Heizlüfter können praktische Heizgeräte sein. Einfach aufstellen, einschalten und schon entsteht warme Luft. Doch die meisten elektrischen Heizungen sind wahre Stromfresser. In diesem Artikel erfahren Sie, wie die Heizgebläse genau funktionieren und für welche Zwecke sie geeignet sind, aber auch mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.

Funktionsweise eines Heizlüfters

Ein Heizlüfter ist im Grunde nichts Anderes als ein Ventilator mit vorgeschaltetem Heizelement, das meist aus Metall oder Keramik besteht. Vergleichbar ist das Funktionsprinzip mit einem Haarföhn. Auf der Rückseite des Geräts wird die Raumluft angesaugt. Anschließend erwärmen elektrische Heizelemente die Luft, die danach über den Ventilator im Raum verteilt wird.

Durch die direkte Lufterwärmung gehören Heizlüfter zu den Direktheizungen. Deshalb erzeugen Heizgebläse keine Strahlungswärme wie Heizkörper oder ein Kaminofen. Sie sind reine Luftheizungen und können die Raumluft bei Bedarf sehr schnell erwärmen. Aufgrund dieser Eigenschaft werden Heizlüfter häufig auch als Frostwächter eingesetzt.

Viele Modelle verfügen über ein Thermostat, das ab einer bestimmten Temperatur den Heizlüfter automatisch ein- und auch wieder ausschaltet. Aber auch die Steuerung mittels einer Fernbedienung ist eine bequeme Möglichkeit, die Wärmeabgabe über verschiedene Heizstufen zu kontrollieren. Verfügt ein Heizlüfter über Oszillation, kann diese in der Regel wie die Heizstufen mit einer Fernbedienung kontrolliert werden. Dank der schwenkenden Bewegungen nach rechts und links sorgt die Oszillation für eine gleichmäßige Verteilung der warmen Luft im Raum und verbreitet die Wärme über einen größeren Bereich, anstelle nur punktuell.

Die meisten Heizlüfter verfügen als Sicherheitsvorkehrung über eine Umkippsicherung und einen Überhitzungsschutz. Fällt der Heizlüfter um, wird automatisch die Stromversorgung unterbrochen. Auch beim Überhitzungsschutz schaltet sich der Heizlüfter direkt aus, sobald die Heizelemente eine bestimmte Temperatur überschreiten. Beide Schutzmaßnahmen gewährleisten Brandschutz und den sicheren Betrieb eines Heizlüfters.

Viele Begriffe für ein Gerät

Der Heizlüfter begegnet Verbrauchern im Handel unter vielen verschiedenen Bezeichnungen. So wird der Lüfter auch Heizgebläse, Elektroheizer oder Schnellheizer genannt. Im Grunde handelt es sich aber immer um die gleiche Funktionsweise. Neben diesen Bezeichnungen werden Heizlüfter auch hinsichtlich ihrer Bauweise oder Einsatzmöglichkeit in Keramik-Heizlüfter, elektrische Heizlüfter oder mobile Heizlüfter unterteilt.

Gut zu wissen: Auch wenn sich die Begriffe ähneln, gehören Heizstrahler nicht zu den Heizlüftern. Ein Heizstrahler wird in der Regel fest an der Wand angebracht und arbeitet mit Wärmestrahlung im Infrarotbereich. Dadurch werden Objekte und Menschen direkt gewärmt und nicht wie beim Heizlüfter die Raumluft.

Keramik-Heizlüfter: Was ist das Besondere an diesen Geräten?

Bei Keramik-Heizlüftern wird das Heizelement aus Keramikbauteilen hergestellt. Das hat den Vorteil, dass diese Geräte die Wärme besser und gleichmäßiger abgeben können als herkömmliche Heizgebläse mit Metallelementen, deren Gehäuse häufig aus Kunststoff besteht. Keramik-Heizgebläse gelten zudem allgemein als langlebiger.

Darüber hinaus ist die Kippgefahr geringer, da diese Heizgeräte schwerer und somit standfester sind. Die Keramikoberfläche des Heizelements hat außerdem den Vorzug, dass Staub oder Tierhaare nicht verbrennen. Dadurch entstehen keine unangenehmen Gerüche, wie sie sich häufig bei Elektroheizlüftern mit Metallbauteilen entwickeln.

Einsatzmöglichkeiten für Heizlüfter

Elektrische Heizgebläse werden überwiegend als Zusatzheizung oder sporadisch genutzte Heizquelle eingesetzt.

