Mit der wachsenden Beliebtheit der Wärmepumpe haben sich auch einige Mythen über das effiziente und klimafreundliche Heizsystem verbreitet. In diesem Artikel klären wir auf, was hinter den Wärmepumpen-Lügen steckt und warum sie nicht wahr sind.

Wärmepumpen-Lüge: Darum halten sich die falschen Behauptungen hartnäckig

Um die selbst gesteckten Klimaziele zu erreichen, muss Deutschland vor allem im Gebäudesektor die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen wie Gas und Öl überwinden. Aus diesem Grund sehen Eigenheimbesitzer ebenso wie die Politik die Wärmepumpe mit ihrem emissionslosen Betrieb als Game Changer der Wärmewende.

Je beliebter das Heizsystem wurde, desto mehr haben sich auch Falschbehauptungen über den Betrieb und Kritik an dem effizienten Heizsystem verbreitet. Diese sind jedoch in den meisten Fällen nicht wahr oder stammen aus einer Zeit, in der die Technologie noch nicht auf dem heutigen Stand war. Durch den großen Technologiesprung, den die Wärmepumpe in den letzten Jahren erlebt hat, treffen viele dieser Behauptungen nicht mehr zu.

Wärmepumpen-Lüge Nr. 1: Die Anschaffung ist sehr teuer

Lange waren die hohen Kosten für Wärmepumpen ein Grund, warum Hausbesitzer beim Heizungswechsel auf eine Gasheizung zurückgegriffen haben. Mit der aktuellen Förderung für Wärmepumpen von bis zu 70 Prozent sind Wärmepumpen jedoch bereits ab 9.000 Euro erhältlich und damit nicht mehr teurer als eine neue Gasheizung. Fossile Heizsysteme erhalten im Gegensatz dazu keine Förderung. Auch für Hybridheizungen wurde die Förderung bereits eingestellt. Dabei kann lediglich für die erneuerbare Komponente eine Heizungsförderung beantragt werden.

Gut zu wissen: Die meisten Hausbesitzer erhalten eine Förderung von 55 Prozent. Damit ist die Gasheizung auf den ersten Blick zwar etwas günstiger, jedoch darf man die Betriebskosten nicht außer Acht lassen. Bezieht man die langfristigen Heizkosten beim Vergleich der beiden Heizsysteme mit ein, punktet die Wärmepumpe. Durch die jährlichen Ersparnisse haben sich die anfänglichen Mehrkosten nach wenigen Jahren amortisiert.

Gasheizung vs. Wärmepumpe: Ein Kostenvergleich

Gasheizung vs. Wärmepumpe: Ein Kostenvergleich

Ist die Wärmepumpe wirklich teurer als eine Gasheizung? Diese Behauptung hält sich hartnäckig. Deshalb schauen wir uns in diesem Video noch einmal die Vollkostenrechnung beim Wechsel auf die Wärmepumpe an. Anhand eines Beispiels schauen wir auf die einmaligen Anschaffungskosten und die jährlichen Betriebskosten und vergleichen das mit den Kosten für eine moderne Gasheizung.

Wärmepumpen-Lüge Nr. 2: Wärmepumpen sind Stromfresser und teuer im Betrieb

Viele Verbraucher machen sich Sorgen, dass der Stromverbrauch der Wärmepumpe zu hoch ist. Durch den großen Technologiesprung sind Wärmepumpen inzwischen sehr energieeffizient. Eine konventionelle Gasheizung weist z. B. einen Wirkungsgrad von unter 100 Prozent auf. Sie stellt also aus einer Kilowattstunde Erdgas eine Kilowattstunde Wärme bereit. Bei Ölheizungen ist der Wirkungsgrad noch geringer.

Der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe hingegen liegt bei 300 bis 500 Prozent. Damit erwirtschaften sie aus einer Kilowattstunde Strom drei bis fünf Kilowattstunden Wärmeenergie. Das liegt daran, dass die Wärmepumpe zum Großteil kostenlose Umweltenergie aus der Außenluft, dem Grundwasser oder dem Erdreich verwendet. Der Strom macht dabei nur einen kleinen Teil der benötigten Energie aus, um die Umweltwärme in Heizungswärme umzuwandeln.

Gut zu wissen: Im Vergleich mit anderen Heizsystemen wie Öl- oder Gasheizungen können Sie beim Umstieg auf die Wärmepumpe rund 30 Prozent Ihrer Heizkosten sparen.

Wärmepumpen-Lüge Nr. 3: Sie sind nicht für Altbauten geeignet

Als die Wärmepumpentechnologie noch in den Kinderschuhen steckte, wurde das Heizsystem nur in gut gedämmten Neubauten eingesetzt oder als Zusatzheizung für den Sommer installiert. Heute ist die Technologie so weit fortgeschritten, dass die Wärmepumpe im Altbau problemlos eingesetzt werden kann. Mit Vorlauftemperaturen von bis zu 75 Grad können moderne Wärmepumpen inzwischen sogar eine alte Gas- oder Ölheizung ersetzen.

Dass sich Wärmepumpen auch in Bestandsgebäuden, die nicht vollumfänglich saniert wurden, wirtschaftlich lohnen, zeigt u. a. das Kopernikus-Projekt Ariadne in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut. Dabei wurden die Heizkosten und Treibhausgasemissionen in Bestandsgebäuden auf Basis der GEG-Novelle 2024 analysiert. Die Studie ergab, dass Wärmepumpen gegenüber Gasheizungen bereits heute, aber vor allem auch in Zukunft weniger Heizkosten verursachen.

