Wer die Gaspreise aktuell im Jahr 2022 verfolgt, stellt seit Jahresbeginn einen kontinuierlichen Anstieg fest. Wir erklären, wie es zu dem Preisanstieg gekommen ist und geben praktische Tipps, was Sie gegen höhere Preise fürs Gas tun können.

Es gibt verschiedene Ursachen, warum die Gaspreise im Jahr 2022 so massiv angestiegen sind. Wir zeigen Ihnen die Zusammenhänge.

  • CO2-Preis: Seit 2021 erhebt der Bund eine CO2-Steuer für fossile Brennstoffe. Diese ist pro Tonne CO2 festgelegt und steigt bis zum Jahr 2026 kontinuierlich an. Ab diesem Jahr soll der CO2-Preis sich dann am jährlichen CO2-Ausstoß der Bundesrepublik orientieren. Im Jahr 2022 hat sich der Gaspreis durch die CO2-Steuer um weitere 0,11 Cent pro Kilowattstunde verteuert. Insgesamt liegt der CO2-Preis in 2022 bei 0,65 Cent pro Kilowattstunde. Bei einem Heizbedarf von 15.000 Kilowattstunden für einen Vierpersonen-Haushalt in einem Einfamilienhaus ergeben sich Mehrkosten durch die CO2-Steuer von knapp 100 Euro pro Jahr.
  • Netzentgelt und Steuern: Diese beiden Komponenten machen rund 48 Prozent des Gaspreises in Deutschland aus. Beide Preise sind 2021 jedoch nur moderat gestiegen, die CO2-Steuer nicht eingerechnet.
  • Beschaffungskosten: Rund die Hälfte des Gaspreises besteht aus den Beschaffungskosten. Damit sind die Kosten gemeint, zu welchen die Gasversorger Erdgas oder Flüssiggas auf dem Weltmarkt einkaufen. Und genau hier erfolgte 2021 der größte Preisanstieg. So haben sich die Einkaufspreise für Gas-Großhändler im Laufe des Jahres 2021 verdreifacht. Diese Preise werden früher oder später an die Endkunden weitergegeben. Deshalb hat sich der Gaspreis innerhalb des Jahres 2021 schon deutlich erhöht. Im Durchschnitt mussten Verbraucher seit Anfang 2021 (Januar 2021: 5,81 Cent/kWh) bis Oktober 2021 (7,01 Cent/kWh) rund 1,2 Cent pro Kilowattstunde mehr für Gas bezahlen. Bei einem Jahresverbrauch von 15.000 kWh pro Jahr entspricht dies Mehrkosten von 180 Euro. Es ist davon auszugehen, dass sich die hohen Beschaffungskosten noch weit bis ins Jahr 2022 auf die Gaspreise für Verbraucher auswirken werden und zu steigenden Kosten führen.

Warum sind die Gaskosten 2022 auf dem Weltmarkt so hoch?

Die Gaspreise hängen wie andere Energiepreise auch von Angebot und Nachfrage ab. Im Zuge der Corona-Krise ist die Nachfrage nach Gas zunächst gesunken, weshalb der Gaspreis Ende 2020 ebenfalls gesunken ist. Allerdings war der Winter 2020 relativ streng, zumindest in vielen Teilen der Welt. Das hat zu einer verstärkten Nachfrage nach Gas geführt und einen ersten Anstieg der Gaspreise verursacht.

Gleichzeitig hat sich die Konjunktur durch die Rücknahme vieler Maßnahmen erholt, die aufgrund der Corona-Pandemie den Güterverkehr und die Produktion eingeschränkt hatten. Das Hochfahren der Produktion und Industrie sorgte dafür, dass weltweit mehr Gas benötigt wurde.

Ein großer Teil des Flüssiggases, der u.a. aus den USA nach Deutschland geliefert wurde, ging jedoch nach Asien. Die Industrien dort hatten einen hohen Bedarf und waren bereit, einen höheren Preis für das Gas zu zahlen. Gleichzeitig sind die Gasvorräte in Deutschland und anderen europäischen Ländern zur Neige gegangen, sodass diese Länder die höheren Gaspreise nicht durch eigene Kapazitäten, die sie auf den Markt bringen, senken können.

Ursprünglich sollte die neue Gaspipeline aus Russland „Nord Stream“ im Herbst 2021 schon Gas liefern. Doch nach aktuellem Stand (Februar 2022) wird diese nicht mehr in Betrieb genommen.

Das Angebot an Gas ist demnach deutlich kleiner, während die Nachfrage in Deutschland und der ganzen Welt weiterhin hoch ist. In der Folge kennt die Gaspreisentwicklung nur eine Richtung: Sie steigt kontinuierlich weiter.

Wenn Gaspreise steigen, müssen Sie als Verbraucher nicht tatenlos zusehen, sondern Sie haben verschiedene Handlungsoptionen.

