Mit der Hilfe eines Energieberaters können Haushalte oder Unternehmen aufdecken, wo und wie sie in ihrem Gebäude Energie einsparen können.
Den richtigen Energieberater finden: So gehts!
Bevor wir Ihnen detaillierte Informationen geben, haben wir alle Schritte für Sie kurz in einer Übersicht Schritt für Schritt zusammengefasst.
Schritt 1: Recherchieren Sie seriöse Adressen
- Recherchieren Sie online, z.B. über energie-effizienz-experten.de
- Holen Sie Informationen von den Verbraucherzentralen ein
- Suchen Sie eine lokale, öffentliche Verwaltung auf
- Greifen Sie auf Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis zurück
Schritt 2: Vereinbaren Sie eine Initialberatung
- Kontaktieren Sie einen Energieberater
- Vereinbaren Sie ein erstes Beratungsgespräch
- Erfragen Sie Qualifikationen und Mitgliedschaften in Vereinigungen des
Energieberaters
Schritt 3: Holen Sie sich ein Angebot ein
- Holen Sie sich ein Angebot mit Kostenvoranschlag ein
- Entscheiden Sie sich für einen Energieberater
Wofür ist ein Energieberater gut?
Professionelle Energieberater helfen dabei, Immobilien nachhaltiger zu gestalten. So kann eine Energieberatung zum Beispiel beim Neubau mit einbezogen werden, um ein Niedrigenergiehaus zu gestalten. Ebenso können Energieberater eine Bestandsimmobilie analysieren und dadurch mögliches Einsparpotential aufdecken.
Obwohl es immer modernere Heiz- und Dämmsysteme gibt, existieren in Deutschland noch viele Gebäude, die ihr Energiesparpotential kaum oder gar nicht ausnutzen. Dies gilt vor allem für die Immobilien, die älteren Baujahrs sind und bis dato noch nicht energetisch saniert wurden.
Die Konsequenzen dieser geringen Energieeffizienz unsanierter oder ungedämmter Gebäude machen sich leider in der Umwelt und am Geldbeutel der Besitzer oder Mieter negativ bemerkbar. Durch die Energieeinsparung könnten sowohl Energieverbrauch als auch die Emissionen reduziert werden.
Welche Leistungen übernimmt der Energieberater?
Eine professionelle Energieberatung zielt grundsätzlich auf eine höhere Energieeffizienz von Gebäuden ab. Zu diesem Zweck begutachtet und analysiert ein Energieberater das betreffende Gebäude vor Ort. Auf der Basis dieser Analyse kann dann abhängig vom Bedarf des Eigentümers ein kompletter Sanierungsfahrplan oder nur ein Bericht erstellt werden.
Der Energieberater prüft vor allem folgende Bereiche:
- Dämmung: Mithilfe von Wärmebildkameras kann ein Energieberater zum Beispiel ermitteln, wie gut Wände oder Dächer isoliert sind. Die Kameras zeigen deutlich an, wo große Wärmeverluste entstehen, die in der Heizperiode für unnötige Emissionen und Kosten sorgen.
- Fenster: Energieberater prüfen auch, wie dicht schließend Fenster sind und ob bereits automatisierte Lüftungsvorrichtungen vorhanden sind. Ebenso wird kontrolliert, ob zum Beispiel eine Doppel- oder Einfachverglasung verwendet wird.
- Heiztechnik: Eine zentrale Rolle bei der Energieberatung spielt selbstverständlich das vorhandene Heizsystem bzw. System zur Warmwassererzeugung. Dieses System findet bei der Energieberatung auch Berücksichtigung.
- Bausubstanz: Handelt es sich um einen Altbau oder Neubau? Gibt es eine Unterkellerung? Wie wurde gebaut? Diese und andere Fragen werden bezüglich der Bausubstanz geklärt.
Im Rahmen der Vor-Ort-Begehung kann der Energieberater umfangreiche Berechnungen zum Wärmeverlust oder zu möglichen Wärmebrücken erstellen. Diese Daten fließen letztlich in ein gesamtes Energiekonzept für das Gebäude ein.
Neben diesen Arbeiten kann ein Energieberater folgende Leistungen übernehmen:
- Beratung im Rahmen von energieeffizientem Bauen
- Erstellen von Sanierungskonzepten
- Thermografische Aufnahmen
- Baubegleitung
- energetische Fachplanung
Wo finde ich einen Energieberater?
Wer nicht vom Fach ist, kann bei den vielfältigen Angeboten rund um die „Energieberatung“ leicht an eine falsche Adresse geraten. Denn ähnlich wie die Bezeichnung „Therapeut“ ist auch der Begriff „Energieberater“ gesetzlich nicht geschützt.
Aufgrund dieser eher undurchsichtigen Marktlage hat der Bund eine Website eingerichtet, auf der Sie qualifizierte Energieberater finden können*. Alternativ können Sie auch Ihre lokale, öffentliche Verwaltung aufsuchen. Dort erhalten Sie auch Adressen mit seriösen Energieberatern.
Die Website des Bundes hingegen bietet nicht nur Kontaktdaten für fachkundige Energieexperten, sondern zeigt auch die sogenannten KfW Energieberater oder BAFA Energieberater an. Dabei handelt es sich um die Experten, die nötig sind, damit eine Energieberatung überhaupt durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert werden kann.
Wer als Energieberater auf der Liste des Bundes geführt werden möchte, muss bestimmte Qualifikationen besitzen:
- Belege und Nachweise einer ausreichenden Qualifikation für eine professionelle Energieberatung.
