Das Wichtigste in Kürze

  • Gasheizungen, u.a. von Vaillant, können nur noch unter Auflagen gekauft werden.
  • Das Heizungsgesetz fördert effizientere Technologien wie die Wärmepumpe und führt langfristig zum Aus der Gasheizung bis 2045.
  • Vaillant Gasheizungen können mit Wasserstoff betrieben werden, die Verwendung ist jedoch umstritten.
  • Bisher ist noch nicht absehbar, ob es überhaupt eine Infrastruktur für Wasserstoff geben wird.

Sind Vaillant Gasheizungen vom Heizungsgesetz betroffen?

Ja, auch Vaillant Gasheizungen sind betroffen. Deutschland will spätestens 2045 klimaneutral sein, damit ist das Ende für fossile Heizungen beschlossen.

Das wurde bereits von der Großen-Koalition unter Angela Merkel festgelegt. Mit dem reformierten Gebäudeenergiegesetz (GEG), auch Heizungsgesetz genannt, hat die Ampel den Weg bis 2045 für den Gebäudebereich vorgelegt.

Was sagt das Heizungsgesetz?

Das Heizungsgesetz ist am 1. Januar 2024 in Kraft getreten. Kernelement ist die sogenannte 65-Prozent-Regel: alle neu installierten Heizungen zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden.

Ab wann gilt die 65-Prozent-Regel im Heizungsgesetz?

Bei Neubauten in Neubaugebieten muss der 65-Prozent-Anteil seit dem 1. Januar 2024 umgesetzt werden.

Für Bestandsbauten sowie Neubauten in Bestandsgebieten ist die Umsetzung von der kommunalen Wärmeplanung abhängig.

Spätestens ab Mitte 2028 muss diese überall abgeschlossen sein und das GEG gilt bundesweit. Die sicherste Heizlösung, die bereits jetzt die 65-Prozent-Regel erfüllt, ist die Wärmepumpe.

Können Vaillant-Gasheizungen GEG-konform sein?

Unter bestimmten Voraussetzungen kann jedoch auch weiterhin eine Gasheizung von Vaillant eingebaut werden.

Dabei muss es sich jedoch um ein Modell handeln, das „H2-ready“ und auf 100 Prozent grünen oder blauen Wasserstoff umrüstbar ist.

Experten warnen vor der Anschaffung einer H2-ready-Gasheizung. Sie prognostizieren hohe Kosten für Wasserstoff. Außerdem besteht noch keine Versorgungsmöglichkeit für private Haushalte.

Solange Sie noch nicht mit Wasserstoff versorgt werden können, dürfen Sie entsprechend weiterhin Erdgas als Brennstoff nutzen.

CO2-Steuer macht Heizen mit Vaillant Gasheizungen teuer

Mit einer Gasheizung von Vaillant, Viessmann oder anderen Herstellern müssen Sie in den kommenden Jahren mit stark ansteigenden Betriebskosten rechnen.

Einerseits werden die Brennstoffkosten höher, andererseits wird der Preis für CO2-Emissionen ansteigen.

Ab 2027 orientiert sich der CO2-Preis mit der Einführung des europäischen Emissionshandels ausschließlich am Markt. Experten rechnen mit hohen Preissprüngen und gehen davon aus, dass bis 2030 die Kosten für eine Tonne CO2 bei 200 bis 300 Euro liegen können.

Was gilt, wenn ich jetzt eine Vaillant Gasheizung kaufe?

Wer jetzt eine Gasheizung von Vaillant kauft, ist verpflichtet, sich vor dem Kauf kostenpflichtig über wirtschaftliche Risiken beraten zu lassen.

Außerdem ist für jetzt gekaufte Gasheizungen eine Biobrennstoffquote verpflichtend ab 2029. Anfangs müssen diese Heizungen mit 15 Prozent Bioenergie betrieben werden. Dieser Anteil soll schrittweise ansteigen und 2045 100 Prozent betragen.

Es können Biogas oder Wasserstoff eingesetzt werden.

