Die Gasheizung im Heizungsgesetz: Was ist der Stand der Dinge?
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) setzt kein direktes Verbot von Gasheizungen um. Das sogenannte Heizungsgesetz führt jedoch zu einer signifikanten Einschränkung für den Einbau neuer Heizungsanlagen. Seit der Einführung am 1. Januar 2024 müssen alle neu installierten Heizungen zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
Diese Regelung trifft allerdings zunächst nur auf Neubauten in neu ausgewiesenen Baugebieten zu. Für Bestands- und Altbauten ist die 65-Prozent-Regel an eine kommunale Wärmeplanung gekoppelt, die ab Juni 2028 bundesweit gelten soll. Kommunen mit mehr als 100.000 Einwohnern müssen diese Planung bereits bis 2026 vorlegen.
Solange in Ihrem Bundesland noch keine kommunale Wärmeplanung vorliegt, ist der Einbau einer neuen Gasheizung weiterhin erlaubt. Allerdings unter Auflagen. Die neue Gasheizung muss entweder „H2-ready“, also auf Wasserstoff umrüstbar, sein oder ab 2029 einen schrittweise steigenden Anteil an Biogas nutzen. Sobald ein kommunaler Wärmeplan besteht, dürfen nur noch neue Wasserstoffheizungen installiert werden, und auch nur dann, wenn der Plan ein CO2-neutrales Gasnetz vorsieht.
Gut zu wissen: Vor kurzem haben sich CDU und SPD auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Demnach soll das aktuell geltende GEG überarbeitet werden, die Heizungsförderung hingegen bleibt weiter bestehen. Was das genau bedeutet und ob die aktuell geltenden Rekordfördersätze weiterhin von Dauer sein werden, bleibt offen und bedarf weiterer Konkretisierungen beider Parteien.
Lohnt sich eine neue Gasheizung noch?
Die Investition in eine neue Gasheizung ist, selbst ohne Berücksichtigung ökologischer Faktoren, häufig nicht mehr wirtschaftlich sinnvoll. Denn wurden Gasheizungen einst für ihre Effizienz geschätzt, werden sie zunehmend von modernen Heizungsanlagen wie Wärmepumpen übertroffen, die bis zu fünfmal effizienter sind. Zwar sind moderne Gasbrennwertheizungen immer noch effizienter als ältere Heizwertgeräte, doch die Heizkosten liegen im Vergleich zu Wärmepumpen bis zu 45 Prozent höher.
Gut zu wissen: Der große Unterschied zwischen Brennwert- und Heizwerttechnik liegt in der Nutzung der Abgaswärme. Während eine Gasheizung mit Heizwerttechnik die Abgaswärme an die Umwelt abgibt, nutzt eine Gasbrennwertheizung die Wärme der Abgase. Ein zweiter Wärmetauscher nimmt die Wärme auf und führt sie wieder dem Heizkreislauf zu. Damit sind Gasheizungen mit Brennwerttechnik effizienter, aber nur im Rahmen der technischen Möglichkeiten einer Gasheizung. Im Vergleich zu einer Wärmepumpe, einer komplett anderen Technologie, kann die Gasheizung nicht mithalten.
Hinzu kommt, dass trotz derzeit stabiler Gaspreise mit steigenden Kosten zu rechnen ist: Geplante Erhöhungen der CO2-Steuer und die Ausweitung des Emissionshandels auf Privatpersonen ab 2027, beschlossen vom EU-Parlament, lassen erwarten, dass die Erdgasnutzung zunehmend teurer wird. Die Einführung von CO2-Zertifikaten bedeutet zusätzliche finanzielle Belastungen für Haushalte, die fossile Brennstoffe nutzen, was die Betriebskosten einer Gasheizung in Zukunft deutlich in die Höhe treiben dürfte. Viele Verbraucher unterschätzen dabei die zusätzlichen Kosten. Experten gehen von hohen Preissprüngen aus und rechnen mit Mehrkosten von mehreren hundert Euro pro Jahr.
