Wieso verbrauchen Wärmepumpen an Wintertagen mehr Strom?
Wärmepumpen nutzen hauptsächlich Umweltwärme zur Energiegewinnung und beziehen diese aus der Außenluft, dem Grundwasser oder dem Erdreich. Im Winter ist die Temperaturdifferenz zwischen den natürlichen Energiequellen und der gewünschten Innentemperatur größer. Daher müssen Wärmepumpen mehr Strom aufwenden, um diese Differenz zu überbrücken.
Wärmepumpe im Winter: Mit welchem Stromverbrauch muss ich pro Tag rechnen?
In einem Einfamilienhaus mit 150 qm Wohnfläche verbrauchen Wärmepumpen im Winter pro Tag durchschnittlich 20 bis 35 Kilowattstunden (kWh) Strom. Bei einem Strompreis von 36 ct/kWh kostet Sie der Betrieb der Wärmpumpe im Winter pro Tag also zwischen 6,84 und 9 Euro.
Ein Heizkostenvergleich zeigt: Mit einer Gasheizung verbrauchen Sie im Winter pro Tag 89 bis 155 kWh Gas. Bei einem Gaspreis von 12 ct/kWh kostet Sie das zwischen 10,68 und 18,60 Euro. Eine Ölheizung verbraucht zwischen 10 und 17,5 Liter Heizöl pro Tag. Das entspricht 100 bis 175 kWh, also zwischen 11 und 19,25 Euro bei einem Ölpreis von 11 ct/kWh. Beide fossilen Heizsysteme haben einen geringeren Wirkungsgrad als die Wärmepumpe.
Gut zu wissen: Durch das Ersparnis bei den Betriebskosten amortisieren sich die Kosten für eine Wärmepumpe bereits nach wenigen Jahren.
Stromverbrauch einer Wärmepumpe im Winter: Nicht repräsentativ für das ganze Jahr
Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe pro Tag im Winter ist allerdings nicht repräsentativ für das gesamte Jahr. Während er auf den ersten Blick als Nachteil der Wärmepumpe wirkt, entfallen auf die Wintermonate jedoch nur etwa 50 bis 75 Prozent des jährlichen Energiebedarfs.
Verbraucht Ihre Wärmepumpe von November bis Februar täglich 25 kWh Strom, ergibt dies ca. 3.000 kWh pro Winter. Im gesamten Jahr benötigt die Wärmepumpe demzufolge zwischen 4.000 und 6.000 kWh Strom.
Gut zu wissen: Neben der Jahreszeit wird der Energiebedarf zudem von weiteren Parametern, wie dem Gebäudezustand oder der Wärmepumpen-Art, beeinflusst.
Wie viel Strom verbrauchen Luft-Wasser-Wärmepumpen täglich im Winter?
Da die Außenluft – im Vergleich zum Erdreich oder Grundwasser – im Winter am stärksten abkühlt, arbeiten viele Luft-Wasser-Wärmepumpen im sogenannten "bivalenten Betrieb". Dies bedeutet, dass neben der Wärmepumpe ein zusätzliches Heizelement wie z. B. ein elektrischer Heizstab integriert ist.
Der Heizstab wird aktiviert, wenn die Außentemperatur so weit sinkt, dass die Luft-Wasser-Wärmepumpe allein nicht mehr effizient oder ausreichend Wärme liefern kann. Der Heizstab sitzt im Pufferspeicher und überbrückt die Temperaturdifferenz zwischen der Wärme, die von der Wärmepumpe bereitgestellt wird, bis zur gewünschten Vorlauftemperatur.
Der Einsatz des Heizstabes führt zwar an extrem kalten Tagen zu einem höheren Stromverbrauch. Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts zur Effizienz von Wärmepumpen in Bestandsgebäuden macht er allerdings durchschnittlich nur 1,9 Prozent des jährlichen Energiebedarfs aus.
Gut zu wissen: Ein signifikant höherer Heizstabbetrieb deutet meist auf einen Defekt, eine Fehlfunktion oder eine falsche Dimensionierung der Wärmepumpe hin.
Wodurch wird der Stromverbrauch einer Wärmepumpe im Winter beeinflusst?
