Eine Erdwärmepumpe ist eine umweltfreundliche und effiziente Alternative zu fossilen Heizsystemen, mit der Sie zukunftssicher heizen können. Neben den Kosten für die Wärmepumpe muss vor allem für die Erschließung der Wärmequelle ein gewisser Aufwand betrieben werden. In diesem Artikel informieren wir Sie darüber, was Erdwärmepumpen kosten und wie Sie einen Teil der Ausgaben durch staatliche Fördergelder zurückerhalten können.
- Höhere Preise aufgrund aufwendiger Technologie
- Amortisationszeit & Anschaffungskosten
- Erschließung der Wärmequelle & Installation
- Kosten im laufenden Betrieb
- Förderung für Erdwärmepumpen
- Luftwärmepumpe als günstige Alternative
- Lohnen sich die Kosten für eine Erdwärmepumpe?
- Wärmepumpe von thermondo für den Altbau
Erdwärmepumpe Kosten: Höhere Preise aufgrund aufwendiger Technologie
Das wichtigste vorab: Ist von Erdwärmepumpen die Rede, ist in der Regel die Sole-Wasser-Wärmepumpe gemeint. Diese Erdwärmeheizung nutzt eine Sole als Wärmeträgermedium, die meist aus Wasser und Frostschutzmittel oder einer anderen Lösung besteht. Wichtig ist dabei, dass der Gefrierpunkt unter dem von Wasser liegt. Denn selbst während der Wintermonate liefert die Wärme aus dem Erdreich genügend Energie, um eine effiziente Erzeugung von Heizenergie durch Erdwärmepumpen zu gewährleisten.
Die vergleichsweise hohen Kosten für Erdwärmepumpen begründen sich vor allem aus der aufwendigen Installation. Denn um Geothermie zum Heizen nutzen zu können, muss die Wärmequelle über ein Rohrsystem – in dem die Sole zirkuliert – erschlossen werden, das im Erdreich verlegt wird. Dieses Rohrsystem besteht entweder aus sogenannten Erdwärmekollektoren bzw. Erdkollektoren oder einer Erdwärmesonde. Die Kollektoren, die optisch einer Fußbodenheizung ähneln – werden in einer Tiefe von 1,2 bis 1,5 Metern horizontal verlegt. Bei einer Erdwärmesonde, auch Erdsonde genannt, hingegen wird ein Rohr senkrecht in die Erde gebohrt und kann eine Tiefe von bis zu 100 Metern erreichen. Im Erdreich nimmt die Sole die Wärme aus dem Erdinneren auf und wird zur Inneneinheit der Wärmepumpe gepumpt.
Erdwärmepumpe Kosten: Amortisationszeit & Anschaffungskosten
Eine Erdwärmepumpe im Einfamilienhaus kostet – einschließlich der Erschließung der Wärmequelle durch Erdarbeiten und Installation – etwa 40.000 bis 50.000 Euro. Die Inbetriebnahme einer Erdwärmeheizung verursacht daher im Vergleich zu fossilen Heizsystemen zunächst höhere Kosten.
Dabei hängen die Kosten einer Erdwärmepumpe jedoch auch stark von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören bspw. die Größe des Hauses bzw. die Fläche des zu beheizenden Wohnbereichs, der Wärmebedarf, die Beschaffenheit des Grundstücks sowie die Effizienz der jeweiligen Wärmepumpenanlage. Allerdings gleichen sich die Installations- und Anschaffungskosten durch staatliche Fördergelder und Einsparungen bei den Heizkosten im Laufe der Zeit wieder aus.
Ebenfalls wichtig für eine kurze Amortisationszeit bei der Nutzung von Erdwärme ist die professionelle Installation und regelmäßige Wartung der Erdwärmepumpe. Zwar unterliegen die meisten Wärmepumpen noch keiner gesetzlichen Wartungspflicht, dennoch kann diese entscheidend für eine lange Lebensdauer und einen reibungslosen Betrieb sein.
