Die Gaspreisentwicklung hat sich nach den enormen Preisschüben in den vergangenen Jahren inzwischen wieder einigermaßen erholt. Dennoch ist das Gaspreisniveau 2024 höher als noch vor dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs im Jahr 2022. Wir werfen einen Blick auf die Zahlen.

Wovon hängt die Gaspreisentwicklung ab?

Ebenso wie andere auf dem Weltmarkt gehandelte Waren oder Güter wird auch der Preis von Erdgas von Angebot und Nachfrage bestimmt. Zudem haben Fördermenge und Vorräte der einzelnen Länder maßgeblichen Einfluss auf die Gaspreisentwicklung.

Der Ausbruch des Ukraine-Kriegs hat gezeigt, wie stark die Kosten für fossile Brennstoffe von einer stabilen Versorgungslage abhängen. Durch die Abkehr Deutschlands und der meisten europäischen Länder von russischem Gas und Öl ist 2022 die Nachfrage nach Gas aus anderen Ländern stark gestiegen. Gleichzeitig wurde das Angebot verknappt und die Gasspeicher waren leer, was sich aus Verbrauchersicht negativ auf die Gaspreisentwicklung ausgewirkt hat. 2022 mussten Neukunden teilweise bis zu 40 Cent pro Kilowattstunde für Gas bezahlen.

Neben der Lage auf dem Weltmarkt spielen noch weitere Faktoren bei der Gaspreisentwicklung eine Rolle:

  • CO2-Preis: Die steigende CO2-Steuer sorgt dafür, dass die Gaspreise weiter steigen. Ab 2027 soll außerdem ein EU-weites Emissionshandelssystem eingeführt werden, wodurch die Preise für Gas, aber auch Öl bis Ende 2044 stark ansteigen werden. Ab 2045 tritt dann das Gasheizungsverbot in Kraft und es dürfen keine fossilen Heizungen mehr genutzt werden.
  • Lieferverträge: Wer als Verbraucher einen Vertrag mit kurzer Laufzeit abschließt, muss mit höheren Gaspreisen rechnen. Die größere Flexibilität bei der Anbieterwahl geht häufig mit höheren Verbrauchskosten einher, wodurch sich der finanzielle Vorteil relativiert.
  • Preispolitik der Gasversorger: Gasanbieter sind Wirtschaftsunternehmen, die auf Gewinn bedacht sind. Aus diesem Grund können Anbieter die Preise für Erdgas vergleichsweise frei gestalten und durch Erhöhen der Gaspreise den Gewinn steigern oder Kapital für notwendige Investitionen in das Versorgungsnetz erhalten. Durch Senken der Gaspreise haben die Energieversorger wiederum die Möglichkeit, neue Kunden zu gewinnen.
  • Ölpreise: Auch wenn es in Verbraucherverträgen offiziell keine Ölpreisbindung mehr gibt, bestimmt der Ölpreis immer noch mit, wie sich der Gaspreis entwickelt. Dies liegt u. a. daran, dass viele Energieunternehmen sowohl Öl als auch Gas fördern und durch die Preisbindung verhindern, dass ein Brennstoff aufgrund günstigerer Preise bevorzugt wird.
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Gaspreisentwicklung in 2024

Laut Statistischem Bundesamt lag der Gaspreis bei einem Verbrauch zwischen 5.600 und 55.600 Kilowattstunden im ersten Halbjahr 2024 durchschnittlich bei 11,98 Cent pro Kilowattstunde und ist im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2023 um rund 4 Prozent gestiegen.

Im Oktober 2024 lag der durchschnittliche Gaspreis bei 9 bis 10 Cent pro Kilowattstunde. Bei einem Durchschnittsverbrauch von rund 15.000 Kilowattstunden Gas zahlt ein Vierpersonen-Haushalt 2024 rund 1.500 Euro pro Jahr.

Wichtig: Da es sich um Durchschnittswerte handelt, kann es im Einzelfall deutliche Ausschläge nach oben, aber auch nach unten geben.

