Warmes Wasser aus der Leitung und eine Zentralheizung sind moderne Errungenschaften, die heute niemand mehr missen möchte. In diesem Ratgeber stellen wir Ihnen die gängigsten Varianten der Warmwasserbereitung in einem Überblick kurz vor.
Warmwasserbereitung je nach Art der Energieerzeugung
Um in einem Haus warmes Wasser zu erzeugen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zunächst benötigen Sie Wärmeenergie, damit das Brauchwasser oder Heizungswasser erhitzt werden kann. Diese Varianten gibt es:
Warmwasser durch Verbrennung (Heizkessel):
Die heute gängigste Form der Warmwasseraufbereitung erfolgt mit einem Heizkessel. Hierfür wird Wasser durch Verbrennung von Feststoffen oder Gas erhitzt.
Für diese Variante der Warmwasserbereitung können Gasbrennwertgeräte, Ölkessel, wasserführende Kaminöfen oder Pelletöfen, Holzvergaser oder Kohleöfen eingesetzt werden. Abhängig vom verwendeten Brennstoff können unterschiedliche Wirkungsgrade erzielt werden.
Warmwasseraufbereitung durch Strom:
Ein strombetriebener Warmwasserspeicher hält warmes Wasser für mehrere Entnahmestellen vor und wird in der Regel über eine Elektrozentralheizung aufgeheizt.
Dagegen erzeugt ein Durchlauferhitzer Warmwasser dezentral nach Bedarf. Eine gängige Variante eines dezentralen Warmwasserspeichers ist der Elektroboiler.
Warmwasser mit Solarthermie:
Wenn Solarthermie zur Warmwasserbereitung genutzt wird, bringt eine Pumpe kaltes Wasser in einen Vakuumröhrenkollektor. Dort wird das Wasser mithilfe der Sonnenergie erwärmt und in einen Warmwasserspeicher geführt.
Von dort kann das Warmwasser zur Entnahmestelle gepumpt werden. Da die Sonneneinstrahlung über das Jahr nicht konstant hoch ist, wird die Solarthermie-Anlage in der Regel mit einer konventionellen Heizungsanlage kombiniert, um konstant warmes Wasser nutzen zu können.
Warmwasser durch Fernwärme:
Bei diesem Prinzip wird über ein Rohrleitungssystem heißes Wasser zum Abnehmer befördert. Das Wasser wurde zuvor in einem Kraftwerk durch Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt.
Es ist häufig das „Nebenprodukt“ der Stromgewinnung. Fernwärme kann sowohl für das Warmwasser in Heizungsanlagen als auch für Erzeugung von warmem Brauchwasser genutzt werden.
Warmwasser durch Energie aus der Umgebungsluft:
Eine zusätzliche Variante zur Warmwassergewinnung stellt die Brauchwasserwärmepumpe dar. Mithilfe eines Kompressors und Kältemittel erzeugt sie aus der Umgebungsluft Wärmeenergie, mit welcher Brauchwasser erwärmt wird.
Dieses wird anschließend mit einer Pumpe zu den Entnahmestellen gebracht. Die Brauchwasserwärmepumpe ist eine sinnvolle Ergänzung zur Heizungsanlage.
Besonderheit Frischwasserstation:
Eine weitere Variante, die aber lediglich zur Erwärmung von Trinkwasser geeignet ist, ist die Frischwasserstation. Dabei handelt es sich um eine Art „Durchlauferhitzer“. Das Besondere daran ist, dass warmes Trinkwasser mithilfe des Heißwassers für die Heizung erzeugt wird.
Illustration verschiedener Arten der Warmwasseraufbereitung
Zentrale oder dezentrale Warmwasserbereitung
Die Varianten der Warmwasserbereitung sind entweder zentral oder dezentral. Bei den zentralen Möglichkeiten gibt es einen Ort, wo das warme Wasser erzeugt und anschließend an die Entnahmestellen befördert bzw. in das Heizsystem eingespeist wird.
