Viele Verbraucher kennen zwar ihren monatlichen Abschlag oder die Jahreskosten für ihre Heizung. Doch erst mit einem Heizkostenvergleich wissen Sie, ob Sie im Vergleich zu anderen Heizsystem mehr oder weniger bezahlen. In diesem Ratgeber vergleichen wir die Heizkosten von Wärmepumpen, Gas, Öl, Pellets, Fernwärme und Elektroheizungen.

So können Sie Ihre Heizkosten vergleichen

Laut einer Heizstudie des BDEW heizen drei von vier Haushalten in Deutschland immer noch mit Gas oder Öl. Auch wenn die Installationszahlen von elektrischen Wärmepumpen in den letzten Jahren gestiegen sind, werden Heizsysteme auf erneuerbaren Energien noch zu selten genutzt. Dabei zeigt der Heizkostenvergleich, dass vor allem die Wärmepumpe eine kostengünstige und klimafreundliche Variante zur Öl- und Gasheizung, aber auch zu anderen Heizsystemen ist.

Neben der Wärmepumpe, Gas- und Ölheizungen werden in Deutschland auch Pelletheizungen oder Fernwärme zum Heizen genutzt. Auch Elektroheizungen in Form von Stromdirektheizungen oder alten Nachtspeicheröfen finden sich in einigen Haushalten und werden in unserem Vergleich berücksichtigt.

Da die Betriebskosten einer Heizung langfristig eine wichtige Rolle für die Wirtschaftlichkeit einer Heizungsanlage spielen, lohnt sich vor der Anschaffung ein Blick auf die laufenden Kosten. Um die Heizkosten für die verschiedenen Energieträger besser gegenüberstellen zu können, gehen wir in diesem Vergleich von einem Einfamilienhaus mit einem Wärmeenergiebedarf von 18.000 kWh aus. Gasheizungen und Fernwärme, sowie Stromheizungen werden in Kilowattstunden abgerechnet. Für Heizsysteme wie Ölheizung oder Pelletheizungen müssen Sie zunächst die Kosten für den Brennstoff im Verhältnis zum Energiebedarf berechnen. Bei Wärmepumpen ist der Strombedarf abhängig vom Wirkungsgrad, also wie viel Kilowattstunden Wärmeenergie aus einer Kilowattstunde Strom erzeugt werden.

Ölheizung: Kosten pro Monat für Heizöl berechnen

Die Heizkosten für eine Ölheizung werden in der Regel in Euro pro Liter Heizöl angegeben. Da bei einem Heizkostenvergleich jedoch die jährlichen Kosten für die Bereitstellung von Wärme in Kilowattstunde verglichen werden, muss der Verbrauch an Heizöl in einen Preis pro Kilowattstunde umgerechnet werden.

Ein Liter Erdöl wird von einer Ölheizung in rund 10 Kilowattstunde Wärmeenergie umgewandelt. Dementsprechend benötigt man in einem Einfamilienhaus mit einem Wärmeenergiebedarf von 18.000 kWh rund 1.800 Liter Heizöl. Bei einem Preis von ca. 110 Euro pro 100 Liter (Stand: Juli 2024) erhält man Kosten von 1.980 Euro für ein Jahr bzw. 165 Euro pro Monat. Für den Heizkostenvergleich erhält man rund 11 Cent pro Kilowattstunde.

Übrigens: Die Heizölpreise unterliegen das ganze Jahr über starken Schwankungen, da sie unter anderem von der politischen Lage in den ölfördernden Ländern abhängig sind. Das macht die Preisentwicklungen teilweise unvorhersehbar. Mit einem Heizsystem wie der Wärmepumpe können Sie sich von solchen unberechenbaren Entwicklungen des Energiemarktes unabhängig machen. Denn Wärmepumpe nutzen zum Großteil kostenlose Umweltenergie aus der Außenluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser. Lediglich ein kleiner Teil Strom wird benötigt, um die Umweltenergie in Heizwärme umzuwandeln.

Wärmepumpe: Heizkosten pro Monat für Strom berechnen

Wärmepumpen benötigen ähnlich wie Elektroheizungen Strom, um Wärme zu erzeugen. Im Gegensatz zur ineffizienten Elektroheizung, nutzt die Wärmepumpe jedoch zum Großteil kostenlose Umweltenergie wie die Außenluft, das Erdreich oder das Grundwasser. Um die Umweltenergie in Heizenergie umzuwandeln, benötigt sie zu einem kleinen Teil Strom.

Der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe liegt im Schnitt zwischen 300 und 500 Prozent. Bei einem Wärmeenergiebedarf von 18.000 kWh liegt der Verbrauch einer Wärmepumpe demnach zwischen 3.600 und 6.000 kWh Strom. Bei einem Strompreis von 25 Cent/kWh (Stand: April 2024) kostet eine Wärmepumpe im Jahr zwischen 900 und 1.500 Euro. Die Kosten pro Monat würden dementsprechend 75 bis 125 Euro betragen.

Pelletheizung: Heizkosten pro Monat für Pellets berechnen

Um eine Kilowattstunde Wärmeenergie bereitzustellen, benötigt eine Pelletheizung 0,25 Kilogramm Pellets. Damit liegt ein Einfamilienhaus mit einem Wärmeenergiebedarf von 18.000 kWh bei einem Verbrauch von rund 4,5 Tonnen Pellets. Bei einem Pelletpreis von 270 Euro pro Tonne (Stand: April 2024) kostet der Bedarf für ein Jahr ca. 1.215 Euro. Im Monat wären das etwas mehr als 100 Euro.

