Mit einem Gasanbieterwechsel sparen Sie bares Geld. Wenn Sie richtig wechseln, denn einige schwarze Schafe können Ihnen Ihr Sparvorhaben ordentlich verhageln. Lernen Sie, die Spreu vom Weizen zu trennen und finden Sie so das beste Angebot für Sie.

Warum sich der Gasanbieter-Wechsel lohnen kann

Durch die Möglichkeit, den Gasanbieter frei zu wählen, ist der Wettbewerb unter den Energieversorgern deutlich gestiegen.

Für Sie als Verbraucher hat das den positiven Effekt, dass Sie nach einem Vergleich vom Gaspreis das Angebot mit den für Sie besten Leistungen nutzen können.

Auf diese Weise lassen sich je nach Jahresverbrauch und Tarifmodell pro Jahr mehrere hundert Euro einsparen.

Dies gilt vor allem für die Gasverbraucher, die noch Gas im Basistarif ihres Grundversorgers beziehen. Denn diese Grundversorgungstarife sind laut Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt meist deutlich teurer als Sondertarife oder Angebote anderer Anbieter.

Neben günstigeren Preisen kann der Anbieterwechsel auch einen besseren Service beinhalten wie monatliche Zahlungsweise, kurze Laufzeiten oder einen direkten telefonischen Ansprechpartner bei Rückfragen.

Kein Gasanbieterwechsel ohne Vergleich

Bevor Sie einen neuen Vertrag mit einem Gasanbieter abschließen, sollten Sie verschiedene Tarife und Anbieter miteinander vergleichen.

Im Internet gibt es viele Verbraucherportale wie verivox, check24, eprimo oder andere, auf welchen Sie Preisvergleiche für Gaskosten durchführen können.

Unabhängige und gemeinnützige Portale wie Finanztip bieten eigene Gasrechner, die für Verbraucher möglichst objektiv Gasanbieter vergleichen.

Entscheiden Sie sich für einen kommerziellen Preisvergleich, sollten Sie laut Verbraucherzentrale Folgendes berücksichtigen:

  • Die bestplatzierten Vergleichsergebnisse müssen nicht immer die verbraucherfreundlichsten Verträge beinhalten. Da die Anbieter Provisionen von den Gasversorgern erhalten, können auch Tarife oben gelistet werden, die für Sie nicht die besten Konditionen beinhalten.
  • Hohe Neukundenboni sollen vor allem preisorientierte Kunden locken. Allerdings sind diese Boni in der Regel mit einer langen Laufzeit verknüpft. Weitere Einschränkungen zur Kündigung finden sich in den AGB, die es unbedingt zu beachten gilt.
  • Meist werden günstige Tarife mit Neukundenbonus oder Sofortbonus bevorzugt gelistet. Wer jedoch diese Tarife über einen Zeitraum über mehrere Jahre vergleicht, stellt fest, dass sie oftmals nicht den günstigsten Gesamtpreis beinhalten.
  • Bei Preisgarantien gibt es häufig Einschränkungen, die Sie vor dem Vertragsabschluss in den AGB nachlesen sollten.
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Welcher Gasanbieter ist der beste?

Eine pauschale Antwort ist hier schwer. Grundsätzlich gilt: Der beste Gasanbieter ist derjenige, der die besten Konditionen für Ihren Bedarf bietet.

Sind Sie eine vierköpfige Familie mit höherem Verbrauch, ist der Gasanbieter der beste, der Ihnen bei höherem Gasverbrauch einen günstigen Preis pro kWh Gas bietet.

Preis nicht allein entscheidend

Setzen Sie auf Ökologie, dann ist der beste Gasanbieter derjenige, der Gas umweltfreundlich erzeugt und dieses zu vertretbaren Preisen an Sie liefert.

Grundsätzlich entscheidet nie allein der Preis. Auch die Vertragsbedingungen sowie der Service rund um Ihren Gasvertrag sind wichtige Kriterien. Worauf Sie achten sollten, um den besten Gasanbieter zu finden, erfahren Sie in den nachfolgenden 5 Tipps.

