Wer die Entwicklung der Gaspreise im Blick behält, kann abschätzen, ob die Heizkosten mittelfristig eher sinken oder steigen werden. Doch wovon hängt die Gaspreisentwicklung 2021 ab und wie haben sich die Preise in den letzten Jahren entwickelt? Wir geben Antworten.
Entwicklung der Gaspreise in den letzten zehn Jahren
Im Vergleich zu anderen Energieträgern wie Heizöl, Holzpellets oder Hackschnitzel ist der Gaspreis in den letzten zehn Jahren relativ konstant geblieben. Seit 2009 sind die Gaspreise zunächst bis Mitte 2011 auf rund 7 Cent/kWh gestiegen, um dann bis Ende 2015 auf diesem Niveau zu bleiben.
Seit Ende 2015 ist der Gaspreis schließlich wieder bis Ende 2018 auf deutlich unter 6,5 Cent/kWh gesunken. Das Jahr 2019 verzeichnete hingegen einen kontinuierlichen Anstieg.
Vor allem die Kosten für Beschaffung sind 2019 höher gewesen. Darüber hinaus haben sich die Steuern und Abgaben um rund 5 Prozent erhöht. Ein möglicher Grund für den Preisanstieg kann auch die gesunkene Exportmenge an Erdgas sein, die laut Daten des BAFA 2020 nochmals zurückging.
Das Jahr 2020 begann mit einem Anstieg der Gaspreise, da viele Grundversorger ihre Gaspreise erhöht haben. Vor allem die Netzentgelte sind im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent höher. Diese Preiserhöhung haben die Versorger direkt an die Verbraucher weitergegeben.
In der Mitte des Jahres 2020 sind die Gaspreise wieder gesunken. Ein Grund dafür ist die aufgrund der Corona-Krise auf 16 Prozent reduzierte Mehrwertsteuer. Im Oktober 2020 lag der Gaspreis der Grundversorger schließlich bei 7 Cent/kWh.
2021 ist der Gaspreis seit Jahresbeginn kontinuierlich gestiegen. Durchschnittlich lag der Gaspreis bei über 6,4 Cent/KWh. Im ersten Halbjahr 2021 lag das Preisniveau für Erdgas demnach über dem Niveau von 2016.
Wovon ist die Gaspreisentwicklung abhängig?
Die Entwicklung der Gaspreise wird von unterschiedlichen Faktoren bestimmt.
- Angebot: Ähnlich wie beim fossilen Brennstoff Öl hängt der Preis auch beim Gas von der geförderten Menge ab. Werden neue große Erdgasfelder erschlossen oder ergeben sich neue Fördermöglichkeiten, hat das Auswirkungen auf die Gaspreise an den Rohstoffbörsen. Energieversorger können die dort erzielten Einsparungen oder Preisanstiege anschließend auf die Gaspreise für die Kunden übertragen.
- Nachfrage: Wie bei Konsumgütern auch richtet sich der Gaspreis u.a. nach der Nachfrage. Sobald bei gleicher Fördermenge mehr Gas gekauft wird, werden die Gaspreise steigen. Sinkt die Nachfrage bei gleichem Angebot, sinken auch die Preise.
- Preispolitik der Gasversorger: Gasanbieter sind Wirtschaftsunternehmen, die auf Gewinn bedacht sind. Aus diesem Grund können die Anbieter die Preise für das Gas vergleichsweise frei gestalten und durch Erhöhen der Gaspreise den Gewinn steigern oder Kapital für notwendige Investitionen in das Versorgungsnetz erhalten. Durch Senken der Gaspreise haben die Energieversorger wiederum die Möglichkeit, neue Kunden zu gewinnen.
- Ölpreise: Auch wenn es in Verbraucherverträgen offiziell keine Ölpreisbindung mehr gibt, bestimmt der Ölpreis immer noch mit, wie sich der Gaspreis entwickelt. Dies liegt u.a. daran, dass viele Energieunternehmen sowohl Öl als auch Gas fördern und durch die Preisbindung verhindern, dass ein Brennstoff aufgrund günstigerer Preise bevorzugt wird.
Prognose der Gaspreisentwicklung
Seit 2012 sind die Gaspreise sukzessive gesunken, bis Ende 2018 wieder ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen war, der sich 2019 fortsetzte und bis 2020 anhielt. Da es sich bei Gas um einen fossilen Brennstoff handelt, ist in einem Zeitkorridor von mehreren Jahrzehnten mit einem Preisanstieg zu rechnen. Wie hoch dieser Anstieg jedoch ausfällt, hängt von den weltweiten Erdgasvorkommen und von der weiteren Förderung mit unkonventionellen Methoden wie Fracking ab.
