Wenn Sie im Besitz einer Wärmepumpe sind, haben Sie die Möglichkeit einen vergünstigten Wärmepumpen-Stromtarif zu nutzen. In diesem Fall behalten sich die Energieversorgungsunternehmen das Recht vor, eine sog. EVU-Sperrzeit zu verwenden. Doch welche Folgen hat eine Sperre für Wärmepumpen und gibt es dadurch Nachteile? Dies und alles rund um die EVU-Sperrzeit erfahren Sie in unserem Artikel.
- EVU-Sperrzeit: Wieso gibt es eine Sperre für Wärmepumpen?
- Was ist der Wärmepumpen-Stromtarif?
- Vor- und Nachteile der EVU-Sperrzeit
- EVU-Sperrzeit überbrücken: Pufferspeicher für Wärmepumpe
- EVU-Sperrzeit: Worauf Sie noch achten sollten
- Fazit: EVU-Sperrzeit
- Auf Wärmepumpe umsteigen und Betriebskosten sparen
EVU-Sperrzeit: Wieso gibt es eine Sperre für Wärmepumpen?
EVU steht für Energieversorgungsunternehmen und bezieht sich auf die Unternehmen, die für die Energieversorgung zuständig sind. Wenn Sie einen speziellen Wärmepumpen-Stromtarif nutzen, können diese Unternehmen Ihre Wärmepumpe von der Nutzung zeitweise ausschließen.
Die Sperrzeiten werden in der Regel während der Hochlastphasen festgelegt. Also dann, wenn die Nachfrage nach Strom besonders hoch ist. Damit soll die Stabilität des Stromnetzes sichergestellt werden. Denn während Spitzenlastzeiten können die Stromnetze überlastet sein, was zu Problemen wie Spannungseinbrüchen oder gar Stromausfällen führen kann. Durch die vorübergehende Abschaltung von Wärmepumpen und anderen Geräten kann die Nachfrage reduziert und das Netz entlastet werden.
Was ist der Wärmepumpen-Stromtarif?
Wärmepumpen nutzen für die Wärmegewinnung rund 75 Prozent kostenfreie Energie aus Luft, Erde und Wasser. Damit sie die Umweltenergie in Heizwärme umwandeln können, benötigen sie Strom. Um Wärmepumpen noch kostengünstiger zu betreiben, kann ein spezieller Stromtarif genutzt werden, den die meisten Energieversorger mittlerweile anbieten. Diese speziellen Stromtarife sind in der Regel um 20 bis 25 Prozent günstiger als herkömmlicher Haushaltsstrom.
Dieser Preisvorteil ergibt sich unter anderem durch die Nichterhebung der sogenannten Konzessionsabgabe für Wärmepumpenstrom in einigen Gemeinden. Die Konzessionsabgabe beträgt etwa 2 Cent pro Kilowattstunde und stellt den Anteil des Stromtarifs dar, den Energieversorger an die Gemeinden abführen müssen. Wärmepumpenbesitzer profitieren zudem von einer ermäßigten Netzentgelt-Gebühr, die für den Transport des Stroms durch das Netz gezahlt werden muss. Diese Gebühr wird von den Netzbetreibern erhoben und führt im Vergleich zum Haushaltsstrom zu einer Einsparung von etwa 6 Cent pro Kilowattstunde. Insgesamt ergibt sich durch den vergünstigten Stromtarif für Wärmepumpen eine Ersparnis von etwa 6 bis 8 Cent pro Kilowattstunde.
Vor- und Nachteile der EVU-Sperrzeit
Die EVU-Sperrzeit birgt sowohl Vor- als auch Nachteile:
Vorteile:
- Geringerer Strompreis pro Kilowattstunde: Einer der Hauptvorteile der EVU-Sperrzeit besteht darin, dass der Strompreis pro Kilowattstunde in der Regel deutlich günstiger ist als der normale Haushaltsstrom. Oftmals liegt die Ersparnis bei etwa 25 Prozent. Dies kann zu erheblichen Kosteneinsparungen bei der Nutzung von Wärmepumpen oder anderen stromintensiven Geräten führen.
- Hohe Flexibilität durch zusätzliche Hoch- und Niedrigtarif-Teilung: Mit der EVU-Sperrzeit gehen oft zusätzliche Tarifoptionen einher, wie beispielsweise die Nutzung von Hoch- und Niedrigtarifen. Dies ermöglicht es den Verbrauchern, den Strom zu verschiedenen Tageszeiten zu unterschiedlichen Preisen zu nutzen. Besonders die Nutzung von Nachtstrom kann zu weiteren Kosteneinsparungen führen, da der Nachtstromtarif in der Regel günstiger ist.
