Für wen lohnt sich eine Wärmepumpe nicht? Das Wichtigste in Kürze:

  • Es gibt nur wenige Ausnahmen, bei denen sich eine Wärmepumpe nicht lohnt.
  • In schmalen Reihenhäusern scheitert die Wärmepumpe z. B. an Lärmschutzvorgaben oder dem Abstand zum Nachbargrundstück.
  • In Altbauten reichen oft kleinere Sanierungsarbeiten aus, damit eine Wärmepumpe effizient betrieben werden kann.

Für wen lohnt sich eine Wärmepumpe nicht?

Studien des Fraunhofer-Instituts* zeigen, dass es nur wenige Gebäude gibt, in denen sich eine Wärmepumpe nicht lohnt. Selbst Altbauten weisen mitunter weniger Hürden auf als allgemein angenommen wird. Denn viele Alt- und Bestandsbauten können oft auch ohne aufwendige Sanierungsarbeiten effizient mit Wärmepumpe beheizt werden.

Es gibt einige Situationen, in denen sich die Installation zunächst als schwierig gestaltet. So sind manche Altbauten schlecht oder kaum gedämmt und verfügen über kleine Heizkörper. Daher benötigen sie hohe Vorlauftemperaturen, weshalb oft Gas- oder Ölheizungen zum Einsatz kommen.

Oft machen jedoch schon weniger aufwendige Modernisierung einen großen Unterschied. Werden Fenster und Türen ausgetauscht, sinkt der Wärmeverlust und damit der Energieverbrauch. Auch der Austausch einzelner Heizkörper zu größer dimensionierten Modellen ermöglicht es, die Vorlauftemperatur zu senken.

Gut zu wissen: Liegt Ihr Heizenergiebedarf bei mehr als 150 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr, lohnt sich immer eine Sanierung. Egal, welches Heizsystem sie nutzen. Der Bedarf ist eindeutig zu hoch und wird so zum großen Kostenrisiko bei den Heizkosten. Durch eine Dämmung der Außenwände und des Daches sowie ein Austausch der Fenster und Türen verringern sich der Heizenergiebedarf und ihre Heizkosten enorm.

*Quelle: Fraunhofer-Institut (2014 - 2019), WPsmart im Bestand: Wärmepumpenfeldtest – Fokus Bestandsgebäude und smarter Betrieb, abgerufen am 01.04.2025

In welchen Häusern scheitert die Wärmepumpe?

In schmalen Reihenhäusern oder unsanierten Mehrfamilienhäusern kann die Wärmepumpe scheitern. Auch Altbauten mit einem Einrohrsystem sind meist nicht geeignet.

Warum scheitern Wärmepumpen in schmalen Reihenhäusern?

In vielen schmalen Reihenhäusern scheitert die Wärmepumpe an der Lautstärke oder dem Abstand zum Nachbargrundstück. Generell gilt ein Mindestabstand von 3 Metern der Wärmepumpe zum Nachbargrundstück. Einige Bundesländer haben die Abstandsregeln jedoch gelockert. Dort gilt jetzt die Lautstärke der Wärmepumpe, die am Nachbargrundstück ankommt.

Die Grundstücksbreite von schmalen Reihenhäusern liegt durchschnittlich bei fünf bis acht Metern. Manchmal sind solche Grundstücke sogar nur vier Meter breit. Die Möglichkeiten, auf diesen Grundstücken einen passenden Aufstellort für die Wärmepumpe zu finden, sind begrenzt. Teilweise ist die Installation einer Wärmepumpe auch gar nicht möglich.

Luft-Wasser-Wärmepumpen erzeugen beim Ansaugen der Luft ein Geräusch. In reinen Wohngebieten darf die Lautstärke gem. TA Lärm nachts 35 Dezibel nicht überschreiten. Viele Wärmepumpen dieser Art sind jedoch deutlich leiser als die vorgegebenen 35 Dezibel. Bei sehr kleinen Grundstücken kann es dennoch zu Problemen mit der Lautstärke kommen.

