Auch wenn die Erstinstallation aufwendig ist, Flächenheizungen haben einen großen Vorteil: behagliche Wärme, die bereits bei niedrigen Temperaturen erreicht wird. Doch lohnt sich der Einbau wirklich und wie hoch sind die Kosten?
Flächenheizung: Das Prinzip einfach erklärt
Im Vergleich zu Heizkörpern sind Flächenheizungen nahezu unsichtbar, da sich die Heizelemente in Böden, Decken und/oder Wänden „verstecken“. Das schafft mehr Freiraum für die Inneneinrichtung und beseitigt optische „Störelemente“ wie Heizkörper oder Rohrleitungen.
Flächenheizungen übertragen die Wärme nicht punktuell über die Luft, sondern großflächig nach dem Strahlungsprinzip. Deshalb wird im ganzen Haus ein hohes Behaglichkeitsklima erreicht. Da die abstrahlende Wärme durch Putz, Fliesen, Gipskarton oder Parkett naturgemäß etwas mehr Zeit benötigt, um den Raum zu erwärmen, weisen Flächenheizungen eine etwas längere Anlauf- und Abschaltzeit als Heizkörper-Systeme auf.
Dafür speichern die genannten „Übertragungsmedien“ wesentlich mehr Wärme als die Raumluft. Das wiederum führt zu einer geringeren Vorlauftemperatur und einem längeren Nachheizen (vergleichbar mit der Restwärme eines Backofens), die Heizkosten spart.
Das kosten Flächenheizungen
Die Kosten für eine Flächenheizung betragen bei einem Neubau nicht mehr als diejenigen für eine herkömmliche Heizung, hängen aber natürlich stark vom verwendeten Heizsystem und den baulichen Voraussetzungen ab. Sie können bei einer Decken- oder Wandheizung mit ca. 40 bis 60 Euro pro Quadratmeter Heizfläche kalkulieren.
Die Kosten für eine Fußbodenheizung werden u.a. durch die Bauart bestimmt. Nasssysteme kosten inklusive Installation im Neubau zwischen 60 und 90 Euro pro Quadratmeter. Wird die Fußbodenheizung als Trockensystem eingebaut, liegen die Kosten inklusive Handwerkerarbeiten bei 80 bis 110 Euro pro Quadratmeter.
Das Nachrüsten einer Fußbodenheizung im Bestand erfordert zusätzlichen Aufwand, da der vorhandene Boden erst abgetragen werden muss. Hier sollten Sie mit einem Aufschlag von bis zu 30 Prozent auf die o. g. Kosten kalkulieren.
Vor- und Nachteile von Flächenheizungen
Pro
Mit einer Flächenheizung können Sie Energie und damit Heizkosten einsparen. Grund hierfür ist das Niedrigtemperatursystem und die Übertragung von Strahlungswärme. Dadurch kann die Raumtemperatur bei Flächenheizungen am Thermostat in der Regel um bis zu zwei Grad niedriger eingestellt werden.
Darüber hinaus verhindert eine Flächenheizung Schimmelbildung im Wandbereich und Luftverwirbelungen im Raum. Das wissen insbesondere Allergiker zu schätzen. Die von einer Flächenheizung ausgestrahlte Wärme ist damit nicht nur wohltuend, sondern auch „gesund“.
Gut zu wissen: Flächenheizungen lassen sich sehr gut mit einer Wärmepumpe kombinieren. Planen Sie einen Heizungswechsel, wollen aber Ihre Flächenheizkörper behalten, ist die Wärmepumpe eine optimale Kombination, mit der außerdem eine hohe staatliche Förderung möglich ist.
Contra
Leider ist der nachträgliche Einbau einer Flächenheizung mit einem enormen Installationsaufwand verbunden. Das kostet Zeit und Geld. Wird der Einbau einer Flächenheizung jedoch von Anfang an in die Gebäudeplanung oder Grundsanierung miteinbezogen, bewegen sich die Kosten auf einem ähnlichen Niveau wie bei Heizkörpersystemen.
Gerade Decken- und Außenwandheizungen erfordern zudem eine gute Wärmedämmung, da das Heizsystem ansonsten einen größeren Wärmeanteil ungenutzt nach außen abgeben kann. Flächenheizungen eignen sich daher besser für bereits gut wärmegedämmte Gebäude.
Zudem sind sie eher träge und benötigen mehr Zeit, bis es angenehm warm wird. Kalte Räume lassen sich mit ihnen nur langsam aufwärmen.
Welche Flächenheizungen gibt es?
- Wandheizung: Eine Wandheizung wird in der Regel auf bestehende Oberflächen aufgesetzt, die anschließend verputzt oder mit Gipskartonplatten verkleidet werden. Dadurch verringert sich das Raumvolumen um einige Prozent. Die Einbaulage schützt gut vor kalten Außenwänden, jedoch sollten die beheizten Wände nicht großflächig möbliert werden.
- Deckenheizung: Die Deckenheizung ähnelt im Prinzip der Wandheizung, verlangt aber verstärkt nach einer guten Wärmeisolierung. Da warme Luft bekanntlich nach oben steigt, würde ansonsten ein großer Teil der Heizenergie verpuffen. Deckenheizungen werden seltener in Wohngebäuden, dafür aber gerne in Büros sowie Verkaufs- und Veranstaltungsräumen eingesetzt.
- Fußbodenheizung: Die Fußbodenheizung ist die bekannteste Variante der Flächenheizung. Sie besteht aus flächig im Boden verlegten Rohrschlangen, die von warmem Heizungswasser durchflossen werden.
Fazit für Flächenheizungen
Ob sich der Einbau einer Flächenheizung in Ihrem Fall lohnt, hängt von verschiedenen Voraussetzungen ab. Planen Sie einen Neubau, ist die Flächenheizung in Kombination mit einer Wärmepumpe ein sehr effizientes Heizsystem, das Heizkosten spart und dank staatlicher Förderung für die Wärmepumpe preislich sehr attraktiv ist.
Im Bestand sollten Sie im Vorfeld prüfen, ob es sich lohnt, eine Flächenheizung nachzurüsten. So sollte eine ausreichende Dämmung vorhanden sein, damit die Heizwärme nicht ungenutzt verpufft. Hier kann es Sinn ergeben, gleich auf die Wärmepumpe umzusteigen und diese mit den vorhandenen Heizkörpern zu koppeln. Wie wir belegen können, ist eine Flächenheizung für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe nicht notwendig.
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