Gasanbieter vergleichen und wechseln

Ist der Gaspreis aktuell hoch, kann es sich lohnen, die Gasanbieter zu vergleichen. So gibt es immer noch viele Verbraucher, die den Tarif der Grundversorgung nutzen. Das ist in der Regel der teuerste Tarif auf dem Markt.

Wenn Sie Gaspreise vergleichen, sollten Sie dabei auf verschiedene Aspekte achten:

  • Gibt der Gasversorger eine Preisgarantie für die nächsten 12 oder 24 Monate? So sind Sie sicher, dass sich Ihre Gaspreise während der Vertragslaufzeit nicht erhöhen.
  • Möchten Sie „grünes“ Gas oder konventionelles Erdgas? Hier gibt es deutliche Preisunterschiede.
  • Gilt der günstige Preis nur, wenn Sie im Voraus bezahlen oder können Sie bequeme monatliche Abschläge nutzen?
  • Erhalten Sie einen Bonus für den Wechsel und lohnt sich dieser Bonus überhaupt für Sie?

Haben Sie ein gutes Angebot gefunden, sollten Sie Ihren Gasanbieter wechseln. Achten Sie darauf, sich nicht mehr als 12 Monate an den Anbieter zu binden. So haben Sie die Möglichkeit, sich nach einem Jahr erneut nach einem günstigeren Gasversorger umzusehen.

Sparsamer heizen

Es gibt einfache Möglichkeiten, um die Heizkosten effektiv zu senken. Dafür brauchen Sie weder einen neuen Anbieter noch eine neue Heizung:

  • Lüften Sie im Winter nur stoßweise.
  • Beheizen Sie nur die Räume, die Sie benötigen mit der gewünschten Raumtemperatur.
  • Nutzen Sie die Nachtabsenkung Ihrer Heizungsanlage.
  • Tragen Sie im Winter lieber dicke Socken und einen Pullover, anstatt die Wohnräume zu überhitzen.

Tipp: Wer seine Räume nicht zu warm beheizt, profitiert von einem besseren Raumklima, da zum einen weniger Staub aufgewirbelt wird und zum anderen die Raumluft nicht so stark austrocknet.

Heizung tauschen

Es war vermutlich noch nie so attraktiv für Hausbesitzer, den Heizungstausch anzugehen. Nutzen Sie noch eine alte Heizwert- oder Brennwertheizung, können Sie bereits mit dem Umstieg auf moderne Brennwerttechnik bis zu 30 Prozent Heizkosten jedes Jahr einsparen.

Kombinieren Sie Ihre Brennwertheizung dazu mit regenerativen Wärmeerzeugern wie einer Solarthermie-Anlage oder einer Wärmepumpe, senken Sie Ihren Brennstoffverbrauch nochmals deutlich.

Zusätzlich lockt bei einer Gas-Hybridheizung (z.B. Gas-Solar) hohe staatliche Förderung. Tauschen Sie Ihre alte Ölheizung gegen eine Gas-Hybridheizung, sind bis zu 45 Prozent staatlicher Förderung über die Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude (BEG) möglich.

Heizung tauschen und Kosten senken
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Sind die Gaspreise aktuell hoch oder werden sie noch steigen, sind Sie mit einer modernen Hybridheizung am besten gerüstet.

Grundsätzlich gilt: Je höher der Anteil an alternativen Wärmeerzeugern in Ihrem Heizsystem ist, desto geringer sind die Auswirkungen von schwankenden Energiepreisen auf dem Markt.

Dank der hohen staatlichen Förderung sind Sie mit einer Gasheizung mit Solar sehr gut vor steigenden Gaspreisen gewappnet, weil Sie kostenlose Sonnenenergie für Warmwasser und zur Heizungsunterstützung verwenden.

Mit thermondo haben Sie den passenden Partner für Ihren Heizungswechsel. Gemeinsam finden wir das beste Heizsystem für Ihr Zuhause, mit dem Sie langfristig Kosten senken. Nach einer kompetenten Beratung, an deren Ende Sie ein verbindliches Festpreisangebot erhalten, kümmern wir uns um alle notwendigen Schritte für einen reibungslosen Heizungstausch. Das beinhaltet auch jegliche Kommunikation und Planung sowie die Installation durch unsere Meisterteams.

Außerdem bieten wir Ihnen mit unserem Fördermittelservice die volle Unterstützung bei der Beantragung von Förderung. So erhalten Sie die Förderung, die Ihnen laut BEG für Ihre Heizungssanierung zusteht.

Nutzen Sie jetzt unseren Heizungsplaner und erhalten Sie einen zeitnahen Rückruf zur Vereinbarung Ihres ersten Beratungsgesprächs per Telefon oder bei Ihnen vor Ort.

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Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.