5 praktische Tipps, wenn Sie den Gasanbieter wechseln

  1. Kürzere Laufzeiten sind meist besser: Empfehlenswert ist es, einen neuen Gasvertrag mit maximaler Laufzeit von 12 Monaten zu wählen. Ohne lange Vertragsbindung können Sie Ihren Gasanbieter schneller wechseln, wenn es bessere Angebote auf dem Markt gibt.
  2. Der günstigere Preis ist nicht allein entscheidend: Viele Gasanbieter locken mit sehr günstigen Preisen. Allerdings sind diese häufig an eine längere Laufzeit sowie an eine jährliche Zahlungsweise oder sogar Vorkasse gebunden. Um möglichst flexibel bei der Gasanbieterwahl zu bleiben, sollten Sie deshalb nicht nur auf den günstigsten Preis schauen, sondern auch genau prüfen, welche Konditionen damit verknüpft sind.
  3. Kurze Kündigungsfrist wählen: Neben der kurzen Laufzeit sollte der neue Vertrag auch eine möglichst kurze Kündigungsfrist beinhalten. Auf diese Weise haben Sie die Chance, schnell auf sinkende Preise bei anderen Anbietern zu reagieren.
  4. Pakettarife sind nicht für alle Kunden geeignet: Einige Anbieter arbeiten mit Paketpreisen für ein bestimmtes Gaskontingent. Sollte Ihr Gasverbrauch eher schwankend sein oder Sie haben keine Durchschnittswerte, die über einen längeren Zeitraum ermittelt wurde, sollten Sie Paketpreise meiden. Verbrauchen Sie weniger, zahlen Sie sonst zu viel, verbrauchen Sie mehr, müssen Sie mit deutlichen Zusatzkosten rechnen.
  5. Preisgarantie berücksichtigen: Einige Anbieter geben bei Vertragsabschluss eine Preisgarantie auf das gelieferte Gas. Die Preise sind dann für einen längeren Zeitraum fix und Sie sind vor einem Preisanstieg bei diesem Anbieter geschützt. Allerdings wird eine Preisgarantie häufig nur bei Verträgen mit längerer Laufzeit gegeben. In diesem Fall sollten abwägen, was Ihnen wichtiger ist, ein konstanter Preis über einen längeren Zeitraum oder die Möglichkeit, flexibel den Gasanbieter zu wechseln.

So wechseln Sie zu einem neuen Gasanbieter

Wenn Sie den Gasanbieter wechseln, handelt es sich dabei um einen reinen Verwaltungsvorgang. Für den Wechsel müssen keine neuen Rohre oder Zähler eingebaut werden.

Auch das Gas, das durch Ihre Leitung strömt, wird das gleiche sein. Die Gasversorgung wird dabei nie unterbrochen werden.

Denn der lokale Gasversorger ist immer verpflichtet, die Gasversorgung bis zum Vertragsabschluss mit dem neuen Gasanbieter aufrechtzuerhalten.

Es muss lediglich ein Vertrag gekündigt und ein neuer abgeschlossen werden.

Wechsel ganz einfach

Sobald Sie sich nach einem Anbietervergleich für einen neuen Gasversorger entschieden haben, können Sie sich in der Regel direkt an Ihren neuen Anbieter wenden.

Dieser übernimmt die gesamte mit der Kündigung verbundene Bürokratie für Sie. Nur im Falle einer Sonderkündigung nach einer Preiserhöhung müssen Sie selbst kündigen.

TIPP: In einigen Fällen ist es nicht unbedingt erforderlich, gleich den Gasanbieter zu wechseln. Manchmal reicht ein Tarifwechsel beim gleichen Versorger aus, um die jährlichen Gaskosten deutlich zu senken.