Zu den zentralen Systemen der Warmwasserbereitung gehören Heizkessel, Solarthermie oder Fernwärme. Strom kann sowohl für zentrale als auch für dezentrale Systeme genutzt werden.
Die dezentrale Warmwasserbereitung kann mithilfe von Boilern oder Durchlauferhitzern erfolgen. Dezentral kann auch ein Gas-Brennwertgerät sein, das in einer Etagenwohnung eingesetzt wird.
Warmwasserbereitung - die große Übersicht
Art der Warmwasseraufbereitung + Kosten | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Gaskessel ab ca. 4.000 Euro |
- Zentrale Warmwassererzeugung - hoher Wirkungsgrad mit Brennwerttechnik - kombinierbar mit Solarthermie, Brauchwasserwärmepumpe oder Frischwasserstation - hohe Lebensdauer |
- fossiler Brennstoff und Abhängigkeit von Gasanbieter und Preisentwicklung - regelmäßige Wartung erforderlich |
Ölkessel ab ca. 6.000 Euro |
- geringere Preisschwankungen bei Gas durch Ölimport aus über 30 Ländern - eigenständige Lagerung des Brennstoffs - effizient mit Brennwerttechnik - kombinierbar mit alternativer Energiegewinnung |
- Verbraucher müssen sich selbst um Brennstoff kümmern - Brennstoffpreise abhängig vom Weltmarkt - ältere Modelle mit hohem Schadstoffausstoß |
wasserführender Pellet-/Kaminofen ab ca. 5.000 Euro |
- nachwachsender Brennstoff - größere Unabhängig von lokalen Energieversorgern - im Aufstellraum zusätzlich angenehme Strahlungswärme |
- großer Lagerraum notwendig - Verbraucher muss regelmäßig Brennstoff kaufen - Automatisierung nur in begrenztem Umfang möglich, z.B. mit Förderschnecken |
Boiler ab 100 Euro |
- einfache Installation - dezentral nutzbar |
- hoher Stromverbrauch - braucht lange um Wasser erneut zu erwärmen |
Brauchwasserwärmepumpe ab 1.800 Euro |
- sehr gute Ergänzung zur Heizungsanlage - senkt Primärenergieverbrauch - kombinierbar mit Solarthermie |
- Abhängig von einer ausreichend hohen Umgebungstemperatur - benötigt zusätzlichen Platz im Keller |
Warmwasser mit Solartechnik ab 7.500 Euro inkl. Speicher |
- umweltfreundliche Technik - hilft Energiekosten langfristig zu senken |
- Abhängig von ausreichender Sonneneinstrahlung - höherer Investitionsaufwand |
Durchlauferhitzer Gas ab 400 Euro |
- hoher Wirkungsgrad mit Brennwerttherme - Wassertemperatur individuell auch sehr heiß einstellbar - hygienisch, da Wasser nur bei Bedarf erhitzt wird |
- höhere Kosten bei häufiger Warmwasserentnahme; erfordert mehr Spardisziplin beim Duschen oder Baden - Abhängigkeit von Gaspreisentwicklung |
Durchlauferhitzer Strom ab 100 Euro |
- dezentrale Wassererwärmung für Trinkwasser - gut geeignet für kleine Wasserentnahmestellen - kompakte Größe |
- hohe Stromkosten bei hoher Beanspruchung: deshalb nicht für komplette Warmwassererzeugung (Trinkwasser) geeignet |
Frischwasserstation ab 800 Euro |
- umweltfreundliche Technik - beugt Legionellenbefall vor - erzeugt warmes Trinkwasser nach Bedarf |
- nur als Ergänzung für Trinkwassererwärmung möglich - abhängig von der Erzeugung von heißem Heizungswasser |
Fazit Warmwasserbereitung
Es gibt heute viele verschiedene Möglichkeiten zur Warmwasserbereitung. Für welche Variante Sie sich entscheiden, hängt letztlich von Ihrem individuellen Bedarf an Warmwasser ab. Es ist aber grundsätzlich empfehlenswert, sich vor der Umstellung einer bestehenden Anlage oder vor einem Neubau beraten zu lassen.
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