Fernwärme gibt es in vielen deutschen Städten. Sie soll außerdem ein wichtiger Teil der Energiewende werden. Doch was ist Fernwärme genau? Wie funktioniert diese Form der Wärmegewinnung? Diese und andere Fragen beantworten wir für Sie.

Was ist Fernwärme?

Fernwärme ist die meist mittels Kraft-Wärme-Kopplung erzeugte Wärme, die über ein Leitungssystem zu den Verbrauchern geführt wird.

Die erzeugte Wärme ist häufig ein Nebenprodukt der Stromerzeugung mit Gas, Kohle, Wind oder Sonne. Manche Kraftwerke nutzen auch die Abwärme von großen Industrieanlagen, um Fernwärme zu erzeugen. Grundsätzlich kann die Wärmeproduktion mit jeder Art von Energiequelle oder Brennstoff erfolgen.

Je mehr erneuerbare Energien dafür eingesetzt werden, desto umweltfreundlicher ist Fernwärme.

Was bedeutet Heizen mit Fernwärme?

Für die Erzeugung von Fernwärme wird überwiegend das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung genutzt. Dabei wird die Tatsache ausgenutzt, dass zum Beispiel bei der Stromerzeugung nicht nur elektrische Energie, sondern auch Wärmeenergie erzeugt wird.

Diese als Nebenprodukt erzeugte Wärme wird einem Fernwärmenetz zugeführt und über wärmegedämmte Rohre mittels Wasser oder Wasserdampf an Verbraucher geliefert. Eine Fernwärmeübergabestation nutzt diese Wärme entweder zur Erwärmung von Brauchwasser oder zur Erwärmung von Heizungswasser.

Durch den Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen können bis zu 50 Prozent Energie gegenüber der getrennten Erzeugung von Wärme und Strom eingespart werden.

Grundsätzlich kann jeder Brennstoff für die Kraft-Wärme-Kopplung eingesetzt werden, also Kohle, Öl oder Gas. Kraftwerke, die für Fernwärme genutzt werden, liegen häufig in Ballungsgebieten. So wird sichergestellt, dass sich die Wärmeverluste durch den Transport in Leitungen in Grenzen halten. Ein Transport von Fernwärme über große Entfernungen wäre deshalb unwirtschaftlich.

Der Weg der Fernwärme: Vom Versorger zum Verbraucher

Für die Kraft-Wärme-Kopplung zur Erzeugung von Fernwärme können unterschiedliche Energieerzeuger genutzt werden. Zu den gängigen Kraftwerken gehören:

  • Blockheizkraftwerke:

Diese kleineren Kraftwerke erzeugen Strom mithilfe von Verbrennungsmotoren, die Gas oder Öl verbrennen. Mit dem Brennstoff wird ein Generator angetrieben, der den Strom erzeugt.

Die bei der Stromerzeugung entstandene Wärme wird in ein Fernwärmenetz eingespeist. Allgemein liegen die Wirkungsgrade bei Brennstoffkraftwerken bei maximal 50 Prozent.

Durch die genutzte Fernwärme können die Wirkungsgrade von Blockheizkraftwerken auf über 90 Prozent gesteigert werden.

  • Gasturbinen:

Große Gasturbinen in Gaskraftwerken erzeugen nicht nur viel Strom, sondern auch viel Wärme. Vor allem die Abgase in Gaskraftwerken sind sehr heiß.

Diese hohen Temperaturen können perfekt für Fernwärme genutzt werden. Durch die Kopplung mit der Fernwärme können Gaskraftwerke ihre Wirkungsgrade auf über 80 Prozent erhöhen und Wärme für viele Abnehmer bereitstellen.

  • Entnahme-Kondensationsmaschinen:

Wenn Kraftwerke mit gas- oder kohlebetriebenen Dampfturbinen arbeiten, entsteht dadurch heißer Wasserdampf, der üblicherweise über Kühltürme abgeleitet wird.

