Seit dem 26.09.2015 gelten die neuen EU-Verordnungen zur Kennzeichnung von Wärmeerzeugern und Speichern. Das verlangen die sogennanten Ökodesign-Richtlinien für energieverbrauchende und energieverbrauchsrelevante Produkte kurz ErP. Im zweiten Teil unsere Ökodesign Serie erfahren alles über die Besonderheiten des neuen Energieeffizienzlabels.

Gemeinsamkeiten mit anderen Energieeffizienzlabels

In Anlehnung an das bisher übliche A bis G Prinzip wird dem Verbraucher mittels einer Kombination aus Farben und Buchstaben ermöglicht, auf einen Blick verschiedene Geräte bezüglich ihrer Energieeffizienz zu vergleichen. Mit einem A++ grün werden besonders effiziente Geräte versehen, wohingegen ein G rot nicht gerade für eine vorbildliche CO2-Bilanz steht.

Was sind die Besonderheiten?

In einem zweiten Schritt wird ab dem Jahr 2019 die Klassifizierung um ein A+++ nach oben erweitert und im gleichen Zuge um die untersten Klassen gekürzt, wodurch letztlich die Klassen von A+++ bis D unterschieden werden können. Bei Heizsystemen, die aus einer Kombination von verschiedenen Produkten bestehen, soll zusätzlich ein sogenanntes Paketlabel (Package-Label) eingeführt werden.

Des Weiteren werden ab dem 26. September gesetzliche Mindestanforderungen an Wärmeerzeuger gestellt. Die „Raumheizungs- Energieeffizienz darf nicht unter 86 Prozent fallen“ (Gesetzestext), was einen Ausverkauf von Heizwertgeräten mit sich bringen wird, da diese den zukünftigen gesetzlichen Anforderungen nicht mehr gewachsen sind. Ausgeschlossen von dieser Neuregelung sind lediglich dezentrale Heizungssysteme im Geschosswohnungsbau.

Was verändert sich durch die Energieeffizienzlabels?

Zum einen wird es leichter für den Verbraucher, sich einen schnellen Überblick darüber zu verschaffen, wie energieeffizient verschiedene Arten von Heizungsanlagen sind. Zum anderen ist das Aussterben von Heizwertgeräten nicht mehr nur der fortschrittlichen Technik von Brennwertkesseln, sondern ab September auch den gesetzlichen Rahmenbedingungen geschuldet.

Klassenprimus und somit im Bereich von A+ bis A++ werden voraussichtlich Wärmeerzeuger sein, die erneuerbare Energiequellen wie KWK-Anlagen, Wärmepumpen, Solarthermie oder Biogas enthalten.

Was sollte beachtet werden?

Es darf nicht grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass eine Heizung mit hoher Energieeffizienzklasse auch eine Senkung der Betriebskosten mit sich bringt. So empfiehlt sich stets eine Beratung durch einen Fachmann, um eine geeignete Lösung für den jeweiligen Haushalt zu finden.

Wie der Bundesfachverband für Immobilienverwaltung e.V. herausstellt, kann es beispielsweise aufgrund zu kleiner Heizkörper zu sehr hohen Vorlauftemperaturen des Wärmesystems kommen, wodurch ein auf den ersten Blick als energieeffizient deklariertes Heizungssystem in der Praxis zu einem sehr hohen Energieverbrauch führt. Für eine sinnvolle Sanierung sollten deshalb ökonomische und ökologische Aspekte bedacht werden.

Worauf Sie beim Kauf einer neuen Heizung achten müssen und welche Kosten Sie mit einberechnen sollten, ist sowohl von den Gegebenheiten des Wohnraumes als auch vom Brennstoff abhängig. Weitere Informationen finden Sie hier:

» Kosten und Einsparpotenzial einer neuen Gasheizung

» Mit diesen Kosten sollten Sie beim Kauf einer neuen Ölheizung rechnen

Erfahren Sie mehr über die neuen Ökodesign-Richtlinien in unserem ersten Teil.

Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.