Zwar eigenen sich die Modelle von Vaillant für den Betrieb mit 100 Prozent Bio-Erdgas, jedoch ist es fraglich, ob bis 2045 genügend grüne Brennstoffe zur Verfügung stehen.

Grüne Brennstoffe Pflicht ab 2029 für Gasheizungen und Ölheizungen

Was zeichnet Vaillant aus?

Vaillant gehört zu den Markt- und Technologieführern für Heiztechnik in Europa. Das deutsche Unternehmen beschäftigt weltweit über 13.000 Mitarbeiter*innen.

Die Wurzeln des Heizungsspezialisten reichen bis zur Gründung 1874 zurück. Vaillant betreibt eigene Entwicklungs- und Forschungslabore für innovative Heiztechnik.

Stellt Vaillant nur Gasheizungen her?

Die Gasheizungen von Vaillant galten lange als Aushängeschild des Herstellers. Vaillant hat jedoch früh erkannt, dass der maßgebliche Hebel der Energiewende im Gebäudesektor liegt.

In seiner Firmenphilosophie setzt sich das Unternehmen das Ziel, den Schadstoffausstoß seiner Heizgeräte zu verringern, Energie zu sparen und natürliche Ressourcen zu schonen.

Vaillant optimiert deshalb seine Heizsysteme kontinuierlich und baut gleichzeitig das Portfolio an Systemen wie Wärmepumpen oder Solarthermie aus, die mit erneuerbaren Energien arbeiten.

Vaillant Gasheizungen ecoTec in der Übersicht

Eine H2-ready-Gasheizung gilt als Erfüllungsoption des GEG. Obwohl diese Option sehr viele Unsicherheiten in puncto Verfügbarkeit und Kosten mit sich bringt.

Ab 2026 sollen die Umrüstungskits für die Umstellung der Vaillant Gasheizungen erhältlich sein. Wir stellen Ihnen hier die beiden Varianten der H2-ready-Serie von Vaillant einmal vor.

Vaillant ecoTec plus VC/VCW/VCI 1-5

Dieses Gasbrennwertsystem gibt es in den Leistungsklassen von 14 bis 30 Kilowattstunden.

Als Kaskadensystem mit bis zu 120 Kilowattstunden eignet sich die Gasheizung von Vaillant auch für größere Immobilien wie Mehrfamilienhäuser. Zudem nimmt die wandhängende Gasheizung auch in den großen Leistungsklassen nur wenig Platz ein.

Die ecoTec plus-Modelle sind als reines Heizgerät (VC) und als Kombigerät mit integrierter Warmwasserbereitung im Durchlaufprinzip (VCW) oder mit integriertem 20-Liter-Schichtladespeicher (VCI) verfügbar.

Die Kombigeräte eignen sich z. B. für Einsatzorte, bei denen kein separater Speicher installiert werden kann.

Alle Gasheizungen aus der ecoTec plus-Reihe können direkt mit 20 Prozent Wasserstoff oder mit 100 Prozent Bio-Erdgas verwendet werden.

Um eine Nutzung mit 100 Prozent Wasserstoff zu einem späteren Zeitpunkt ermöglichen, kann das Gerät umgerüstet werden. Auch die Kombination mit Wärmepumpe oder Solarthermie als Hybridheizung ist möglich.

Vaillant ecoTec exclusive

Aufgrund ihrer Leistungsklassen von 15 bis 25 Kilowatt findet die Vaillant ecoTec exclusive vor allem in Einfamilienhäusern Anwendung.

Mit der ressourcenschonenden Herstellung und recyclebaren Materialien gehört diese Gasheizung von Vaillant zur Green iQ-Reihe.

Die Modelle sind als reines Heizsystem oder als Kombigerät mit integrierter Warmwasserbereitung verfügbar.

Ein separater Speicher kann bei größerem Warmwasserbedarf zusätzlich erworben werden.

Auch die ecoTec exclusive-Serie ist direkt nach dem Einbau für den Betrieb mit bis zu 20 Prozent Wasserstoff oder 100 Prozent Bio-Erdgas geeignet.