Dieser Dampf wird in modernen Anlagen auch für die Erzeugung von Fernwärme genutzt. Indem diese Kraftwerke Strom und Wärme gleichzeitig produzieren, lässt sich der Wirkungsgrad auf über 90 Prozent steigern.

  • Kombinierte Turbinen mit Gas und Dampf:

Bei dieser Kraftwerkform wird die durch die Gasturbine als Nebenprodukt erzeugte Wärme zusätzlich für den Antrieb einer Dampfturbine verwendet, die ebenfalls Strom erzeugt.

Die daraus entstehenden heißen Kondensationsdämpfe können für die Fernwärme eingesetzt werden.

Wenn Sie sich für die Umstellung auf Fernwärme interessieren, können Sie bei Ihrem Versorger direkt nachfragen, wie er Fernwärme erzeugt.

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Vor- und Nachteile von Fernwärme

Wie jede Methode zur Erzeugung von Wärmeenergie hat auch die Fernwärme Vor- und Nachteile, die wir Ihnen hier übersichtlich aufzeigen.

Was ist der Vorteil von Fernwärme?

  • Energieverbrauch mit guter CO2-Bilanz:

Fernwärme gilt aufgrund ihrer guten CO2-Bilanz nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) im Rahmen der Energieeffizienz als mögliche Alternative zu erneuerbaren Energien wie Wind- oder Solarkraft.

  • Geringer Platzbedarf beim Endnutzer:

Eine Fernwärmeübergabestation benötigt nur sehr wenig Raum in einem Gebäude und kann auch bei geringem Platzangebot eingebaut werden.

  • Kein Brennstofflager notwendig:

Im Gegensatz zu Öl- oder Holzheizungen benötigen Fernwärmeanlagen keine Räumlichkeiten für Brennstoff.

  • Minimaler Wartungsaufwand:

Eine Fernwärmeanlage muss im Eigenheim kaum oder selten gewartet werden, da sie keine Abgase, keinen Rauch oder Ruß im Haus erzeugt.

Dadurch entstehen weniger Aufwand und geringere Wartungskosten als bei herkömmlichen Heizsystemen mit Verbrennung.

  • Hoher Komfort:

Eine Fernwärmeanlage ist einfach zu bedienen und kann individuell an den Bedarf angepasst werden. Dadurch ergibt sich ein hoher Heizkomfort.

Was sind die Nachteile von Fernwärme?

  • Wärme wird nicht immer umweltfreundlich erzeugt:

Es gibt zwar immer mehr Kraft-Wärmekopplungs-Kraftwerke, die mit erneuerbaren Energien oder Biomasse betrieben werden. Allerdings wird noch immer die meiste Wärmeenergie für Fernwärme mit fossilen Brennstoffen erzeugt. Dadurch ist die Umweltbilanz noch nicht flächendeckend gut.

  • Wärmeverluste:

Da die Fernwärme über ein langes Rohrsystem transportiert werden muss, geht ein großer Teil der erzeugten Wärme verloren. Dadurch sinkt der Wirkungsgrad der Anlagen.

  • Fehlende Kombinationsmöglichkeiten:

Fernwärme kann nicht mit anderen Wärmeerzeugern wie Solarthermie oder einer Wärmepumpe zum Zwecke der Effizienzsteigerung kombiniert werden.

  • Langfristige Bindung an einen Versorger:

Verbraucher haben keine Möglichkeit, mehrere Anbieter in ihrer Region auszuwählen und sind somit von einem Versorger abhängig.

Darüber hinaus sind Kunden über mehrere Jahre vertraglich an die Abnahme von Fernwärme gebunden.

So setzen sich die Kosten für Fernwärme zusammen

Die Kosten für Fernwärme lassen sich nicht pauschal beziffern, da jeder Fernwärmeversorger seine Preise selbst gestaltet und sich diese aus unterschiedlichen Bestandteilen zusammensetzen.