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Das können Sie tun, wenn in Ihrem Reihenhaus eine Luft-Wasser-Wärmepumpe scheitert

  • Bei Erdwärmepumpen läuft die Pumpe unterirdisch. Daher sind sie deutlich leiser als z. B. Luft-Wasser-Wärmepumpen. Dennoch können sie häufig nicht in Reihenhäusern installiert werden.
    Die Grundstücke oder die Gärten für die Baumaschinen oft schlecht oder gar nicht zugänglich. So können die aufwändigen Bauarbeiten wie die Erdwärmebohrung nicht durchgeführt werden.
  • Fernwärme gilt gem. Gebäudeenergiegesetz (GEG) ebenfalls als Erfüllungsoption. Inzwischen machen erneuerbaren Energien rund 20 Prozent der Wärmeerzeugung aus, Tendenz steigend. Daher können schmale Reihenhäuser alternativ zur Wärmepumpe an ein Wärmenetz angebunden werden.

Warum lohnt sich die Wärmepumpe in Altbauten mit Einrohrsystem nicht?

Einrohrsysteme sind nicht für die Wärmepumpe geeignet. Bei einem Einrohrsystem gibt es keinen separaten Vor- und Rücklauf für das Heizungswasser. Das bedeutet, das heiße Wasser durchfließt zunächst alle Heizkörper. Erst im Anschluss wird das abgekühlte Wasser wieder zum Heizsystem geleitet.

Um alle Räume ausreichend mit Wärme zu versorgen, sind sehr hohe Vorlauftemperaturen zwischen 70 und 90 Grad nötig. Nur so kommt auch beim letzten Heizkörper genügend heißes Wasser an, um auch diesen Raum zu erwärmen.

Zum Vergleich: Wärmepumpe arbeiten am effizientesten mit niedrigen Vorlauftemperaturen von bis zu 55 Grad. Zwar können moderne Wärmepumpen auch Temperaturen von bis zu 75 Grad bereitstellen. Je höher die Temperatur ist, desto geringer ist die Effizienz.

Um eine gleichmäßige Wärmeverteilung zu ermöglichen, werden im Einrohrsystem die Heizkörper unterschiedlich groß dimensioniert. Die ersten sind recht klein, da das Wasser sehr heiß ist. Die letzten Heizkörper sind sehr groß. Da das Wasser bis dahin kühler geworden ist, benötigen sie eine größere Fläche zur Wärmeabgabe.

Ein Ausschlusskriterium ist ein Einrohrsystem aber nicht. Mit der richtigen Planung kann auch eine Wärmepumpe auch mit Einrohrsystem betrieben werden.

Weitere Optionen, die einen effizienten Betrieb mit der Wärmepumpe möglich machen:

  • Größere Heizkörper oder Niedertemperatur-Heizkörper: Oft kann ein Austausch der Heizkörper schon ausreichen, um einen effizienten Betrieb zu gewährleisten. Niedertemperatur-Heizkörper benötigen lediglich eine Vorlauftemperatur von 35 bis 40 Grad.
  • Umstellung auf Zweirohrsystem: Die Umrüstung ist zwar etwas kostenintensiver, lohnt sich jedoch meist auch langfristig. Zweirohrsysteme weisen dank besserer Wärmeverteilung generell eine höhere Energieeffizienz auf. Das verbessert die Effizienz des Heizsystems noch einmal enorm. Dadurch können Sie Ihre Heizkosten senken.

Welche Herausforderungen gibt es für Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern?

In Mehrfamilienhäusern scheitern Wärmepumpen als Heizsystem aus verschiedenen Gründen:

  • Komplexe Eigentumsverhältnisse machen eine gleichmäßige Modernisierung oder Sanierung des gesamten Gebäudes schwierig. Auch eine Beantragung der staatlichen Heizungsförderung ist bei unterschiedlichen Eigentums- und Mietverhältnissen kompliziert und undurchsichtig.
  • Mehrfamilienhäuser befinden sich oft in dicht besiedelten Gebieten. Hier kann die Lautstärke einer Luft-Wasser-Wärmepumpe ausschlaggebend für das Scheitern einer Wärmepumpe sein.
  • In urbanen Wohngebieten sind durch die dichte Bebauung die Grundstücke für große Baumaschinen nicht zugänglich. Daher sind Erdwärmepumpen in der Regel keine sinnvolle Alternative.

Dennoch zeigen Studien, dass bei einer guten Planung eine Wärmepumpe im Mehrfamilien eine sehr gute Alternative zu fossilen Heizsystemen ist. Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts sind vor allem angelndes Wissen und Vorurteilen der Hauptgrund für eine Entscheidung gegen eine Wärmepumpe.

