Rohre für die Fußbodenheizung müssen eine hohe Lebensdauer und eine gute Wärmeleitfähigkeit mitbringen. Wir verraten, worauf es bei Fußbodenheizungsrohren ankommt und welche Varianten es gibt.

Was leistet ein Fußbodenheizungsrohr?

Während herkömmliche Heizkörper an der Wand hängen, sind Fußbodenheizungsrohre unter dem Fußboden verlegt. Durch sie strömt das erwärmte Heizungswasser, das seine Wärme an den Fußboden abgibt.

Durch die feste Installation im Estrich unterhalb des Bodenbelags ist ein Austausch der Rohrleitungen nicht ohne großen baulichen Aufwand möglich. Deshalb sind Fußbodenheizungsrohre für eine lange Lebensdauer ausgelegt. Fachmännisch verlegt, halten die Rohrsysteme 40 bis 50 Jahre durch, bis sie durch neue Rohre ersetzt werden müssen.

In dieser Zeit kommt es nicht nur auf die Dichtigkeit der Rohrleitungen an, sondern sie müssen außerdem Wärme gut leiten können. Aus diesem Grund werden Heizungsrohre für Fußbodenheizungen aus besonders robustem und langlebigen sowie gleichzeitig leitfähigen Materialien gefertigt.

Fußbodenheizungsrohre können mäander- oder schneckenförmig verlegt werden. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Heute kommen meist beide Varianten zum Einsatz, um eine gleichmäßige Wärmeverteilung im Fußboden sicherzustellen.

Kunststoff oder Kupfer: gängige Materialien für Fußbodenheizungsrohre

Bis zu Beginn der 1990er-Jahre wurden für Fußbodenheizungen vor allem Kupferrohre eingesetzt. Moderne Heizsysteme setzen hingegen auf Kunststoff. Doch welches Material ist besser?

Fußbodenheizung mit Kupferrohr

Im Heizungsbau hat Kupfer eine lange Tradition. Das Metall zeichnet sich zum einen durch seine hohe Korrosionsbeständigkeit und zum anderen durch seine sehr gute Wärmeleitfähigkeit aus. Im Boden werden Fußbodenheizungsrohre aus Kupfer von Ringen oder Rollen ausgelegt. Einzelne Rollen können bis zu 50 Meter lange Kupferrohre aufnehmen. Mit einer solchen Länge lassen sich Wohnräume komplett mit nur einem Fußbodenheizungsrohr aus Kupfer auslegen. Wird mehr benötigt, kommen Rohrverbinder ins Spiel.

Das Verlegen von Kupferrohren im Fußboden ist aufwändiger als der Einsatz von Fußbodenheizungsrohren aus Kunststoff. Denn zum Schutz der Rohre muss eine zusätzliche Folie oder ein Mantelrohr über das Kupfer gelegt werden. Da sich die Metallrohre beim Erwärmen ausdehnen, könnten sie sonst den Estrich beschädigen oder selbst durch den Druck auf den Estrich beschädigt werden.

Aufgrund der höheren Materialkosten sind Fußbodenheizungsrohre aus Kupfer deutlich teurer als die Variante aus Kunststoff.

Rohr für Fußbodenheizung aus Kunststoff – nur als Mehrschichtverbundrohr sinnvoll

In den 1980er-Jahre wurden Fußbodenheizungsrohre aus Kunststoff populär. Sie hatten den großen Vorteil, dass sie viel günstiger als Kupfer waren und sich einfacher verlegen ließen. Allerdings hatte der Kunststoff einen großen Nachteil: Er ließ Sauerstoff eindringen, was zu Korrosion und Verschlammung der Heizsysteme führte. Doch die Heizungsbranche reagierte schnell und setzte schon früh auf Verbundstoffe, welche das Problem der Sauerstoffaufnahme beseitigen konnten.

Heute bestehen Kunststoffrohre für die Fußbodenheizung aus mehreren Schichten. Deshalb werden sie auch „Mehrschichtverbundrohre“ genannt. Als Kunststoff kommt Polyethylen zum Einsatz, der um eine Aluminiumschicht gelegt wird. Diese ist entscheidend für den Schutz vor eindringendem Sauerstoff.