Die unterschiedlichen Varianten einer Gasheizung
Bevor wir tiefer in einen Vergleich mit der Wärmepumpe eintauchen, werfen wir einen Blick auf die unterschiedlichen Arten der Gasheizung. Es gibt, vereinfacht ausgedrückt, vier Varianten der Gasheizung, die sich vor allem in der Warmwasserversorgung, der Größe und ob sie wandhängend oder bodenstehend sind, unterscheiden.
- Die Gastherme ist einfachste Variante der Gasheizung. Dieses Brennwertgerät ist überwiegend wandhängend und sorgt für Heizungswärme und Warmwasser. Die Erwärmung des Wassers der Gastherme erfolgt dabei über einen externen Speicher. Diese Variante ist mit Solarthermie kombinierbar.
- Die Kombitherme ähnelt äußerlich der Gastherme und hat meist die gleiche Größe, allerdings kombiniert sie Heizung und Warmwasser in einem Gerät. Das Wasser wird hier über einen Durchlauferhitzer erwärmt, d.h. es wird bei Bedarf erhitzt und nicht gespeichert. Allerdings ist eine Kombitherme nicht mit Solarthermie kombinierbar.
- Bei dem Gas-Kompaktgerät ist ebenfalls Heizung und Warmwasser in einem Gerät kombiniert, allerdings erfolgt die Warmwasseraufbereitung in einem integrierten Speicher. Das hat den Vorteil, dass Warmwasser schneller verfügbar ist. Diese Brennwertgeräte in kompakter Form sind aufgrund des internen Speichers größer und können sowohl wandhängend als auch bodenstehend sein. Auch mit dieser Gasheizung kann Solarthermie genutzt werden.
- Der Gas-Heizkessel ist deutlich größer, bodenstehend und kann einen höheren Wärmebedarf als die anderen Varianten abdecken. Die Warmwasserversorgung wird über einen externen Wasserspeicher gewährleistet. Dies ist bei einem bodenstehenden Brennwertkessel, der aufgrund seiner Leistung in Gebäuden mit einem höheren Wärme- und Wasserbedarf eingesetzt wird, notwendig, da ein kleiner interner Speicher schnell an seine Grenzen geraten würde. Über den externen Wasserspeicher kann auch dieser Heizkessel mit Solarthermie kombiniert werden.
Varianten der Gasheizung: Unterscheidung nach Brennstoffen
Gasheizungen können nicht nur wegen Leistung und Größe, sondern auch anhand der genutzten Brennstoffe unterschieden werden:
- Erdgas: Der größte Anteil der Gasheizungen in Deutschland wird mit Erdgas betrieben. Dabei wird das Erdgas über unterirdisches Gasnetz direkt zum Brennwertkessel oder der Gastherme in Ihrem Einfamilienhaus geleitet.
- Flüssiggas: Das Heizen mit Flüssiggas ist eine eher selten genutzte Variante der Gasheizung, da Flüssiggas meist kostenintensiver als ein Erdgasanschluss ist. Denn Sie müssen nicht nur den Brennstoff bezahlen, sondern auch einen Tank kaufen oder mieten, um das Flüssiggas zu lagern.
- Biogas: Als eine Erfüllungsoption des GEG, klingt Biogas erst einmal nach einer vielversprechenden Alternative. Aber Vorsicht: Bei sogenannten Klimagas- oder Ökogas-Tarifen, die sich schnell im Internet finden lassen, sollten Sie sich umfangreich über die das enthaltene Gas informieren. Viele dieser Tarife enthalten nämlich kein echtes Biogas, sondern konventionelles Erdgas. Zwar wird in dem Fall das ausgestoßene CO2 finanziell kompensiert, häufig jedoch nicht ausreichend. Ist Biogas enthalten, werden häufig Erdgas-Gemische geliefert, die lediglich 10 bis max. 30 Prozent enthalten. Zudem ist Biogas deutlich teurer als konventionelles Erdgas und auch die Verfügbarkeit bei in Zukunft steigender Nachfrage bleibt ungewiss. In den meisten Fällen lohnt sicher daher direkt der Umstieg auf ein klimafreundliches und zukunftssicheres Heizsystem wie die Wärmepumpe.
