Wer eine Gasleitung verlegen lassen möchte, muss sowohl beim Verlegen im Freien als auch beim Legen von Gasrohren im Haus auf einiges achten. Lesen Sie hier, worauf es dabei ankommt und worauf Sie achten sollten.

Gasleitung: Wer plant und setzt sie um?

Ganz gleich, ob Gasleitungen auf Ihrem Grundstück oder in Ihrem Haus bzw. in Ihrer Wohnung verlegt werden: Wichtig ist, dass beim Verlegen der Leitungen professionell gearbeitet wird.

Aus diesem Grund prüft der lokale Gasversorger bzw. sein Subunternehmer vor dem Einrichten des Hausanschlusses das Grundstück. So wird zum Beispiel kontrolliert, ob Bäume und Gewächse mit tiefen Wurzeln vorhanden sind.

Auch zusätzliche Gebäude auf dem Grundstück können das Verlegen einer Gasleitung erschweren. Während das Wurzelwerk die Gasrohre beschädigen kann, verhindern Gebäude über der Gasleitung, dass ausströmendes Gas bei einem Leck sicher abziehen kann.

Die Planung für Gasleitungen in Gebäuden verlangt ebenfalls Knowhow. So muss der SHK-Betrieb zum Beispiel ermitteln, wo überall Gaszapfstellen vorhanden sein sollen und wie diese mit Gasrohren sicher und gemäß geltenden Vorschriften versorgt werden können.

WICHTIG: Die „Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Gasversorgung von Tarifkunden“, kurz AVBGasV schreibt vor, dass Gasinstallationen oder das Verlegen von Gasrohren nur von Fachbetrieben durchgeführt werden darf, die in einem speziellen Verzeichnis des zuständigen Gasversorgers eingetragen sind.

Mit der Listung in diesem Verzeichnis garantieren die Betriebe außerdem, nur zugelassene Materialien und Produkte für das Verlegen von Gasleitungen zu verwenden.

Wärmepumpe ab 9.000 € nach Förderung
Zum Festpreisangebot

Wer ist für das Verlegen von Gasleitungen verantwortlich?

Es gibt eine einfache Regelung: Der lokale Gasversorger muss die Gasleitung bis zu Ihrem Hausanschluss verlegen. Für alle Gasleitungen in Ihrem Haus sind Sie selbst verantwortlich. Diese Leitungen sollten in Ihrem eigenen Interesse nur von einem SHK-Fachbetrieb installiert werden.

Die Gasleitung als Hausanschluss

Wird eine Gasleitung für den Hausanaschluss verlegt, wenden sich Hausbesitzer an den lokalen Gasversorger. In der Regel macht jener ein Angebot für das Verlegen der Gasleitung inklusive Aushubarbeiten. Um Kosten zu sparen, kann der Aushub auch in Eigenleistung oder von einem Subunternehmen durchgeführt werden.

Für die Gasleitung im Freien wird die „Technische Regel für Gasinstallationen“ (TRGI) angewandt. Demnach muss die Gasleitung mindestens 0,6 Meter tief, aber nicht tiefer als 2 Meter verlegt werden. Damit die Gaszufuhr über das Grundstück sicher ist, werden korrosionsbeständige Material für das Rohrwerk verwendet. Die Rohre werden nach dem Einlegen in den ausgehobenen Graben mit Erde bedeckt.

Um Spannung im Gasrohr zu vermeiden, werden die Außenleitungen auf einer Kiesschicht verlegt, bevor der Graben mit Erde zugeschüttet wird. Um bei Aushubarbeiten vor den Gasrohren zu warnen, wird mit dem Rohr ein nicht verrottendes Kunststoffband in Signalgelb oberhalb des Rohres eingegraben. Gräbt zum Beispiel ein Bagger an dieser Stelle und der Baggerführer sieht das Band, kann er die Arbeit sofort unterbrechen.

Gasleitung im Haus verlegen

Wenn ein Fachbetrieb eine Gasleitung im Haus verlegen möchte, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Berücksichtigt werden dabei nicht nur technische Vorgaben, sondern auch Vorschriften bezüglich des Brandschutzes sowie die Größe der angeschlossenen Geräte. So kann zum Beispiel nicht nur die Heizungsanlage, sondern auch ein Herd mit Gas betrieben werden. Bei einem Leitungsdruck von maximal 100 Millibar dürfen Gasleitungen im Haus freiliegend ohne Hohlraum, unter Putz in einem Kanal oder Leitungsschacht oder unter Putz und ohne Hohlraum verlegt werden.