- Nachweise über regelmäßige Fortbildungen für jedes Teilgebiet, in welchem die Experten als Energieberater tätig sein wollen, zum Beispiel als Energieberater für Baudenkmäler.
- Praxisnachweise über bereits erfolgreich durchgeführte Energieberatungen.
- Nachweise über regelmäßige Kontrollen durch Experten des Bundes.
Egal, ob Sie nicht unbedingt auf eine Förderung der Energieberatung angewiesen sind oder eine solche wünschen – Sie sollten vor der Beauftragung eines Energieberaters darauf achten, ob der gewünschte Experte Mitglieder einer dieser Vereinigungen ist:
- Bundesverband für das Sachverständigen Gutachterwesen
- Deutsche Sachverständigen Gesellschaft
- Sachverständiger bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft u. Ernährung (BLE)
Was kosten Energieberater?
Wie viel Sie für einen Energieberater bezahlen müssen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So spielen zum einen die Größe des zu analysierenden Gebäudes und zum anderen die beauftragte Leistung eine Rolle. Darüber hinaus können Sie Ihren Eigenanteil senken, indem Sie für einen Energieberater eine Förderung in Anspruch nehmen.
Mögliche Richtwerte sind:
- Eine Energieberatung für ein Einfamilienhaus mit ca. 140 Quadratmeter Wohnfläche kostet ungefähr 600 Euro.
- Wird ein Energieberater in einem Mehrfamilienhaus mit mindestens drei Mietparteien/Eigentümern tätig, können Sie mit Energieberater-Kosten ab 700 Euro rechnen.
- Eine Energieberatung für größere Immobilien mit mehr als zehn Mietparteien bzw. Eigentümern wird mehr als 1.000 Euro kosten.
Bevor Sie einen Energieberater beauftragen, sollten Sie sich immer erst ein Angebot mit einem Kostenvoranschlag geben lassen. Denn der veranschlagte Stundensatz kann von Anbieter zu Anbieter variieren. Üblich sind zum Beispiel Stundensätze zwischen 45 und über 100 Euro. Hinzu kommen Kosten für Material oder die Anfahrt. Zusatzleistungen wie Thermografie oder Blower-Door-Tests werden außerdem in Rechnung gestellt.
TIPP: Sie können die Kosten für den Energieberater auch teilweise selbst beeinflussen, wenn Sie seine Dienste zum Beispiel nur für eine spezielle Fragestellung benötigen. Dann könnte sich zum Beispiel eine stundengenaue Abrechnung eher lohnen als ein Komplettpaket.
Energieberater: Welche Fördermöglichkeiten gibt es?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Energieberater-Kosten fördern zu lassen:
- Verbraucherzentralen
Über die Verbraucherzentralen können Sie auf die Expertise von über 500 professionellen und seriösen Energieberatern zurückgreifen. Die Beratung wird von den Verbraucherzentralen vermittelt und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie finanziell unterstützt.
Die Bandbreite der Beratungsmöglichkeiten ist groß. So können Sie als Verbraucher zum Beispiel eine kostenlose Telefon- oder Onlineberatung zu einzelnen Fragen zum Energiesparen im Haushalt nutzen. Auch eine Beratung in einer Filiale kostet Sie nichts. Erst wenn der Energieberater zu Ihnen nach Hause kommt, müssen Sie einen Eigenanteil von 30 Euro zahlen.
- BAFA
Das Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) unterstützt im Rahmen der Bundesförderung für Energieberatung für Wohngebäude (EBW) die Energieberatung mit einer Förderung von 50 Prozent des förderfähigen Beratungshonorars. Dies beträgt bei Ein- und Zweifamilienhäusern max. 650 Euro, bei Wohngebäuden mit drei oder mehr Wohneinheiten max. 850 Euro. Wohnungseigentümergemeinschaften können einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 250 Euro erhalten, wenn die Ergebnisse bzw. der individuelle Sanierungsfahrplan des Energieberaters in einer Eigentümerversammlung besprochen werden.
Damit Sie diese Energieberater-Förderung nutzen können, muss der Energieberater aus der Expertenliste des Bundes gewählt werden und der Bauantrag Ihres Hauses 10 Jahre zurückliegen. Darüber hinaus muss das Gebäude überwiegend privat zum Wohnen genutzt oder geplant sein.
- KfW
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert Energieberater mit bis zu 50 Prozent im Rahmen einer Baubegleitung. Dieser Zuschuss ist Teil des Wohngebäude-Kredits Nr. 261 "Haus und Wohnung energieeffizient sanieren". Voraussetzung ist, dass das geplante Gebäude im Anschluss eine Effizienzhaus-Stufe 85 oder besser erreicht und dass der gewählte Energieberater in der Expertenliste des Bundes mit dieser Dienstleistung geführt wird.
Gut zu wissen: Der Kredit 431, bei dem speziell Fördermittel für eine Baubegleitung durch einen Energieberater beantragt werden konnten, wurde eingestellt.
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Fazit: Darum ist ein Energieberater sinnvoll
Energieberater erfüllen eine wichtige Aufgabe, wenn es um energieeffizientes Bauen, Heizen und Lüften geht. Sie helfen Ihnen nicht nur dabei, Energiekosten zu senken, sondern auch nachhaltiger zu heizen.
Mit der passenden Förderung können Sie die durch die Beratung entstehenden Kosten senken. Lassen Sie sich von Ihrem Energieberater am besten durchrechnen, welches Einsparpotential durch die energetische Sanierung bzw. das energetische Bauen besteht.
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