Ein hybrides Heizsystem besteht in der Regel aus zwei Wärmeerzeugern. Normalerweise werden dazu konventionelle Heizsysteme wie Gas oder Öl mit erneuerbaren Energien kombiniert. In diesem Artikel erfahren Sie, ob sich die Anschaffung einer Hybridheizung aus Gas und Wärmepumpe lohnt und welche Vor- und Nachteile diese Kombination mit sich bringt.

Hybridheizung aus Gas und Wärmepumpe: So funktioniert sie

Möchte man eine Hybridheizung aus Gas und Wärmepumpe installieren, müssen beide Systeme über den Wärmespeicher miteinander verbunden werden. Außerdem ist ein Pufferspeicher bei dieser Hybridheizung unerlässlich, da dieser von der Wärmepumpe erzeugte Wärmeüberschüsse zwischenspeichert. Bei der Kombination aus Wärmepumpe und Gas-Brennwertgerät übernimmt die umweltfreundliche Wärmepumpe oftmals den Hauptbetrieb während des Jahres und reduziert so den Brennstoffverbrauch und die CO2-Emissionen. Lediglich bei sehr niedrigen Außentemperaturen springt die Gasbrennwertheizung ein.

Für die effiziente Nutzung der Hybridheizung aus Gas und Wärmepumpe muss eine entsprechende Heizungsregeltechnik in Form einer automatischen Steuereinheit vorhanden sein. Diese erkennt anhand des Temperaturniveaus im Pufferspeicher selbstständig, ab welchem Punkt es wirtschaftlicher ist, die Gasheizung zu nutzen und schaltet den Betrieb dann auf das Brennwertgerät um.

Hybridheizung Gas und Wärmepumpe: Eine Option im Rahmen des Heizungsgesetzes?

Durch das reformierte GEG (Gebäudeenergiegesetz), auch Heizungsgesetz genannt, wird das Heizen mit fossilen Brennstoffen schrittweise beschränkt. Verbaute Öl- und Gasheizungen dürfen zunächst weiter betrieben werden, allerdings muss beim Umstieg auf eine neue Heizung die Nutzungsvorgabe von mind. 65 Prozent erneuerbare Energien eingehalten werden. Am 1. Januar 2024 ist das überarbeitete GEG in Kraft getreten und gilt schon jetzt für viele Neubauten. In Bestandsgebieten müssen die Vorgaben ab spätestens 2028 eingehalten werden, da diese an eine kommunale Wärmeplanung geknüpft sind.

Reine Gasheizungen dürfen übrigens nur noch angeschafft werden, wenn diese auf Wasserstoff umgerüstet werden können. Verbraucherzentralen raten allerdings schon heute von der Anschaffung einer Wasserstoffheizung ab, da die Betriebskosten sehr hoch und das Heizen ineffizient ist. Zusätzlich gibt es in Deutschland noch keine ausreichende Infrastruktur für Wasserstoffnetze, sodass es aus heutiger Sicht äußerst fraglich ist, wie und ob der Bedarf für private Haushalte gedeckt werden könnte. Daher ist beim Einbau einer Gasheizung ab sofort eine Beratung verpflichtend. Diese soll über die potenzielle Unrentabilität von fossilen Heizungen und die steigenden Kosten aufklären. Aber auch über sinnvolle Alternativen mit erneuerbaren Energien wie die Wärmepumpe informieren.

Mit einem Hybrid aus Wärmepumpe und Gas kann die 65-Prozent-Pflicht theoretisch erfüllt werden, da die Wärmepumpe den Pflichtanteil abdecken kann. In dem Fall muss die Wärmepumpe so ausgelegt werden, dass sie einen Großteil der Heizleistung übernimmt. Häufig lohnt sich dann die Kombination mit einer Gasheizung jedoch nicht mehr, da die Wärmepumpe als alleiniges Heizsystem effizienter arbeitet.

Gas-Hybridheizung: Kosten für die Kombination mit einer Wärmepumpe

Für eine Gasheizung zahlt man je nach Anforderung zwischen 9.000 und 15.500 Euro. Wärmepumpen sind nach Abzug der staatlichen Förderung mittlerweile bereits ab 9.000 erhältlich. Um die Förderung vollumfänglich nutzen zu können, muss die Wärmepumpe allerdings nachweislich min. 65 Prozent des Wärmebedarfs decken.

