Das Heizkörperventil wird in seiner Wichtigkeit von Verbrauchern gerne unterschätzt. Dabei spielt es nicht nur für die Regelung der Raumtemperatur, sondern auch beim Energie- und Kostensparen eine wichtige Rolle. Hier erfahren Sie alles Wichtige über Heizkörperventile.
Was ist ein Heizkörperventil?
Heizkörperventile steuern die Menge des Heizungswassers, das in einen Heizkörper fließt. Damit regulieren sie, wie warm ein Heizkörper wird und wie viel Wärme er an den Aufstellraum abgibt. Beim Aufdrehen des Heizungsventils öffnet sich die Rohrleitung und es strömt warmes Heizungswasser in den Heizkörper. Beim Schließen des Ventils schließt sich die Öffnung, und es kann kein Heizungswasser nachströmen.
Das Heizkörperventil wird über den Thermostatkopf reguliert. Die Regelung erfolgt modellabhängig manuell oder elektronisch. Elektronische Thermostate sind häufig Wlan-fähig und lassen sich in Smart-Home-Konzepte einbinden. Grundsätzlich sollten Heizkörperventile reibungslos funktionieren, da sonst die gesamte Heizungsanlage nicht effizient arbeiten kann.
Andere Bezeichnungen für das Heizkörperventil sind übrigens Heizkörperthermostat und Heizungsthermostat.
So funktioniert ein Heizkörperventil
Ein Heizungsventil besteht aus zwei zentralen Elementen, dem Ventilkörper und dem Ventilkopf.
Im Inneren des Ventilkörpers sind der Ventilstößel und der Ventilteller untergebracht. Der Ventilteller wird vom Stößel zum sogenannten „Ventilsitz“ geführt. Mit dieser einfachen Mechanik kann die Menge des durchfließenden Heizungswassers gesteuert werden. Ähnlich funktioniert auch ein Wasserhahn.
Damit das Heizkörperventil auf Wärme reagieren kann, ist im Inneren des Ventilkopfs eine Patrone verbaut. Sie enthält ein Material, das sich bei Wärme ausdehnt. Sobald warmes Wasser durch das Ventil strömt erwärmt sich die Patrone, dehnt sich aus und drückt auf den Ventilstößel. Er wiederum drückt den Ventilteller auf den Ventilsitz und reduziert die durchfließende Wassermenge. Sobald die Temperatur sinkt, geht auch die Patrone zurück, der Stößel gibt die Öffnung frei und es kann warmes Heizungswasser nachfließen.
Die Voreinstellungen für das Heizkörperventil können manuell oder elektronisch erfolgen:
- Manuelle Heizkörperventile: Diese Thermostate haben eine Skala von 1 bis 3 bzw. 1 bis 5. Je höher die Zahl ist, desto höher wird die Heiztemperatur und entsprechend mehr warmes Heizungswasser strömt durch die Heizkörper. Die Zahlen auf den Ventilen entsprechen Temperaturspannen.
Überblick: Diese Temperatur entspricht der Einstellung auf dem Heizungsthermostat:
Zahl auf dem Heizkörperventil | entspricht der Raumtemperatur von |
---|---|
1 | 12 °C |
2 | 16°C |
3 | 20°C |
4 | 24°C |
5 | 28°C |
Wichtig: Wenn Heizkörperventile gemeinsam mit einem Raumthermostat verwendet werden, entfällt die Einstellung der Ventile anhand von Temperaturskalen. In der Regel wird das Heizkörperventil dann auf die höchste Stufe gestellt und die Temperatur im Raum über das Thermostat geregelt. Nach dieser Temperatureinstellung richtet sich dann die Leistung des Heizkessels.
- Elektrische Heizkörperventile: Diese Ventile werden per Funk oder Wlan eingestellt. Die Grundfunktion des Ventils bleibt jedoch dieselbe. Die Anzeige der Temperatur oder Stufen erfolgt bei elektronischen Ventilen digital. Vorteile der digitalen Thermostate bestehen in der Programmierbarkeit sowie in der exakten Temperatureinstellung. Während bei mechanischen Ventilen die Steuerung über die Skalen erfolgt, können elektronische Heizkörperventile auch mit elektronischen Sensoren ausgestattet sein. Über Funk oder das Heimnetz lassen sich diese Heizkörperthermostate häufig auch mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung kombinieren.
Welche Arten von Heizungsventilen gibt es?
Heizkörperventile gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Neben Eckventilen kommen auch Durchgangsventile zum Einsatz.
Die wichtigsten Arten sind:
- Mechanische Ventile mit der Möglichkeit zur Fernsteuerung über Raumthermostate oder zur manuellen Steuerung am Thermostat.
- Elektrische Heizungsventile, die per Funk oder Wlan geregelt oder manuell eingestellt werden können.
Kann ich Heizkörperventile selbst montieren?
Wer handwerklich erfahren ist und es sich zutraut, kann Heizkörperventile auch selbst montieren bzw. wechseln.
