Eine Erdwärmepumpe ist eine umweltfreundliche und effiziente Alternative zu fossilen Heizsystemen, mit der Sie zukunftssicher heizen können. Neben den Kosten für die Wärmepumpe muss vor allem für die Erschließung der Wärmequelle ein gewisser Aufwand betrieben werden. In diesem Artikel informieren wir Sie darüber, welche Kosten beim Heizen mit Erdwärme entstehen und wie Sie durch staatliche Fördergelder einen Teil davon zurückerhalten können.
Erdwärmepumpe: höhere Kosten aufgrund aufwendiger Technologie
Das wichtigste vorab: Ist von Erdwärmepumpen die Rede, ist in der Regel die Wärmepumpenart Sole-Wasser-Wärmepumpe gemeint. Zwar nutzen Wasser-Wasser-Wärmepumpen – auch Grundwasser-Wärmepumpen genannt – ebenfalls indirekt das Erdreich zur Wärmegewinnung. Allerdings wird hier Wärme über das Grundwasser im Boden gewonnen, das mittels einer Erdwärmesonde aus einem Brunnen in die Wärmepumpe gepumpt wird.
Selbst während der Wintermonate liefert Erdwärme genügend Energie, um eine effiziente Erzeugung von Heizenergie durch Erdwärmepumpen zu gewährleisten. Für eine Erdwärmeheizung wird die Wärmequelle über ein geschlossenes Rohrsystem erschlossen, das in der Erde verlegt wird. Dieses Rohrsystem besteht aus einem sogenannten Erdwärmekollektor oder einer Erdsonde. Beim Erdwärmekollektor wird das Rohrsystem – das optisch einer Fußbodenheizung ähnelt – in einer Tiefe von 1,2 bis 1,5 Metern horizontal verlegt. Bei einer Erdsonde bzw. Erdwärmesonde hingegen wird das Rohrsystem senkrecht in die Erde gebohrt und kann dabei eine Tiefe von bis zu 100 Metern erreichen. Ein Trägermedium pumpt die Wärme aus dem Erdinneren ins Haus und wird durch einen strombetriebener Kompressor dem Heizkreislauf zugeführt. Diese aufwendige Technologie macht sich auch in den vergleichsweise hohen Kosten bemerkbar.
Erdwärmepumpe: Anschaffungskosten & Amortisationszeit
In einem Einfamilienhaus belaufen sich die Kosten einer Erdwärmepumpe – einschließlich der Erschließung der Wärmequelle durch Erdarbeiten und Installation – auf etwa 40.000 bis 50.000 Euro. Die Inbetriebnahme einer Erdwärmeheizung verursacht daher im Vergleich zu fossilen Heizsystemen zunächst höhere Kosten.
Dabei hängen die Kosten einer Erdwärmepumpe jedoch auch stark von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören bspw. die Größe des Hauses, der Wärmebedarf, die Beschaffenheit des Grundstücks sowie die Effizienz der jeweiligen Wärmepumpenanlage. Allerdings gleichen sich die Kosten für die Anschaffung und Installation durch staatliche Fördergelder und Einsparungen bei den Heizkosten im Laufe der Zeit wieder aus.
Ebenfalls wichtig für eine kurze Amortisationszeit bei Nutzung von Erdwärme ist die professionelle Installation und regelmäßige Wartung der Erdwärmepumpe. Zwar unterliegen die meisten Wärmepumpen noch keiner gesetzlichen Wartungspflicht, dennoch kann diese entscheidend für eine lange Lebensdauer und einen reibungslosen Betrieb der Erdwärmepumpe sein.
Installationskosten einer Erdwärmepumpe
Die Erschließungskosten für das Heizen mit Erdwärme können bis zu 40 Prozent der gesamten Investitionskosten ausmachen. Denn die Erschließung der Wärmequelle bzw. die Tiefenbohrung des Erdreichs ist einer der größten Faktoren hinsichtlich Kosten einer Erdwärmepumpe.
Im Vergleich zur Erdsonde sind die Kosten für Erdwärmekollektoren deutlich geringer, da für eine Erdsonde Tiefenbohrungen durchgeführt werden müssen. Allerdings setzen Kollektoren eine gewisse Grundstücksgröße voraus, da sie sehr viel Platz benötigen. Die Fläche muss für die Verlegung von Erdkollektoren, die auch Flächenkollektoren genannt werden, etwa doppelt so groß sein wie die zu beheizende Wohnfläche und erlaubt nur eine eingeschränkte Bebauung und Bepflanzung. Da die Temperaturen in dieser Tiefe je nach Jahreszeit schwanken, ist die Effizienz von diesen Flächenkollektoren im Vergleich zu Sonden beim Heizen mit Erdwärme zudem geringer.