Die Vorgaben für die Verlegung von Gasleitungen im Haus liefert die „Technische Regel für Gasinstallation“ (TRGI). Die TRGI wird vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfachs (DGVW) aufgestellt und ist für Handwerksfachbetriebe bindend. Diese Regel gibt übrigens nicht nur vor, wie die Gasrohrleitungen im Haus verlegt werden dürfen, sondern auch, dass die Leitungsanlage vor Zugriffen durch Unbefugte geschützt werden muss. Darüber hinaus dürfen an einer Gasleitung keine anderen Geräte befestigt werden.

Welche Materialien werden für Gasleitungen verwendet?

  • Erdgasleitung für den Hausanschluss

Gasleitungen für den Transport vom Netzanschluss bis zum Hausanschluss werden meist aus Kunststoff realisiert. Dabei handelt es sich um HDPE-Kunststoffrohre in gelber Farbe, nach DIN 2403 Signalgelb mit dem RAL-Ton 1003.

  • Gasleitungen im Haus oder der Wohnung

Für Gasleitungen im Haus werden heute überwiegend Metallrohre verwendet. Seit 2008 sind aber auch gemäß TRGI Kunststoffrohre zugelassen. Kunststoffrohre haben den Vorteil, dass sie auch in verwinkelten Gebäuden einfach verlegt werden können. Der große Vorteil von Kupfer- oder Edelstahlgasrohren besteht in der hohen Festigkeit und den zuverlässigen mechanischen Eigenschaften. Sie bieten zudem den höchsten Brandschutz.

Werden Kupferrohre für Gasleitungen verwendet, müssen Sie der DIN EN 1057 sowie den Vorgaben des DVGW-Arbeitsblattes GW392 genügen.

Was kostet die Verlegung der Gasleitung?

Wie viel Sie für den Gasanschluss bezahlen müssen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen bestimmt die Entfernung des Netzanschlusses bis zu Ihrem Haus die Kosten. Zum anderen variieren die Anschlusskosten der lokalen Gasversorger von Gemeinde zu Gemeinde.

Als Richtwert kann ein Preis von 1.000 Euro für den Gasanschluss der Hausinstallation gelten. Darin enthalten sind meist die ersten zehn Meter Gasleitung. Für jeden weiteren Meter sind danach Aufschläge zu zahlen.

Sparen können Sie beim Hausanschluss durch Eigenleistung. So können Sie zum Beispiel selbst den für das Verlegen der Gasleitung notwendigen Graben ausheben. Günstiger wird der Preis auch dann, wenn Sie Strom- und Gasanschluss gleichzeitig legen lassen, zum Beispiel bei einem neu erschlossenen Baugrundstück.

Wie teuer eine Gasleitung im Haus wird, kann an dieser Stelle nicht pauschal beziffert werden. Denn diese Kosten hängen zum einen von der Heizungsanlage und zum anderen von den baulichen Gegebenheiten sowie der Anzahl der erforderlichen Zapfstellen ab. Empfehlenswert ist es, sich vor der Beauftragung mehrere Angebote von SHK-Betrieben einzuholen, um Preise zu vergleichen.

Fazit: Gasleitungen verlegen ist Aufgabe von Profis

Wenn Sie eine Gasleitung verlegen lassen wollen, können Sie beim Hausanschluss Geld durch Eigenleistung oder die eigene Beauftragung von Aushubunternehmen sparen. Das Verlegen der Leitungen selbst, auch im Haus, ist professionellen Dienstleistern und Handwerkern vorbehalten. Schließlich geht es um Ihre Sicherheit.

Allerdings sollten Sie sich zweimal überlegen, ob das Verlegen der Gasleitung noch Sinn ergibt. Mit der Reform des GEG, dem sogenannten Heizungsgesetz, ist der Ausstieg aus Gas und Öl festgelegt worden. Bis 2045 erfolgt der schrittweise Ausstieg. Sie können noch Gasheizungen kaufen, allerdings nur nach vorheriger kostenpflichtiger Beratung. Zudem muss die jetzt gekaufte Gasheizung ab 2029 mit einem stetig steigenden Anteil an Biobrennstoffen betrieben werden. Ab spätestens Mitte 2028 gilt in ganz Deutschland, dass neue Heizungen zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden sollen. Insofern lohnt sich eine Gasheizung nicht mehr wirklich. Zudem gibt es mit der Wärmepumpe eine mindestens viermal effizientere Alternative.

Die Wärmepumpe benötigt keine Gasleitung und lässt sich auch im Altbau ohne Fußbodenheizung effizient betreiben. Sie erhalten die thermondo Wärmepumpe im Komplettpaket inkl. Installation durch unsre festangestellten Heizungstechniker. Nutzen Sie unseren Heizungsplaner und wir melden uns zeitnah für ein erstes Beratungsgespräch.

Wärmepumpe statt Gasheizung schon ab 9.000 € nach Förderung
Zum Festpreisangebot
Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.