Der Einsatz von Verbundrohren in Fußbodenheizungen hat noch einen weiteren Vorteil, denn die Rohre lassen sich bis zu 500 Meter lang aufrollen. So kann ein komplettes Rohrsystem für eine Fußbodenheizung mit nur einem einzigen Rohr ohne Verbinder realisiert werden. Das erhöht nochmals die Sicherheit und die Dichtigkeit des Systems. Im Vergleich zu Kupferrohren sind die Mehrschichtverbundrohre deutlich günstiger und bei modernen Fußbodenheizungen aufgrund der hohen Materialqualität erste Wahl.

Warum eine Sanierung der Fußbodenheizungsrohre notwendig sein kann

Der Umstieg auf moderne Verbundrohre kann aus verschiedenen Gründen sinnvoll sein. So sollten Hausbesitzer ihr Rohrsystem austauschen, wenn es noch aus alten Kunststoffrohren der 1980er-Jahre besteht. Dann ist die Gefahr hoch, dass eindringender Sauerstoff das Heizsystem beeinträchtigt. Weniger Sinn macht eine Innensanierung der Rohre, da damit das Problem von eindringendem Sauerstoff nicht gelöst wird.

Wer seine Fußbodenheizung sanieren möchte, kann dies im Rahmen einer energetischen Sanierung tun. Wird die Fußbodenheizung mit einer Wärmepumpe oder einer EE-Hybridheizung kombiniert, lässt sich die energetische Sanierungsmaßnahme über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) fördern. Zur Auswahl stehen Zuschüsse für Einzelmaßnahmen oder zinsgünstige Kredite mit Tilgungszuschüssen.

Technische Anforderungen und Vorgaben für das Verlegen von Fußbodenheizungsrohren

Beim Verlegen von Fußbodenheizungsrohren bestimmt der sogenannte „Verlegeabstand“ (VA), wie viele Meter Rohr benötigt werden.

Als Faustregeln gelten:

  • 20 Zentimeter VA: ca. 4,60 Meter Rohr pro Quadratmeter
  • 15 Zentimeter VA: ca. 5,80 Meter Rohr pro Quadratmeter
  • 10 Zentimeter VA: ca. 8,80 Meter Rohr pro Quadratmeter

Beispiel:

Für eine Wohnraumfläche von 100 Quadratmetern bräuchten Sie rund 460 Meter Fußbodenheizungsrohr bei einem Verlegeabstand von 20 Zentimetern.

Um die Anzahl der notwendigen Heizkreise für die Fußbodenheizung zu ermitteln, findet folgender Richtwert Anwendung: maximal 100 Meter Fußbodenheizungsrohr pro Heizkreis.

Beispiel:

  • In einem 20 Quadratmeter großen Raum würden Sie bei einem VA von 10 Zentimetern 176 Meter Rohr benötigen. Dieser Raum würde dann zwei Heizkreise erforderlich machen.

Um die von der EnEV bei Räumen ab sechs Quadratmetern geforderte „Einzelraumregelungspflicht“ einzuhalten, muss beim Verlegen der Fußbodenheizungsrohre darauf geachtet werden, dass die Rohre, die als Zuleitung zu einem Heizkreislauf in einem anderen Raum führen, nicht zur Überhitzung in Fluren oder anderen Räumen führen. Um diese Anforderung zu erfüllen, erfordert die Planung der Fußbodenheizungsrohre einigen Aufwand. Ein Fachbetrieb bestimmt dabei nicht nur die erforderliche Länge des Rohrsystems, sondern muss auch festlegen, wo und wie viele Heizkreise entstehen sollen. Um eine Überhitzung zu vermeiden, wird für den Zu- und Ablauf mit unterschiedlichen Rohrdurchmessern sowie mit Dämmungen gearbeitet.

Fußbodenheizung heute überwiegend mit Mehrschichtenverbundrohren

Die Fußbodenheizung ist heute in vielen Energiesparhäusern erste Wahl. Sie hat den Vorteil, dass sie nur eine geringe Vorlauftemperatur benötigt und somit prädestiniert für die Kombination mit Wärmepumpen, Solarthermie oder energiesparenden Gas-Brennwertheizungen ist. Damit die Fußbodenheizung effizient arbeiten kann, ist eine genaue Planung der Fußbodenheizungsrohre erforderlich. Die Ausführung der Wahl sind dafür Mehrschichtenverbundrohre. Sie bieten die nötige Flexibilität, sind einfach verarbeiten und in hohem Maße wärmeleitfähig, ohne die Gefahr von Schäden an Fußboden, Estrich oder am Heizsystem.

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