Grundpreis: Der Grundpreis deckt die Kosten für die Verwaltung, das Personal sowie die Wartung und Pflege des Fernwärmenetzes. Er richtet sich nach der Nennwärmeleistung der Übergabestation.

Arbeitspreis: Hierbei handelt es sich ähnlich wie beim Heizen mit Öl oder Gas um die tatsächlichen Verbrauchskosten. Hierfür wird die Wärmemenge gemessen, die über das Fernwärmenetz genutzt wird.

Dienstleistungspreis: Manche Fernwärmeversorger erheben zusätzlich einen sogenannten „Dienstleistungspreis“. Er deckt die Kosten für Abrechnung und Wärmemessung ab.

So wird ein Gebäude ans Fernwärmenetz angeschlossen

Damit ein Gebäude an das Fernwärmenetz eines Fernwärmeversorgers angeschlossen werden kann, muss zunächst ein entsprechender Antrag gestellt werden.

Das Unternehmen prüft anschließend technische Voraussetzungen sowie die Details rund um den Anschluss und gibt ein Angebot für Kosten und Aufwand ab. Nachdem Hausbesitzer das Angebot angenommen haben, wird ein Termin für den Anschluss an das Fernwärmenetz festgelegt.

Wenn der Leitungsanschluss den öffentlichen Raum betrifft, wird sich das Versorgungsunternehmen um alle notwendigen Genehmigungen kümmern.

Fernwärme als Erfüllungsoption des Gebäudeenergiegesetzes (GEG)

Mit der Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes im Herbst 2023 wurde der Fernwärme eine wichtige Rolle in der Energiewende zugeteilt. Fernwärme gilt im GEG als sogenannte „Erfüllungsoption“. Denn üblicherweise müssen neue Heizungen ab 2024 mindestens zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Gibt es vor Ort jedoch ein Fernwärmenetz, gilt der Anschluss an die Fernwärme als gleichwertige Alternative zu Wärmepumpe oder Holzheizung. Das gilt auch dann, wenn die Fernwärme nicht mit regenerativen Energiequellen erzeugt wird.

Fernwärme ist Teil der kommunalen Wärmeplanung im Rahmen des GEG. Städte und Gemeinden werden darin aufgefordert, bis 2025 (Städte ab 100.000 Einwohnern) bzw. bis 2026 (Städte unter 100.000 Einwohnern) zu planen, wie eine Infrastruktur zur Wärmeversorgung der Einwohner aufgebaut werden kann und konkret, welche nachhaltigen Heizsysteme vorrangig genutzt werden können. In diesen Planungen spielt der Aufbau von Fernwärmenetzen bzw. perspektivisch Wasserstoffnetzen eine wichtige Rolle. Somit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch in kleineren Kommunen und Städten Wärmenetzwerke entstehen, die Fernwärme an Haushalte liefern.

Für wen lohnt sich Fernwärme?

Auch wenn es in Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr Wärmenetze geben wird, lohnt sich Fernwärme vor allem für Menschen, die in großen Städten wohnen. Durch die Größe der Wärmenetze kann Wärme günstiger erzeugt werden. Am besten prüfen Sie jedoch genau, ob sich der Anschluss an ein Fernwärmenetz für Sie lohnt, indem Sie alle anfallenden Kosten miteinander vergleichen.

Beim Vergleich sollten Sie zusätzlich berücksichtigen, dass Alternativen wie eine Wärmepumpe oder andere Wärmeerzeuger mehr Unabhängigkeit von Energie- bzw. Wärmeversorgern bieten.

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Fernwärme ist nicht überall verfügbar und aufgrund der Kosten nicht für jedermann die optimale Lösung. Eine Wärmepumpe ist als Alternative für die meisten Ein- und Zweifamilienhäuser eine hervorragende Option. Sie erfüllt die Anforderungen des Heizungsgesetzes (GEG) und sorgt für geringere Heizkosten. Selbst im Altbau ohne Fußbodenheizung.

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