Um langfristig die CO2-Emissionen zu senken, hat der Gesetzgeber das Ende der Heizwerttechnik (Konstanttemperatur- und Niedertemperaturkessel) eingeläutet, da sie nicht mit der moderneren Brennwerttechnik mithalten kann. Die gesetzlichen Änderungen haben auch ganz konkrete Folgen für Sie.
Überholte Technik bei Heizwertgeräten
Die Zeiten, in denen Standardkessel und Niedertemperaturgeräte das technische Optimum darstellten, sind lange vorbei. Der Grund hierfür liegt in der verlustreichen Umwandlung des Brennstoffs in Wärmeenergie. Ob nun Gas oder Öl: Die bei der Verbrennung frei werdenden Abgase, die heißen Wasserdampf enthalten, entweichen ungenutzt durch den Schornstein.
Allerdings ist Heizwertgerät nicht gleich Heizwertgerät. Auch hier gibt es Unterschiede.
Wie funktioniert ein Konstanttemperaturkessel?
Ein Konstanttemperaturkessel ist darauf ausgelegt, eine voreingestellte Kesseltemperatur konstant einzuhalten. Das geschieht unabhängig vom aktuellen Wärmebedarf.
Der Kessel ist also ständig in Betrieb bzw. Bereitschaft. Das bedeutet, er läuft dauerhaft bei 70 bis 90 °C. Die Folge sind hohe Abgastemperaturen und viel ungenutzte Wärmeenergie. Das führt zu einem unnötig hohen Gas- oder Ölverbrauch und unnötigen Emissionen. Ein Konstanttemperaturkessel ist somit nicht effizient.
Was ist ein Niedertemperaturkessel?
Verglichen mit dem Konstanttemperaturkessel ist der Niedertemperaturkessel in Bezug auf Energieeffizienz ein kleines Stück weiter. Statt einer durchgängig hohen Temperatur passt sich beim Niedertemperaturkessel die Vorlauftemperatur der Außentemperatur an.
Die Betriebsweise des Niedertemperaturkessels wird oft auch als gleitend bezeichnet. Dabei werden Vorlauftemperaturen von maximal 70 bis 80 °C erreicht, je nachdem wie niedrig die Außentemperatur ist. Sie können aber auch durchaus mit einer niedrigen Vorlauftemperatur von ca. 40 °C arbeiten, was den grundsätzlichen Unterschied zu Konstanttemperaturkesseln darstellt.
Beim Vergleich der Wirkungsgrade erreicht der Konstanttemperaturkessel gerade einmal 68 Prozent, während der Niedertemperaturkessel auf Werte um 87 Prozent kommt. Damit ist er zwar bedeutend effizienter als sein Vorgänger, aber heute längst überholt. Brennwertheizungen kommen auf einen Nutzungsgrad von 98 Prozent. Denn hier wird die Wärme des Abgases und zusätzlich die Kondensationswärme des im Abgas enthaltenen Wasserdampfes genutzt. Brennwerttechnik hat somit lange Zeit geholfen, den Öl- und Gasverbrauch deutlich zu senken und das Heizen effizienter zu machen.
Niedertemperatur- oder Brennwerttechnik ist Wärmepumpe bei Effizienz deutlich unterlegen
Doch verglichen mit der Wärmepumpe kann auch die Brennwerttechnik in Sachen Effizienz nicht mithalten. Wärmepumpen erreichen einen Nutzungsgrad von 250 bis 500 Prozent. So schafft es einer Wärmepumpe aus einer kWh Strom 2,5 bis 5 kWh Wärme zu erzeugen.
Häufig wird behauptet, eine Wärmepumpe würde nur mit Fußbodenheizung kostensparend heizen. Das ist nicht korrekt. Schon normale, größer dimensionierte Heizkörper reichen aus. Selbst im Altbau. Das Fraunhofer-Institut hat in einer aufwendigen Studie ermittelt, dass mindestens 40 Prozent der Bestandsbauten ohne weitere Maßnahmen (neue Fenster, Dämmung, Dach) auf die Wärmepumpe umsteigen können. Bei anderen Bestandsbauten reichen mitunter neue Fenster/Türen, um einen effizienten Betrieb zu gewährleisten.