Vor Abzug der Förderung weisen Wärmepumpen je nach Art eine größere Preisspanne auf und können zwischen 27.000 und 50.000 Euro kosten. Dabei sind Luft-Wasser-Wärmepumpen, auch Luftwärmepumpen genannt, die günstigste Wärmepumpenart und besonders weit verbreitet. Bei einer Leistungsstufe von 12 kW zahlen Käufer rund 32.000 Euro für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe inkl. Installation. Sole- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind aufgrund ihrer langen und aufwändigen Installation wesentlich teurer und kosten rund 40.000 bis 50.000 Euro. Da Sie für eine Gas-Hybridheizung beide Wärmeerzeuger anschaffen müssen, kostet dies demnach deutlich mehr als eine Wärmepumpe, die auch als alleiniges Heizsystem eingesetzt werden kann.

Wärmepumpe mit Gasheizung kombinieren und Förderung erhalten?

Wie bereits erwähnt, gibt es für den Einbau einer Hybridheizung aus Gas und Wärmepumpe oder anderen Wärmeerzeugern keine Zuschüsse mehr vom Staat. Es wird ausschließlich die Komponente gefördert, die auf erneuerbaren Energien basiert. Wählen Sie also einen Hybrid aus Wärmepumpe und Gas, erhalten Sie demnach nur für die Wärmepumpe eine Förderung. Dazu muss die Wärmepumpe jedoch mindestens 65 Prozent der Heizleistung übernehmen. Dabei können Sie jedoch nicht den sogenannten Klimageschwindigkeits-Bonus in Höhe von 20 Prozent erhalten. Dieser wird nur gewährt, wenn das fossile Heizsystem gänzlich durch eine Erneuerbare-Energien-Heizung ausgetauscht wird.

Entscheiden Sie sich gleich für eine Wärmepumpe, ohne diese mit einer Gasheizung zu kombinieren, ist eine Förderung von bis zu 70 Prozent möglich. Damit steht eine Hybridheizung aus Gas und Wärmepumpe in Sachen Förderung deutlich schlechter da, als eine Wärmepumpe allein.

Nachteile einer Hybridheizung aus Gas mit Wärmepumpe

Hybridheizungen bringen einige Nachteile mit sich, besonders dann, wenn ein Teil auf fossilen Brennstoffen basiert. Der Einbau einer Hybridheizung mit Gas und Wärmepumpe erfordert einen höheren Investitionsaufwand, da zwei vollständige Heizsysteme angeschafft werden müssen. Zudem müssen auch die Wartungs- und Reparaturkosten berücksichtigt werden, die im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen verdoppelt werden können. Da ein Hybridsystem aus mehreren Elementen wie dem Brennwertkessel, der Wärmepumpe und dem Pufferspeicher besteht, ist der Platzbedarf außerdem vergleichsweise hoch.

Besonders nachteilig ist, dass Nutzer einer Hybridheizung aus Gas und Wärmepumpe weiterhin von fossilen Brennstoffen abhängig bleiben und sich auf steigende Mehrkosten einstellen müssen. Die Betriebskosten einer Hybridheizung mit Gas werden in den kommenden Jahren vor allem durch die CO2-Steuer weiter steigen, zusätzlich zu den bereits vorhandenen Rohstoffkosten.

Vor der Installation einer Hybridheizung muss geprüft werden, ob der Einbau technisch überhaupt möglich ist. Falls vorher ein komplett anderes Heizsystem – beispielsweise eine Ölheizung – genutzt wurde, ist ein Gasanschluss natürlich Bedingung.

Je nachdem, welche Wärmepumpenart genutzt werden soll, müssen auch hier bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Für Erd- und Wasserwärmepumpen werden verschiedene behördliche Genehmigungen benötigt, da für die Installation Bohrungen im Erdreich vorgenommen werden. Luft-Wasser-Wärmepumpen hingegen können ohne aufwändige Baumaßnahmen installiert werden. In der Regel werden sie vor dem Haus aufgestellt, müssen dabei allerdings bestimmte Schallemissionen einhalten.

Auch im Hinblick auf die staatliche Förderung haben Gas-Hybridheizungen das Nachsehen. Die Hybridheizungen mit fossilen Brennstoffen werden seit 2022 nicht mehr gefördert. Während Wärmepumpen bis zu 70 Prozent Förderung ohne Gasheizung erhalten, wird bei einer Hybridlösung nur die Wärmepumpe allein gefördert. Aber auch nur dann, wenn die Wärmepumpe mindestens 65 Prozent der Heizleistung übernimmt.