Erdwärmepumpe Kosten: Erschließung der Wärmequelle & Installation
Die Installationskosten für das Heizen mit Erdwärme können bis zu 40 Prozent der gesamten Investitionskosten ausmachen. Denn die Erdwärmebohrung für die Verlegung der Sonde ist einer der größten Faktoren hinsichtlich den Kosten dieser Wärmepumpe.
Im Vergleich zur Erdsonde sind die Kosten für Erdwärmekollektoren deutlich geringer, da für die Verlegung von Kollektoren keine Tiefenbohrungen durchgeführt werden müssen. Allerdings setzen Kollektoren eine gewisse Fläche des Grundstücks voraus, da sie sehr viel Platz benötigen. Die Fläche muss für die Verlegung von Erdwärmekollektoren, die auch Flächenkollektoren genannt werden, etwa doppelt so groß sein wie die zu beheizende Wohnfläche und erlaubt nur eine eingeschränkte Bebauung und Bepflanzung auf dem Grundstück. Da die Temperaturen in dieser Tiefe je nach Jahreszeit schwanken, ist die Effizienz von diesen Flächenkollektoren im Vergleich zu Sonden beim Heizen mit Erdwärme zudem geringer.
Im Gegensatz dazu liefern Erdwärmesonden unabhängig von Tages- und Jahreszeiten einen konstant hohen Wirkungsgrad und gelten deshalb als besonders effizient. Um eine Tiefenbohrung für eine Erdwärmepumpe durchführen zu können, ist es notwendig, zunächst die Bodeneignung zu prüfen. Für diese Erdarbeiten wird ein geologisches Gutachten erstellt, das sowohl die Bohrfähigkeit als auch die notwendige Bohrtiefe und die Genehmigungsfähigkeit festlegt. Die Genehmigungen werden von den zuständigen Behörden, wie dem Landratsamt und der Tiefbaubehörde, erteilt. Es können auch wasser- und bergbautechnische Genehmigungen erforderlich sein.
Es gibt jedoch auch Ausschlusskriterien, die eine Installation dieser Wärmepumpe verhindern können. Dazu gehören beispielsweise stark mineralisiertes Grundwasser oder Kohlendioxideinschlüsse im Grundwasser. Ein poröser Boden oder austretendes Grundwasser können ebenfalls zu einer Ablehnung führen. Ein zu hoher Wassergehalt oder ein hoher Lehmanteil im Boden können auch Einschränkungen bei der Bohrung verursachen. In einigen Fällen kann eine Verlegung der Bohrung jedoch ausreichen, um die Voraussetzungen zu erfüllen.
Vorab sollte immer von einem Fachmann geprüft werden, ob sich das Grundstück für diese Art der Wärmegewinnung und das Heizen mit Erdwärme eignet.
Kosten einer Erdwärmepumpe im laufenden Betrieb
Alle Wärmepumpe-Arten nutzen rund 75 Prozent kostenfreie Umweltenergie zur Wärmegewinnung. Nur zur Komprimierung des Kältemittels wird ca. 25 Prozent kostenpflichtige Energie in Form von Strom benötigt. Der Wirkungsgrad von Wärmepumpen ist daher 3 bis 5 Mal höher als bei fossilen Heizsystemen und liegt bei durchschnittlich 300 bis 500 Prozent. Wenn Sie sich eine Erdwärmepumpe anschaffen und eine Vorstellung vom möglichen Stromverbrauch bekommen möchten, können Sie Ihre früheren Verbrauchswerte als Ausgangspunkt nutzen. Dabei ist es besonders wichtig, den hohen Wirkungsgrad der Erdwärmepumpe bei der Berechnung zu berücksichtigen.
Sie können folgende Formel nutzen, um den Stromverbrauch zu berechnen:
Aktueller Energieverbrauch in kWh / Wirkungsgrad = Stromverbrauch in kWh
Dieses Ergebnis können Sie mit Ihrem aktuellen Stromtarif multiplizieren, um eine ungefähre Übersicht zu den zu erwartenden Stromkosten zu erhalten.