  • Baustellen: Besonders leistungsstarke Geräte werden auf Baustellen eingesetzt. Ist im unfertigen Neubau z. B. noch kein Heizsystem installiert, kann der Heizlüfter die Baustelle beheizen und für ein angenehmeres Arbeitsklima sorgen.
  • Werkstatt: In der Werkstatt ersetzen Heizlüfter den früher oft mit Holz befeuerten Werkstattofen und sorgen für Wärme, sobald es im Winter in der unbeheizten Werkstatt zu kalt wird.
  • Wintergarten: Viele Verbraucher verwenden Heizlüfter in ihrem Wintergarten, um sich dort auch bei kälteren Außentemperaturen aufhalten zu können.
  • Gästezimmer: In Gästezimmern, Anbauten oder Ferienwohnungen gibt es häufig keine Heizkörper, die an die Zentralheizung angeschlossen sind. Um Gästen auch im Winter Wärme zu spenden, werden deshalb häufig Heizgebläse eingesetzt.
  • Bauwagen: Auf dem Bau werden Heizlüfter in Containern oder Bauwagen installiert, um schnell und unkompliziert für Wärme in den Pausen zu sorgen.
  • Bad: In Bädern können Heizgebläse als Ergänzung zur Zentralheizung genutzt werden, um in der Winterzeit schnell Wärme im Badezimmer zu erzeugen. Wichtig bei diesen Geräten ist, dass sie die erforderliche Schutzklasse für den Einsatz in Räumen mit höherer Feuchtigkeit oder Spritzwassergefahr einhalten.
  • Wohnwagen oder Wohnmobil: Mobile Heizgebläse werden auch in Wohnwägen oder im Wohnmobil genutzt. Dort haben die Geräte den Vorteil, dass die im Vergleich zu Wohnräumen deutlich kleineren Räume schnell aufgewärmt sind.

Sonderfall: Heizlüfter als Frostwächter einsetzen

Heizlüfter mit einem integrierten Thermostat sind sehr gut als Frostwächter geeignet. Wird eine bestimmte Temperatur unterschritten, schaltet sich der Heizlüfter automatisch an und bei einer eingestellten Höchsttemperatur wieder aus.

Sie können in selten genutzten und unbeheizten Räumen verhindern, dass Wasserleitungen einfrieren und platzen. Die Aufstellräume können ebenso Gästetoiletten sein sowie Dachstühle oder Keller. Aber auch im Gewächshaus kann ein Frostwächter die empfindlichen Pflanzen vor Kälte schützen.

Gut zu wissen: Nicht jeder Heizlüfter eignet sich auch als Frostwächter. Um tatsächlich für diese Zwecke genutzt werden zu können, müssen sich die Geräte automatisch und temperaturabhängig ein- und wieder ausschalten können, sowie stand- und frostsicher sein. Damit die Geräte unbeaufsichtigt laufen können, müssen sie zudem über einen Überhitzungsschutz bzw. eine Umkippsicherung verfügen.

Heizlüfter: Vorteile und Nachteile

Vorteile Heizlüfter

  • niedriger Anschaffungspreis
  • einfache Inbetriebnahme ohne Montage
  • platzsparend
  • keine Heizungsrohre bzw. kein wasserführendes Heizsystem erforderlich
  • kein Abgasanschluss notwendig
  • schnelle Wärmeerzeugung per Knopfdruck
  • programmierbar über Zeitschaltuhr oder Smart-Home-Steckdosen

Nachteile Heizlüfter

  • nicht als alleinige Heizung geeignet
  • hoher Stromverbrauch
  • niedrige Wirkungsgrade
  • höheres Betriebsgeräusch durch Gebläse
  • Aufwirbelung von Staub
  • nur direkte Wärme und keine angenehme Strahlungswärme
  • erwärmt nur die Raumluft – Wände und Böden bleiben kalt
  • Luftzug trocknet Raumluft schneller aus
  • nicht für Allergiker geeignet

Heizlüfter Kosten: Soviel kostet die Anschaffung und der Betrieb

Heizlüfter sind in jedem gut sortierten Baumarkt oder Elektronikfachhandel erhältlich. Selbstverständlich können Sie Heizlüfter auch online kaufen. Die Kosten reichen von 20 bis 50 Euro für durchschnittliche Heizer bis hin zu aufwändigeren Keramik-Heizgebläsen für rund 100 Euro. Leistungsstarke Heizgebläse für größere Werkstätten oder Baustellen können auch über 200 Euro kosten. Der Preis hängt somit zum einen von der Leistung des Geräts und zum anderen von der Ausstattung des Heizlüfters ab.