Gut zu wissen: Dass Wärmepumpen nicht unbedingt mit einer Fußbodenheizung kombiniert werden müssen, zeigen auch die Wärmepumpen-Installationen von thermondo. 87 Prozent der thermondo-Kunden wohnen in Bestandsgebäuden mit herkömmlichen Heizkörpern. Lediglich bei 16 Prozent der Fälle mussten einzelne Heizkörper ausgetauscht werden, um die Effizienz der Wärmepumpe zu verbessern. Die Mehrheit der Gebäude stammt aus den Jahren 1975 bis 2000 oder ist sogar älter. Nur 18 Prozent der Gebäude sind Neubauten. Zwei Drittel davon haben eine Wohnfläche zwischen 100 und 200 Quadratmetern.
Gesetzgeber fordert Austausch alter Heizungen
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt vor, dass alte Heizungen nach spätestens 30 Jahren ausgetauscht werden müssen. Allerdings gibt es Ausnahmen, die Sie von der gesetzlichen Austauschpflicht befreien:
- Es handelt sich bei Ihrer Heizung um einen Niedertemperatur- oder Brennwertkessel mit einem besonders hohen Wirkungsgrad.
- Sie sind Eigentümer eines Ein- oder Zweifamilienhauses und sind dort bereits vor dem 2. Februar 2002 eingezogen.
- Es handelt sich um einen Heizkessel, mit dem nur Warmwasser zubereitet wird.
- Ihre Heizung hat eine Nennleistung von unter vier Kilowatt oder über 400 Kilowatt.
- Es handelt sich um Küchenherde und Geräte, die vor allem die Räume beheizen, in denen sie aufgestellt sind und zusätzlich Warmwasser liefern.
Ist Ihre Heizung bereits 30 Jahre alt oder kurz davor und trifft keine dieser Ausnahmen auf Sie zu, dann sind Sie in der Pflicht, sie gegen eine effiziente Heizung auszutauschen.
Auch wenn heute noch Brennwert- und bestimmte Niedertemperaturkessel erlaubt sind, setzen Sie damit weiterhin auf fossile Brennstoffe. Diese belasten mit CO2 nicht nur die Umwelt, sondern auch langfristig Ihr Portemonnaie. Denn mit steigenden CO2-Preisen und dem künftigen EU-weiten Emissionshandel wird das Heizen mit Öl und Gas immer teurer. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie Brennwerttechnik oder einen Niedertemperaturkessel mit Gas nutzen.
Fazit: Hohe Förderung für Umstieg auf moderne Heiztechnik wie Wärmepumpe möglich
Das Heizen mit Gas und Öl ist nicht mehr zeitgemäß. Es erzeugt unnötige Emissionen an CO2 und Methan, die die Umwelt belasten. Müssen Sie Ihre alte Heizung aufgrund der Vorgaben des GEG tauschen, lohnt es sich nicht, weiterhin auf Gas oder Öl beim Heizen zu setzen. Steigen Sie stattdessen lieber auf eine Wärmepumpe um. Sie senken so Ihre Emissionen auf null. Gleichzeitig können Sie langfristig Heizkosten sparen.
Wechseln Sie jetzt zur Wärmepumpe, sind außerdem bis zu 70 Prozent staatliche Förderung möglich. Bei einer maximalen Fördersumme von 30.000 Euro erhalten Sie auf diese Weise bis zu 21.000 Euro vom Staat zurück.
Möchten Sie in Zukunft Heizkosten zu sparen und emissionsfrei heizen? Dann nutzen Sie unseren Heizungsplaner für Ihr kostenloses Angebot für eine energieeffiziente Wärmepumpe.