Die Vor- und Nachteile einer Hybridheizung mit Gas und Wärmepumpe im Überblick:

Vorteile Nachteile
reduziert den Gasverbrauch zumindest teilweise doppelte Kosten (Anschaffung, Wartung, Reparatur)
höherer Platzbedarf
doppelte Installationsvoraussetzungen
weiterhin abhängig von Gas
keine Förderung mehr für Gas-Hybridheizungen

Vorhandene Gasheizung mit Wärmepumpe nachrüsten

Für einen Hybrid aus Wärmepumpe und Gas können Sie auch Ihre bestehende Gasheizung nachrüsten. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Sie eine Wärmepumpe in die Gasheizung integrieren können:

  • Bivalenter Betrieb: Die Wärmepumpe arbeitet zusammen mit der Gasheizung in einem bivalenten Betrieb. Dabei übernimmt die Wärmepumpe den größten Teil des Heizbedarfs bei moderaten Außentemperaturen, während die Gasheizung bei sehr niedrigeren Temperaturen oder hohem Heizbedarf aktiviert wird. Eine intelligente Regelung steuert den Wechsel zwischen den beiden Wärmeerzeugern, um eine effiziente und kostengünstige Beheizung zu gewährleisten.
  • Nachgeschaltete Wärmepumpe: Hier wird die Wärmepumpe nach der Gasheizung installiert. Die Gasheizung bleibt als Primärheizung erhalten und die Wärmepumpe wird als ergänzendes System verwendet. Sie nutzt die Abwärme der Gasheizung, um weitere Energie aus der Umwelt zu gewinnen und somit den Heizbetrieb zu unterstützen. Dies kann die Effizienz des Gesamtsystems verbessern und den Gasverbrauch reduzieren.
  • Vorrangschaltung: Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Wärmepumpe als primäre Heizquelle zu nutzen und die Gasheizung nur bei Bedarf als Backup-System einzuschalten. Die Wärmepumpe deckt den Großteil des Heizbedarfs ab, während die Gasheizung bei niedrigen Außentemperaturen oder hohem Heizbedarf zusätzliche Wärme liefert. Eine intelligente Steuerung entscheidet, wann welches System aktiviert wird, um einen optimalen Betrieb zu gewährleisten.

Beim Einbinden einer Wärmepumpe in eine bestehende Gasheizung ist es wichtig, die Kompatibilität beider Systeme zu überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen am Heizungssystem vorzunehmen. Eine professionelle Beratung und Planung durch einen Fachmann oder Heizungsexperten ist in jedem Fall ratsam. Vorab sollten jedoch die bereits erläuterten Nachteile gründlich abgewägt werden.

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Fazit: Lohnt sich eine Hybridheizung aus Gas und Wärmepumpe?

Steigende Energiepreise und Versorgungsunsicherheit besorgen viele Verbraucher. Hinzu kommt die CO2-Bepreisung, welche in den nächsten Jahren stark ansteigen wird. Entlastungen für Stromkunden, wie der Wegfall der EEG-Umlage, wird es im Segment fossiler Brennstoffe hingegen nicht mehr geben. Wer ein hybrides Heizsystem nutzt, reduziert seinen Gasverbrauch zwar, muss jedoch doppelte Kosten für Anschaffung, Wartung und eventuelle Reparaturen aufbringen. Das reformierte Gebäudeenergiegesetz legte 2024 außerdem das schrittweise Aus für Gas- und Ölheizungen fest.

Als größtes Pro-Argument für eine Hybridheizung aus Gas und Wärmepumpe galt in der Vergangenheit die effizientere Nutzung und ein sparsamerer Verbrauch an sehr kalten Wintertagen. Da Wärmepumpen jedoch einen großen technologischen Fortschritt erlebt haben, arbeiten sie als alleiniges Heizsystem mittlerweile sogar effizienter als in der Kombination mit einer Gasheizung.

Auch in Sachen Förderung hat eine einzelne Wärmepumpe Vorteile. Hier sind bis zu 70 Prozent möglich. Bei einem Hybrid aus Wärmepumpe und Gas wird nur die Wärmepumpe gefördert.

Wer sein altes Heizsystem erneuern möchte und die technischen Voraussetzungen für eine Wärmepumpe erfüllt, sollte daher komplett auf die Wärmepumpe setzen. Denn so heizen Sie schon heute zukunftssicher und unabhängig.

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Franziska Reiche Franziska ist Autorin dieses Artikels und unsere Expertin auf den Gebieten Heizsysteme, Heizungsförderung und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihr: fragen@thermondo.de.