Sie planen ein neues Haus oder wollen bauen und suchen nach dem passenden Heizsystem? Wir zeigen Ihnen, welche Möglichkeiten es für die Heizung im Neubau gibt und worauf Bauherren bei der Auswahl achten sollten.
Welche Heizung lohnt sich im Neubau?
Neubauten haben gegenüber Bestandsgebäuden einen großen Vorteil: Sie sind sehr energieeffizient. Denn für Neubauten gelten hinsichtlich der Dämmung strenge Vorgaben. Aus diesem Grund profitieren Sie grundsätzlich mit jedem Heizsystem von einem geringen Energieverbrauch. Ein Heizsystem sticht dabei jedoch besonders hervor: Die Wärmepumpe. 2024 entschieden sich über 80 Prozent der Bauherren für eine Wärmepumpe als Heizung im Neubau.
Welche Kriterien müssen Heizsysteme im Neubau erfüllen?
Auf Folgendes gilt es bei der Heizung im Neubau zu achten:
- Um die optimale Heizleistung für Ihren Neubau zu ermitteln, empfiehlt sich eine Heizlastberechnung nach DIN EN 12831. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die ausgewählten Heizsysteme hinsichtlich ihrer Nennwärmeleistung weder zu groß noch zu klein gewählt werden.
- Soll Ihr Neubau nicht nur nachhaltig beheizt, sondern auch effizient belüftet werden, können Sie zusätzlich ein Lüftungskonzept nach DIN 1946-6 anfertigen lassen. Auf der Basis dieses Konzeptes kann der Fachbetrieb anschließend Lüftungssysteme entwickeln, die eine ausreichende Belüftung sicherstellen und gleichzeitig Schimmel im Haus verhindern.
- Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt vor, dass Sie für Ihren Neubau einen Energieausweis bzw. Energiebedarfsausweis erstellen lassen. Der Bedarfsausweis ist nicht nur lästige Pflicht, sondern auch sinnvoll, wenn Sie das Haus später verkaufen oder vermieten wollen.
- Laut GEG darf Ihr Haus außerdem 30 Prozent weniger Energie verbrauchen als ein vergleichbares Bestandsgebäude. Daraus resultieren besondere Anforderungen an Dämmung und Heizsystem.
- Das GEG schreibt beim Neubau vor, dass ein Teil Ihrer Wärmeerzeugung mithilfe regenerativer Energie erfolgen muss. Mindestens 65 Prozent der Wärme muss mit Erneuerbaren Energien erzeugt werden. Entscheiden Sie sich für eine Wärmepumpe, erfüllen Sie alle aktuellen und künftigen Regeln des GEG.
- Um sicherzustellen, dass eine Heizungsanlage im Neubau möglichst effizient arbeitet, ist immer ein hydraulischer Abgleich erforderlich.
- Was die Wahl der Heizkörper und deren Ausrichtung betrifft, sind Sie frei. Da moderne Neubauten ohnehin energieeffizient geplant werden, bietet sich häufig eine Fußbodenheizung an. Sie kann im Energiesparhaus bereits mit geringen Vorlauftemperaturen für eine ausreichende Beheizung Ihres Neubaus sorgen. Außerdem lässt sie sich hervorragend mit einer Wärmepumpe kombinieren.
Welche Heizung im Neubau soll ich wählen?
Welche Heizung Sie in Ihrem Neubau installieren lassen, hängt von verschiedenen Aspekten ab. Vor allem aber muss Ihre Heizungsanlage die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) erfüllen. Das bedeutet, dass Ihr Heizsystem im Neubau zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien Wärme erzeugen muss.
Damit sind Gas- oder Ölheizungen, die nur mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, keine Option mehr für den Neubau.
Für Neubauten kommen folgende Heizsysteme infrage:
- Wärmepumpen: Sie nutzen Umweltwärme aus Luft, Wasser oder Erde und erzeugen im Betrieb keine Emissionen. Mit Wirkungsgraden von bis zu 500 Prozent sind Wärmepumpenheizungen hocheffizient. Gleichzeitig sparen Sie damit im Vergleich zu Gas- oder Ölheizungen bis 45 Prozent jährlich an Heizkosten.
- Pellet- oder Hackschnitzelheizungen: Biomasseheizungen gehören zwar zu den Erfüllungsoptionen des GEG, allerdings sollten Sie hierbei den höheren Aufwand berücksichtigen, den diese Heizungsanlagen erfordern. So ist ein großes Brennstofflager notwendig, auch Wartung und Pflege der Holzheizungen verursachen zusätzliche Kosten und Arbeit. Zudem verursacht die Verbrennung von Holz Feinstaub sowie CO2 und gilt daher als Ausschlusskriterium für eine Finanzierung der KfW. Daher können Biomasseheizungen in Einzelfällen eine Alternative bieten, kommen jedoch als Massenlösung nicht infrage.
- Fernwärme: Mit dem Anschluss an ein Fernwärmenetz erfüllen Sie die Anforderungen an das GEG. Allerdings machen Sie sich bei Fernwärme von einem lokalen Anbieter und dessen Preisgestaltung abhängig.
