2022 war ein Jahr mit extrem hohem Gaspreis. Teilweise mussten Verbraucher als Neukunden bis zu 40 Cent pro kWh zahlen. Das entsprach mitunter einer Verachtfachung des Gaspreises. Mittlerweile hat sich der Preis wieder normalisiert, wenngleich auf einem höheren Niveau. Wir werfen einen Blick auf die aktuelle Entwicklung und was in Zukunft zu erwarten ist.

Wie hoch ist der Gaspreis

Momentan liegt der Gaspreis im Durchschnitt bei ca. 9 Cent pro kWh (Februar 2024). Damit ist der Gaspreis fast wieder auf Vorkriegsniveau. Wenngleich Zeiten von ca. 5–6 Cent wohl endgültig vorbei sind.

Im August/September 2022 war der Gaspreis zeitweise auf 40 Cent pro kWh gestiegen. Auslöser war die Gasmangellage infolge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine. Gut gefüllte Gasspeicher, neue Bezugsquellen und sparsamer Verbrauch führten dann zu einer Entspannung.

Zwischenzeitlich hatte die Bundesregierung einen Gaspreisdeckel eingeführt. Dieser lag bei 12 Cent pro kWh für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs. Da der Gaspreis aber unter dieser Grenze liegt, musste der Preisdeckel nicht angewendet werden. Der Preisdeckel wurde Ende 2023 wieder abgeschafft.

Wie entwickelt sich der Gaspreis?

Prognosen gehen von einem Anstieg aus. Eine Größe ist der Beschaffungspreis, der lange Zeit sehr gering war und durch den Krieg und seine Folgen dramatisch anstieg. Solche Ereignisse sind schwer vorhersehbar.

Ein Faktor der definitiv zum Anstieg des Gaspreises führen wird, ist die CO2-Bepreisung. Aktuell steigt der Preis jährlich und soll bis 2026 zwischen 55 und 65 Euro pro Tonne liegen. Danach greift der europäische Emissionshandel. Hier wird sich der Preis nach der Anzahl der vorhandenen Zertifikate richten. Deren Anzahl wird kontinuierlich reduziert, sodass der Preis pro Zertifikat steigen wird. Langfristig wird damit das Heizen mit Gas teurer werden.

Eine Änderung wird bereits sehr kurzfristig für einen Anstieg des Gaspreises sorgen. So plant das Finanzministerium ein frühzeitiges Auslaufen der eigentlich bis März 2024 geplanten Senkung der Mehrwertsteuer. Diese war als Entlastungsmaßnahme gedacht. Verbraucher zahlen daher nur 7 anstelle von 19 Prozent. Endet diese Maßnahme, geplant ist das Auslaufen zum Ende des Jahres 2023, wird sich der Preis für Verbraucher laut Verivox um ca. 11 Prozent erhöhen.

Für Verbraucher ist klar: Heizen mit Gas wird kurz- und langfristig teurer. Daher lohnt sich der Umstieg auf eine Heizung ohne Gas. Informieren Sie sich daher schon jetzt über die Wärmepumpe und steigen Sie rechtzeitig um.

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Gaspreis Peak 2022: Warum steigen die Gaspreise 2022 so stark?

Es gibt verschiedene Ursachen, warum die Gaspreise im Jahr 2022 so massiv angestiegen sind. Wir zeigen Ihnen die Zusammenhänge.