- Stellen Sie das Ventil auf die höchste Stufe ein. So wird der Druck auf den Ventilstößel verringert.
- Lösen Sie die Mutter, mit welcher das Ventil am Heizkörper befestigt ist. Hierfür eignet sich eine Rohrzange oder ein passender Schraubschlüssel.
Wichtig: Entfernen Sie die Schrauben des Gehäuses nicht komplett. Sonst könnte es vorkommen, dass das Heizungswasser sofort herausströmt.
- Wurde die Mutter gelöst, können Sie das Ventil abbauen.
- Das neue Heizkörperventil wird einfach angeschraubt. Es sollte dabei auf der höchsten Stufe stehen.
Wichtig: Sowohl beim Ausbau als auch beim Einbau muss der Ventilstift immer im Thermostat bleiben. Sobald er herausfällt, ist das Thermostat unbrauchbar.
Trauen Sie sich den Ein- und Ausbau des Heizkörperventils nicht zu, sollten Sie den Austausch von einem Fachbetrieb durchführen lassen. Als Mieter empfiehlt es sich ohnehin, derartige Arbeiten Experten zu überlassen. Denn auf diese Weise sind Sie bei nachträglichen Schäden abgesichert.
Die Beauftragung eines Fachbetriebs hat außerdem steuerliche Vorteile, denn die Arbeitsstunden lassen sich als haushaltsnahe Dienstleistungen absetzen.
Heizungsthermostat pflegen und warten
Damit das Heizkörperventil reibungslos funktioniert, sollten Sie es regelmäßig prüfen, am besten, bevor die Heizsaison beginnt. Denn im Laufe der Zeit können sich Ablagerungen am Stößel bilden, wodurch sich die Öffnung für das durchströmende Heizwasser verringert und der Heizkörper trotz höchster Kesselleistung nicht mehr richtig warm werden kann.
Ein wichtiger Schritt zur Pflege der Ventile ist das Entlüften der Heizkörper. Durch das Herauslassen der Luft wird das Heizungswasser nicht nur gleichmäßiger verteilt, sondern Sie verringern auch die Gefahr von Korrosion am Heizungsventil.
Stellen Sie bei einer Kontrolle fest, dass das Heizungsventil klemmt, sollten Sie handeln. Wenn Sie es selbst angehen wollen, drehen Sie das Ventil zunächst voll auf und schrauben anschließend den Ventilkopf ab. Sie werden dann einen Zapfen oder den Ventilstößel sehen. Lassen sich diese nicht ganz einfach bewegen, können Sie mit einem Gummihammer vorsichtig darauf klopfen, um sie zu lösen. Alternativ können Sie auch eine Zange nehmen, um die Elemente zu bewegen. Sind Stößel oder Zapfen weiterhin unbeweglich, steht in der Regel der Wechsel des Heizkörperventils an.
Wann ist ein Wechsel der Heizungsventile notwendig?
Die Lebensdauer von Heizkörperventilen liegt bei rund 12 bis 15 Jahren. Spätestens nach dieser Zeitspanne sollten Sie prüfen, ob die Ventile noch korrekt funktionieren und diese bei Fehlern oder zu starkem Verschleiß austauschen bzw. austauschen lassen.
Stellen Sie bei Ihren elektrischen Ventilen fest, dass die Sensoren nicht mehr funktionieren, ist ebenfalls ein Austausch empfehlenswert. Denn eine Reparatur würde sich bei einem Ventil nicht lohnen
Üblicherweise werden Heizkörperventile im Sommer gewechselt, außerhalb der Heizsaison.
Was kosten Heizkörperventile und welche Hersteller gibt es?
Einfache mechanische Heizkörperventile kosten zwischen 10 und 20 Euro. Der Preis für aufwändigere, elektronische Heizungsthermostate ist höher. Hier müssen Sie mit 30 für einfache Elektronik mit Sensor und bis zu 100 Euro und mehr für Wlan-fähige Thermostate einplanen.
Bekannte Hersteller für Heizkörperventile sind Conrad, Danfoss, Heimeier oder Honeywell sowie Tado für Smart-Home-Thermostate.
Sie finden Heizkörperventile online in entsprechenden Fachmärkten, aber natürlich auch im Baumarkt, oder Sie bestellen die Ventile über Ihren Fachbetrieb. Dieser kann die Produkte gleich einbauen.
Fazit: Einfaches Bauteil, große Wirkung – eigenständiger Tausch nur mit Vorkenntnissen
Heizkörperventile sind im Grunde genommen ein sehr schlichtes Bauteil mit simpler Mechanik. Doch die Ventile haben eine sehr wichtige Funktion innerhalb Ihres Heizkreislaufs. Deshalb sollten sie immer reibungslos funktionieren. Wer sich nicht sicher ist, überlässt den Einbau oder Tausch am besten den Profis eines SHK-Betriebs.