Nachteile:
- Separater Stromzähler und Gebühren: Um von den Vorteilen der EVU-Sperrzeit profitieren zu können, ist oft die Installation eines separaten Stromzählers erforderlich. Dies bedeutet zusätzliche Kosten für den Verbraucher, da die Anschaffung und Installation eines zusätzlichen Zählers mit entsprechenden Gebühren verbunden ist. Diese Kosten müssen bei der Entscheidung für einen vergünstigten Tarif berücksichtigt werden.
- Vertraglich geregelte Sperrzeiten: Die Tarife, die mit der EVU-Sperrzeit einhergehen, unterliegen oft vertraglich festgelegten Sperrzeiten. Dies bedeutet, dass der Strom zu bestimmten Zeiten nicht verfügbar ist. In der Regel sind diese Sperrzeiten auf maximal dreimal täglich für je zwei Stunden begrenzt. Dies kann zu Einschränkungen führen, insbesondere wenn während dieser Zeiträume ein hoher Strombedarf besteht. Eine sorgfältige Planung und Anpassung des eigenen Stromverbrauchs sind erforderlich, um die Sperrzeiten zu berücksichtigen und mögliche Unannehmlichkeiten zu minimieren.
EVU-Sperrzeit überbrücken: Pufferspeicher für Wärmepumpe
Eine bewährte Möglichkeit, die EVU-Sperrzeit ohne unerwünschte Wärmeverluste zu überbrücken, besteht darin, einen Pufferspeicher für die Wärmepumpe zu nutzen. Ein Pufferspeicher ist ein Wärmespeicher, der überschüssige Wärme speichert und bei Bedarf wieder abgibt.
Allerdings ist es wichtig, den Pufferspeicher entsprechend der Wohnraumgröße richtig zu dimensionieren, um ausreichend Reserven zur Verfügung zu haben. Ein zu kleiner Pufferspeicher kann dazu führen, dass die Effizienz der Wärmepumpe beeinträchtigt wird und der Raum während der Sperrzeit dennoch auskühlt. Wohingegen ein zu großer Speicher unnötige Kosten verursachen kann. Die optimale Größe des Pufferspeichers hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise der Größe des Gebäudes, dem Warmwasserbedarf und der Leistung der Wärmepumpe.
Um den idealen Pufferspeicher für die Wärmepumpe zu finden, ist es ratsam, eine professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Ein Fachexperte kann die spezifischen Anforderungen analysieren und eine fundierte Empfehlung zur Größe des Pufferspeichers geben.
Gut zu wissen: Entscheiden Sie sich für die Luft-Wasser-Wärmepumpe von thermondo ist der Pufferspeicher bereits im Lieferumfang enthalten. Wir beraten Sie ausführlich, welche Ausführung am besten zu Ihren persönlichen Anforderungen passt.
EVU-Sperrzeit: Worauf Sie noch achten sollten
Bei einer Wärmepumpe mit Sperrzeiten ist es auch wichtig, den sogenannten Sperrzeitfaktor zu berücksichtigen. Der Sperrzeitfaktor kann mithilfe folgender Formel ermittelt werden:
Sperrzeitfaktor = 24h / (24h - Sperrzeit)
Denn nachdem die Wärmepumpe wieder mit Strom versorgt wird, muss nicht nur das Haus erneut beheizt werden, sondern auch gleichzeitig die Speicher wieder aufgeladen werden. Wenn die Wärmepumpe dreimal für jeweils zwei Stunden abgeschaltet wird, ergibt sich ein Wert von 1,33. Das bedeutet, dass die Wärmepumpe 33 Prozent mehr Leistung erbringen muss als die eigentliche Heizlast.
Fazit: EVU-Sperrzeit
Um den günstigen Wärmepumpen-Stromtarif zu nutzen, ist es wichtig, die EVU-Sperre bereits bei der Planungsphase der Wärmepumpe zu berücksichtigen und die Leistung der Anlage entsprechend zu dimensionieren. Wenn Sie die EVU-Sperre gänzlich umgehen möchten, müsste Ihre Wärmepumpe mit dem haushaltsüblichen Stromtarif betrieben werden. Alternativ zu den Sperrzeiten können Sie auch eine mögliche Nachtabsenkung oder -abschaltung in Betracht ziehen.
Grundsätzlich ist es ratsam, sich bei Ihrem Energieversorgungsunternehmen oder Ihrem Heizungsfachmann über die genauen Konditionen und Möglichkeiten zu informieren.
Auf Wärmepumpe umsteigen und Betriebskosten sparen
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