Beispiel Erdwärmepumpe im Einfamilienhaus: Kosten bei 20.000 kWh Wärmebedarf
Wenn Sie aktuell bspw. eine Gasheizung nutzen, die einen Jahresenergieverbrauch von 20.000 kWh aufweist, benötigt die neue Wärmepumpe etwa 4.000 bis 6.500 kWh Strom pro Jahr. Allerdings spielen Faktoren wie die Effizienz des Gebäudes und die Art der Heizkörper eine wichtige Rolle, die den Stromverbrauch ebenfalls beeinflussen können.
In unserem Beispiel gehen wir von einem Wirkungsgrad von 400 Prozent bzw. 4 aus:
20.000 / 4 = 5.000 kWh Strom pro Jahr
Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 25 Cent pro Kilowattstunde zahlen Sie in einem Einfamilienhaus für das Heizen mit Erdwärme dementsprechend rund 1.250 Euro im Jahr.
Erdwärmepumpe Kosten: Bis zu 70 % Förderung möglich
Wer sich als Hausbesitzer für den Kauf einer Wärmepumpe entscheidet, kann die Anschaffung des umweltfreundlichen Heizsystems über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) staatlich fördern lassen. Dabei liegt die Grundförderung aktuell bei 30 Prozent. Für einen frühzeitigen Austausch Ihrer alten Heizung wie bspw. Gas oder Öl können Sie zusätzlich einen Klimageschwindigkeits-Bonus von max. 20 Prozent erhalten. Hauseigentümern mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen von max. 40.000 Euro pro Haushalt wird zusätzlich ein Einkommens-Bonus in Höhe von 30 Prozent gewährt. Für eine Erdwärmepumpe erhalten Sie außerdem den sogenannten Effizienz-Bonus von 5 Prozent, da als Energiequelle Erdwärme genutzt wird.
Die Förderkomponenten sind untereinander kombinierbar, wurden jedoch auf eine Obergrenze gedeckelt. Insgesamt sind max. 70 Prozent staatliche Förderung nach BEG für eine Erdwärmepumpe möglich.
Ihre Förderoptionen für eine Erdwärmepumpe im Überblick:
- 30 Prozent Grundförderung, wenn Sie eine Wärmepumpe einbauen
- + max. 20 Prozent Klimageschwindigkeits-Bonus, wenn frühzeitig Ihre alte Heizung (bspw. Gas-, Öl- oder Biomasseheizung) gegen eine Wärmepumpe austauschen
- + 30 Prozent Einkommens-Bonus, für Hauseigentümer mit geringerem zu versteuernden Einkommen (max. 40.000 Euro jährlich/pro Haushalt)
- + 5 Prozent Effizienz-Bonus, wenn die Wärmepumpe ein natürliches Kältemittel oder (Ab-)Wasser oder Erde als Energiequelle nutzt
- Obergrenze: max. 70 Prozent Förderung möglich
Welche Kosten für eine Erdwärmepumpe deckt die Heizungsförderung ab?
Die Förderung für Erdwärmepumpen deckt alle förderfähigen Kosten bis zu einer Investitionssumme von 30.000 Euro brutto in Einfamilienhäusern mit einer Wohneinheit ab. Die maximal mögliche Fördersumme beträgt somit bei einem Fördersatz von 70 Prozent insgesamt 21.000 Euro. Dies umfasst neben den Kosten für die Wärmepumpe auch die Ausgaben für die Demontage der alten Heizsysteme oder die Entsorgung von Nachtspeicheröfen im Zuge der Heizungsumstellung.
Gut zu wissen: Luft-Wasser-Wärmepumpen sind deutlich günstiger und eignen sich hinsichtlich Effizienz ebenfalls für das Heizen in anspruchsvolleren Altbauten. Zudem sind sie flexibler und einfacher zu installieren und mit der Förderung von bis zu 70 Prozent bereits ab 9.000 Euro erhältlich.