Wärmepumpen statt Gasheizung?
Nicht erst seit Inkrafttreten des Heizungsgesetzes steht fest, dass fossile Heizsysteme wie Gas-Brennwertkessel oder Gasthermen, aber auch Öl-Heizkessel keine Zukunft mehr haben. Spätestens 2045 will Deutschland klimaneutral sein und hat damit ein festes Ende für fossile Heizungen gesetzt. Wärmepumpen stehen als Heizlösung im Mittelpunkt der ambitionierten Ziele. Sie heizen nicht nur emissionsfrei, sie sind auch in puncto Energieeffizient die überlegende Technologie.
Wärmepumpen entziehen die Wärme ihrer Umgebungsluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser. Sie erfüllen damit die 65-Prozent Anforderungen des GEG und sind so auch die Antwort auf die Herausforderungen steigender Energiepreise und klimapolitischer Zielsetzungen.
Im Vergleich zu traditionellen Gasheizsystemen, selbst solchen mit Brennwerttechnik, bieten Wärmepumpen durch ihren Wirkungsgrad von 300 bis zu 500 Prozent erhebliche Vorteile. Diese 500 Prozent bedeuten, dass sie aus jeder Kilowattstunde (kWh) Strom bis zu fünf kWh Heizenergie erzeugen können. Im Vergleich dazu liegt der Wirkungsgrad von Gas-Brennwertthermen typischerweise unter 100 Prozent, was bedeutet, dass sie für jede kWh Gas weniger als eine kWh Heizenergie bereitstellen.
Sie nutzen Energie also wesentlich effizienter, was zu signifikanten Energieeinsparungen, niedrigeren Betriebskosten und einer drastischen Reduktion von CO2-Emissionen führt. Vor dem Hintergrund der strengeren Anforderungen des GEG sowie der zunehmenden CO2-Bepreisung präsentieren sich Wärmepumpen als eine langfristig kosteneffektive und umweltfreundliche Alternative zu Gasheizungen, die sowohl den Wohnkomfort erhöhen als auch die Umwelt schonen.
Keine Förderung für Gasheizung – Wärmepumpe erhält bis zu 70 Prozent
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) in der die staatliche Förderung für Heizungen geregelt ist, legt einen klaren Fokus auf den Umstieg zu Heizsystemen, die erneuerbare Energien nutzen. Die geförderten Maßnahmen umfassen insbesondere den Ersatz von traditionellen Gas-, Öl- und anderen nicht nachhaltigen Heizungen durch effiziente Heiztechnologien wie z. B. Wärmepumpen, die den Anforderungen einer modernen und nachhaltigen Warmwasserversorgung und Raumheizung entsprechen. Mit Förderquoten, die je nach Projekt zwischen 30 und 70 Prozent der förderfähigen Kosten abdecken, stellt die BEG einen wesentlichen Anreiz für Investitionen in eine zukunftssichere Heiztechnologie dar.
Hinweis: Für die thermondo Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einer Leistung von 12 kW zahlen Sie 32.000 Euro. Dank der Förderung von bis zu 70 Prozent auf förderfähige Kosten von 30.000 Euro reduzieren sich die Kosten auf nur noch 11.000 Euro. Unsere kleineren Modelle sind bereits ab 9.000 Euro nach Förderung erhältlich.