Gasanbieterwechsel in 3 Schritten:

  1. Klicken Sie das Angebot des Gasversorgers im Preisvergleich an. Danach kommen Sie auf die Website des neuen Gasanbieters. Dort geben Sie Ihren Namen, Ihre Adresse sowie Ihren bisherigen Verbrauch und Ihren bisherigen Anbieter an. Darüber hinaus wählen Sie aus, wann der neue Vertrag gelten soll. Prüfen Sie dafür, ab wann Sie nach Kündigung des alten Vertrags nicht mehr von Ihrem alten Gasanbieter versorgt werden.
  2. Der neue Gasanbieter prüft Ihre Angaben. Sobald er Ihrem Antrag zugestimmt hat, prüft er beim Netzbetreiber nach, wer Sie bisher versorgt hat und wie lange Ihr Vertrag noch läuft. Wurde der Vertrag bereits gekündigt, erhalten Sie eine Bestätigung über den neuen Vertrag bei Ihrem neuen Anbieter. Wurde noch nicht gekündigt, übernimmt der neue Gasanbieter die Kündigung für Sie und teilt Ihnen in der Vertragsbestätigung danach mit, ab wann Sie von ihm mit Gas versorgt werden.
  3. Bis der komplette Gasanbieterwechsel vollzogen ist, können bis zu drei Wochen vergehen. Erst mit dem Lieferbeginn des neuen Gasanbieters darf dieser Ihnen auch den Abschlag in Rechnung stellen. Eine Doppelzahlung und Überschneidung von zwei Lieferverträgen ist so ausgeschlossen.

Gasanbieter kündigen – so gehen Sie vor

Um Ihren bisherigen Gasvertrag zu kündigen, reicht die Textform aus. Ihre Kündigung kann somit per E-Mail, Brief oder Fax an den Gasversorger geschickt werden.

Manche Gasverträge können beim Anbieter auch online über das Kundenportal gekündigt werden. Lassen Sie sich die Kündigung bestätigen

TIPP: Wenn Sie bisher Gas aus der Grundversorgung beziehen, können Sie Ihren bisherigen Vertrag laut Gasgrundversorgungsverordnung innerhalb von zwei Wochen kündigen.

Wie erkenne ich einen seriösen Gasanbieter?

Grundsätzlich werben seriöse Anbieter nicht mit übertriebenen Bonuszahlungen oder schier unglaublichen Schnäppchen.

Stattdessen weisen sie mögliche Neukundenboni oder andere Vorteile ebenso wie ihre Preise transparent und nachvollziehbar aus.

Im Rahmen fairer Gastarife verlängert sich Ihr Vertrag um höchstens einen Monat, wenn Sie nicht vorher kündigen.

Darüber hinaus beträgt deren Laufzeit maximal ein Jahr, mit einer Kündigungsfrist von weniger als sechs Wochen. Gesetzlich ist die sogenannte „stillschweigende“ Vertragsverlängerung auf maximal ein Jahr beschränkt.

Sollte Sie ein Gasanbieter mit günstigen Angeboten zu einer langen Vertragsbindung „überreden“ wollen, ist das eher unseriöses Geschäftsgebaren.

Die Mindestvertragslaufzeit darf bei der Erstlaufzeit Ihres neuen Gasvertrags laut Gesetz maximal 24 Monate betragen.

Was bedeutet Grundversorger?

Als Grundversorgung wird im Energiesektor die Lieferung von Strom und Gas zu „allgemeinen Bedingungen und Preisen“ durch den sogenannten „Grundversorger“ bezeichnet. Jeder Haushalt in Deutschland hat ein Recht auf diese Grundversorgung.

Als Grundversorger für Gas oder Strom gilt laut Energiewirtschaftsgesetz in Ihrer Region der Anbieter, der in Ihrem Netzgebiet die meisten Haushalte mit Gas/Strom versorgt.

Bonuszahlung beim Gasanbieterwechsel: sinnvoll oder nicht?

Ein wirksames Mittel der Gasversorger zur Kundenbindung ist der sogenannte „Neukundenbonus“ oder „Sofortbonus“.

