Wärmepumpen sind in Schweden seit Jahren Standard, wenn es um die Wahl des Heizsystems geht. Auch andere nordeuropäische Länder wie Norwegen oder Finnland gehören zu den Spitzenreitern in puncto Wärmepumpe. Doch warum hat Skandinavien eine so hohe Wärmepumpenquote?

Europäischer Vergleich der Wärmepumpe: Skandinavien führt in Europa, Deutschland ist Drittletzter

Im Jahr 2022 wurde die Wärmepumpe in Skandinavien fast zehnmal so oft pro 1.000 Haushalte verkauft wie in Deutschland. Finnland führt mit fast 70 verkauften Wärmepumpen die Liste in Europa an, dicht gefolgt von Norwegen mit knapp 60 und Schweden mit 39,3. Das zeigt deutlich, dass die Skandinavier auf die Wärmepumpe als Heizsystem setzen – und das trotz der kalten Winter in Nordeuropa.

Auch in Deutschland ist der Wärmepumpen-Boom in den letzten Jahren angekommen. Mit insgesamt 356.000 Geräten wurden im Jahr 2023 mehr Wärmepumpen verkauft als jemals zuvor in Deutschland. Zudem ist der Jahresabsatz zum zweiten Mal in Folge um mehr als 50 Prozent gestiegen. Vor allem die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist mit über 90 Prozent Anteil der absolute Spitzenreiter im Verkauf.

Dennoch befindet sich Deutschland im europäischen Vergleich auf dem drittletzten Platz. Den Grund zeigt die Heizstudie des BDEW aus 2023: Hierzulande heizen immer noch fast Dreiviertel aller Eigenheimbesitzer weiterhin mit fossilen Brennstoffen wie Gas oder Öl. Mit 6,7 Wärmepumpen pro 1.000 Haushalte liegt Deutschland vor dem Vereinigten Königreich und Ungarn, wo der europäische Wärmepumpen-Boom noch nicht angekommen ist. Betrachtet man die kontinuierlich wachsenden Absatzzahlen, machen steigende Preise für fossile Brennstoffe, und die neuen Richtlinien des reformierten Gebäudeenergiegesetzes (GEG), auch Heizungsgesetz genannt, die Wärmepumpe in Deutschland zum Heizsystem der Zukunft.

Erdwärmepumpe in Schweden: Deutschland setzt auf die Luft-Wasser-Wärmepumpe

In Skandinavien, vor allem aber in Schweden, setzen Eigenheimbesitzer hauptsächlich auf die Erdwärmepumpe. Dabei werden Sonden bis zu 100 Meter tief in die Erde verlegt. In dieser Tiefe kann die Erdwärmepumpe auch bei Temperaturen der Außenluft von Minus 40 Grad im Winter auf eine stabile Wärmequelle zurückgreifen. In Schweden startete der Wärmepumpen-Boom bereits in den 1990er Jahren, als das zukunftsweisende Heizsystem zum ersten Mal staatlich gefördert wurde. Zu diesem Zeitpunkt waren andere Wärmepumpen-Arten im Gegensatz zur Erdwärmepumpe technisch noch nicht auf dem Stand, bei so niedrigen Außentemperaturen effizient zu heizen. Mit dem großen Technologiesprung in den letzten Jahren sind inzwischen z. B. auch Luft-Wasser-Wärmepumpen in der Lage, bis Minus 28 Grad zuverlässig zu heizen.

Da der Wärmepumpen-Boom in Deutschland erst deutlich später Fahrt aufnahm, hat sich hier eine andere Wärmepumpen-Art durchgesetzt: Seit über 10 Jahren ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe das beliebteste Modell. Wie bereits erwähnt, macht sie mit Abstand den Großteil der verkauften Wärmepumpen aus und setzt sie sich Jahr für Jahr gegen Erdwärmepumpen durch. Das liegt vor allem an dem günstigeren Anschaffungspreis und der einfachen Installation in Bestandsbauten. Ihr Stellplatz ist vergleichsweise gering und es werden keine aufwändigen Erdbohrungen benötigt. Zudem werden die Winter in Deutschland bei weitem nicht so kalt wie in Nordeuropa. Eine leistungsstarke Wärmepumpe, die bei Minus 20 Grad und kälter noch effizient heizt, kann ein deutsches Einfamilienhaus im Winter zuverlässig mit Wärme versorgen.