Kosten Erdwärmepumpe: Luftwärmepumpe als günstige Alternative
Wenn sich bei Ihnen die Voraussetzungen für die Installation einer Erdwärmepumpe aufgrund von geologischen, monetären oder behördlichen Gründen nicht erfüllen lassen, sollten Sie eine Luft-Wasser-Wärmepumpe – auch Luftwärmepumpe genannt – in Betracht ziehen.
Diese ermöglicht Ihnen immer noch alle Vorteile einer Erdwärmepumpe, ohne dass Baugenehmigungen oder Gutachten erforderlich sind. Im Gegensatz zur Erdwärmepumpe wird die Luft-Wasser-Wärmepumpe lediglich vor oder hinter dem Haus aufgestellt. Die Wärme wird hierbei aus der Außenluft gewonnen. Dadurch ist die Wärmequelle zwar größeren Schwankungen unterlegen als Erdwärme, mit der modernen Technik kann jedoch ebenfalls ein hoher Wirkungsgrad erzielt werden. Daher ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe eine kosteneffiziente Alternative, die sich schnell amortisiert und eine nachhaltige und zukunftssichere Heizungsoption bietet.
Seit Jahren sind sie die Wärmepumpen-Art, mit der höchsten Nachfrage. Im Jahr 2023 lag diese sogar bei über 90 Prozent, was vor allem auf die einfache und günstige Installation zurückzuführen ist. Aufgrund dessen eignet sie sich vor allem für bebaute oder kleinere Grundstücke im Bestandsbau.
Fazit: Lohnen sich die Kosten für eine Erdwärmepumpe?
Eine Erdwärmepumpe kann eine lohnende Investition sein, da sie unabhängig von fossilen Brennstoffen heizt und langlebig ist. Obwohl sie aufwendiger zu installieren ist als herkömmliche Heizsysteme, kann sie langfristig Betriebskosten einsparen und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Zudem wird die Anschaffung vom Staat belohnt, indem Sie sich bis zu 70 Prozent der Investitionskosten erstatten lassen können. Es ist jedoch wichtig, die individuellen Voraussetzungen zu berücksichtigen und bereits vorab einen erfahrenen Fachbetrieb zu engagieren.
Wenn das Heizen mit Erdwärme auf Ihrem Grundstück nicht realisierbar ist, ist eine Luft-Wasser-Wärmepumpe die bessere Alternative. Denn mit ihr können Sie alle Vorteile einer Wärmepumpe nutzen, verzichten allerdings auf aufwendige und teure Bauarbeiten, die auf bebauten Grundstücken oft nicht realisierbar sind. Dank der hohen staatlichen Förderung von bis zu 70 Prozent und der günstigen Installation liegen die Kosten für Luftwärmepumpen deutlich unter den einer Erdwärmepumpe und sind bereits ab 9.000 Euro erhältlich.
Effiziente Wärmepumpe von thermondo: Auch im Altbau geringe Betriebskosten
Möchten auch Sie auf eine Wärmepumpe umsteigen, aber Ihr Grundstück bietet nicht ausreichend Platz für das Heizen mit Geothermie? Unsere leistungsstarken Luft-Wasser-Wärmepumpen sind ideal für die Nachrüstung im Bestand geeignet und finden durch ihre kompakte Bauweise auch auf kleineren Grundstücken immer einen passenden Aufstellort.
Vorab prüfen wir sorgfältig die Gegebenheiten Ihres Hauses, um sicherzustellen, dass es für den Einsatz unserer Luft-Wasser-Wärmepumpe geeignet ist. Wir bieten Ihnen eine umfassende Beratung, Planung, schnelle Lieferung innerhalb von wenigen Wochen und fachmännische Installation als Teil unseres thermondo Komplettpakets. Um Ihnen die maximal möglichen staatlichen Heizungsförderungen zu sichern, unterstützt Sie unsere Förderberatung bei der Antragstellung. Mit unserem Heizungsplaner können Sie einfach beginnen und wir setzen uns schnellstmöglich mit Ihnen in Verbindung.