Die Brennstoffzellenheizung ist auf den ersten Blick eine fortschrittliche Heizoption und eine gute Möglichkeit, die Schwankungen des Energiemarktes zu umgehen. Angesichts der hohen Kosten für eine neue Brennstoffzellenheizung sowie den spezifischen Anforderungen, wie die Nutzung von grünem Wasserstoff oder Biomethan, scheint sie jedoch immer weniger attraktiv. In diesem Artikel erläutern wir die Kosten einer Brennstoffzellenheizung und vergleichen diese mit den Vorteilen der Wärmepumpentechnologie, um Ihnen bei der Entscheidung für das geeignete Heizsystem zu helfen.

Brennstoffzellenheizung: Kosten 2024

Brennstoffzellenheizungen stellen eine Technologie dar, die sowohl Wärme als auch Strom produzieren kann. Die hohen Anschaffungskosten und spezifische Betriebsanforderungen schränken ihre breitere Anwendung jedoch erheblich ein. Insbesondere unter den aktuellen energiepolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Aktuelle Kostenstruktur

Die Gesamtkosten für eine Brennstoffzellenheizung setzen sich wie folgt zusammen:

  • Basispreis für Brennstoffzelle: 20.500 - 25.000 Euro
  • Installation und Zubehör (Wärmespeicher, Gasanschluss etc.) : 5.000 - 10.000 Euro

Diese Kosten können je nach den spezifischen Anforderungen und der Ausführung der Installation variieren. Die hohen Anschaffungskosten sind teilweise durch die niedrigen Stückzahlen und die technologische Spezialisierung bedingt.

Brennstoffzellenheizung Kosten: Einfluss des GEG

Mit den Neuerungen im sog. "Heizungsgesetz" (gem. GEG), das zu Beginn des Jahres 2024 in Kraft trat, wurden bedeutende Veränderungen für Heizsysteme in Deutschland eingeführt. Neue Heizungen sollen nun mind. 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen. Für Neubauten gelten die Vorgaben bereits, Bestandsgebäude folgen schrittweise und bis spätestens Juni 2028. Die 65-Prozent-Regel schließt auch Brennstoffzellenheizungen ein.

Auch die staatliche Förderung für Heizungen wurde 2024 reformiert und an die aktuellen Vorgaben des GEG angepasst. Entsprechend den aktuellen Regelungen der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) fallen Brennstoffzellenheizungen, die mit Erdgas betrieben werden, aus der Förderung heraus. Stattdessen konzentriert sich die Förderung ausschließlich auf Anlagen, die bspw. grünen Wasserstoff oder Biomethan nutzen.

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Brennstoffzellenheizung Kosten: Aktuelle Förderung

Grundförderung: Der Basiszuschuss umfasst 30 Prozent der förderfähigen Investitionskosten, mit einer Obergrenze von 30.000 Euro.

  • Zusätzliche Boni:
    • Klimabonus: Ein Klima-Geschwindigkeits-Bonus von 20 Prozent wird für den Ersatz alter fossiler Heizsysteme durch Brennstoffzellenheizungen gewährt.
    • Einkommensbonus: Der Einkommensbonus beträgt 30 Prozent, abhängig vom Haushaltseinkommen.

Wichtig: Die Förderung ist auf max. 70 Prozent Zuschüsse gedeckelt.

Technische Förderbedingungen für Brennstoffzellenheizungen:

  • Sie dürfen ausschließlich mit grünem oder blauem Wasserstoff oder Biomethan betrieben werden.
  • Ausgaben für die Herstellung des Wasserstoffes sind nicht förderfähig
  • Die Brennstoffzelle ist in die Wärme- und Stromversorgung des Gebäudes einzubinden.
  • Zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Brennstoffzelle muss der Gesamtwirkungsgrad η ≥ 0,82 und der elektrische Wirkungsgrad ηel ≥ 0,32 betragen.

Diese Regelungen spiegeln ein gestiegenes Umweltbewusstsein und eine starke Förderung erneuerbarer Energiequellen wider, was Brennstoffzellenheizungen unter bestimmten Bedingungen zu einer überlegenswerten Option macht. Allerdings sollte angesichts der hohen Anschaffungskosten und spezifischen Anforderungen auch über alternative Heizsysteme wie Wärmepumpen nachgedacht werden, die oft eine kosteneffizientere und umfassend geförderte Lösung darstellen.

Für die Beantragung der Förderungen von Brennstoffzellenheizungen ist es entscheidend, die Anträge vor Beginn der Installation zu stellen. Diese sollten in Absprache mit einem qualifizierten Energieberater erfolgen, um sicherzustellen, dass alle technischen Anforderungen des Bundesförderprogramms für effiziente Gebäude (BEG) erfüllt werden. Im Vergleich zu anderen Heizsystemen, wie etwa Wärmepumpen, gelten für Brennstoffzellenheizungen spezifische Fördervorgaben. Diese sind darauf ausgerichtet, den Einsatz von umweltfreundlicheren Brennstoffen wie grünem Wasserstoff oder Biomethan zu unterstützen.

Ausnahme: In 2024 können Anträge bis Ende August auch nach Beauftragung und Beginn der Maßnahme rückwirkend geltend gemacht werden. Hintergrund: Die KfW ist erst seit 2024 für die Verwaltung der Förderanträge zuständig – bis Ende 2023 lag die Zuständigkeit beim BAFA (Bundesamt f. Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle).

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Wie wirtschaftlich ist eine Brennstoffzellenheizung?