Gut zu wissen: Die neue Luft-Wasser-Wärmepumpe von thermondo – LG Therma V R290 – heizt bis zu einer Außentemperatur von Minus 28 Grad zuverlässig.

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Wärmepumpe in Schweden: Europäisches Musterland in Sachen Wärmewende

Die Wärmewende in Schweden gilt als Vorbild für Europa. Seit den 1990er Jahren setzt das skandinavische Land neben klimafreundlicher Fernwärme konsequent auf die Wärmepumpe als Heizsystem. Neben den hohen Preisen für fossile Brennstoffe, gibt es viele Gründe, warum die Wärmepumpe in Schweden so beliebt ist:

  • Hohe CO2-Steuer: Bereits 1991 hat Schweden eine hohe CO2-Steuer für Privatverbraucher eingeführt. Das hat nicht nur das Heizen mit fossilen Brennstoffen, sondern auch das Autofahren stark verteuert. Inzwischen liegt der Preis bei umgerechnet 114 Euro pro Tonne. Zum Vergleich: In Deutschland beträgt der CO2-Preis gerade einmal 45 Euro pro Tonne.
  • Fossile Brennstoffe sind sehr teuer: Fossile Brennstoffe wie Heizöl sind nicht nur in Schweden, sondern in ganz Skandinavien sehr teuer. Während in Deutschland viele Eigenheimbesitzer weiterhin auf Heizöl als Energieträger setzen, hat Schweden bereits 2005 mit dem Ölausstieg begonnen. Heizsysteme, die auf Erdgas basieren, sind in Schweden generell eher unüblich.
  • Starke Strominfrastruktur: Schon vor dem Wärmepumpen-Boom in Schweden setzten Eigenheimbesitzer auf Stromheizungen. Ein breites Erdgasversorgungsnetz – wie z. B. in Deutschland – gibt es dort nicht. Daher ist die Strominfrastruktur in Schweden deutlich stärker ausgebaut als in Deutschland.
  • Keine emotionalen Debatten: In Deutschland hat sich nicht nur in der Politik, sondern auch unter Privatverbrauchern das Thema Wärmepumpe zu einer emotionalen Debatte entwickelt. In Schweden gibt es diese Form der Ideologisierung gar nicht. Seit den 1990er Jahren setzt die schwedische Regierung konsequent auf die Wärmepumpe und wird ihrer Rolle als Förderer und Vorreiter gerecht. Prestigeträchtige Anwendungen wie z. B. die Ausstattung des offiziellen Wohnsitzes des schwedischen Königs mit einer Wärmepumpe führen zu einer breiten Zustimmung in der Bevölkerung.
  • Niedrige Strompreise: Wärmepumpen brauchen Strom und dieser ist in Schweden besonders günstig. Zudem wird der Strom zu fast 60 Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen. Das macht die Verwendung von Wärmepumpen auch im skandinavischen Winter kostengünstig und klimafreundlich.

Wärmepumpe in Norwegen und Finnland

Seit einigen Jahren ist die Wärmepumpe auch in Norwegen ganz vorne mit dabei, wenn es um die Wahl des Heizsystems geht. Zuvor setzten die Norweger vermehrt auf Ölheizungen. Aufgrund der hohen Steuern auf fossile Brennstoffe und dem Verbot von Ölheizungen, das 2020 in Kraft getreten ist, suchten Eigenheimbesitzer eine Alternative. Gezielte staatliche Förderungen schaffen Anreize und sorgen für eine weite Verbreitung der Technologie und einen einfachen Umstieg von Öl auf die Wärmepumpe.

