Pelletheizungen sind eine beliebte und umweltfreundliche Alternative zum Kaminofen oder zur herkömmlichen Öl- oder Gasheizung. Viele Verbraucher fragen sich jedoch vor dem Kauf eines Pelletkessels, was Pellets kosten. Alles Wissenswerte rund um Pelletspreise lesen Sie hier.

Wie entstehen Preisschwankungen bei Holzpellets?

Preise für Pellets werden – wie die Preise von jedem Wirtschaftsgut – durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Sobald das Angebot für Holzpellets steigt und die Nachfrage sinkt, sinken auch die Pelletspreise. Steigt jedoch die Nachfrage, erhöhen sich auch die Pelletkosten. Eine typische Preisschwankung bei Holzpellets besteht zwischen der Sommer- und der Heizsaison, wenn im Herbst und Winter die Nachfrage nach Brennstoffen steigt.

Pelletspreise sind zwar nicht an die Ölpreise gekoppelt wie die Gaspreise, dennoch sind die saisonalen Preisschwankungen beim Brennstoff Holzpellet ähnlich.

Welche Faktoren bestimmen die Preise und Gesamtkosten der Pellets?

Der wichtigste Faktor für den Pelletspreis ist die Nachfrage. Doch darüber hinaus bestimmen weitere Faktoren die Preise.

Abnahmemenge: Bei Pellets bestimmt die Abnahmemenge maßgeblich, wie teuer die nächste Pelletlieferung wird. Grundsätzlich gilt: Wenn Sie mehr Pellets kaufen, werden die Kosten im Verhältnis günstiger. Allerdings müssen Sie auch berücksichtigen, dass Sie für die Lagerung von Holzpellets geeignete Lagerkapazitäten benötigen.

Ein Beispiel: Schon bei einem Kauf von zwei Tonnen Holzpellets statt einer Tonne können Sie je nach Qualität und anderen Faktoren über 60 Euro sparen. Nehmen Sie dem Händler fünf Tonnen ab, sind Einsparungen um bis zu 50 Euro pro Tonne im Vergleich zum Kauf von einer Tonne möglich. Um einen Referenzwert zu haben: Um ein Einfamilienhaus mit Holzpellets zu beheizen, benötigen Sie rund sechs Tonnen Holzpellets pro Jahr. Kaufen Sie gleich sechs Tonnen, bezahlen Sie rund 3.200 EUR (Stand: Dezember 2023) und können bis zu 300 Euro pro Jahr einsparen.

Liefergebiet: Bei Pelletspreisen gibt es regionale Unterschiede in Deutschland. In der Regel sind die Preise vor allem im waldreichen Süden, in Bayern und Baden-Württemberg günstiger als in Norddeutschland. Darüber hinaus spielt es auch eine wichtige Rolle, wie weit die Pelletfabrikation von Ihrem Wohnort entfernt ist. Je länger der Lieferweg wird, desto teurer werden die Pellets.

Wettbewerb: Wenn in Ihrer Region nur wenige Pellethändler aktiv sind, werden die Pelletpreise in der Regel höher sein als in einer Region mit vielen verschiedenen Händlern.

Lieferart: Werden die Pellets eingeblasen oder werden sie als Sackware geliefert? Abhängig von der Lieferform können auch die Kosten variieren. So kann die Lieferung in kleinen Säcken teurer werden als das Einblasen in den Pelletbunker.

Pellet-Qualität: Die Qualität von Holzpellets hat einen entscheidenden Einfluss auf die Kosten. Sind Pellets nicht genormt, sind sie zwar günstiger, aber dafür ist der Heizwert der Pellets nicht vergleichbar. Außerdem brennen die nicht genormten Pellets nicht so gleichmäßig ab. Deshalb ist es immer empfehlenswert, genormte Holzpellets zu kaufen.

Eine zuverlässige Qualität liefern Pellets nach DIN EN 14961-2. Diese Pellets werden hinsichtlich Größe, Heizwert und Schadstoffgehalt genormt. Die beste Qualität innerhalb dieser Norm haben Pellets der Klasse A1. Sie haben einen niedrigen Wasser- und Aschegehalt sowie den höchsten Heizwert. Pellets der Klasse A2 sind günstiger, aber dafür haben sie einen geringeren Heizwert. Ganz praktisch bedeutet das, dass Sie deutlich mehr A2-Pellets benötigen, um den gleichen Heizwert wie mit A1-Pellets zu erzielen. Sie brauchen also mehr Speicherplatz.

Die Norm allein entscheidet noch nicht über die Qualität. Mit EN-Plus und DIN-Plus gibt es zwei Pelletzertifikate, die noch über die Norm hinausgehen. EN-Plus-Pellets sind nicht nur von hoher Qualität, sondern es wird auch sichergestellt, dass die Pellets nachhaltig und fair produziert werden. Darüber hinaus stehen die EN-Plus A1 Pellets für höchste Sicherheit in der Anwendung. Dafür müssen Sie im Vergleich zu anderen Pellets auch etwas mehr bezahlen.

Ein Vorläufer der EN-Plus-Pellets sind DIN-Plus-Pellets.

Zahlungsart: Wenn Sie Pellets bestellen, hängen die Kosten auch von der gewählten Zahlungsart ab. Meist ist die Barzahlung am günstigsten, da die Anbieter dann keine Gebühren an Kartendienstleister bezahlen müssen und den Nachlass an die Kunden weitergeben. Günstiger ist es außerdem, wenn Sie die Summe in einem bezahlen und keine Ratenzahlung wählen.

