Das Heizen mit Pellets wird allgemein als umweltfreundlich und nachhaltig bezeichnet und es ist eine Erfüllungsoption des GEG. Doch auch die Pelletheizung hat Nachteile. Wir zeigen Ihnen, wie sich u. a. Kosten und Ökologie der Pelletheizung im Vergleich zu Wärmepumpen mit Photovoltaik darstellen.
Warum Hausbesitzer sich für eine Pelletheizung entscheiden
Wer mit Holzpellets heizt, setzt auf einen nachwachsenden Brennstoff, der bei der Verbrennung nicht mehr CO2 freisetzt, als durch die natürliche Verrottung entstehen würde. Manch einer behauptet, dass Pelletheizungen das Heizen mit Holz in die Moderne gebracht hätten.
Durch die erst im Januar 2024 aktualisierte Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) können Hausbesitzer die hohen Anschaffungskosten senken. Was für viele Verbraucher auch für die Pelletheizung spricht, sind die im Vergleich zu Gas oder Öl günstigeren Brennstoffkosten. Doch wie steht es mit der Pelletheizung im Vergleich zu einer Wärmepumpe, wenn diese noch mit Photovoltaik (PV) kombiniert wird?
Pelletheizung Nachteile ggü. Wärmepumpe + PV: Kosten & Förderung
- Anschaffungskosten & Förderung: Die Kosten für die Anschaffung einer Pelletheizung können sich stark unterscheiden und liegen durchschnittlich zwischen 25.000 und 50.000 Euro. Hier verteilen sich die Kosten auf Pelletkessel, Förderschnecke und Pufferspeicher. Wer als Hausbesitzer auf das Heizen mit Biomasse, also mit Holzpellets umsteigt, kann seit Januar 2024 bis zu 70 Prozent Förderung erhalten. Allerdings kann der maximale Fördersatz nur erreicht werden, wenn die Pelletheizung mit Solarthermie oder Wärmepumpe kombiniert wird. Wer eine Pelletheizung als einzelnes Heizsystem anschafft, kann max. 60 Prozent Förderung sowie einen einmaligen Zuschlag über 2.500 Euro erhalten, insofern die Anlage einen Emissionsgrenzwert für Staub von 2,5 mg/m³ einhält.
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus kostet rund 30.000 Euro inkl. Installation und vor Förderung. Durch die hohen Fördersätze von bis zu 70 Prozent sind diese Wärmepumpen mittlerweile schon ab 9.000 € erhältlich. Für Wasser- oder Erdwärmepumpen müssen Sie durch die aufwändigere Installation in etwa mit dem doppelten Preis rechnen. Da die staatliche Heizungsförderung gem. BEG auf eine Investitionssumme von 30.000 Euro gedeckelt ist, fällt der Preis nach Förderung höher aus und liegt in der Regel über dem einer Luft-Wasser-Wärmpumpe liegen.
Die Kosten für eine Photovoltaikanlage mit 10 bis 12 kWp betragen im Schnitt zwischen 20.500 und 22.700 Euro. Für die Kombination mit einer Wärmepumpe sollte immer die Anschaffung eines Stromspeichers in Betracht gezogen werden, damit der selbst produzierte Solarstrom so effizient wie möglich genutzt und der Eigenverbrauch gedeckt werden kann. Je nach Dimensionierung können Sie sich auf Kosten bis zu 32.700 Euro einstellen. Auch für Photovoltaikanlagen gibt es Förder- oder Finanzierungsmöglichkeiten, die die Anschaffungskosten noch einmal reduzieren können. Allerdings heizen Sie so zum Großteil mit kostenfreier Umweltenergie und stellen den benötigten Strom für die Wärmepumpe selbst her. Die Kombination benötigt als kaum Betriebskosten und amortisiert sich daher schnell. - Betriebskosten: Um bspw. den Wärmebedarf von 25.000 Kilowattstunden mit einer Pelletheizung zu decken, sollte eine vierköpfige Familie mit rund 2.000 Euro pro Jahr rechnen. Hinzu kommen die Kosten für den Schornsteinfeger, die bei ca. 100 bis 200 Euro pro Jahr liegen. Die Überprüfung des Abgassystems erfolgt alle zwei Jahre und beträgt mindestens 300 Euro, die Wartungskosten betragen jährlich zwischen 100 und 400 Euro.
Wird der Strom mit einer PV-Anlage erzeugt, liegt der Strompreis bei rund 12 Cent pro kWh (05/2024). Bei einer Jahresarbeitszahl von 4 (JAZ 4) würde die Wärmepumpe mit einer Kilowattstunde Strom vier Kilowattsunden Strom erzeugen. Sie bräuchte demnach 3.750 kWh Strom (15.000 kWh: 4). Bei einem Preis von 12 Cent pro Kilowattstunde würden sich so Stromkosten von 450 Euro pro Jahr ergeben. Wird eine Erdwärmepumpe oder einer Wasser-Wärmepumpe verwendet, kann die Energieeffizienz durch eine noch höhere JAZ gesteigert werden, was wiederum die Stromkosten senkt.
Pelletheizung Nachteile ggü. Wärmepumpe + PV: Wartung & Co.
- Brennstofflagerung: Wer eine Pelletheizung effizient betreiben möchte, benötigt eine ausreichend große Lagerfläche für Holzpellets. Im Durchschnitt benötigt ein Einfamilienhaus jedes Jahr mindestens drei Tonnen Holzpellets. Das entspricht einem Lagervolumen von ungefähr fünf Kubikmetern. Zu bedenken ist außerdem, dass Holzpellets vom Lager zum Pelletkessel über ein Fördersystem transportiert werden. Diese Förderschnecke erfordert ebenfalls Platz.