Genau wie die ecoTec plus-Reihe kann auch die Vaillant ecoTex exclusive zu einem späteren Zeitpunkt auf 100 Prozent Wasserstoff umgerüstet werden.

Zudem ist eine Hybrid-Lösung mit Wärmepumpe oder Solarthermie möglich.

Warum raten Verbraucherschützer von H2-ready Gasheizungen ab?

Seit Inkrafttreten des GEG und der dort verankerten Technologieoffenheit bieten Hersteller wie Vaillant Gasheizungen an, die in Zukunft auf 100 Prozent Wasserstoff umrüstbar sein sollen.

Die ersten Umrüstungskits sollen ab 2026 verfügbar sein. Auf den ersten Blick klingt das nach einer vielversprechenden Alternative zum Heizen mit fossilen Brennstoffen, sorgt momentan aber noch für viele Fragezeichen.

Kosten, Infrastruktur, Ineffizienz – Wasserstoff nicht zum Heizen geeignet

Aktuell heizen über die Hälfte aller deutschen Haushalte mit Gas. Ob grüner bzw. blauer Wasserstoff für all diese Heizungen ausreichender Menge verfügbar sein wird, ist noch nicht abschließend geklärt.

Die Herstellung von Wasserstoff ist zudem sehr teuer, weshalb Experten hohe Brennstoffkosten erwarten.

Zum Vergleich: Wenn Sie grünen Wasserstoff zum Heizen verwenden, benötigen Sie das Fünffache an Strom, um die gleiche Menge an Wärme mit einer Wärmepumpen zu erzeugen.

H2-ready Gasheizung von Vaillant: Technik noch neu

Die Forschung zum Heizen mit Wasserstoff steckt noch in den Kinderschuhen. Auch die Infrastruktur für die flächendeckende Versorgung mit Wasserstoff existiert noch lange nicht.

Die Verfügbarkeit von Wasserstoff für Privatverbraucher ist komplett unklar.

Aus all diesen Gründen gibt es für die Anschaffung einer Gasheizung von Vaillant oder anderer Hersteller aktuell eine Beratungspflicht.

Diese soll über die potenzielle Unrentabilität von Gasheizungen informieren. Im Fokus stehen aber nicht nur die Risiken von H2-ready, sondern auch die steigenden Brennstoffkosten, die u. a. mit der CO2-Steuer einhergehen.

Was kostet eine Vaillant Gasheizung?

Vaillant bietet Gasheizungen in verschiedenen Preisklassen an. Wandhängende Gasthermen des Herstellers starten preislich unter 2.000 Euro.

Abhängig vom Modell sind Kosten für wandhängende Geräte von bis zu 4.500 Euro möglich.

Größere Gasheizungen von Vaillant, die für Ein- oder Mehrfamilienhäuser ausgelegt sind, kosten zwischen 6.000 und 10.000 Euro bis zu einer Leistung von 24 Kilowatt.

Dazu kommen noch die Kosten für Installation und Montage. Insgesamt können Sie für eine Gasheizung von Vaillant mit Kosten bis zu 15.500 Euro rechnen. Bei größeren Anlagen sogar mehr.

Gibt es Förderung für Vaillant Gasheizung?

Wie alle fossilen Heizungen werden auch Vaillant Gasheizungen nicht mehr gefördert. Im Vergleich dazu erhalten Sie für eine Wärmepumpe eine Förderung von bis zu 70 Prozent.

Durch die hohe staatliche Unterstützung bekommen Sie eine Wärmepumpe inkl. Installation bereits ab 9.000 Euro. Damit ist das klimafreundliche Heizsystem nicht mehr teurer als eine Gasheizung von Vaillant.

Mehr Förderung und geringerer Kosten: Wärmepumpe besser als Gasheizung

Auch bei den Betriebskosten überzeugt die Wärmepumpe gegenüber der Gasheizung. Der Wirkungsgrad einer Vaillant Gasheizung liegt bei bis zu 100 Prozent.