  • CO2-Preis: Seit 2021 erhebt der Bund eine CO2-Steuer für fossile Brennstoffe. Diese ist pro Tonne CO2 festgelegt und steigt bis zum Jahr 2026 kontinuierlich an. Ab diesem Jahr soll der CO2-Preis sich dann am jährlichen CO2-Ausstoß der Bundesrepublik orientieren. Im Jahr 2022 hat sich der Gaspreis durch die CO2-Steuer um weitere 0,11 Cent pro Kilowattstunde verteuert. Insgesamt liegt der CO2-Preis in 2022 bei 0,65 Cent pro Kilowattstunde. Bei einem Heizbedarf von 15.000 Kilowattstunden für einen Vierpersonen-Haushalt in einem Einfamilienhaus ergeben sich Mehrkosten durch die CO2-Steuer von knapp 100 Euro pro Jahr.
  • Netzentgelt und Steuern: Diese beiden Komponenten machen rund 48 Prozent des Gaspreises in Deutschland aus. Beide Preise sind 2021 jedoch nur moderat gestiegen, die CO2-Steuer nicht eingerechnet.
  • Beschaffungskosten: Rund die Hälfte des Gaspreises besteht aus den Beschaffungskosten. Damit sind die Kosten gemeint, zu welchen die Gasversorger Erdgas oder Flüssiggas auf dem Weltmarkt einkaufen. Und genau hier erfolgte 2021 der größte Preisanstieg. So haben sich die Einkaufspreise für Gas-Großhändler im Laufe des Jahres 2021 verdreifacht. Diese Preise werden früher oder später an die Endkunden weitergegeben. Deshalb hat sich der Gaspreis innerhalb des Jahres 2021 schon deutlich erhöht. Im Durchschnitt mussten Verbraucher seit Anfang 2021 (Januar 2021: 5,81 Cent/kWh) bis Oktober 2021 (7,01 Cent/kWh) rund 1,2 Cent pro Kilowattstunde mehr für Gas bezahlen. Bei einem Jahresverbrauch von 15.000 kWh pro Jahr entspricht dies Mehrkosten von 180 Euro. Es ist davon auszugehen, dass sich die hohen Beschaffungskosten noch weit bis ins Jahr 2022 auf die Gaspreise für Verbraucher auswirken werden und zu steigenden Kosten führen.

Warum sind die Gaskosten 2022 auf dem Weltmarkt so hoch?

Die Gaspreise hängen wie andere Energiepreise auch von Angebot und Nachfrage ab. Im Zuge der Corona-Krise ist die Nachfrage nach Gas zunächst gesunken, weshalb der Gaspreis Ende 2020 ebenfalls gesunken ist. Allerdings war der Winter 2020 relativ streng, zumindest in vielen Teilen der Welt. Das hat zu einer verstärkten Nachfrage nach Gas geführt und einen ersten Anstieg der Gaspreise verursacht.

Gleichzeitig hat sich die Konjunktur durch die Rücknahme vieler Maßnahmen erholt, die aufgrund der Corona-Pandemie den Güterverkehr und die Produktion eingeschränkt hatten. Das Hochfahren der Produktion und Industrie sorgte dafür, dass weltweit mehr Gas benötigt wurde.

Ein großer Teil des Flüssiggases, der u.a. aus den USA nach Deutschland geliefert wurde, ging jedoch nach Asien. Die Industrien dort hatten einen hohen Bedarf und waren bereit, einen höheren Preis für das Gas zu zahlen. Gleichzeitig sind die Gasvorräte in Deutschland und anderen europäischen Ländern zur Neige gegangen, sodass diese Länder die höheren Gaspreise nicht durch eigene Kapazitäten, die sie auf den Markt bringen, senken können.

Ursprünglich sollte die neue Gaspipeline aus Russland „Nord Stream“ im Herbst 2021 schon Gas liefern. Doch nach aktuellem Stand (Februar 2022) wird diese nicht mehr in Betrieb genommen.

Das Angebot an Gas ist demnach deutlich kleiner, während die Nachfrage in Deutschland und der ganzen Welt weiterhin hoch ist. In der Folge kennt die Gaspreisentwicklung nur eine Richtung: Sie steigt kontinuierlich weiter.

Aktueller Gaspreis steigt – das können Sie tun

Wenn Gaspreise steigen, müssen Sie als Verbraucher nicht tatenlos zusehen, sondern Sie haben verschiedene Handlungsoptionen.

