Wärmepumpe vereist? Das Wichtigste in Kürze dazu:

  • Ursache der Vereisung: Luft-Wasser-Wärmepumpen vereisen im Winter, wenn die feuchte Außenluft am kalten Verdampfer kondensiert und gefriert. Dies ist ein normaler physikalischer Prozess.
  • Automatische Abtaufunktion: Wärmepumpen erkennen Vereisung über Sensoren und enteisen sich automatisch. Gängige Methoden sind die elektrische Abtauung (Heizstab) oder die effizientere Prozessumkehr (Kältemittelkreislauf wird kurzzeitig umgedreht).
  • Kein Grund zur Sorge: Geringfügige und regelmäßige Vereisungen im Winter sind normal und führen zu keinen merklichen Leistungseinbußen.
  • Handlungsbedarf: Erst wenn die Wärmepumpe dauerhaft stark vereist und Leistung verliert, sollte gehandelt werden. Als erste Maßnahme kann die Sperrzeit zwischen den Abtauvorgängen verkürzt werden; hilft dies nicht, sollte ein Fachbetrieb das Gerät auf technische Defekte prüfen.

Warum vereist die Wärmepumpe?

Luft-Wasser-Wärmepumpen werden meistens im Außenbereich aufgestellt und nutzen die Außenluft als Wärmequelle. Dazu saugt ein Ventilator die Luft an, um den sogenannten Kältemittelkreislauf in Gang zu setzen.

Die Wärmeenergie geht dabei auf das Kältemittel über, das im Verdampfer gasförmig wird. Danach wird die stark abgekühlte Außenluft wieder aus der Wärmepumpe geblasen.

Da die kältere Luft weniger Feuchtigkeit mitführen kann als zuvor, entsteht im Regelbetrieb der Wärmepumpe immer Kondenswasser, das durch ein Entwässerungssystem wie ein Kiesbett oder einen Sickerschacht abgeleitet wird.

Liegt die Temperatur des Verdampfers nun unter dem Taupunkt der Außenluft, kann die Wärmepumpe bei Minusgraden vereisen. Das heißt, je niedriger die Außentemperatur und je höher die Luftfeuchtigkeit ist, desto häufiger vereist die Wärmepumpe.

Geringfügige Vereisungen im laufenden Betrieb sind vor allem im Winter normal und führen zu keinen merklichen Leistungseinbußen.

Wie funktioniert die Abtaufunktion der Wärmepumpe?

Damit die Heizung im Winter nicht ausfällt, sind Wärmepumpen standardmäßig mit einer automatischen Abtaufunktion ausgestattet.

Dabei messen Sensoren, ob die Wärmepumpe vereist ist.

Durch die automatische Abtaufunktion wird ein zuverlässiger Heizbetrieb auch bei zweistelligen Minustemperaturen gewährleistet.

So kann die Enteisung Ihrer Wärmepumpe ablaufen:

  • Elektrische Abtaufunktion: Bei der elektrischen Abtaufunktion ist ein zusätzliches Heizelement wie bspw. ein Heizstab in der Außeneinheit der Wärmepumpe eingebaut. Ist die Wärmepumpe vereist, springt das Heizelement an und erwärmt das Gerät. Dadurch schmilzt das Eis und fließt über das Entwässerungssystem ab. Dies ist eine besonders schnelle Methode, um Ihre Wärmepumpe zu enteisen.
  • Heißgasabtauung durch Prozessumkehr: Ist diese Abtaufunktion der Wärmepumpe aktiv, wird der Kältemittelkreislauf umgekehrt. Dabei wird dem Wohnraum oder dem Pufferspeicher Wärmeenergie entzogen und das erwärmte Kältemittel ins Außengerät geleitet. Dadurch tauen die eingefrorenen Komponenten auf. Sobald das Eis geschmolzen ist, wird der Kältemittelkreislauf wieder auf den Normalbetrieb umgestellt.
  • Natürliche Abtauung mit dem Ventilator: Die natürliche Enteisung der Wärmepumpe funktioniert nur, solange die Temperatur der Außenluft noch über dem Gefrierpunkt liegt. Dabei wird die Wärmepumpe ausgeschaltet, die Ventilatoren laufen jedoch weiter. Das Eis schmilzt dann einfach durch die Luft. Diese Variante ist zwar sehr sparsam, jedoch nur bei höheren Temperaturen verwendbar. Bei leichten Plusgraden würde die Abtauung zu lange dauern und die Leistung der Wärmepumpe beeinträchtigen.
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Wärmepumpe vereist: Wie wird die automatische Abtaufunktion gesteuert?

