Wussten Sie, dass eine kleine Steuereinheit dafür sorgt, dass Ihr Heizsystem reibungslos funktioniert? Es handelt sich dabei um die Platine, ohne welche Ihre Heizung nicht laufen würde. Wir zeigen Ihnen die Funktionsweise der Platine und erläutern, was bei einem Defekt notwendig ist.

Was ist eine Platine und welche Funktion hat die Platine in der Heizung?

Als Platinen werden allgemein Leiterplatten bezeichnet, die in elektrischen Geräten verbaut werden. Wenn Sie Ihren Computer aufschrauben, werden Sie dort ebenso eine Platine finden wie in Ihrem Radio, Ihrem TV-Gerät oder einem Fön. Auf den Leiterplatten befinden sich kleinste Leitungen, Steuerelemente, Kondensatoren und mehr. Die Platine ist somit vergleichbar mit einem „Gehirn“ in elektronisch gesteuerten Geräten. Auf der Platine wird die Kommunikation einzelner Komponenten gesteuert.

Moderne Heizsysteme arbeiten mit Platinen, um die Arbeit des Heizkessels, die Brennstoffzufuhr und z.B. die Umwälzpumpe zu regulieren. In der Platine laufen außerdem die Daten von Raumthermostaten oder anderen Regeleinheiten zusammen. Im Gegensatz zu üblichen Leiterplatten in der Elektronik müssen Heizungsplatinen höhere Temperaturen aushalten. Material und Verarbeitung der Platine müssen deshalb für den Einsatz in Heizungsanlagen ausgelegt sein. Sie halten viele Stunden Dauerbetrieb ohne Materialbeeinträchtigung aus.

Generell ist die Platine wartungsarm und deshalb tief im System verbaut. Sie gehört damit nicht zu den bei der Heizungswartung regelmäßig getauschten oder gereinigten Bauteilen. Die Heizungsplatine wird bei einem Defekt meist nicht repariert, sondern gleich komplett gegen eine neue Leiterplatte ausgetauscht.

Woran erkenne ich, dass die Platine der Heizung defekt ist?

Ein Heizkessel, der nicht mehr angeht, kann ein wichtiger Anhaltspunkt für einen Defekt an der Platine sein. Ebenso kann eine Heizungsanlage, deren Temperatur sich nicht mehr regeln lässt, auf einen Platinendefekt hinweisen. Kurz, es gibt viele mögliche Symptome, die auf einen Schaden an der Leiterplatte hindeuten können. Um eine defekte Heizungsplatine zu erkennen, müssen zunächst alle anderen Möglichkeiten ausgeschlossen werden.

So können kalte Heizkörper trotz hoch eingestellter Raumtemperatur auch durch einen Fehler am Thermostat verursacht werden. Ein fehlerhafter Wärmetauscher könnte ebenfalls ursächlich sein. Sollte Ihre Heizung defekt sein, ist es immer ratsam, einen Fachbetrieb mit der Fehlersuche zu beauftragen. Der Monteur wird dann auch ermitteln können, ob die Platine beschädigt ist.

Reparatur einer defekten Heizungsplatine

Da eine Hauptplatine für Heizsysteme zwischen 300 und 600 Euro kosten kann, gibt es mittlerweile Unternehmen, die auf die Reparatur der Leiterplatten spezialisiert sind. Eine Reparatur kann z.B. auch dann Sinn ergeben, wenn es kein passendes Ersatzteil für eine ältere Heizungsanlage gibt.

Ansonsten ist es empfehlenswert, auf die Original-Ersatzteile der Hersteller zu setzen. Das gilt auch für defekte Platinen, die am besten durch eine Original-Platine ersetzt werden. Auf gebrauchte oder sehr günstige Platinen, die auf Online-Marktplätzen angeboten werden, sollten Sie nicht zurückgreifen. So vermeiden Sie mögliche Funktionsstörungen, die sonst bei einem Alternativ-Produkt auftreten könnten. Darüber hinaus profitieren Sie beim Einbau von Originalware durch den Fachmann von der Herstellergarantie, die bei unerwarteten und nicht selbst verschuldeten Fehlfunktionen greift.

Fazit: Bei defekter Platine in der Heizung ist Fachwissen gefragt

Auch wenn die Platine im Vergleich zur gesamten Heizungsanlage auf den ersten Blick nur ein kleines Bauteil ist, sollten Sie den Austausch oder die Reparatur der Platine nur einem Fachbetrieb überlassen. Denn letztlich ist es die Platine, welche für einen reibungslosen und effizienten Betrieb Ihres Heizsystems sorgt. Im Rahmen der regelmäßigen Heizungswartung können mögliche Fehler an der Platine schnell ermittelt werden. Auch wenn der Austausch einer Platine mit höheren Kosten verbunden sein kann, lohnt sich der finanzielle Aufwand immer, denn Sie haben danach wieder eine perfekt funktionierende Heizungsanlage. Die Kosten für den reinen Arbeitsaufwand lassen sich übrigens über die haushaltsnahen Dienstleistungen bis zu 1.200 Euro jährlich von der Steuer absetzen.

Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.