Gasanbieter vergleichen und wechseln

Ist der Gaspreis aktuell hoch, kann es sich lohnen, die Gasanbieter zu vergleichen. So gibt es immer noch viele Verbraucher, die den Tarif der Grundversorgung nutzen. Das ist in der Regel der teuerste Tarif auf dem Markt.

Wenn Sie Gaspreise vergleichen, sollten Sie dabei auf verschiedene Aspekte achten:

  • Gibt der Gasversorger eine Preisgarantie für die nächsten 12 oder 24 Monate? So sind Sie sicher, dass sich Ihre Gaspreise während der Vertragslaufzeit nicht erhöhen.
  • Möchten Sie „grünes“ Gas oder konventionelles Erdgas? Hier gibt es deutliche Preisunterschiede.
  • Gilt der günstige Preis nur, wenn Sie im Voraus bezahlen oder können Sie bequeme monatliche Abschläge nutzen?
  • Erhalten Sie einen Bonus für den Wechsel und lohnt sich dieser Bonus überhaupt für Sie?

Haben Sie ein gutes Angebot gefunden, sollten Sie Ihren Gasanbieter wechseln. Achten Sie darauf, sich nicht mehr als 12 Monate an den Anbieter zu binden. So haben Sie die Möglichkeit, sich nach einem Jahr erneut nach einem günstigeren Gasversorger umzusehen.

Sparsamer heizen

Es gibt einfache Möglichkeiten, um die Heizkosten effektiv zu senken. Dafür brauchen Sie weder einen neuen Anbieter noch eine neue Heizung:

  • Lüften Sie im Winter nur stoßweise.
  • Beheizen Sie nur die Räume, die Sie benötigen mit der gewünschten Raumtemperatur.
  • Nutzen Sie die Nachtabsenkung Ihrer Heizungsanlage.
  • Tragen Sie im Winter lieber dicke Socken und einen Pullover, anstatt die Wohnräume zu überhitzen.

Tipp: Wer seine Räume nicht zu warm beheizt, profitiert von einem besseren Raumklima, da zum einen weniger Staub aufgewirbelt wird und zum anderen die Raumluft nicht so stark austrocknet.

Heizung tauschen

Es war vermutlich noch nie so attraktiv für Hausbesitzer, den Heizungstausch anzugehen. Nutzen Sie noch eine alte Heizwert- oder Brennwertheizung, können Sie bereits mit dem Umstieg auf moderne Brennwerttechnik bis zu 30 Prozent Heizkosten jedes Jahr einsparen.

Langfristig ist die Abkehr von fossilen Brennstoffen der beste Weg, unabhängig von Gas zu werden und die Heizkosten zu senken. Mit der Wärmepumpe gibt es ein effizientes Heizsystem, das all das liefert. Ein Wirkungsgrad von bis zu 500 Prozent sorgt dafür, dass die Wärmepumpe aus einer kWh Strom bis zu 5 kWh Wärme macht. Damit ist die Wärmepumpe einer Gasheizung überlegen, denn diese hat einen Wirkungsgrad von knapp unter 100 Prozent. Zudem ist die Technologie so weit entwickelt, dass sie mittlerweile auch gut im Altbau ohne Fußbodenheizung einsetzbar ist. Es sind normale, etwas größer dimensionierte Heizkörper notwendig. Große Dämmmaßnahmen sind nicht nötig.

Gut zu wissen: Die Wärmepumpe wird mit bis zu 70 Prozent gefördert!

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Mit thermondo haben Sie den passenden Partner für Ihren Heizungswechsel. Gemeinsam finden wir das beste Heizsystem für Ihr Zuhause, mit dem Sie langfristig Kosten senken. Nach einer kompetenten Beratung, an deren Ende Sie ein verbindliches Festpreisangebot erhalten, kümmern wir uns um alle notwendigen Schritte für einen reibungslosen Heizungstausch. Das beinhaltet auch jegliche Kommunikation und Planung sowie die Installation durch unsere Meisterteams.

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Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.