Entscheidend ist außerdem, in welchem Umfang die Industrie und der Energiesektor in den kommenden Jahren Gas als Brennstoff nutzen werden. So werden zum Beispiel in Deutschland durch den Ausstieg aus der Kohlekraft weitere Gaskraftwerke benötigt werden. Die Industrie wird zunehmend von Öl auf Gas umsteigen, um Energie zu erzeugen.
Des Weiteren wird es in den kommenden Jahren eine große Rolle spielen, woher Deutschland sein Gas bezieht. Russland als wichtigster Gaslieferant gilt als zuverlässiger Partner, doch kann niemand voraussehen, wie sich die Gaspreise weiter entwickeln werden, wenn die USA weiterhin günstiges Flüssiggas auf den Markt bringen. Für Verbraucher kann die Konkurrenz zwischen den großen Gasexporteuren von Vorteil sein, da sie tendenziell eher für sinkende Preise sorgt.
Warum steigen die Gaspreise 2021 so stark?
Die spezielle Gaspreisentwicklung 2021 lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen. Eher moderat sind die Auswirkungen der CO2-Steuer auf den Gaspreis. Dieser Posten beläuft sich 2021 auf 41 Cent pro Kilowattstunde.
Die hohen Gaskosten resultieren vor allem aus den hohen Beschaffungskosten für die Energieversorger. So ist die Nachfrage nach Flüssiggas 2021 in Asien nach der Corona-Krise deutlich gestiegen. Vermutet wird, dass in Asien höhere Preise für das LNG (Liquefied Natural Gas) gezahlt werden, weshalb in Deutschland davon weniger auf den Markt kommt.
Gleichzeitig war der Winter in vielen Ländern der Welt ungewöhnlich hart, weshalb dort der Gasbedarf gestiegen ist und die Gasspeicher deshalb auf einem niedrigen Niveau sind. Länder wie Deutschland, deren Gasspeicher im Oktober 2021 nur zu rund 64 Prozent gefüllt sind, können deshalb geringere Liefermengen vom Weltmarkt nicht so einfach ausgleichen.
Starke Auswirkungen auf die Verbraucherpreise für Gas haben 2021 vor allem die Einkaufspreise im Großhandel. Diese haben sich nahezu verdreifacht. Auch die Einfuhrpreise für Erdgas sind im Verlauf des Jahres 2021 um mehr als 40 Prozent gestiegen.
Bis jetzt wurde außerdem die neue Gaspipeline Nord Stream noch nicht in Betrieb genommen. Diese sollte ursprünglich günstiges Gas aus Russland nach Europa transportieren. So lange jedoch keine Einigung über den Betrieb erfolgt, werden die Gaspreise 2021 weiterhin hoch bleiben, da die Nachfrage bei begrenzter Gasmenge voraussichtlich weiterhin hoch bleiben wird.
Gaspreisentwicklung: Ausblick auf 2022
Wie sich die Gaspreise 2022 entwickeln werden, hängt weiterhin von der Nachfrage und der Versorgung ab. Bleiben die Förder- bzw. Liefermengen auf einem ähnlichen Niveau und lässt die Nachfrage nicht nach, werden die Gaspreise eher noch steigen, da 2022 zusätzlich ein höherer CO2-Preis gilt.
Fazit: Was kann ich bei steigenden Gaspreisen tun?
Steigt der Gaspreis auf dem Weltmarkt, wirkt sich dieser Anstieg auch auf die Gaspreise für die Abnehmer aus. Erhöht Ihr Gasversorger jedoch die Preise, haben Sie als Verbraucher die Möglichkeit, Ihren Gasvertrag zu kündigen und Gas von einem günstigeren Anbieter zu beziehen.
Somit haben Sie bei steigenden Preisen einen wichtigen Hebel selbst in der Hand. Es lohnt sich, sofort nach dem Schreiben über die Ankündigung einer Preiserhöhung Gaspreise zu vergleichen. Im Internet gibt es dafür viele verschiedene unabhängige Verbraucherportale.
Steigenden Gaspreisen können Sie darüber hinaus mit effizienterem Heizverhalten begegnen. So sollten Sie zum Beispiel nicht bei dauerhaft geöffneten Fenstern heizen oder nur jene Räume auf angenehme Zimmertemperatur erwärmen, die Sie tatsächlich nutzen.
Um den Gasverbrauch drastisch zu senken, kann sich der Umstieg von einer alten Gasheizung auf ein modernes Gasbrennwertgerät lohnen. Zusätzlich können energetische Sanierungsarbeiten wie eine Wärmedämmung für weitere Energieeinsparungen sorgen.
Es bietet sich darüber hinaus an, bei der Heizungssanierung auf eine Kombination aus Gasbrennwert- und Solartechnik zu setzen. So senken Sie nicht nur Ihren Gasverbrauch nachhaltig, sondern profitieren von kostenloser Solarenergie beim Heizen und der Warmwassererwärmung.
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