Gaskamine können durch ein schönes Flammenbild und eine beachtliche Heizleistung überzeugen. Was einen Gaskamin auszeichnet und worauf es bei dieser Technik ankommt, erfahren Sie in diesem Artikel.

So funktioniert ein Gaskamin

Ein Gaskamin (auch Heizkamin oder Gaskaminofen) funktioniert wie andere Kamine auch, indem in einer Brennkammer ein Brennstoff verbrannt wird und dadurch Wärme entsteht.

Je nach Ausführung gibt der Gaskamin diese Wärme als Strahlungswärme an den Aufstellraum ab oder er erwärmt zusätzlich einen Wärmetauscher, der Wasser für die Zentralheizung oder zum Duschen und Waschen erwärmt.

Vergleichbar mit einem Kaminofen verfügt der Gaskamin in der Regel immer über ein großes Sichtfenster, in welchem die Besitzer ein ansprechendes Flammenspiel beobachten können. Damit unterscheidet sich der Gaskamin in der wasserführenden Variante zum Beispiel von einer Gastherme.

Propangas als Alternative zu Erdgas

Als Brennstoff eignet sich je nach Modell Propangas oder Erdgas. Die mit Propangas betriebenen Gaskamine werden überwiegend dann genutzt, wenn kein Erdgasanschluss vorhanden ist.

Sie werden dann über eine Gasflasche oder einen Propangastank versorgt. Soll der Gaskamin jedoch neben einem schönen Flammenbild auch Wirtschaftlichkeit bieten, ist der Anschluss an das Erdgasnetz sinnvoller.

Steuerung per App möglich

Ein großer Vorteil der Gaskamine ist deren einfache Bedienung. Sie lassen sich per Knopfdruck starten und per Knopfdruck wieder ausschalten. Darüber hinaus gibt es inzwischen Modelle, die per App oder Zeitschaltuhr gesteuert werden.

Per App oder Regeltechnik können Flammenintensität, Leistung oder auch Flammenbild eingestellt werden. Im Winter können Sie den Kamin zum Beispiel auf dem Rückweg von der Arbeit per App anschalten.

Dann erzeugt der Gaskamin bereits Wärme, bevor Sie nach Hause kommen. Die App-Steuerung bietet zudem den Vorteil, dass sich der Gasverbrauch noch effizienter gestalten lässt. Darüber hinaus ist die Einbindung in ein Smart-Home möglich.

Gaskamin-Varianten im Überblick

Aus technischer Sicht lassen sich verschiedene Gaskamin-Typen unterscheiden:

  • offener Gaskamin:

Diese sehr einfachen Kamine geben die Wärme der Gasflamme direkt an den Raum ab. Allerdings sind diese Kamine eher unwirtschaftlich und erzielen im Vergleich zu einem offenen Holzkamin sehr schlechte Wirkungsgrade.

Sie „verheizen“ damit einen Großteil des Gases, ohne dass es für die Wärmeerzeugung genutzt wird.

  • geschlossene Gaskamine:

Dieser Kamin hat einen geschlossenen Brennraum, wodurch die Wirkungsgrade deutlich gesteigert werden. Mit einem solchen Gaskamin können Sie bis zu 70 Prozent der Heizleistung erzielen, die ein Kaminofen erzeugt.

Je nach Modell bezieht der Gaskamin seine Verbrennungsluft aus dem Aufstellraum oder von draußen über einen Zuluftkanal. Die letztgenannte Variante kann dann zum Beispiel raumluftunabhängig in einem Niedrigenergiehaus eingesetzt werden. Allerdings ist dafür ein spezielles LAS-Abgassystem notwendig, das Zu- und Abluft führen kann.

  • wasserführende Gaskamine:

Diese Gaskamine können an ein Zentralheizungssystem angeschlossen werden. Sie verfügen zusätzlich über eine Wassertasche. Dort wird mit Hilfe der Gasflamme Wasser erwärmt, das in einem Pufferspeicher gesammelt wird.

Von dort kann das Wasser als Heizungswasser zu den Heizkörpern geführt werden. In einem zweiten Kreislauf wird Brauchwasser erhitzt. Wasserführende Gaskamine lassen sich darüber hinaus mit Solarthermie kombinieren, um die Energieeffizienz zu erhöhen.

Installation nur durch Fachbetrieb möglich

Aus Gründen des Brandschutzes dürfen Gaskamine nur von autorisierten Fachbetrieben installiert werden. Das kann zum Beispiel ein Ofenbauer mit „Gasschein“ oder ein Gasinstallateur sein.

Bevor ein Gaskamin in Betrieb genommen wird, muss er vom zuständigen Schornsteinfeger abgenommen werden. Er stellt sicher, dass der Kamin ordnungsgemäß angeschlossen wurde und sicher ist.

Gaskamin vs. Holzkamin – Vor- und Nachteile beider Systeme

Wird ein Gaskamin als Heizkamin verwendet, kann er durchaus eine Alternative zu einem herkömmlichen Kaminofen darstellen. Wie alle Systeme hat auch er seine Vor- und Nachteile.