In diesem Fall hat die Pelletheizung gegenüber der Wärmepumpe mit Photovoltaik einen deutlichen Nachteil. Denn Wärmepumpen benötigen lediglich einen Stromanschluss und keinen zusätzlichen Platz für ein Brennstofflager. Für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe brauchen Sie lediglich einen geeigneten Aufstellort vor dem Haus mit rund 1 bis 2 qm Platz. Bei einer Erdwärmepumpe oder Grundwasserwärmepumpe ist zusätzlicher Platz auf dem Grundstück für Erdkollektoren bzw. Sonden oder einen Brunnen nötig. - Umweltbilanz: Auch wenn Holzpellets aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, ist deren Ökobilanz nicht immer optimal. So werden Holzpellets oftmals über längere Strecken transportiert und nicht immer regional erzeugt und gekauft. Wer nicht auf kurze Transportwege achtet, verschlechtert die Ökobilanz von Pellets deutlich. Außerdem erfordert der Trocknungsprozess der Pellets zusätzliche Energie, welche die Bilanz wiederum verschlechtert. Beim Verbrennen entsteht zwar nur so viel CO2, wie bei der Verrottung ohnehin entstehen würde. Dennoch erzeugt die Holzverbrennung neben CO2 auch Feinstaub und Ruß. Aus diesem Grund sind Pelletheizungen auch nicht in jeder Stadt oder Gemeinde erlaubt.
Erzeugen Sie Ihre Wärme zuhause mit einer Wärmepumpe und kombinieren Sie diese mit einer PV-Anlage, können Sie ganz ohne Emissionen und klimaneutral heizen. Für eine Wärmepumpe benötigen Sie zudem keinen Schornstein mehr.
Pelletheizung Nachteile ggü. Wärmepumpe + PV: Lautstärke & Wartung
- Geräuschentwicklung: Eine Pelletheizung kann eine gewisse Geräuschbelastung darstellen. Das kommt u. a. von der Förderschnecke, welche die Holzpellets vom Pelletlager zum Heizkessel transportiert. Auch die Pumpe oder der Ventilator der Luft-Wasser-Wärmepumpe erzeugt Geräusche. Wird die Wärmepumpe jedoch fachgerecht eingebaut und der notwendige Schallschutz berücksichtigt, ist das Betriebsgeräusch von rund 40 bis 45 Dezibel vergleichbar mit dem Geräusch eines Kühlschranks.
- Handhabung: Eine Wärmepumpe mit PV-Anlage lässt sich einfach regeln und nutzen. Im Gegensatz zur Pelletheizung müssen weder Aschereste entfernt noch umfassende Reinigungen durchgeführt werden. Damit die Pelletanlage reibungslos funktioniert, ist z. B. eine regelmäßige Reinigung der Förderschnecke notwendig. Ansonsten kann sich der durch Holzpellets entstehende Staub ablagern und den Transport der Pellets behindern.
- Wartungsaufwand: Pelletheizungen müssen regelmäßig gewartet werden, damit die aufwändige Technik reibungslos funktioniert. Darüber hinaus ist eine regelmäßige Kontrolle der Abgasanlage durch den Schornsteinfeger notwendig. Auch das Pelletlager muss kontrolliert werden, z.B. ob Feuchtigkeit eintritt.
Wärmepumpen mit PV-Anlagen sind wartungsarme Systeme. Hier fällt nur ein sehr geringer Aufwand an. Darüber hinaus entfällt der Besuch des Schornsteinfegers, da weder ein Abgassystem noch Emissionen kontrolliert werden müssen.
Pelletheizung Nachteile: Fazit
Wohnen Sie in einer Region mit eigener Holzwirtschaft und können Sie Holzpellets regional günstig einkaufen, können Sie von den Vorteilen der Pelletheizung profitieren. Allerdings müssen die baulichen Gegebenheiten mit Pelletlager, Förderschnecke, Wärmespeicher etc. gegeben sein. Außerdem sollten Sie sich bewusst sein, dass es aufwändig ist, die Brennstoffversorgung regelmäßig zu kontrollieren. Denn grundsätzlich ist der Wartungs- und Nutzungsaufwand mit einer Pelletheizung um ein Vielfaches höher als mit einer Wärmepumpe in Kombination mit einer PV-Anlage. Was noch gegen die Pelletheizung spricht: Auch wenn das Heizsystem als Erfüllungsoption des GEG gilt, handelt es sich dabei weiterhin um eine Heizung, die Stoffe verbrennt und neben CO2 auch Feinstaub und Ruß freisetzt. Wollen Sie sich eine Pelletheizung anschaffen, erhalten Sie dafür allein keine Förderung. Von der BEG bis zu 70 Prozent profitieren Sie mit Pellets nur dann, wenn Sie das Heizsystem um Solarthermie und Wärmepumpe erweitern.
Wollen Sie auf eine wirklich nachhaltige, wartungsarme, emissionsfreie, energieeffiziente und mit bis zu 70 Prozent stark geförderte Heiztechnik umstellen, entscheiden Sie sich am besten gleich für die Wärmepumpe. Kombinieren Sie diese Heizung zusätzlich mit Photovoltaik, sparen Sie nicht nur Energiekosten, sondern machen sich auch unabhängiger von Energieversorgungsunternehmen.
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