Wie Sie sehen, ist es wichtig, verschiedene Faktoren zu berücksichtigen, um die Pelletspreise zu bestimmen.

Pellets kaufen: Worauf muss ich achten?

Wenn Sie Pellets kaufen, sollten Sie vor allem vorher einen Pelletpreisvergleich durchführen. Ähnlich wie beim Bezug von Gas oder Öl finden Sie nur durch einen Vergleich die günstigsten Preise für die von Ihnen gewünschten Brennstoffe.

Achten Sie beim Kauf jedoch auf Folgendes:

  • Sind die Lieferkosten und die Einblaspauschale bereits im Pelletspreis enthalten?
  • Um welche Pelletqualität handelt es sich bei dem Angebot?
  • Haben Sie ausreichend Lagerkapazitäten, um z.B. auch günstigere A2-Pellets zu kaufen?
  • Wollen Sie trotz etwas höherer Kosten lieber den Pellethändler aus der Region unterstützen?

Im Internet gibt es unterschiedliche Preisvergleichsportale für Holzpellets. Sie können aber auch Ihren Heizungsbauer fragen, wo Sie Pellets am günstigsten einkaufen können.

Wo kann ich Pellets kaufen?

In Deutschland gibt es vor allem in Süddeutschland viele Anbieter für Holzpellets. Sie finden diese am einfachsten über Preisvergleichsportale im Internet. Häufig können Sie die Pelletlieferung bereits online bezahlen und sparen sich so eine Abwicklung bei der Anlieferung.

Benötigen Sie nur wenige Pellets für einen kleinen Pelletofen, der gelegentlich beheizt wird, gibt es Holzpellets auch im Baumarkt oder einem Raiffeisen-Handel vor Ort. Gibt es ein Pelletwerk in Ihrer Nähe, können Sie die Holzpellets auch dort abholen. Berücksichtigen Sie aber, dass Sie für eine große Lieferung von mehreren Tonnen einen passenden Transporter benötigen.

Wann sind Pellets Preise günstig und wann sollte ich mein Pelletlager füllen?

Vergleichbar mit dem Kauf von Heizöl sind die Sommermonate am besten geeignet, um Pellets zu kaufen. Denn in dieser Zeit ist die Nachfrage saisonal bedingt am geringsten und die Chance auf günstige Preise ist hoch.

Wie haben sich die Pelletpreise in den letzten Jahren entwickelt?

Die Deutsches Pelletinstitut GmbH erhebt regelmäßig die Brennstoffkosten in Deutschland. Im Vergleich zu fossilen Brennstoffen wie Heizöl und Erdgas waren Pellets mit durchschnittlich 6,54 Cent pro Kilowattstunde im Januar 2024 am günstigsten. Damit ist der Pelletspreis seit Oktober 2022 kontinuierlich gesunken und liegt unter dem kWh-Preis für Gas (10,00 Cent/kWh) und Öl (10,26 Cent/kWh). 
Berücksichtigen Sie dabei jedoch, dass es sich um exemplarische Werte handelt und regionale Unterschiede bestehen können. Als Basis für die Heizkostenermittlung hat das Pelletinstitut für Januar 2024 einen Pelletpreis von rund 327 Euro pro Tonne verwendet. Der Preis bezieht sich auf die Abnahme von sechs Tonnen Holzpellets ENplus A1, die lose eingeblasen und von einem Händler im Radius von maximal 50 Kilometer geliefert werden.

Pelletpreise im Vergleich zum Strom für eine Wärmepumpe

Heizen Sie mit einer Pelletheizung für ein Einfamilienhaus und benötigen 20.000 kWh Wärme, ergeben sich bei aktuellen Pelletpreisen Kosten von 1.308 Euro pro Jahr nur für den Brennstoff. Heizen Sie mit einer Wärmepumpe, die eine Jahresarbeitszahl von 4 (JAZ 4) aufweist, benötigen Sie nur 5.000 kWh Strom, um daraus 20.000 kWh Wärme zu erzeugen. Bei einem aktuellen Strompreis von rund 26 Cent/kWh (Stand: Februar 2024) bezahlen Sie für die Wärmegewinnung mit der Wärmepumpe 1.300 Euro pro Jahr und liegen somit auf einem ähnlichen Preisniveau wie Holzpellets.

Allerdings kommen bei der Pelletheizung noch Kosten für die jährliche Wartung der Pelletanlage hinzu und Sie müssen mit sowohl regional wie saisonal schwankenden Pelletspreisen rechnen.

Fazit: Pelletspreise im Auge behalten – Sommermonate meist am günstigsten für den Pelletskauf

Im Sommer lohnt es sich, Pellets zu kaufen. Denn dann sind die Preise tendenziell am günstigsten. Allerdings haben das Jahr 2023 und der Beginn von 2024 gezeigt, dass die Preise auch im Winter fallen können. Um zu sparen, sollten Sie vor allem große Mengen an Pellets bestellen. Aus Gründen der Nachhaltigkeit wählen Sie am besten einen Händler aus Ihrer unmittelbaren Region.

Wer nahezu emissionsfrei heizen und dabei auch noch Heizkosten senken will, ist mit der Wärmepumpe auf dem besseren Weg. Zudem ist die Förderung meist höher, denn Pelletheizungen müssen mit Solarthermie oder Wärmepumpe kombiniert werden, um die volle Förderung zu erhalten. So sparen Sie bereits bei den Investitionskosten. Auch danach sind die Heizkosten niedriger. Außerdem sind Pelletheizungen nicht immer umweltfreundlich, hier kommt es vor allem auf die Herkunft der Pellets an.

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Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.