Der tägliche Stromverbrauch einer Wärmepumpe im Winter wird von mehreren Schlüsselfaktoren beeinflusst:
- Größe der Wärmepumpe und des Gebäudes: Die Dimensionierung der Wärmepumpe muss passend zur Größe des Gebäudes gewählt werden. Größere Gebäude oder Gebäude mit schlechter Isolierung haben einen höheren Wärmebedarf und benötigen entsprechend mehr Strom.
- Typ der Wärmepumpe: Nicht alle Wärmepumpen-Arten sind gleich effizient. Im Vergleich sind Erdwärmepumpen z. B. im Winter etwas effizienter als Luft-Wasser-Wärmepumpen, da die Außentemperatur stärkeren Temperaturschwankungen unterliegt als das Erdreich.
- Isolation des Gebäudes: Gebäude mit guter Isolierung halten die Wärme besser. Dadurch sinkt der Wärmebedarf und somit auch der Stromverbrauch.
Wie kann der Verbrauch im Winter optimiert werden?
Auch wenn Ihre Wärmepumpe bereits effizient arbeitet, können Sie durch einfache Maßnahmen wie bspw. eine regelmäßige Wartung oder eine optimal eingestellte Heizkurve bereits den Stromverbrauch reduzieren.
Weitere Tipps, damit die Wärmepumpe im Winter sparsam und effizient arbeitet:
- Regelmäßige Wartung: Eine regelmäßige Wartung der Wärmepumpe ist entscheidend, um ihre Effizienz und Langlebigkeit zu gewährleisten. Dies beinhaltet die Überprüfung von Kältemittelstand, die Reinigung von Filtern und Wärmetauschern sowie die Kontrolle der elektrischen Komponenten.
- Optimale Einstellungen: Ein Fachbetrieb sollte sicherstellen, dass die Wärmepumpe richtig eingestellt ist. Die Temperatur sollte so gewählt werden, dass Komfort und Effizienz maximiert werden, ohne die Anlage unnötig zu belasten. Eine niedrigere Heizkurve kann oft ausreichend sein, um energiesparend zu heizen.
- Anpassung des Heizverhaltens: Anders als bei einer Gasheizung sollte die Raumtemperatur bei einer Wärmepumpe nicht mit dem Heizkörper-Thermostat gesteuert werden. Denn der Betrieb einer Wärmepumpe funktioniert am effizientesten, wenn die Solltemperatur der Räume so selten wie möglich geändert wird. Dazu sollten die Raumthermostate bei einer Wärmepumpe ganz aufgedreht und nicht verändert werden.
- Verbesserung der Gebäudeisolierung: Eine gute Isolierung des Gebäudes reduziert den Wärmeverlust und ermöglicht es der Wärmepumpe, effizienter zu arbeiten. Überprüfen Sie Fenster, Türen und Dach auf mögliche Undichtigkeiten und verbessern Sie die Isolierung, wo nötig.
- Freihalten der Außeneinheit: Stellen Sie sicher, dass die Außeneinheit Ihrer Luft-Wasser-Wärmepumpe frei von Schnee, Eis und Laub ist. Eine blockierte oder bedeckter Ventilator kann die Effizienz erheblich beeinträchtigen.
- Nutzung von Sonnenenergie: Nutzen Sie natürliche Sonneneinstrahlung, um das Gebäude während des Tages zu erwärmen. Öffnen Sie Vorhänge und Jalousien an sonnigen Wintertagen, um die Wärme der Sonne zu nutzen, und schließen Sie sie, wenn es dunkel wird, um die Wärme zu speichern.
- Überprüfung und Anpassung der Lüftung: Eine gute Lüftung ist wichtig, aber zu viel Frischluftzufuhr im Winter kann die Heizlast erhöhen. Verwenden Sie kontrollierte Lüftungssysteme, um die Luftqualität ohne übermäßigen Wärmeverlust sicherzustellen.
Gibt es weitere Möglichkeiten, um den Stromverbrauch der Wärmepumpe zu optimieren?
Mit einem Home Energy Management System können Sie den Betrieb Ihrer Wärmepumpe ganzjährig optimieren. Ein intelligenter Energiemanager wie bspw. thermondo smart kann den Betrieb Ihrer Wärmepumpe anhand von Gebäudedaten, Wetterprognosen und Nutzerverhalten die beste Heizstrategie für Ihr Zuhause finden. So können Sie bis zu 400 Euro Heizkosten im Jahr sparen.
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