Wärmepumpen können Strom über den regulären Haushaltsstromzähler oder über einen eigenen Stromzähler beziehen. Aber lohnt sich ein Wärmepumpen-Stromzähler? Die Antwort auf diese Frage und weitere Informationen zu Stromzählern für Wärmepumpen erfahren Sie in diesem Artikel.
- Warum benötigen Wärmepumpen einen Stromzähler?
- Unterschiedliche Arten von Zählern
- Ist ein zweiter Stromzähler Pflicht?
- Wann muss ein zweiter Zähler installiert werden?
- Was kostet ein extra Stromzähler?
- Fazit: Lohnt sich ein Wärmepumpen-Stromzähler?
- Luft-Wasser-Wärmepumpe im Komplettpaket von thermondo
Warum benötigen Wärmepumpen einen Stromzähler?
Wärmepumpen nutzen zum Großteil kostenlose Umweltenergie und zu einem kleinen Teil Strom. Diesen benötigen sie, um die Umweltenergie in Heizenergie umwandeln zu können. Um den Verbrauch messen zu können, müssen Wärmepumpen an einen Stromzähler angeschlossen werden. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:
- Ein Stromzähler für den Haushalt: Um die Wärmepumpe mit Strom zu versorgen, können Sie diese mit dem gleichen Stromzähler verbinden, über den Sie auch Ihren Haushaltsstrom beziehen.
- Separater Wärmepumpen-Stromzähler: Wärmepumpen können auch über einen eigenen Stromzähler versorgt werden. Dieser wird ebenfalls im Zählerschrank untergebracht und der Einbau muss kostenpflichtig und ggf. mit Wartezeit beauftragt werden.
Wärmepumpen-Stromzähler: Unterschiedliche Arten von Zählern
Es gibt verschiedene Arten von Stromzählern, die den Stromverbrauch messen. Analoge bzw. mechanische Stromzähler haben eine Drehscheibe, die den Zählerstand vorantreibt. Diese müssen manuell abgelesen und jährlich an den Netzbetreiber übermittelt werden. Eine moderne Messeinrichtung ist ein Stromzähler, der den Verbrauch elektronisch misst und digital anzeigt. Ein Smart Meter ist ein intelligentes Messsystem, das die Zählerstände digital anzeigt und über ein Kommunikationsmodul an den Netzbetreiber überträgt. Verbraucher können ihre Werte direkt in einer App einsehen oder über eine Infrarotschnittstelle auslesen.
Unabhängig von der Art des Stromzählers kann zusätzlich in Eintarifzähler und Zweitarifzähler unterschieden werden:
- Mit dem Eintarifzähler wird der gesamte Wärmepumpenstrom zu einem festen Tarif abgerechnet, unabhängig von der Tageszeit. Ähnlich wie bei Haushaltsstrom gibt es einen festen Preis pro Kilowattstunde (kWh).
- Der Zweitarifzähler hingegen teilt den Verbrauch in zwei Stromtarife. Tagsüber wird ein teurer Hochtarif und nachts ein günstigerer Niedertarif abgerechnet. Dementsprechend ist der Preis pro Kilowattstunde tagsüber teurer als nachts. Diese Stromtarife wurden früher häufig für Nachtspeicherheizungen verwendet. Zunehmend haben sich jedoch Wärmepumpentarife durchgesetzt, die einen festen, von der Tageszeit unabhängigen Strompreis bieten.
Ist ein zweiter Stromzähler für Wärmepumpen Pflicht?
Eine Pflicht für einen separaten Wärmepumpen-Stromzähler gibt es nicht. Seit 2024 gilt jedoch die Pflicht für alle Hausbesitzer, die eine Wärmepumpe mit einer maximalen elektrischen Leistung von mehr als 4,2 kW betreiben, ihre Anlage bei Bedarf durch den Netzbetreiber im Rahmen der EVU-Sperre drosseln zu lassen. Dabei wird die Leistung der Wärmepumpe so reduziert, dass bei Spitzenauslastungen des Stromnetzes eine Beschädigung oder Überlastung des Stromnetzes verhindert wird. Die Mindestleistung von 4,2 kW steht dabei immer zur Verfügung. Im Gegenzug dazu können Hausbesitzer von einer Reduzierung der Netzentgelte profitieren. Dazu stehen verschiedene Module zur Auswahl:
- Modul 1: Pauschale Reduzierung ohne Wärmepumpen-Stromzähler
Der pauschale Rabatt ist abhängig von Ihrem Netzgebiet und beträgt zwischen 110 und 190 Euro. Dieser Betrag wird Ende des Jahres automatisch mit Ihrer Stromabrechnung verrechnet.