Quellen:

Statistisches Bundesamt, 30. September 2024, Gaspreise für Haushalte im 1. Halbjahr 2024

Gaspreisentwicklung: Prognose ab 2025

Nachdem die Gaspreise in den letzten Jahren zwar stabil, aber dennoch auf einem höheren Niveau als 2021 geblieben sind, wird für 2025 ein Anstieg um durchschnittlich 5 Prozent erwartet.

Diese Entwicklung wird vor allem durch höhere Gasnetzentgelte getrieben, die aufgrund neuer Abschreibungsregelungen der Bundesnetzagentur in einigen Bundesländern bei über 50 Prozent liegen könnten. Im bundesweiten Durchschnitt erhöht sich das Gasnetzentgelt um etwa 25 Prozent. Die zusätzlichen Kosten für den Gasverbrauch im Einfamilienhaus betragen somit durchschnittlich ca. 110 Euro pro Jahr, können jedoch in bestimmten Regionen auf bis zu 445 Euro ansteigen.

Auch in den Folgejahren wird die Gaspreisentwicklung für Verbraucher voraussichtlich ungünstig verlaufen. Denn ab 2027 soll der CO2-Emissionshandel EU-weit auf private Haushalte ausgeweitet werden, was die Betriebskosten für eine Gasheizung zusätzlich in die Höhe treiben wird. Der Handel mit Emissionszertifikaten sieht eine begrenzte Anzahl von Zertifikaten vor, die jährlich reduziert wird, was zu einem kontinuierlichen Anstieg ihres Wertes führt. Die knappe Verfügbarkeit dieser Zertifikate wird den Gaspreis weiter erhöhen, da sowohl Unternehmen als auch Verbraucher für ihren CO2-Ausstoß bezahlen müssen.

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Gaspreisentwicklung: Heizungswechsel macht unabhängig vor steigenden Preisen

Moderne Gasheizungen sind aktuell zwar noch eine oft genutzte Wärmequelle, werden allerdings 2045 gänzlich verboten. Denn ihre Verwendung trägt unabhängig von der Gaspreisentwicklung erheblich zum CO2-Ausstoß bei.

Wer sich bspw. für den Umstieg seiner Gasheizung auf eine Wärmepumpe entscheidet, profitiert gleich von mehreren Vorteilen. Zum einen wird der CO2-Ausstoß erheblich reduziert, was aktiv zum Klimaschutz beiträgt. Zum anderen entfallen dadurch auch die Kosten für CO2-Abgaben. Darüber hinaus kann der Kauf einer Wärmepumpe schon heute zu durchschnittlich 30 Prozent geringeren Heizkosten im Vergleich zu einer Gasheizung führen.

Nehmen wir an, die Betriebskosten einer Gasheizung betragen 1.500 Euro pro Jahr. Ein Vierpersonen-Haushalt, der auf eine Wärmepumpe umsteigt, kann dadurch jährlich bis zu 450 Euro einsparen. Diese Ersparnis ergibt sich aus dem rund 4-mal höheren Wirkungsgrad von Wärmepumpen im Vergleich zu Gasheizungen. Der Wechsel zu einer Wärmepumpe ist somit nicht nur umweltfreundlich, sondern auch eine wirtschaftlich attraktive Entscheidung.

Dank der hohen staatlichen Heizungsförderung (gem. BEG) von bis zu 70 Prozent reduzieren sich die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe erheblich und liegen mittlerweile auf einem ähnlichen Preisniveau wie eine Gasheizung.

Wenn auch Sie unabhängig von der Gaspreisentwicklung werden und zur Wärmepumpe wechseln wollen, unterstützen wir Sie gerne bei der Beratung. Unser Komplettpaket macht den Umstieg auf die Wärmepumpe kinderleicht, da es alle notwendigen Schritte für den Wechsel beinhaltet. Dies umfasst unter anderem Elektrikerarbeiten, die Überprüfung der Heizkörper und die Errichtung des Fundaments für die Wärmepumpe. Wir begleiten Sie bereits bei der Planung, stehen Ihnen für alle Fragen zur Verfügung und übernehmen selbstverständlich auch die Lieferung und Installation. Darüber hinaus unterstützen wir Sie bei der Beantragung der Förderung und maximieren die Zuschüsse, die Ihnen zustehen.

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Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.