Mit den aktuellen Energiekosten von etwa 9 Cent pro kWh für Gas und 25 Cent pro kWh für Strom, spielt die Wirtschaftlichkeit einer Brennstoffzellenheizung eine wichtige Rolle. Insbesondere bei hohem Stromverbrauch im Haushalt, können BZH langfristige Einsparungen ermöglichen, indem sie nicht nur Heizkosten, sondern auch Stromkosten senken.

Die Kosten für neue Brennstoffzellenheizungen amortisieren sich heutzutage allerdings oft nicht mehr gemäß den Vorgaben des reformierten GEG und der BEG. Dies liegt daran, dass das Heizen mit grünem Wasserstoff technisch noch nicht flächendeckend möglich und zudem sehr teuer ist. Daher warnt auch die Verbraucherzentrale davor, auf Wasserstoffheizungen zu setzen, da Verbraucher so in eine Kostenfalle geraten könnten.

Obwohl Brennstoffzellenheizungen unter idealen Bedingungen wirtschaftliche Vorteile bieten können, sind die hohen Anfangsinvestitionen und die Betriebsanforderungen signifikante Hürden. In Anbetracht der aktuellen und zukünftig erwarteten energiepolitischen Entwicklungen und Förderlandschaften könnten alternativ Wärmepumpen eine praktikablere und ökonomisch sinnvollere Wahl für viele Hausbesitzer darstellen. Diese bieten eine effiziente Nutzung erneuerbarer Energien und sind vollständig mit den Vorschriften des GEG konform, was sie zu einer attraktiven Option für die Zukunft macht.

Wann lohnt sich eine Brennstoffzellenheizung mit all ihren Kosten?

Die Frage, ob sich eine Brennstoffzellenheizung bei den aktuellen Kosten lohnt, ist in erster Linie eine Frage der Amortisation. Die Amortisation der Investitionskosten einer Brennstoffzellenheizung hängt wiederum stark vom individuellen Energiebedarf und den lokalen Energiepreisen ab. Angenommen, eine Anlage produziert jährlich 5.000 kWh Strom und der Haushalt kann 70 Prozent davon selbst nutzen, beträgt die Amortisationszeit ca. 32 Jahre.

Das ist – im Vergleich zu einer Wärmepumpe - relativ lang und unterstreicht, dass die Brennstoffzellenheizung unter aktuellen Bedingungen nur unter sehr spezifischen Umständen wirtschaftlich sinnvoll ist. Die zeigt sich unter anderem bei sehr hohem Strombedarf und weiteren Einsparungen durch Reduktion der Gaskosten oder zusätzlichen Boni.

In vielen Fällen, insbesondere in Einfamilienhäusern oder bei niedrigerem Energieverbrauch, könnte es schwer sein, eine solche Investition zu rechtfertigen. Dies unterstreicht die Bedeutung, alternative Heizsysteme wie Wärmepumpen zu betrachten, die eine kürzere Amortisationszeit und niedrigere Betriebskosten bieten können.

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Alternativen zur Brennstoffzellenheizung

Die Brennstoffzellenheizung ist eine Technologie, die in der Theorie Potenzial zur Energieeinsparung und Reduzierung von CO2-Emissionen bietet. In der Praxis ist das Potenzial jedoch deutlich eingeschränkt. Die hohen Anfangsinvestitionen durch die Anschaffungskosten einer Brennstoffzellenheizung, die Notwendigkeit der Nutzung von grünem Wasserstoff oder Biomethan und die spezifischen Anforderungen für ihre Förderfähigkeit, machen sie oft zu einer kostenintensiven und weniger attraktiven Option für Einfamilienhäuser. Insbesondere, wenn man die gesamte Kosten-Nutzen-Rechnung für eine Brennstoffzellenheizung betrachtet.

Mit den Änderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), die eine klare Ausrichtung auf vollständig erneuerbare und klimafreundliche Energielösungen vorgeben, müssen wir als Verantwortliche in der Energiebranche und als Verbraucherinnen und Verbraucher umdenken. Brennstoffzellenheizungen sind zwar besser als reine Gasheizungen, doch angesichts der Kosten und des zunehmenden Fokus auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit empfehlen Experten zunehmend den Einsatz von Wärmepumpen.

Argumente für die Wärmepumpe

  1. Vollständige Konformität mit GEG: Wärmepumpen nutzen erneuerbare Energiequellen und entsprechen vollständig den Anforderungen des GEG, was langfristige Sicherheit in Bezug auf die Einhaltung zukünftiger Vorschriften bietet.
  2. Wirtschaftlichkeit: Die Investition in eine Wärmepumpe ist nicht nur durch hohe Effizienz und geringere Betriebskosten gerechtfertigt, sondern auch durch umfangreiche staatliche Förderungen, die die Anfangskosten erheblich reduzieren. Im Vergleich zu Wasserstoff ist das Heizen mit Wärmepumpe bis zu 6-mal günstiger.
  3. Umweltfreundlichkeit: Wärmepumpen haben eine deutlich geringere CO2-Bilanz, da sie auf erneuerbare Quellen wie Luft, Wasser oder Erdwärme zurückgreifen. Dadurch muss für Wärmepumpen keine CO2-Steuer gezahlt werden, die künftig immer weiter steigen wird.

Die Zukunft des Heizens liegt klar in den Technologien, die Effizienz und Umweltverträglichkeit optimal kombinieren. Wärmepumpen stellen hierbei eine sichere und zukunftsorientierte Wahl dar. Für Verbraucherinnen und Verbraucher bedeutet dies, dass beim Neubau oder bei der Modernisierung von Heizsystemen eine Orientierung an diesen nachhaltigen Technologien nicht nur eine ökologische, sondern auch eine ökonomische Notwendigkeit ist.

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Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.