Wenn Sie zu diesem Gasanbieter wechseln, erhalten Sie dann häufig mehrere hundert Euro für den Vertragsabschluss. Auf den ersten Blick ist die Aussicht auf eine solch hohe Bonuszahlung für viele Verbraucher sehr verlockend.

Allerdings sorgt ein Blick auf die zugrundeliegenden Vertragskonditionen schnell für Ernüchterung.

Denn diese Boni sind häufig an längere Vertragslaufzeiten gebunden, die schon im zweiten Vertragsjahr deutlich höhere Tarifkosten beinhalten. Über die Dauer gerechnet lohnt sich also eine Bonuszahlung beim Gasanbieterwechsel nicht.

Nach dem Wechsel des Gasanbieters: So geht es weiter

Nachdem Sie Ihren Gasanbieter gewechselt haben, sollten Sie auf diese Punkte achten:

  • Abrechnung:

Mindestens einmal jährlich erhalten Sie eine Abrechnung des Gasversorgers. Diese darf maximal 12 Monate umfassen. Für die Berechnung der Gaspreise werden die Gaszähler abgelesen.

In manchen Fällen schätzen die Versorger die Zählerstände. Auf dieser Schätzung wird dann eine Abrechnung durchgeführt. Empfehlenswert ist es, den Zählerstand immer selbst abzulesen und diesem den Gasversorger zu übermitteln.

  • Abschlagszahlungen:

Ihre monatlichen Abschlagszahlungen für das Gas werden immer an den Gasverbrauch in der letzten Rechnung angepasst.

Liegt keine Abrechnung vor, schätzt der Versorger Ihren Verbrauch ein. Haben Sie bei der letzten Abrechnung deutlich weniger Gas verbraucht als im Vorjahr, können Sie den Versorger bitten, die Abschlagszahlung nach unten zu korrigieren und so Ihre monatliche Belastung senken.

  • Rechnungen:

Es ist empfehlenswert, Gasabrechnungen mindestens vier Jahre lang aufzubewahren. Gasversorger können die Jahresabrechnung bei Fehlern bis zu drei Kalenderjahre später noch korrigieren.

So kann es passieren, dass Sie 2020 noch eine Aufforderung zur Nachzahlung von Ihrem Gasversorger erhalten, obwohl Sie von diesem bereits seit 2018 kein Gas mehr beziehen.

Am besten bewahren Sie nicht nur alte Abrechnungen auf, sondern notieren sich darauf immer den von Ihnen abgelesenen Zählerstand.

  • Preiserhöhungen:

Im Falle einer Preiserhöhung ist der Gasversorger verpflichtet, Ihnen das mitzuteilen und Sie im Schreiben auf Ihr Sonderkündigungsrecht hinzuweisen.

Wenn Sie einen Vertrag mit Preisgarantie abschließen, vermeiden Sie diese Erhöhungen. Nutzen Sie einen Vertrag ohne Garantie, können Sie Ihren Gasanbieter wechseln, sobald Sie von Ihrem bisherigen Anbieter über die Preiserhöhung informiert werden.

  • Automatische Vertragsverlängerung:

Die meisten Verträge arbeiten mit einer automatischen Vertragsverlängerung, wenn nicht innerhalb der vorgesehenen Kündigungsfrist zum Laufzeitende gekündigt wird.

Prüfen Sie deshalb immer rechtzeitig vor Ablauf der Kündigungsfrist, ob es aktuell auf dem Markt einen günstigeren und besseren Anbieter gibt.

Fazit

Wenn Sie heute Ihren Gasanbieter wechseln wollen, brauchen Sie dafür online in der Regel nur wenige Klicks. Achten Sie dabei auf kurze Kündigungsfristen, kurze Vertragslaufzeiten und günstige Preise.

Mit einem Wechsel können Sie bares Geld sparen, das Sie zum Beispiel in einen Urlaub oder in den Umstieg von Gas auf Wärmepumpe investieren können.

Ob Sie am Ende des Jahres Geld von Ihrem Gasanbieter zurückbekommen oder nachzahlen, hängt von Ihrem Verbrauch ab.

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Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.