Die Abtaufunktion der Wärmepumpe wird durch Sensoren automatisch gesteuert. Dabei wird die Differenz zwischen Außentemperatur und Kältemittel überwacht.

Liegt eine Vereisung vor, kann der Ventilator nicht mehr ausreichend Luft ansaugen und das Kältemittel wird nicht mehr richtig erwärmt.

Sobald die Differenz einen voreingestellten Wert unterschreitet, wird von einer Vereisung ausgegangen und die Abtaufunktion der Wärmepumpe schaltet sich ein.

Damit die Wärmepumpe im Winter nicht dauerhaft im Abtaumodus läuft, können bestimmte Sperrfristen eingestellt werden. Das bedeutet, nachdem ein Abtauvorgang abgeschlossen ist, läuft die Wärmepumpe für eine vorgegebene Zeit z. B. 30 Minuten lang im Heizmodus.

Das Zeitfenster kann manuell eingestellt werden, je nachdem wie schnell die Wärmepumpe vereist und den Abtauvorgang erneut starten muss.

Wärmepumpe vereist ständig: Wann muss gehandelt werden?

Dass eine Luft-Wasser-Wärmepumpe vereist, ist vor allem im Winter ganz normal. Je nach Standort, Witterung und Temperatur, kann dies auch mehrfach am Tag vorkommen. Neigt Ihre Wärmepumpe dazu, immer wieder zu vereisen, ist dies also erstmal kein Grund zur Sorge.

Erst wenn Ihre Wärmepumpe durch starke Vereisungen Leistungseinbußen zeigt, müssen Sie handeln. Zunächst können Sie die Sperrzeit verkürzen, damit die Abtaufunktion der Wärmepumpe häufiger läuft.

Vereist Ihre Wärmepumpe weiterhin in zu kurzen Abständen, könnte ein technisches Problem vorliegen, das von einem Fachbetrieb überprüft werden muss.

FAQ zur vereisten Wärmepumpe

Warum vereist meine Luft-Wasser-Wärmepumpe im Winter?

Die Vereisung ist ein normaler physikalischer Vorgang. Sie tritt auf, wenn die feuchte Außenluft am Verdampfer der Wärmepumpe, dessen Temperatur unter dem Taupunkt liegt, kondensiert und gefriert. Dies passiert häufiger bei niedrigen Außentemperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit.

Wie taut sich die Wärmepumpe automatisch ab?

Wärmepumpen sind mit Sensoren ausgestattet, die die Vereisung erkennen. Beim Abtauen wird entweder ein zusätzliches Heizelement (elektrische Abtaufunktion) aktiviert, um das Eis zu schmelzen, oder der Kältemittelkreislauf umgekehrt (Heißgasabtauung durch Prozessumkehr), wodurch das erwärmte Kältemittel das Außengerät enteist.

Ist eine leichte Vereisung meiner Wärmepumpe ein Defekt?

Nein. Geringfügige und regelmäßige Vereisungen, besonders im Winter, sind normal und stellen keinen Defekt dar. Diese führen im laufenden Betrieb in der Regel zu keinen merklichen Leistungseinbußen.

Wann sollte ich handeln, wenn die Wärmepumpe häufig vereist?

Handeln müssen Sie erst, wenn die Wärmepumpe dauerhaft stark vereist ist und dadurch Leistungseinbußen zeigt. Als erste Maßnahme kann die Sperrzeit (die vorgegebene Zeit zwischen zwei Abtauvorgängen) manuell verkürzt werden, um die Abtaufunktion häufiger zu starten.

Kann die Abtaufunktion manuell gesteuert werden?

Die Abtaufunktion wird grundsätzlich automatisch durch Sensoren gesteuert. Die Zeit, die nach einem Abtauvorgang bis zum nächsten möglichen Abtauvorgang verstreichen muss (Sperrfrist), kann jedoch manuell eingestellt werden.

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Luisa: thermondo-Fachredakteurin für Wärmepumpe, Strom & Energiemanagement Luisa ist Autorin dieses Artikels und unsere Expertin auf den Gebieten Photovoltaik, Wärmepumpe und Energiewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihr: fragen@thermondo.de.