Pellet- oder Holzheizung. Diese Heizsysteme dürfen Sie auch 2024 noch einbauen. Sie gelten als sogenannte „Erfüllungsoption“ des GEG. Allerdings sollten Sie auch hier berücksichtigen, dass Sie beim Verbrennen von Holz Emissionen ausstoßen und Sie einen Schornstein benötigen. Eine Wärmepumpe erzeugt weder Emissionen noch braucht sie eine Abgasanlage.

Steigen Sie jetzt auf die Wärmepumpe um und erhalten Sie bis zu 70 Prozent Förderung. Nutzen Sie einfach unseren Heizungsplaner, wir melden uns dann telefonisch und vereinbaren einen ersten Beratungstermin.

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Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.