Angesichts der fortschreitenden Regulierungen durch das GEG und die attraktiven Anreize der BEG erweist sich die Wärmepumpe als überlegene Wahl für zukunftsorientierte Eigentümer. Nicht nur die Umweltfreundlichkeit und die Effizienz sprechen für Wärmepumpen, sondern auch die finanziellen Vorteile durch staatliche Förderungen. Im Vergleich zu Gasheizungsvarianten, die angesichts steigender Gaspreise und CO2-Bepreisungen zunehmend unter Druck geraten, bieten Wärmepumpen eine langfristig kosteneffiziente und nachhaltige Alternative.
Kostenvergleich – fossil vs. elektrisch: Lohnt sich die Energiewende im Eigenheim?
Ob sich die Investition in die Elektrifizierung Ihres Eigenheims lohnt, zeigen wir Ihnen an einem realistischen Vergleich zweier Familien. Wie hoch die Einsparungen eines elektrischen im Vergleich zu einem fossilen Haushalt sein können, erfahren sie in der Vollkostenrechnung der Familien Müller und Schmidt:
Fazit: Wärmepumpe ist die beste Alternative zur Gasheizung
Der Wegfall der Förderung für Gas-Hybridheizungen und die konzentrierte Unterstützung für erneuerbare Heiztechniken wie Wärmepumpen signalisieren eine klare Richtung der Energiepolitik. Hausbesitzer, die vor der Entscheidung stehen, ihre Heizsysteme zu erneuern, finden in Wärmepumpen eine zukunftssichere Lösung, die nicht nur die Umwelt schont, sondern auch langfristige Kosteneinsparungen ermöglicht.
Angesichts der steigenden Gaspreise, der zunehmenden CO2-Bepreisung und der klaren Ausrichtung des GEG sowie der BEG auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz erscheint die Investition in eine Gasheizung im Jahr 2025 und darüber hinaus zunehmend unattraktiv. Während Gasheizungen in der Vergangenheit aufgrund geringerer Anschaffungskosten und bewährter Technik eine beliebte Wahl darstellten, haben sich die Rahmenbedingungen deutlich geändert.
Die entscheidenden Faktoren, die gegen eine neue Gasheizung sprechen, im Überblick:
- Wegfall der Förderung: Die Einstellung der direkten Förderung für Gasheizungen und Gas-Hybridsysteme signalisiert eine klare politische Richtung hin zu erneuerbaren Heizlösungen. Diese Veränderung macht Gasheizungen im Vergleich zu geförderten Alternativen finanziell weniger sinnvoll.
- Steigende Betriebskosten: Die kontinuierliche Erhöhung des CO2-Preises und die Ausweitung des Emissionshandels auf Privatpersonen werden die Kosten für den Betrieb einer Gasheizung signifikant erhöhen, wodurch deren Wirtschaftlichkeit weiter sinkt.
- Effizienz und Umweltfreundlichkeit: Wärmepumpen bieten nicht nur eine höhere Effizienz im Vergleich zu Gasheizungen, sondern sind auch umweltfreundlicher, da sie erneuerbare Energiequellen nutzen. Der Wirkungsgrad von Wärmepumpen, der bis zu 500 Prozent erreichen kann, übertrifft deutlich den von Gasheizungen.
- Förderung für Wärmepumpen: Mit der Möglichkeit, bis zu 70 Prozent der Investitionskosten für den Einbau einer Wärmepumpe gefördert zu bekommen, wird der Umstieg auf diese zukunftssichere und nachhaltige Heiztechnologie finanziell deutlich attraktiver.
Angesichts dieser Überlegungen wird deutlich, dass die Anschaffung einer Gasheizung im Jahr 2025 und darüber hinaus weder unter wirtschaftlichen noch unter ökologischen Gesichtspunkten empfehlenswert ist. Stattdessen sollten Hausbesitzer den Umstieg auf Wärmepumpen oder andere erneuerbare Heizsysteme in Betracht ziehen, die nicht nur langfristige Kosteneinsparungen ermöglichen, sondern auch im Einklang mit den Zielen des Klimaschutzes stehen.
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