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Wärmepumpen-Lüge Nr. 4: Sie funktionieren nur mit Fußbodenheizung

Eine weitere Wärmepumpen-Lüge ist, dass die Kombination aus Wärmepumpe und Fußbodenheizung unbedingt notwendig ist. Die Annahme kommt daher, dass Wärmepumpen im Niedrigtemperaturbereich am effizientesten arbeiten. Da Fußbodenheizungen Vorlauftemperaturen von durchschnittlich 35 Grad haben, ergänzen sich die beiden Systeme hervorragende.

Diese Behauptung ist jedoch längst überholt. Zwar konnten ältere Wärmepumpen-Modelle häufig keine hohen Vorlauftemperaturen bereitstellen oder haben dabei stark an Effizienz eingebüßt. Wie bereits erwähnt, können moderne Modelle jedoch Temperaturen von bis zu 75 Grad bereitstellen und auch bei hohen Vorlauftemperaturen noch effizient heizen. Bei der Kombination aus Wärmepumpe und herkömmlichen Heizkörpern ist lediglich wichtig, dass die Gegebenheiten der einzelnen Räume überprüft werden. Sind die Heizkörper ausreichend groß dimensioniert oder handelt es sich um Niedertemperaturheizkörper, kann die Nutzung einer Wärmepumpe ebenso effizient sein, wie die Kombination mit einer Fußbodenheizung.

Wärmepumpen-Lüge Nr. 5: Im Winter fällt das Heizsystem aus

Der Mythos, dass Wärmepumpen bei Minusgraden nur noch eingeschränkt funktionieren oder sogar ausfallen, hält sich nach wie vor hartnäckig. Dabei ist die Wärmepumpe in Schweden sowie vielen weiteren Ländern in Nordeuropa trotz der kalten Winter ein beliebtes Heizsystem. Dort hat sich seit den 1990er Jahren die Erdwärmepumpe durchgesetzt, da diese auch bei Temperaturen von minus 40 Grad auf stabile Temperaturen zugreifen kann.

Mit der modernen Technik liefern inzwischen auch Luft-Wasser-Wärmepumpen bei sehr niedrigen Temperaturen zuverlässig Wärme. Das zeigt z. B. die weltweit größte Luft-Wasser-Wärmepumpe in Norwegen. Diese ist an ein Fernwärmenetz angebunden und versorgt bis zu 30.000 Haushalte in Helsinki mit Wärme. Bei kleineren Modellen in Ein- oder Zweifamilienhäusern kommt bei extremen Minusgraden kommt zusätzlich ein integrierter Heizstab der Wärmepumpe zum Einsatz, um weiterhin einen effizienten Betrieb zu gewährleisten. Dieser erhöht den Stromverbrauch zwar kurzfristig, bei einer korrekt dimensionierten Wärmepumpe macht der Heizstab jedoch nur rund zwei Prozent der gesamten Heizleistung aus.

Gut zu wissen: Wird ein signifikant erhöhter Heizstabbetrieb festgestellt, ist häufig ein Defekt oder die falsche Dimensionierung der Wärmepumpe ein Grund. In diesem Fall sollten Sie sich immer an einen Fachbetrieb wenden.

Wärmepumpen-Lüge Nr. 6: Der Betrieb ist laut und störend

Vor allem Luft-Wasser-Wärmepumpen, die die Außenluft mittels Ventilatoren ansaugen, galten in der Vergangenheit oft als laut und störend. Das machte die Einhaltung der Grenzwerte für die Lautstärke gem. der „TA Lärm“ nicht immer einfach. Mit der Weiterentwicklung der Technologie hat sich jedoch auch die Lautstärke von Wärmepumpen reduziert. Moderne Wärmepumpen weisen nur noch Geräuschemissionen von 48 Dezibel im geräuscharmen Modus bzw. Nachtmodus auf und sind kaum lauter als ein Kühlschrank. Das ermöglicht eine bedeutend flexiblere Suche nach einem passenden Aufstellort für die Wärmepumpe.

Fazit zur Wärmepumpen-Lüge: Darum lohnt sich der Wechsel auf das effiziente Heizsystem

Wie sich gezeigt hat, sind viele der Behauptungen über Wärmepumpen nicht wahr. Einige der sich hartnäckig haltenden Annahmen basieren z. B. auf einem mangelhaften Wissen rund um den neusten Stand der Wärmepumpentechnik. Fakt ist jedoch: Wenn Sie sich jetzt für eine Wärmepumpe als Heizung entscheiden, dann erhalten Sie ein Heizsystem, das effizient und zukunftssicher ist. Kombinieren Sie die Wärmepumpe mit Ökostrom oder einer PV-Anlage, können Sie sogar klimaneutral heizen.

Mit der aktuellen staatlichen Förderung sind Wärmepumpen auch in der Anschaffung nicht mehr teurer als eine Gasheizung. Dazu können Sie beim Umstieg auf die Wärmepumpe bis zu 30 Prozent Ihrer Heizkosten sparen. Damit haben sich Wärmepumpen bereits nach wenigen Jahren amortisiert.

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Luisa, Expertin für Photovoltaik Luisa ist Autorin dieses Artikels und unsere Expertin auf den Gebieten Photovoltaik, Wärmepumpe und Energiewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihr: fragen@thermondo.de.