Vorteile Gaskamin gegenüber Holzkamin

  • Mit einem Gaskamin entsteht keine Asche. Deshalb ist der Reinigungsaufwand bei Gaskaminen deutlich geringer als bei Kaminöfen. Übrigens muss auch das Sichtfenster bei Gaskaminen seltener gereinigt werden.
  • Gaskamine stoßen so gut wie keinen Feinstaub aus und erzeugen weniger CO2 aus als Holzkamine.
  • Ein Gaskamin kann ohne großen Aufwand in Wohnungen installiert werden, ohne dass unbedingt die Abgasanlage angepasst werden muss.
  • Das Flammenbild kann im Gegensatz zum Kaminofen vielfältiger beeinflusst werden.
  • Gaskamine lassen sich per Knopfdruck an- und ausschalten und sind zudem je nach Modell auch per App steuerbar und Smart-Home-kompatibel. Mit einem Kaminofen ist dieser Bedienkomfort nicht möglich. Am ehesten bietet ein Pelletofen einen ähnlich hohen Nutzungskomfort.
  • Wird ein Gaskamin mit Erdgas betrieben, ist keine Brennstofflagerung notwendig. Auch Nachlegen von Brennstoff entfällt.

Nachteile Gaskamin gegenüber Kaminöfen

  • Gas ist ein fossiler Brennstoff. Holz hingegen ist ökologisch verträglicher und nahezu CO2-neutral in der Verbrennung.
  • Die Kosten für Gas sind höher als für Brennholz. Zudem sind Sie mit einem Gaskamin abhängig vom lokalen Gasversorger.
  • Kaminöfen können deutlich höhere Wirkungsgrade als Gaskamine erzielen. Ein Gaskamin ist immer unwirtschaftlicher als ein Holzkamin.

Gaskamin-Kosten: Damit müssen Sie rechnen

Ähnlich wie beim Kauf eines Kamin- oder Pelletofens ist die Spannweite bei Preisen für Gaskamine sehr groß. Hochwertige gasbetriebene Kamine können demnach zwischen 2.000 und 6.000 Euro kosten.

Darüber hinaus müssen Sie je nach Aufwand für die Anpassung Ihres Abgassystems noch einmal mit 500 bis 1.000 Euro an Materialkosten rechnen. Für die Installation eines geeigneten Schornsteins inklusive Anschluss des Gaskamins fallen noch einmal rund 400 bis 500 Euro an.

Sollten Sie Interesse an einem Gaskamin haben, ist eine unverbindliche Kostenvoranfrage bei einem Fachbetrieb empfehlenswert. Die Experten können Ihnen zusätzlich Empfehlungen für unterschiedliche Kaminmodelle geben und zum Beispiel ein Modell mit bedarfsgerechter Leistung für Sie auswählen.

Besonderheit: Mit dem Gaskamin das Flammenbild selbst beeinflussen

Eine „Spezialität“ der Gaskamine besteht im individuellen Design des Flammenbilds. Während die Optik eines Holzfeuers im Kaminofen immer abhängig ist von der Art und der Menge des aufgelegten Holzes sowie von dem Zug im Schornstein, lässt sich das Flammenbild des Gaskamins sehr gut beeinflussen.

So bieten viele Hersteller spezielle Ausstattungsvarianten an, die jeweils eine andere Flammenoptik erzeugen. Manche Kamine bieten sogar eine Flammensicht von beiden Seiten, sodass diese Kamine zum Beispiel in eine Wand eingebaut werden können.

Möglich ist außerdem eine gasbetriebene Kaminfeuerstelle, die von drei Seiten einsehbar ist. Auch Eckmodelle werden von unterschiedlichen Herstellern angeboten.

Darüber hinaus können Sie bei Gaskaminen die Ausstattung der Brennräume mit auswählen. Da nur das Gas und kein Holz verbrannt wird, kann die Feuerstelle auch mit Kieseln oder Keramikholzscheiten ausgestattet werden.

Welchen Schornstein brauche ich für einen Gaskamin?

Ein herkömmlicher gemauerter Schornstein reicht in der Regel für den Gaskamin völlig aus. Somit kann ein Gaskamin zum Beispiel auch in einem Altbau an einen vorhandenen Kamin angeschlossen werden.

Grundsätzlich sind die Vorgaben für Abgasanlagen bei Gaskaminen nicht so streng wie bei Festbrennstoffkaminen, da Gas nahezu ohne Feinstaub und mit geringem CO2-Gehalt verbrennt.

Allerdings gibt es in den Bundesländern unterschiedliche Vorgaben in der Feuerungsverordnung. Deshalb sollten Sie sich hier vor dem Anschluss eines Gaskamins noch einmal genauer informieren. Am besten sprechen Sie mit dem zuständigen Schornsteinfeger oder wenden sich an einen Fachbetrieb vor Ort.

Manche Hersteller geben bestimmte Abgassysteme vor, damit der Betrieb ordnungsgemäß verläuft. Einige Modelle bieten sogar ein zusätzliches Abluftsystem, das die Abgase auch über längere Strecken sicher abzuführen hilft.

Fazit – Für wen eignet sich ein Gaskamin?

Wer gerne die Vorzüge eines gemütlichen Kaminfeuers mit hohem Nutzungskomfort kombinieren möchte, erhält mit einem Gaskaminofen eine ansprechende Lösung. Wer zudem zum Befeuern seines Kamins kein Holz auflegen und später keine Asche entfernen möchte, wird ebenfalls eher zum Gaskamin tendieren.

Ein weiterer großer Vorzug kommt außerdem vielen Hausbesitzern und Wohnungsbesitzern zugute: Denn der Gaskamin braucht nicht zwingend einen gemauerten Schornstein. Wer den Gaskamin möglichst wirtschaftlich betreiben möchte, sollte ein wasserführendes Modell nutzen.

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Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.