Auch in Finnland sind viele Eigenheimbesitzer auf die Wärmepumpe umgestiegen. Steigende Preise für Gas, Öl und Fernwärme führten in dem skandinavischen Land zu einem raschen Umstieg auf die zukunftssichere Technologie. Laut dem finnischen Wärmepumpenverband SULPU hat der Krieg in der Ukraine und die damit wachsende Unsicherheit die Nachfrage nach Wärmepumpen noch einmal steigen lassen. Inzwischen führt das Land sogar die europäische Liste mit fast 70 verkauften Wärmepumpen pro 1.000 Haushalte an.

Wärmepumpe in Schweden: Was kann Deutschland daraus lernen?

Wie bereits erwähnt, ist trotz der vergleichsweise niedrigen Zahlen der Anteil der Wärmepumpen in Deutschland immer größer geworden. Dennoch kommen wir noch nicht an das skandinavische Vorbild heran. Durch die Reform des GEG nimmt die Wärmewende nun auch in Deutschland Fahrt auf. Dabei gibt es einige Optionen, die die Wärmewende noch weiter vorantreiben könnten:

  • CO2-Steuer erhöhen: Die Einführung der CO2-Steuer hat in Schweden die Verwendung fossiler Brennstoffe unattraktiv gemacht. Auch in Deutschland soll mit dieser Maßnahme die bis 2045 angestrebte Klimaneutralität erreicht werden. Aktuell ist die CO2-Steuer in Schweden noch deutlich höher. Dies wird sich jedoch in Deutschland spätestens mit der Einführung des Emissionshandels für Privatverbraucher ab 2027 ändern. In diesem Jahr liegt der CO2-Preis, der politisch bestimmt wurde, noch bei 45 Euro pro Tonne. Experten zufolge werden sie jedoch mit dem Emissionshandel stark ansteigen, da sich dieser am Markt orientiert und bis 2030 bei 200 bis 300 Euro pro Tonne liegen kann. Für ein Einfamilienhaus mit einer Gasheizung könnte das Mehrkosten in Höhe von 880 Euro bis 1320 Euro pro Jahr bedeuten.
  • Strominfrastruktur ausbauen: Eine Sorge deutscher Hausbesitzer ist, dass die Stromnetze nicht mit dem Wärmepumpen-Boom und der Elektrifizierung des Heizungsmarktes mithalten können. Damit das nicht passiert, arbeitet das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz kontinuierlich am Ausbau der deutschen Stromnetze. Bis 2030 sollen bis zu 10.000 Kilometer Stromnetz genehmigt werden und in Betrieb gehen.
  • Wärmepumpen-Debatte muss entideologisiert werden: Auf den ersten Blick ist die Frage nach dem Heizsystem nichts, was mit vielen Emotionen verbunden ist. Technische Daten wie Leistung und Effizienz sowie Zukunftssicherheit sollten bei der Wahl im Vordergrund stehen. In Deutschland ist jedoch durch eine politische Ideologisierung der Wärmepumpe eine konstruktive Debatte beinahe unmöglich geworden. Schweden hingegen hat bereits in den 1990er Jahren auf Aufklärung und staatliche Förderung gesetzt. Auch in Deutschland müssen Leistung, Effizienz und Zukunftssicherheit des modernen Heizsystems wieder im Vordergrund stehen.

Mit der Wärmepumpe von thermondo auf erneuerbare Energien umsteigen

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Im Rahmen unseres Komplettpakets machen wir Ihnen den Umstieg so einfach wie möglich. Von der Planung bis zur Installation erhalten Sie bei thermondo alles aus einer Hand. Zudem unterstützen wir Sie bei der Beantragung der Förderung und sichern Ihnen den bestmöglichen Fördersatz. Nutzen Sie einfach unseren Heizungsplaner und wir rufen Sie schnellstmöglich zurück, um einen kostenlosen Beratungstermin per Telefon oder bei Ihnen zu Hause zu vereinbaren.

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Luisa, Expertin für Photovoltaik Luisa ist Autorin dieses Artikels und unsere Expertin auf den Gebieten Photovoltaik, Wärmepumpe und Energiewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihr: fragen@thermondo.de.