- Modul 2: Prozentuale Reduzierung mit Wärmepumpen-Stromzähler
Bei der prozentualen Reduzierung wird das Netzentgelt für Ihren Wärmepumpen-Verbrauch um 60 Prozent reduziert. Um die korrekte Abrechnung zu gewährleisten, ist ein separater Stromzähler nur für die Wärmepumpe notwendig.
- Modul 3: Zeitvariable Netzentgelte
Seit April 2025 können Verbraucher, die Modul 1 gewählt haben, zusätzlich die Option der sogenannten "zeitvariablen Netzentgelte" wählen. Dabei werden für das Netzentgelt Preisstufen festgelegt, die sich an der Auslastung des Stromnetzes orientieren. Ist die Netzauslastung gering, ist das Netzentgelt niedrig. Dies soll Verbraucher motivieren, ihren Stromverbrauch in diese Zeiten zu verlagern, um Lastspitzen im Netz zu verringern. Voraussetzung für die Nutzung von Modul 3 ist ein Smart Meter.
Wärmepumpen-Stromzähler: Wann muss ein zweiter Zähler installiert werden?
Es gibt verschiedene Anwendungsmöglichkeiten, bei denen ein Stromzähler nur für die Wärmepumpe eine Voraussetzung ist.
- Wärmepumpentarif
Um einen speziellen Tarif für Heizstrom nutzen zu können, muss die Abrechnung des Strombezugs über einen eigenen Zähler erfolgen. Dieser Strom darf ausschließlich zum Heizen mit der Wärmepumpe verwendet werden.
- Günstigere Netzentgelte
Enscheiden Sie sich für Modul 2, muss der Stromverbrauch über einen eigenen Wärmepumpen-Stromzähler abgerechnet werden.
Was kostet ein extra Stromzähler für die Wärmepumpe?
Ein zweiter Stromzähler kostet in der Regel 100 bis 200 Euro. Für die Installation müssen Sie mit weiteren 300 bis 500 Euro rechnen. Ist in Ihrem vorhandenen Zählerschrank kein Platz für einen weiteren Zähler, muss dieser erweitert werden. Dafür können je nach Aufwand Kosten von mehreren tausend Euro auf sie zukommen. In der Regel ist der Einbau eines Wärmepumpen-Stromzählers also mit sehr hohen Kosten und ggf. auch mit Wartezeit verbunden.
Der Einbau eines zusätzlichen Stromzählers und auch eines neuen Zählerschranks für Ihre Wärmepumpe ist im Rahmen der staatlichen Heizungsförderung förderfähig. Denn die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) berücksichtigt die gesamten Kosten für eine Wärmepumpe inkl. Installation. Bis zu 70 Prozent Zuschuss sind für einen förderfähigen Betrag bis 30.000 Euro möglich.
Gut zu wissen: Wird Ihr Stromzähler lediglich gegen ein Smart Meter getauscht, übernimmt die Installation der Messstellenbetreiber. Dies ist für Sie kostenfrei. Die jährlichen Kosten für ein Smart Meter betragen max. 50 Euro und beinhalten den Betrieb und die Wartung sowie die Ablesung und Datenübertragung.
Fazit: Lohnt sich ein Wärmepumpen-Stromzähler?
Ein zusätzlicher Wärmepumpen-Stromzähler kann sich lohnen, wenn sich die Anschaffungskosten durch die Ersparnisse eines vergünstigten Heizstromtarifs oder einer prozentualen Reduzierung der Netzentgelte amortisieren. Besonders in Neubauten, in denen Stromzähler und Zählerschrank ohnehin neu installiert werden müssen, hält sich der Mehraufwand in Grenzen, sodass sich ein separater Wärmepumpen-Stromzähler wirtschaftlich rechnet.
Vor allem in Bestandsbauten lohnt sich ein zweiter Zähler jedoch meist nicht. Gerade in älteren Gebäuden ist für die Installation eines separaten Wärmepumpen-Stromzählers häufig ein neuer Zählerschrank erforderlich. In diesem Fall können die zusätzlichen Kosten schnell mehrere tausend Euro betragen und die Einsparungen durch einen Wärmepumpenstromtarif oder die prozentuale Reduzierung der Netzentgelte (Modul 2) übersteigen.
Als Alternative bietet sich daher eine pauschale Reduzierung der Netzentgelte (Modul 1) an. In Kombination mit Modul 3 (variable Netzentgelte) und einem dynamischen Stromtarif sind sehr hohe Einsparungen möglich. Diese ermöglicht eine Entlastung ohne einen zusätzlichen Stromzähler. Dadurch können hohe Umbaukosten vermieden werden. Wer über einen Wärmepumpen-Stromzähler nachdenkt, sollte daher genau prüfen, ob sich die Investition langfristig lohnt.
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