Wer mit Flüssiggas heizen möchte, braucht genug Platz für einen Gastank. Wir zeigen Ihnen, worauf es beim Flüssiggastank ankommt, welche Größe Sie wählen sollten und mit welchen Kosten Sie rechnen sollten.

Flüssiggastank-Größe: Wie viel Fassungsvermögen braucht mein Gastank?

Eine einfache Faustregel lautet, dass der Flüssiggastank so viel Flüssiggas fassen sollte, dass Sie damit ohne nachzufüllen ein Jahr lang heizen können. So müssen Sie den Gastank nur einmal jährlich auffüllen und genießen den gleichen Heizkomfort wie bei einem Gashausanschluss.

Wie groß Ihr Flüssiggastank ausfällt, hängt von folgenden Faktoren ab:

  • Anzahl der Personen, die im Haushalt bzw. im Gebäude leben
  • Größe der zu beheizenden Fläche
  • energetischer Zustand des Hauses bzw. der Gebäudehülle
  • Alter der Gasheizung

Richtwerte für die Größe des Flüssiggastanks:

  • Wohnfläche zwischen 80 und 120 Quadratmetern: Fassungsvermögen von ca. 2.700 Litern Flüssiggas.
  • Wohnfläche zwischen 125 und 250 Quadratmetern: Fassungsvermögen von ca. 5.000 Litern Flüssiggas.
  • Wohnfläche zwischen 250 und 500 Quadratmetern: Fassungsvermögen von bis zu 6.400 Litern Flüssiggas.

Bei einem Durchmesser von 1,25 und einer Höhe von 1,6 Metern wäre der kleinste Gastank in unserem Beispiel 2,5 Meter und der größte bis zu 5,5 Meter lang.

Wichtig: Hierbei handelt es sich nur um Beispielgrößen für Flüssiggastanks. Wenn Sie einen Gastank kaufen oder mieten wollen, lassen Sie sich am besten von einem Fachbetrieb beraten.

Flüssiggastank unterirdisch oder oberirdisch aufstellen?

Flüssiggastanks können oberirdisch im Garten oder auf dem Grundstück aufgestellt oder unterirdisch vergraben werden.

Ein oberirdisch installierter Flüssiggastank hat verschiedene Vorteile: So kann der Tank z.B. sehr einfach befüllt werden. Außerdem lässt sich der Tank leichter auf äußere Beschädigungen prüfen. Ein weiteres Plus: Der oberirdisch angelegte Flüssiggastank lässt sich mit deutlich geringerem Aufwand aufbauen, wodurch die Montage kostengünstiger ist.

Von Nachteil sind die Optik und die Tatsache, dass der Gastank oberirdisch Grundstücksfläche belegt, die Sie nicht anderweitig nutzen können. Gerade bei kleinen Grundstücken sind bis zu 15 Quadratmeter alleine für den Tank schon bedeutend.

Wird der Flüssiggastank unterirdisch angelegt, lässt sich die Fläche darüber nutzen. Allerdings ist das "Vergraben" des Tanks deutlich aufwändiger und kostenintensiver. Es muss z.B. extra eine Grube ausgehoben und mit Sand gefüllt werden.

Ob Sie sich für einen oberirdischen oder unterirdischen Gastank entscheiden, ist letztlich keine Frage der Funktionalität, sondern eine Frage des Budgets, der Grundstücksfläche und den persönlichen ästhetischen Ansprüchen.

Flüssiggastank - Vorschriften und Regelungen

Wenn Sie einen Flüssiggastank nutzen wollen, sind einige Vorschriften zu beachten. Sie dienen überwiegend der Betriebssicherheit.

  • Der Abstand vom Gastank zu Gebäuden muss mindestens ein Meter, gemessen an der Tankarmatur, betragen. Bis zur Grundstücksgrenze müssen zwei bis drei Meter Abstand eingehalten werden.
  • Der Flüssiggastank darf nur von zugelassenen Fachbetrieben installiert und in Betrieb genommen werden.
  • Alle zwei Jahre muss der Flüssiggastank von außen geprüft werden. Die Prüfung erfolgt durch den TÜV oder eine andere zugelassene Prüfstelle.
  • Im Abstand von zehn Jahren muss eine Tankprüfung von innen erfolgen.
  • Alle zehn Jahre müssen die Rohrleitungen vom Gastank zur Heizungsanlage geprüft werden.
  • Der Gastank muss in einer Sicherheitszone stehen. Das bedeutet, dass sich dort keine Zündquellen oder brennbaren Stoffe befinden dürfen, z.B. ein Holzlager oder ein Grill.
  • Innerhalb der Sicherheitszone darf es keine Kelleröffnungen oder offene Fenster geben.
  • Die Montage eines Flüssiggastanks in einem geschlossenen Raum ist nur in Ausnahmefällen möglich.
  • Außentanks dürfen in zwei RAL-Farben lackiert werden: weiß (RAL 9010) oder hellgrün (RAL 6019).

Allgemein gelten für das Aufstellen von Flüssiggastanks die Bauordnungen des jeweiligen Bundeslands. Dementsprechend gibt es unterschiedliche Anforderungen. So gilt für die meisten Bundesländer eine Grenze von drei Tonnen. Nur für größere Tanks ist eine Genehmigung erforderlich. In Berlin sind Flüssiggastanks ab einer Füllmenge von über 50 Kubikmetern genehmigungspflichtig.