Um ein Mehrfamilienhaus zu beheizen, können mehrere Wärmepumpen in einer sogenannten Kaskade hintereinander geschaltet werden. Denn konventionelle Wärmepumpen weisen lediglich eine Heizleistung von bis zu 16 kW vor. Je nach Größe benötigen Mehrfamilienhäuser jedoch eine Heizleistung von 60 bis 80 kW.

Für sehr alte Gebäude mit geringem Sanierungsstandard können auch Hochtemperatur-Wärmepumpen eine Option sein. Sie heizen zwar nicht so effizient wie konventionelle Wärmepumpen, können jedoch sehr hohe Vorlauftemperaturen bereitstellen. Dennoch bieten sie eine umweltfreundliche Alternative zu Heizsystemen mit fossilen Brennstoffen.

So finden Sie heraus, woran in Ihrem Haus eine Wärmepumpe scheitern würde

Es gibt verschiedene Angebote, mit denen Sie prüfen können, ob die Wärmepumpe zu Ihrem Haus passt:

  • Eignungsanalyse im Internet: Im Auftrag des BMWK (Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz) bietet die unabhängige Beratergesellschaft co2online eine kostenlose Eignungsanalyse an. Damit erhalten Sie einen Überblick, ob eine Wärmepumpe in Ihrem Haus sinnvoll ist.
    Für die Eignungsanalyse geben Sie detaillierte Eckdaten zu Ihrem Gebäude an. Im Anschluss erhalten Sie ein PDF, indem die Ergebnisse zusammengefasst werden. Dem können Sie einen Überblick entnehmen, ob eine Wärmepumpe bei Ihnen möglich ist. Auch werden eventuell notwendige Modernisierungs- oder Sanierungsmaßnahmen vorgeschlagen.
  • Beratung durch einen Fachbetrieb vor Ort: Ein Wärmepumpen-Installateur wie thermondo führt in der Regel eine Vor-Ort-Beratung durch. Zu einer ausführlichen Bestandsaufnahme gehören u.a. eine raumweise Heizlastberechnung, ein Heizkörper-Check sowie eine Schallpegelmessung am Aufstellort. Bei diesen Begutachtungen kann schnell festgestellt werden, ob die Installation einer Wärmepumpe scheitern würde.
  • Energieberater: Auch Energieberater können online oder vor Ort eine Beratung durchführen. Dabei müssen Sie jedoch darauf achten, dass Sie einen seriösen Energieberater finden. Dieser sollte sich zudem gut mit Wärmepumpen auskennen. Qualifizierte Energieberater, die auch für Förderprogramme des Bundes zugelassen sind, finden Sie auf der eigens eingerichteten Seite Energie-Effizienz-Experten.de.

Fazit: Wann ist eine Wärmepumpe sinnvoll?

In den meisten Gebäuden ist eine Wärmepumpe auf Anhieb ein effizientes Heizsystem, mit dem Sie bis zu 45 Prozent Heizkosten sparen können. Auch wenn sich auf den ersten Blick eine Wärmepumpe in Ihrem Haus nicht lohnt, kann sie dennoch eine Alternative zum Heizen mit fossilen Brennstoffen sein.

Oft helfen schon kleinere Modernisierungsmaßnahmen, um einen effizienten Wärmepumpenbetrieb zu gewährleisten. Sind Sanierungen für einen effizienten Betrieb notwendig, amortisieren sich diese in der Regel durch die Ersparnisse bei den Heizkosten.

Nur selten lohnt sich eine Wärmepumpe nicht. Das ist in sehr schmalen Reihenhäusern der Fall. Aber auch in Mehrfamilienhäusern mit sehr niedrigem Sanierungsstandard kann die Wärmepumpe eine Kostenfalle für Eigentümer und Mieter darstellen.

Bevor Sie eine Wärmepumpe als Heizsystem installieren, sollten Sie sich in jedem Fall ausführlich von einem Fachbetrieb beraten lassen. Nur so können Sie vermeiden, dass in Ihrem Haus die Wärmepumpe scheitert.

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Wenn auch Sie auf ein effizientes Heizsystem wie die Wärmepumpe umsteigen möchten, dann sind wir der richtige Ansprechpartner. Bei thermondo erhalten Sie alles aus einer Hand: Von der Beratung und Planung inkl. Heizlastberechnung, Heizkörper-Check und Schallpegelberechnung bis zur fertigen Installation.

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Luisa, Expertin für Photovoltaik Luisa ist Autorin dieses Artikels und unsere Expertin auf den Gebieten Photovoltaik, Wärmepumpe und Energiewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihr: fragen@thermondo.de.