Heizlüfter für den Hausgebrauch sind mit Preisen von unter 100 Euro in der Anschaffung sehr günstig. Allerdings sind diese Heizgeräte wie fast jede Elektroheizung im Dauerbetrieb wahre Stromfresser und daher nicht als alleiniges Heizsystem geeignet. Sind Sie auf der Suche nach einem langfristigen und effizienten Heizsystem, sollten Sie nicht auf Heizlüfter oder Elektroheizungen zurückgreifen. Entscheiden Sie sich z. B. für eine Wärmepumpe, nutzen Sie zu 75 Prozent kostenlose Umweltenergie und nur einen kleinen Teil Strom. Demnach heizen Sie deutlich günstiger und klimafreundlicher als mit einer reinen Elektroheizung.

Beispiel: Das kostet ein Heizlüfter in einem Raum im Dauerbetrieb

Verwenden Sie einen Heizlüfter mit maximaler Leistung von 2.000 Watt täglich fünf Stunden lang, benötigen Sie pro Tag 10 Kilowattstunden Strom. Bei einem Strompreis von 25 Cent pro Kilowattstunde würde der Heizlüfter Stromkosten von 2,50 Euro pro Tag verursachen.

Läuft das Gerät einen Monat jeden Tag fünf Stunden, müssten Sie mit Zusatzkosten von rund 75 Euro pro Monat nur für diesen einen Lüfter rechnen. Demnach entstehen rund 900 Euro Heizkosten im Jahr – nur für einen Heizlüfter, in einem Raum, im Dauerbetrieb.

Zum Vergleich: Heizen Sie mit einer Wärmepumpe mit einem durchschnittlichen Wirkungsgrad von 4, zahlen Sie für das Beheizen eines gesamten Einfamilienhauses mit einem Wärmebedarf von 20.000 kWh rund 1.250 Euro.

Welche Leistung sollte ein Heizlüfter haben?

Heizlüfter gibt es in einem Leistungsspektrum von 250 bis über 3.000 Watt. Für den Hausgebrauch reichen Geräte mit einer Leistung von maximal 2.000 Watt üblicherweise aus. Im professionellen Einsatz in Industrieanlagen wird deutlich mehr Leistung benötigt.

Als Faustregel gilt, dass Sie pro Quadratmeter Raumfläche eine Leistung von 100 Watt benötigen, um den Raum mit einem Heizlüfter erwärmen zu können. Steht das Gerät also in einem 10 Quadratmeter großen Zimmer, sollte der Heizer eine Nennleistung von rund 1.000 Watt mitbringen.

Grundsätzlich gilt: Je größer die Leistungsaufnahme, desto höher ist der Stromverbrauch und desto höher fallen die Betriebskosten aus.

Fazit: Heizlüfter sind günstig, aber ersetzen keine Heizung

Heizlüfter sind praktische Geräte, wenn gelegentlich und nur für kurze Dauer Wärme benötigt wird. So kann das Gebläse im Winter sinnvoll sein, wenn Sie z. B. Ihre Werkstatt nur wenige Stunden im Monat beheizen wollen. Beim Blick auf den Stromzähler ist es jedoch meist sinnvoller, auf andere Heizmethoden umzusteigen, als einen Heizlüfter dauerhaft laufen zu lassen.

Hinzu kommt, dass Heizlüfter – wie der Name schon sagt – lediglich die Raumluft erwärmen, während Wände und Böden kalt bleiben. Besonders an kalten Wintertagen empfinden viele Menschen dies als deutlich weniger angenehm im Vergleich zu einer herkömmlichen Heizung, sodass man trotz warmer Luft oft friert.

Zwar können fest installierte Heizlüfter in Gäste-WCs oder in einem Badezimmer als Ergänzung zu einem bestehenden Heizsystem unter Umständen eine Alternative sein. Wer jedoch die Möglichkeit hat, sein Heizsystem von Grund auf zu planen oder zu modernisieren, wählt z. B. mit einer Wärmepumpe langfristig nicht nur die günstigere, sondern auch die nachhaltigere Variante. Beim Kauf einer Wärmepumpe entscheiden Sie sich nicht nur effizient und klimafreundliches Heizsystem, sondern sparen im Vergleich zu einer Elektroheizung jedes Jahr eine Menge Heizkosten.

Fazit: Für die gelegentliche Nutzung sind Heizgebläse vertretbar, wenn es keine andere Möglichkeit gibt. Suchen Sie nach einer dauerhaften Heizlösung, sollten Sie auf ein fest installiertes Heizsystem wie die Wärmepumpe setzen.

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Luisa, Expertin für Photovoltaik Luisa ist Autorin dieses Artikels und unsere Expertin auf den Gebieten Photovoltaik, Wärmepumpe und Energiewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihr: fragen@thermondo.de.