Der Schwedenofen ist eine Möglichkeit, um seine vier Wände mit Holz zu beheizen. Diesen Holzofen gibt es in vielen Varianten und er ist aufgrund seines schönen Flammenbilds die beliebteste Holzfeuerungsanlage. Lesen Sie hier alles Wichtige rund um den Schwedenofen.

Was ist ein Schwedenofen?

Warum der Schwedenofen so bezeichnet wird, ist nicht eindeutig zu klären. Vermutlich mag es damit zusammenhängen, dass die Holzheizung in Schweden, wie übrigens in ganz Skandinavien, eine sehr wichtige Rolle spielt. Viele Schweden heizen ihre vier Wände mit Holz. Das ist im hohen Norden auch nicht weiter verwunderlich, schließlich gibt es in Schweden und den übrigen skandinavischen Ländern sehr große Waldgebiete. Was liegt dann näher, als mit Holz zu heizen?

Der Schwedenofen ist eigentlich ein Synonym für den Kaminofen. Vermutlich betont der Schwedenofen zusätzlich die Gemütlichkeit, die mit dem heimeligen Holzofen immer verbunden wird.

So funktioniert ein Schwedenofen

Der Schwedenofen kann sowohl als Einzelraumfeuerungsanlage und mit Wassertasche auch als Holzheizung für mehrere Räume genutzt werden. Seine Wärmeenergie erzeugt der Ofen, indem Holzscheite in einem Brennraum verbrannt werden. Die Abgase werden über ein Abgassystem nach draußen geleitet. Die erzeugte Wärme wiederum wird als Strahlungswärme in den Aufstellraum abgegeben oder bei wasserführenden Modellen zusätzlich zum Erhitzen von Heizungs- und/oder Brauchwasser genutzt.

Was am Schwedenofen vor allem geschätzt wird, ist der Blick auf ein schönes Flammenbild. Während die Holzscheite in der Brennkammer lodern, können Sie gemütlich vor dem Ofen sitzen, sich wärmen und genießen.

Schwedenöfen: Diese Varianten gibt es

Den Schwedenofen gibt es in ganz verschiedenen Ausführungen, je nachdem, welche Anforderungen er erfüllen soll.

  • raumluftabhängiger Schwedenofen: Wird ein Kaminofen raumluftabhängig installiert, bezieht er die Luft, die er für die Verbrennung benötigt, unmittelbar aus dem Aufstellraum. Bei normal gedämmten Häusern oder Wohnungen reicht diese Luft aus, damit der Abbrand im Feuerraum gleichmäßig und effizient erfolgen kann.
  • raumluftunabhängiger (RLU) Schwedenofen: Diese Variante wird zum Beispiel in sehr gut isolierten Niedrigenergiehäusern eingesetzt. Der Ofen erhält in diesem Fall den Sauerstoff für die Brennkammer über einen Luftschacht, der Außenluft ansaugt. In sehr gut gedämmten Häusern sind RLU-Kaminöfen deshalb sinnvoller.
  • wasserführender Schwedenofen: Um die Wirkungsgrade des Holzofens zu steigern, verfügen wasserführende Schwedenöfen über eine sogenannte Wassertasche bzw. einen Wärmetauscher. Die erzeugte Wärme des Holzfeuers erhitzt Wasser, das über einen Kreislauf in die Heizungsanlage gespeist oder zu einem Pufferspeicher geführt wird. Vom Pufferspeicher kann das Warmwasser dann bei Bedarf abgerufen werden. Wenn Sie sich für einen neuen Schwedenofen entscheiden, sollten Sie immer prüfen, ob eine wasserführende Version möglich ist. Der Holzofen wird dann nicht nur effizienter, sondern Sie können auch Fördergelder beantragen.
  • gemauerter Schwedenofen: Gängige moderne Schwedenöfen bestehen aus einem Korpus aus Stahl und/oder Gusseisen. Der Brennraum ist dabei mit Schamotte oder Vermiculite-Platten ausgekleidet. Gemauerte Schwedenöfen sind in hohem Maße individualisierbar. Werden sie verkachelt, spricht man von einem Kachelofen. Es gibt jedoch auch Modelle, bei welchen der Heizeinsatz traditionell mit Mauerwerk und Holz verkleidet wird.

Darauf müssen Sie beim Betrieb eines Schwedenofens achten

Wenn Sie einen Schwedenofen kaufen wollen, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein.