- Solarthermie: Solarthermieanlagen gelten ebenfalls als Erfüllungsoption des GEG. Sie sind jedoch nicht als alleiniges Heizsystem geeignet und werden meist zur Warmwasserbereitung oder Heizungsunterstützung eingesetzt.
- Erneuerbare-Energien-Hybridheizungen: Bei einer EE-Hybridheizung werden zwei erneuerbare Systeme miteinander kombiniert. Dabei übernimmt meist ein Heizsystem wie z. B. eine Pelletheizung den Großteil des Heizbetriebs, während eine Solarthermieanlage, für das Warmwasser oder zur Heizungsunterstützung eingesetzt wird.
Checkliste: Heizung im Neubau
- Dimensionieren Sie Ihre Heizung richtig, um Energieverschwendung sowie unnötige Heizkosten zu vermeiden.
- Nutzen Sie die Vorteile einer Wohnraumlüftung, um Lüftung und Heizleistung sinnvoll zu steuern.
- Ziehen Sie eine intelligente Heizungssteuerung in Betracht, um den Heizkomfort sowie die Effizienz zu erhöhen.
- Prüfen Sie Ihren Warmwasserbedarf, um nach einem passenden alternativen Energieträger zu suchen.
- Lassen Sie Ihre Heizung professionell planen.
- Informieren Sie sich über Fördermöglichkeiten. Lassen Sie Ihre Heizung erst nach zugesagter Förderung bauen.
Was kostet eine Heizung im Neubau?
Die Kosten der neuen Heizung im Neubau hängen von der Art der gewählten Heizungsanlage ab.
Für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe müssen Sie mit Kosten zwischen 27.000 und 40.000 Euro rechnen. Grundwasser- oder Erdwärmepumpen sind aufgrund der aufwändigen Bauarbeiten mit 40.000 bis 50.000 teurer. Eine Pelletheizung kostet zwischen 20.000 und 50.000 Euro. Der Anschluss an ein Fernwärmenetz lässt sich mit 5.000 bis 20.000 Euro veranschlagen.
Ist eine Heizungsförderung im Neubau möglich?
Die klassische Heizungsförderung, auch Bundesförderung für effiziente Gebäude - Einzelmaßnahmen (BEG EM) genannt, bezieht sich auf die Heizungssanierung im Bestand. Heizungen im Neubau werden im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude - klimafreundlicher Neubau (BEG KfN) durch Kredite der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) unterstützt. Erfüllt Ihr Gebäude einen sogenannten „Effizienzhaus-Standard“, können Sie bei der KfW einen Kredit mit einem maximalen Kreditbetrag von 150.000 Euro pro Wohneinheit beantragen, bei dem Sie von besonders günstigen Zinskonditionen profitieren können.
Um sich für den KfW-Kredit Nr. 297, 298 (Klimafreundlicher Neubau - Wohngebäude) zu qualifizieren, muss Ihr Haus nach dem Bau den KfW-Standard Effizienzhaus 40 erreichen. Zudem müssen mindestens die Anforderungen des „Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude Plus“ erfüllt werden und das Heizsystem darf nicht mit Öl, Gas oder Biomasse betrieben werden.
Fazit: Wärmepumpe im Neubau die beste Wahl
Im Jahr 2024 haben sich, wie bereits erwähnt, über 80 Prozent aller Bauherren für eine Wärmepumpe als Heizung in ihrem Neubau entschieden. Und das nicht ohne Grund: Die Wärmepumpe spielt im Neubau all ihre Stärken hinsichtlich Energieeffizienz aus. Sie können eine Wärmepumpenheizung z.B. mit einer Flächenheizung kombinieren, um vom geringen Energiebedarf bei niedrigen Vorlauftemperaturen zu profitieren. Kombinieren Sie die Wärmepumpe außerdem mit einer PV-Anlage, heizen Sie kostengünstig und emissionsfrei. Im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen sparen Sie mit einer Wärmepumpe im Neubau langfristig Heizkosten. Ein weiterer Vorzug dieses wartungsarmen Heizsystems im Neubau: Sie benötigen keinen Brennstoffvorrat und können den Platz anderweitig nutzen.
Mit thermondo im Bestandsbau auf die Wärmepumpe wechseln
Nicht nur in Neubauten hat sich die Wärmepumpe als effizientes Heizsystem erwiesen. Studien des Fraunhofer-Instituts* zeigen, dass Wärmepumpen auch in Altbauten problemlos eingesetzt werden können - auch ohne Fußbodenheizungen. Im Neubau wie im Altbau sind eine gute Planung sowie eine fachmännische und sorgfältige Installation für den Gesamterfolg entscheidend.
Als Deutschlands führender Wärmepumpen-Installateur machen wir Ihnen den Umstieg auf die Wärmepumpe so einfach wie möglich. Im Rahmen unseres Komplettpakets erhalten Sie von der Beratung und Planung bis zur fertigen Installation alles aus einer Hand. Nutzen Sie einfach unseren Heizungsplaner und lassen Sie sich ein kostenloses und unverbindliches Festpreisangebot für Ihre neue Wärmepumpe erstellen.
*Fraunhofer-Institut (2014 - 2019), WPsmart im Bestand: Wärmepumpenfeldtest – Fokus Bestandsgebäude und smarter Betrieb, abgerufen am 01.04.2025