Im Gegensatz dazu sind Erdwärmesonden unabhängig von Tages- und Jahreszeiten und arbeiten deshalb besonders effektiv mit einem konstanten Wirkungsgrad. Um eine Bohrung für eine Erdwärmepumpe durchführen zu können, ist es notwendig, zunächst die Bodeneignung zu prüfen. Für diese Erdarbeiten
wird ein geologisches Gutachten erstellt, das sowohl die Bohrfähigkeit als auch die notwendige Bohrtiefe und die Genehmigungsfähigkeit festlegt. Die Genehmigungen werden von den zuständigen Behörden, wie dem Landratsamt und der Tiefbaubehörde, erteilt. Es können auch wasser- und bergbautechnische Genehmigungen erforderlich sein. Es gibt jedoch auch Ausschlusskriterien, die eine Installation dieser Art von Wärmepumpe verhindern können. Dazu gehören beispielsweise stark mineralisiertes Grundwasser oder Kohlendioxideinschlüsse im Grundwasser. Ein poröser Boden oder austretendes Grundwasser können ebenfalls zu einer Ablehnung führen. Ein zu hoher Wassergehalt oder ein hoher Lehmanteil im Boden können auch Einschränkungen bei der Bohrung verursachen. In einigen Fällen kann eine Verlegung der Bohrung jedoch ausreichen, um die Voraussetzungen zu erfüllen.
Vorab sollte immer von einem Fachmann geprüft werden, ob sich das Grundstück für diese Art der Wärmegewinnung und das Heizen mit Erdwärme eignet.
Laufende Kosten einer Erdwärmepumpe
Alle Wärmepumpenarten nutzen rund 75 Prozent kostenfreie Umweltenergie zur Wärmegewinnung. Nur zur Komprimierung des Kältemittels wird ca. 25 Prozent kostenpflichtige Energie in Form von Strom benötigt. Der Wirkungsgrad von Wärmepumpen ist daher 3 bis 5 Mal höher als bei fossilen Heizsystemen und liegt bei durchschnittlich 300 bis 500 Prozent. Wenn Sie sich eine Erdwärmepumpe anschaffen und eine Vorstellung vom möglichen Stromverbrauch bekommen möchten, können Sie Ihre früheren Verbrauchswerte als Ausgangspunkt nutzen. Dabei ist es besonders wichtig, den hohen Wirkungsgrad der Erdwärmepumpe bei der Berechnung zu berücksichtigen.
Wenn Sie aktuell bspw. eine Gasheizung nutzen, die einen Jahresenergieverbrauch von 20.000 kWh aufweist, benötigt die neue Wärmepumpe etwa 4.000 bis 6.500 kWh Strom pro Jahr. Allerdings spielen Faktoren wie die Effizienz des Gebäudes und die Art der Heizkörper eine wichtige Rolle, die den Stromverbrauch ebenfalls beeinflussen können.
Sie können folgende Formel nutzen, um den Stromverbrauch zu berechnen – in unserem Beispiel gehen wir von einem Wirkungsgrad von 400 Prozent aus:
20.000 / 400 x 100 = 5.000 kWh Strom pro Jahr
Aktueller Energieverbrauch in kWh / Wirkungsgrad x 100 = Stromverbrauch in kWh.
Dieses Ergebnis können Sie mit Ihrem aktuellen Stromtarif multiplizieren, um eine ungefähre Übersicht zu den zu erwartenden Stromkosten zu erhalten.
Erdwärmepumpe Kosten: Bis zu 70 % Förderung möglich
Wer sich als Hausbesitzer für den Kauf einer Erdwärmepumpe entscheidet, kann die Anschaffung des umweltfreundlichen Heizsystems über die BEG staatlich fördern lassen. Dabei liegt die Grundförderung aktuell bei 30 Prozent. Für einen frühzeitigen Austausch Ihrer alten Heizung wie bspw. Gas oder Öl können Sie zusätzlich einen Klimageschwindigkeits-Bonus von max. 20 Prozent erhalten. Hauseigentümern mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen von max. 40.000 Euro pro Haushalt wird zusätzlich ein Einkommens-Bonus in Höhe von 30 Prozent gewährt. Für eine Erdwärmepumpe erhalten Sie außerdem den sogenannten Effizienz-Bonus von 5 Prozent, da Erdwärmepumpen als Energiequelle Erdwärme nutzen.
Die Förderkomponenten sind untereinander kombinierbar, wurden jedoch auf eine Obergrenze gedeckelt. Insgesamt sind max. 70 Prozent staatliche Förderung nach BEG für eine Erdwärmepumpe möglich.
Ihre Förderoptionen für eine Erdwärmepumpe im Überblick:
- 30 Prozent Grundförderung, wenn Sie eine Wärmepumpe einbauen
- + max. 20 Prozent Klimageschwindigkeits-Bonus, wenn frühzeitig Ihre alte Heizung (bspw. Gas-, Öl- oder Biomasseheizung) gegen eine Wärmepumpe austauschen
- + 30 Prozent Einkommens-Bonus, für Hauseigentümer mit geringerem zu versteuernden Einkommen (max. 40.000 Euro jährlich/pro Haushalt)
- + 5 Prozent Effizienz-Bonus, wenn die Wärmepumpe ein natürliches Kältemittel oder (Ab-)Wasser oder Erde als Energiequelle nutzt
- Obergrenze: max. 70 Prozent Förderung möglich
Welche Kosten für eine Erdwärmepumpe deckt die Heizungsförderung ab?