  • geeignetes Abgassystem: Ein Schwedenofen wird mit Holz befeuert. Dabei können sehr hohe Abgastemperaturen entstehen. Der Schornstein sollte dafür ausgelegt sein. Darüber hinaus müssen gemäß Feuerungsverordnung und Bauordnung die Abstände zu brennbaren Bauteilen eingehalten werden. Sehr häufig werden Schwedenöfen heute mit ein- oder doppelwandigen Edelstahlschornsteinen kombiniert. Einwandige Systeme werden für die Schachtsanierung genutzt, doppelwandige Schornsteine aus Edelstahl können für die Außenwandmontage eingesetzt werden. Ihr SHK-Fachbetrieb wird mit Ihnen auf Anfrage alle Möglichkeiten durchgehen, damit Sie einen Schwedenofen nutzen können.
  • Abnahme durch den Schornsteinfeger: Wie alle Holzfeuerungsanlagen muss auch Ihr Schwedenofen vor der Inbetriebnahme vom Schornsteinfeger abgenommen werden. Hierfür muss eine Feuerstättenschau vereinbart werden. Erst nach der Kontrolle dürfen Sie mit dem Schwedenofen heizen. Ohne diese Genehmigung droht ein Bußgeld.
  • Einhaltung der BImSchV: Damit Sie Ihren Schwedenofen nutzen können, muss er die Anforderungen der geltenden Stufe der BImSchV erfüllen. Es ist empfehlenswert, beim Kauf auf besonders effiziente Öfen zu achten, damit auch in Zukunft alle Anforderungen der Norm eingehalten werden. Alle Schwedenöfen, die Sie beim Fachmann kaufen, halten die gängigen Normen ein.
  • Brennholz: Die Effizienz Ihres Schwedenofens wird u.a. durch die Qualität des Brennholzes bestimmt. Wichtig ist vor allem, dass es ausreichend trocken ist. Vermeiden Sie das Verfeuern von feuchtem Holz. Das Verbrennen von Abfällen, Laub, großer Mengen Papier oder anderen Stoffen sollte tabu sein. Sie riskieren damit nicht nur Schäden am Ofen, sondern auch am Schornstein. Darüber hinaus ist nur mit trockenem und hochwertigem Feuerholz sichergestellt, dass die vorgegebenen Emissionswerte eingehalten werden.

Wie viel Feuerholz muss ich auflegen?

Die Wärme, die Ihr Schwedenofen erzeugt, hängt nicht von der maximalen Heizleistung des Ofens ab, sondern von der Menge an Holz, die darin verbrannt wird. An der maximalen Leistung sollten Sie sich beim Auflegen dennoch orientieren.

Ein Beispiel: Die maximale Heizleistung Ihres Schwedenofens wird mit sechs Kilowatt auf dem Typenschild angegeben. Ein Kilogramm trockenes Buchenholz mit einer Restfeuchte von ca. 15 Prozent erzeugt beim Verbrennen rund 4 kWh Wärmeenergie. Sie sollten demnach nicht mehr als eineinhalb Kilogramm Holz auf einmal verfeuern, damit es in Ihren Wohnräumen nicht zu heiß wird. Schon allein an diesem Beispiel wird sichtbar, wie wichtig es ist, bei der Wahl der passenden Ofengröße von einem Fachmann beraten zu werden.

Schwedenofen Vorteile und Nachteile

Vorteile:

  • gemütliches Flammenbild
  • CO2-neutrale Verbrennung
  • sinnvolle Ergänzung zu bestehender Heizungsanlage
  • individuell an den eigenen Bedarf anpassbar
  • sehr große Auswahl an Ofenmodellen
  • angenehme Strahlungswärme im Aufstellraum
  • wasserführend zum Beheizen mehrere Räume nutzbar

Nachteile:

  • höherer Wartungs- und Pflegeaufwand
  • Holz muss oft nachgelegt werden
  • nicht für jede Wohnung oder jedes Haus geeignet
  • Platz für Holzvorrat ist erforderlich

Mit diesen Kosten können Sie beim Schwedenofen rechnen

Wenn Sie einen Schwedenofen kaufen, gibt es schon kleine Öfen in einfacher Ausführung für unter 1.000 Euro. Doch Sie können für Ihren Schwedenofen auch deutlich mehr ausgeben. Die Preise reichen von 1.500 bis 5.000 Euro. Wasserführende Schwedenöfen sind teurer als Öfen ohne Wassertasche. Individuell gestaltete Öfen werden mehr kosten als Standard-Kaminöfen.

Darüber hinaus sollten Sie Kosten für eine Anpassung der Schornsteinanlage einplanen, wenn Sie Ihr Haus mit einem Schwedenofen nachrüsten. Sollten Sie in Ihrem Neubau einen Schwedenofen einbauen lassen wollen, kann das Abgassystem gleich auf den Betrieb eines Holzofens ausgelegt werden.

Die Kosten für den Anschluss des Ofens hängen wiederum davon ab, ob es ein wasserführendes Modell, ein raumluftunabhängiger Ofen ist oder nicht.

Fazit

Der Schwedenofen ist eine sehr angenehme Variante, um mit Holz zu heizen. Als Einzelraumfeuerstätte bietet er wohlige Strahlungswärme und kann so den Wohnkomfort deutlich erhöhen. Wenn Ihnen Energieeffizienz besonders wichtig ist, kann sich eine Investition in einen wasserführenden Schwedenofen lohnen. In Kombination mit einem Pufferspeicher und einer Photovoltaikanlage oder Wärmepumpe ist der Schwedenofen eine sehr umweltfreundliche Art zur Wärmeerzeugung.