Eine Wärmepumpe hingegen erzeugt aus einer Kilowattstunde Strom drei bis fünf Kilowattstunde Wärme. Dementsprechend ist eine Wärmepumpe im laufenden Betrieb ca. viermal effizienter als eine solche Vaillant Gasheizung.

Damit sparen Sie nicht nur bei den Betriebskosten, sondern bleiben auch von der steigenden CO2-Steuer und dem Emissionshandel verschont.

Wie hoch ist die Lebensdauer von Vaillant Heizungen?

Wer seine Vaillant Gasheizung regelmäßig pflegt und wartet, kann mit der hochwertigen Materialqualität sowie der robusten Technik eine Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren erreichen.

Häufig kann es sich jedoch schon nach 15 Jahren lohnen, die Effizient Ihrer alten Heizung unter die Lupe zu nehmen. In vielen Fällen sparen Sie mit einer modernen Anlage, wie der Wärmepumpe, so viel Energie, dass sich die Investitionskosten in wenigen Jahren amortisiert haben.

Gut zu wissen: Besonders der Umstieg von einer Gasheizung auf die Wärmepumpe kann sich nach wenigen Jahren bereits lohnen. In einem durchschnittlichen Einfamilienhaus amortisiert sich das klimafreundliche Heizsystem bereits nach ca. 6 Jahren.

Fazit: Wärmepumpen sind die sichere Alternative zur Vaillant Gasheizung

Wenn Sie jetzt noch eine Gasheizung kaufen, entscheiden Sie sich für ein Heizgerät, das auf den ersten Blick erst einmal günstig in der Anschaffung ist. Jedoch darf man im Kostenvergleich die hohe Förderung für Wärmepumpen nicht außer Acht lassen. Mit bis zu 70 Prozent Zuschuss gibt es die Wärmepumpe bereits ab 9.000 Euro. Auch die Betriebskosten einer Gasheizung schneiden im Vergleich zur Wärmepumpe nicht so positiv ab. Diese ist doch deutlich effizienter und senkt Ihre Heizkosten nachhaltig.

Langfristig gesehen ist es daher sinnvoller, direkt auf die Wärmepumpe zu setzen. Mit dem klimafreundlichen Heizsystem erfüllen Sie bereits alle Anforderungen des GEG. Zudem machen Sie sich unabhängig von steigenden Kosten durch die CO2-Steuer sowie ungewissen Brennstoffpreisen und der grünen Brennstoffquote. Mit einer Wärmepumpe müssen Sie auch nicht auf die Wärmeplanung Ihrer Kommune warten, um zu erfahren, ob an Ihrem Wohnort überhaupt ein Wasserstoffnetz für eine H2-ready Vaillant Gasheizung umgesetzt werden soll.

Mit thermondo auf die Wärmepumpe umsteigen

Bei thermondo haben wir uns dazu entschieden, keine Gasheizung mehr zu verkaufen. Die Entscheidung entstand vor allem aus der Überzeugung heraus, dass jedes Zuhause klimaneutral werden kann. Denn 85 Prozent des Energieverbrauchs in deutschen Haushalten entfällt auf warmes Wasser und warme Räume. Wir sehen in Wasserstoff und Biogas momentan keine kundenfreundlichen Optionen, da noch nicht absehbar ist, ob die entsprechende Infrastruktur aufgebaut werden kann. Selbst wenn, sind solche Gasheizungen nicht energieeffizient und verursachen Mehrkosten für Verbraucher.

Daher möchten wir mit unserem Komplettpaket unseren Kunden den Umstieg auf die Wärmepumpe so einfach wie möglich machen. Bei uns erhalten Sie von der Beratung und Planung bis zur fertigen Installation alles aus einer Hand inklusive aller notwendigen Elektroarbeiten sowie der Fundamenterstellung. Nutzen Sie einfach unseren Heizungsplaner und lassen Sie sich ein kostenloses Festpreisangebot erstellen.

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Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.