Damit die Heizkosten verglichen werden können, kann man den Preis auch in Cent pro Kilowattstunde umrechnen. Bei Heizkosten in Höhe von 1.215 Euro pro Jahr mit einem Energiebedarf von 18.000 kWh zahlen Sie mit einer Pelletheizung knapp 7 Cent/kWh.

Heizkosten: Vergleich der verschiedenen Heizsysteme

Lassen Sie uns nun die Heizkosten vergleichen, wenn Sie mit einer Wärmepumpe, Erdgas, Heizöl, Strom, Pellets oder Fernwärme heizen:

  • Wärmepumpe: Geht man von einem durchschnittlichen Wirkungsgrad von vier aus, benötigt die Wärmepumpe bei 18.000 kWh Wärmeenergiebedarf rund 4.500 kWh Strom. Bei einem Strompreis von 25 Cent/kWh betragen die Heizkosten 1.250 Euro im Jahr.
  • Gasheizung: Bei einem durchschnittlichen Preis von 9 Cent pro Kilowattstunde (Stand: April 2024) entstehen für Erdgas Heizkosten in Höhe von 1.620 Euro pro Jahr.
  • Ölheizung: Wie oben bereits berechnet, benötigen Sie für einen Wärmebedarf von 18.000 kWh ca. 1.800 Liter Heizöl. Das kostet Sie bei einem Preis von 11 Cent/kWh im Jahr rund 1.980 Euro.
  • Fernwärme: Der Preis für Fernwärme kann sich je nach lokalem Anbieter stark unterscheiden. Im Frühjahr betrug der durchschnittliche Preis für Fernwärme 14 Cent/kWh. Mit Fernwärme zahlen Sie dementsprechend durchschnittlich 2.800 Euro im Jahr.
  • Pellets: Bei knapp 7 Cent/kWh bzw. 4,5 Tonnen Pellets liegen die Heizkosten mit der Pelletheizung bei 1.215 Euro pro Jahr.
  • Strom: Würde das Haus mit einer Elektroheizung oder einem Nachtspeicherofen beheizt werden, würden bei einem Preis von 25 Cent pro Kilowattstunde jedes Jahr Kosten von 4.500 Euro und mehr für das Heizen mit Strom entstehen.

Maßnahmen, um Heizkosten zu sparen

Neben den Kosten für den Brennstoff und dem Heizungstyp bestimmt vor allem Ihr individuelles Verhalten, wie teuer die Heizkosten werden. Deshalb haben wir hier 19 Tipps zum Heizkosten-Sparen für Sie zusammengestellt.

Darüber hinaus spielt die Dämmung Ihres Hauses eine wichtige Rolle bei der Einsparung von Heizkosten. Unabhängig vom verwendeten Heizungstyp sollten Sie deshalb prüfen, ob eine nachträgliche Wärmedämmung Ihrer Immobilie sinnvoll sein könnte.

Heizkosten im Vergleich – Entwicklung und Prognose

Wenn Sie weiterhin überwiegend mit fossilen Brennstoffen wie Gas oder Öl heizen, müssen Sie langfristig mit steigenden Heizkosten rechnen. Da diese Brennstoffe endlich sind, wird mit sinkenden Vorräten der Preis auf dem Markt steigen. Auch die CO2-Steuer sorgt dafür, dass Öl und Gas langfristig teurer werden. Aktuell liegt der politisch bestimmte Preis noch bei 45 Euro pro Tonne CO2. Wird ab 2027 der europäische Emissionshandel für Privatverbraucher eingeführt, orientiert sich der Preis komplett am Markt. Experten rechnen mit hohen Mehrkosten und Preisen von 200 bis 300 Euro pro Tonne CO2.

Wer sich von Öl und Gas unabhängig machen möchte, sollte auf die Wärmepumpe umsteigen. Das klimafreundliche Heizsystem ist nicht von der CO2-Steuer betroffen. Wird der Strom für die Wärmepumpe mit einer PV-Anlage erzeugt, haben Hausbesitzer die Möglichkeit, sich CO2-frei und nahezu autark von Energieversorgern mit kostenloser Umweltenergie zu versorgen.

Heizen Sie bisher ausschließlich mit einer Elektroheizung, sollten Sie überlegen, ob Sie Ihr Heizsystem erneuern. Wie der Heizkostenvergleich zeigt, ist eine reine Stromdirektheizung bei den aktuellen Strompreisen nicht rentabel. Sollte der Strom eines Tages nur noch mit Wind, Wasser und Sonne erzeugt werden und die Strompreise massiv sinken, könnten Stromheizungen wieder attraktiv werden. Doch bis die Energiewende sich so weit vollzogen hat, wird es noch einige Jahre bzw. Jahrzehnte dauern. Bis dahin sind vor allem Wärmepumpen mit ihrer effizienten Art der Wärmegewinnung sinnvoll, um die Heizkosten zu senken.

Wie sich die Heizkosten für Fernwärme entwickeln, hängt ebenfalls von den Preisen der Primärenergieträger ab, mit welchen u.a. Fernwärme produziert wird. Langfristig ist hier auch erst einmal mit höheren Heizkosten zu rechnen.

Haben Sie eine Holz- oder Pelletheizung in Betrieb, lässt sich nicht genau prognostizieren, wie sich die Heizkosten entwickeln. Denn die Holzpreise können aufgrund zunehmender Dürreperioden ebenfalls steigen. Momentan liegen die kWh-Preise immer noch unter den Preisen für Gas und Öl. In Einzelfällen kann die Pelletheizung daher eine gute Alternative bieten. Aufgrund ihrer Feinstaubbelastung und dem CO2-Ausstoß scheidet sie jedoch als Massenprodukt aus.

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Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.