Damit Sie Gas oder Wasser, das von Ihrem Energieversorger kommt, für Ihre Heizung oder Wasserversorgung nutzen können, muss der Druck reduziert werden. Ein Druckminderer übernimmt diese Aufgabe. Erfahren Sie hier alles Wichtige zu diesem Bauteil.

Was ist ein Druckminderer?

Bei einem Druckminderer handelt es sich um einen Druckregler, der den eingehenden Druck mithilfe eines Ventils auf den gewünschten Druck reduziert. Er wird auch Druckreduzierventil genannt. Druckminderer werden in Gas- oder Wasserleitungen eingesetzt. Dabei muss das Ventil an die Durchflussmenge angepasst werden, um den eingehenden Drück überhaupt reduzieren zu können.

Der Aufbau eines Druckminderers ist einfach. Der gewünschte Druck (Hinterdruck) dient als Richtgröße. Das Wasser oder Gas drückt auf eine Membran. Diese öffnet oder schließt ein Ventil, über welches Gas oder Wasser nachströmen kann.

Steigt der Hinterdruck an, schließt sich die Membran und der Druck wird gedrosselt. Sinkt der Hinterdruck, vergrößert die Membran den Querschnitt des Ventils und Gas oder Wasser kann durchströmen. Um zu verhindern, dass der Hinterdruck schwankt und der Leitungsdruck auch bei wechselnden Vorderdruckverhältnissen konstant bleibt, ist der Druck auf die Membran mithilfe einer Feder voreingestellt.

Warum ist ein Druckminderer notwendig?

Wenn Gasversorger oder Wasserversorger große Mengen an Erdgas bzw. Wasser über längere Strecken bewegen wollen, wird hoher Druck benötigt. Allerdings kann dieser hohe Druck z.B. Heizungsanlagen oder Wasserstationen am Hausanschluss beschädigen.

Deshalb werden Druckminderer zwischengeschaltet. Sie nehmen den Eingangsdruck auf und reduzieren den Druck mit einem Ventil auf den in der Hausleitung benötigten Druck. Je nach Länge der Hausleitungen können auch mehrere Druckminderer in einem Rohrsystem hintereinander geschaltet werden, um die Drücke in den Leitungen konstant zu halten.

Ein positiver Nebeneffekt von Druckminderern besteht darin, dass sie die Strömungsgeräusche in Wasser- oder Gasleitungen reduzieren. Ebenso wird durch einen konstanten Wasserdruck verhindert, dass Zapfstellen beim Aufdrehen des Wassers gluckern.

Varianten der Druckminderer: Wasser- oder Gasdruck reduzieren

Druckminderer kommen sowohl zur Druckregulierung von Wasserleitungen als auch für die Kontrolle des Leitungsdrucks in Gasleitungen zum Einsatz. Für den Einsatz an Wasseranschlüssen muss das Material korrosionsbeständig sein.

Druckminderer in der Heizungsanlage

Druckminderer sind keine Komponente des Heizsystems. Vielmehr sind die Druckminderer bereits am Wasser- oder Gasanschluss des Hauses vorgeschaltet. So kann das Druckregulierventil den Gas- oder Wasserdruck bereits vor dem Eintritt in das Rohrsystem im Haus auf den gewünschten Druck reduzieren. Der Druckminderer schützt die Heizungsbauteile vor Schäden oder höherem Verschleiß.

Wo werden Druckminderer noch eingesetzt?

Ein Druckreduzierventil kommt nicht nur am Hausanschluss zum Einsatz. Es kann auch z.B. in Hochhäusern oder größeren Gebäudekomplexen eingesetzt werden, um unterschiedliche Druckniveaus auf verschiedenen Etagen separat zu regulieren. Der Druckminderer stellt damit sicher, dass Bewohner oder Nutzer auf jeder Etage Wasser mit dem gleichen Druck zapfen können.

Druckminderer dimensionieren

Damit ein Druckminderer seine Arbeit reibungslos erfüllen kann, muss das Verhältnis zwischen Vorderdruck und Hinterdruck ausgewogen sein. Allgemein gilt, dass der eingehende Druck nicht mehr als das Zehnfache des Hinterdrucks betragen sollte. Reicht dieses Verhältnis nicht aus, um z.B. den Wasserdruck vom Wasserwerk zu senken, können auch mehrere Druckreduzierventile hintereinander geschaltet werden.

Wichtig ist, dass ein Fachbetrieb vor der Montage die bestehenden Leitungen misst und den Druckminderer für die erforderliche Durchflussmenge auswählt und nicht anhand des vorhandenen Rohrdurchmessers auswählt.

Um die Nennweite des Druckminderers zu bestimmen, wird bei Wasser in Hausanlagen ohne Schallschutzvorgaben eine Fließgeschwindigkeit von zwei Metern pro Sekunde angesetzt. Müssen Schallschutzanforderungen berücksichtigt werden, liegt die Nennweite bei fünf Metern pro Sekunde.

Wichtige Aspekte beim Einbau von Druckminderern

Beim Einbau eines Druckminderers müssen verschiedene Anforderungen sowie DIN-Vorgaben erfüllt werden, damit das Ventil korrekt arbeiten kann. So ist u.a. der Einbau in eine waagerechte Rohrleitung mit Siebtasse nach unten vorgesehen. Darüber hinaus müssen Absperrventile sowie ein Sicherheitsventil miteingebaut werden. Wichtig ist außerdem, dass der Druckminderer vor Frost geschützt ist.

Die DIN 1988 T.8 sieht eine jährliche Funktionsprüfung des Druckmindereres vor. Ein Fachbetrieb sollte Feder und Membran alle zwei bis drei Jahre wechseln.

Druckminderer Kosten

Wie teuer ein Druckreduzierventil wird, hängt davon ab, aus welchem Material es hergestellt wird und für welche Medien der Druckminderer ausgelegt ist. Darüber hinaus steigt der Preis, wenn das Ventil zusätzlich mit einem Manometer ausgestattet ist.

Die Preise für sehr günstige Druckminderer beginnen bei rund 50 Euro. Für Bauteile mit Manometer müssen Sie mit Kosten zwischen 150 und 300 Euro rechnen.

Fazit: Ohne Druckminderer kein nutzbarer Gas- oder Wasseranschluss

Erst mit einem Druckminderer können Sie in Ihrem Haus Wasser oder Gas nutzen, das Sie vom Energieversorger beziehen. Somit kommt dem Druckreduzierventil eine wichtige Rolle bei Ihrer Gas- und Wasserversorgung zu. Es sollte regelmäßig im Rahmen der Heizungswartung kontrolliert werden.

Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.