Flüssiggastank kaufen oder mieten - mit diesen Kosten sollten Sie rechnen

Wenn Sie mit Flüssiggas heizen, können Sie sich einen Flüssiggastank kaufen oder mieten. Für den Kauf eines Tanks sind je nach Größe und Art der Aufstellung zwischen 1.800 und bis zu 4.000 Euro und mehr erforderlich. Beim Kauf müssen Sie alle Kosten für die Montage selbst übernehmen.

Viele Hausbesitzer entscheiden sich deshalb für die Mietvariante. Abhängig vom Gasanbieter können Sie mit Kosten ab 10 Euro monatlich rechnen, wenn Sie einen Gastank mieten. Darin enthalten sind in der Regel bereits alle Kosten für Aufbau und Wartung enthalten.

Um zu entscheiden, ob es sinnvoller ist, einen Gastank zu kaufen oder zu mieten, müssen Sie den monatlichen Mietpreis mit der maximalen Laufzeit multiplizieren.

Letzten Endes ist die Entscheidung eine Abwägung zwischen Kosten und Aufwand. Bei einem Mietmodell müssen Sie sich zum Beispiel nicht um die Wartung und Pflege des Tanks kümmern.

Die äußere Prüfung eines oberirdisch installierten Gastanks kostet zwischen 60 und 80 Euro, die umfangreichere Prüfung von innen kann zwischen 400 und 1.000 Euro kosten.

Entsorgung von Flüssiggastanks

Flüssiggastanks haben eine Lebensdauer von mindestens 30 Jahren. Bei guter Wartung und Pflege können die Tanks noch deutlich länger genutzt werden. Doch was geschieht mit einem Flüssiggastank, wenn er nicht mehr benötigt wird? Dann muss der Tank fachgerecht entsorgt werden.

Haben Sie einen Flüssiggastank gemietet, ist der Energieversorger der Eigentümer des Tanks und somit auch verantwortlich für dessen Entsorgung. Abhängig vom gültigen Vertrag können auch die Mieter an den Kosten für den Abbau und Abtransport beteiligt werden. Deshalb lohnt es sich, die Konditionen vor Vertragsabschluss genau zu prüfen.

Wichtig ist: Es gibt eine gesetzliche Vorgabe. Sie besagt, dass die Kosten für Abtransport und Abbau dem Aufwand entsprechen müssen. In der Regel sollten Sie bei einem Flüssiggastank zur Miete nicht mehr als 500 Euro für dessen Entsorgung bzw. Demontage bezahlen müssen.

Die Sachlage ist eindeutiger, wenn Sie den Gastank gekauft haben. Dann müssen Sie alle mit dem Abbau und der Abholung verbundenen Kosten selbst tragen. Aus Gründen der Sicherheit und des Umweltschutzes sollten Sie die Demontage des Flüssiggastanks nur von einem Fachbetrieb durchführen lassen. Die Experten können den Tank zum Beispiel komplett leerpumpen, damit er sicher abtransportiert werden kann.

Gastank jetzt ergibt keinen Sinn mehr

Seit dem Start der neuen Regelungen im Rahmen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), auch bekannt als Heizungsgesetz, ab Januar 2024, ist festgelegt, dass Heizsysteme in neu errichteten Gebäuden zu mindestens 65 Prozent durch erneuerbare Energien betrieben werden müssen. Diese Vorschrift betrifft zunächst ausschließlich Neubauten in neu ausgewiesenen Baugebieten und wird bis spätestens Mitte 2028 auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet. Obwohl der Erwerb von Gasthermen noch möglich ist, ist eine kostenpflichtige Beratung vor dem Kauf verpflichtend. Ferner ist vorgesehen, dass ab dem Jahr 2029 neu installierte Gasheizungen einen zunehmenden Anteil an Biobrennstoffen verwenden müssen.

Die Entscheidung für eine Gasheizung bringt daher mehrere Nachteile mit sich, einschließlich zukünftig höherer Betriebskosten. Ab 2027 werden durch den CO2-Preis und den Handel mit Emissionszertifikaten fossile Brennstoffe zunehmend teurer, was das Heizen mit Gas zu einer kostspieligen Angelegenheit macht. Angesichts der Tatsache, dass eine neue Gasheizung inklusive Warmwasserspeicher eine langfristige Investition von etwa 20 Jahren darstellt, raten Experten generell von einem solchen Kauf ab.

Im Gegensatz dazu bietet die Installation einer Wärmepumpe eine effiziente Alternative, um den steigenden Kosten für CO2-Emissionen zu entgehen und die Heizkosten dauerhaft zu senken. Wärmepumpen sind in ihrer Effizienz einer Gastherme weit überlegen, da sie viermal effizienter arbeiten und Umweltwärme zum Heizen nutzen. Obwohl die Anfangsinvestition für eine Wärmepumpe höher erscheint, gleichen staatliche Förderungen die Kosten aus, sodass die Gesamtinvestition vergleichbar mit der einer Gastherme sein kann. Die anfänglichen Mehrkosten gegenüber einer Gastherme amortisieren sich in der Regel innerhalb von etwa fünf Jahren.

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Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.