Die Förderung für Erdwärmepumpen deckt alle förderfähigen Kosten bis zu einer Investitionssumme von 30.000 Euro brutto pro Wohneinheit ab. Die maximal mögliche Fördersumme beträgt somit bei einem Fördersatz von 70 Prozent insgesamt 21.000 Euro. Dies umfasst neben den Kosten für die Wärmepumpe auch die Ausgaben für die Demontage der alten Heizsysteme oder die Entsorgung von Nachtspeicheröfen im Zuge der Heizungsumstellung. Luft-Wasser-Wärmepumpen sind deutlich günstiger und reichen für die meisten Altbauten aus. Zudem sind sie mit weniger Aufwand zu installieren und mit der Förderung teilweise schon für unter 10.000 Euro zu haben. Mehr dazu im nächsten Abschnitt.
Kosten Erdwärmepumpe: Luftwärmepumpe als günstige Alternative
Wenn sich bei Ihnen die Voraussetzungen für die Installation einer Erdwärmepumpe aufgrund von geologischen, monetären oder behördlichen Gründen nicht erfüllen lassen, sollten Sie eine Luft-Wasser-Wärmepumpe – auch Luftwärmepumpe genannt – in Betracht ziehen.
Diese Alternative ermöglicht Ihnen immer noch alle Vorteile einer Erdwärmepumpe, ohne dass Baugenehmigungen oder Gutachten erforderlich sind. Im Gegensatz zur Erdwärmepumpe wird die Luft-Wasser-Wärmepumpe lediglich vor dem Haus aufgestellt. Die Wärme wird hierbei aus der Umgebungsluft gewonnen, wodurch ebenfalls ein hoher Wirkungsgrad erzielt wird. Der Stromverbrauch einer Luft-Wasser-Wärmepumpe kann etwas höher als der einer Erdwärmepumpe sein, da die Temperatur der Außenluft höheren Schwankungen unterliegt. Dennoch ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe eine kosteneffiziente Alternative, die sich schnell amortisiert und eine nachhaltige und zukunftssichere Heizungsoption bietet.
Daher ist sie deutschlandweit auch die Wärmepumpenart, mit der höchsten Nachfrage. Im Jahr 2022 lag diese bei über 80 Prozent, was vor allem auf die einfache und günstige Installation zurückzuführen ist. Aufgrund dessen eignet sie sich vor allem für bebaute oder kleinere Grundstücke im Bestandsbau.
Fazit: Erdwärmepumpe Kosten
Eine Erdwärmepumpe kann eine lohnende Investition sein, da sie unabhängig von fossilen Brennstoffen und langlebig ist. Obwohl sie aufwendiger zu installieren ist als herkömmliche Heizsysteme, kann sie langfristig Betriebskosten einsparen und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Zudem wird die Anschaffung vom Staat belohnt, indem Sie sich bis zu 70 Prozent der Investitionskosten erstatten lassen können. Es ist jedoch wichtig, die individuellen Voraussetzungen zu berücksichtigen und bereits vorab einen erfahrenen Fachbetrieb zu engagieren.
Wenn eine Erdwärmepumpe auf Ihrem Grundstück nicht realisierbar ist, ist eine Luft-Wasser-Wärmepumpe eine gute Alternative. Denn mit ihr können Sie alle Vorteile einer Wärmepumpe nutzen, verzichten allerdings auf aufwendige und teure Bauarbeiten, die auf bebauten Grundstücken oft nicht realisierbar sind.
Effiziente Wärmepumpe: Auch im Altbau geringe Betriebskosten
Möchten auch Sie auf eine Erdwärmepumpe umsteigen, aber Ihr Grundstück bietet nicht ausreichend Platz? Unsere leistungsstarke Luft-Wasser-Wärmepumpe ist ideal für die Nachrüstung im Bestand geeignet und findet durch ihre kompakte Bauweise auch auf kleineren Grundstücken immer einen passenden Aufstellort.
Vorab prüfen wir sorgfältig die Gegebenheiten Ihres Hauses, um sicherzustellen, dass es für den Einsatz unserer Luft-Wasser-Wärmepumpe geeignet ist. Wir bieten Ihnen eine umfassende Beratung, Planung, schnelle Lieferung innerhalb von wenigen Wochen und fachmännische Installation als Teil unseres thermondo Komplettpakets. Um Ihnen die maximal möglichen staatlichen Heizungsförderungen zu sichern, unterstützt Sie unsere Förderberatung bei der Antragstellung. Mit unserem Heizungsplaner können Sie einfach beginnen und wir setzen uns schnellstmöglich mit Ihnen in Verbindung.