Wer mit Öl heizt, nutzt eine bewährte und sichere Heiztechnik. Allerdings zeigen Klimakrise und die aktuelle Sorge um die Verfügbarkeit von Heizöl, dass die Ölheizung kein Heizsystem der Zukunft ist. Das sind jedoch nicht die einzigen Punkte, die dafür sprechen, die Ölheizung zu ersetzen. Wir haben alle Argumente für den Heizungstausch und Informationen zu dessen Umsetzung für Sie zusammengestellt.
Was spricht für den Austausch der Ölheizung?
Lange Zeit galt das Heizen mit fossilen Brennstoffen als nahezu alternativlos. Eine Ölheizung bietet bis heute einen hohen Heizkomfort und kann in praktisch jedem Gebäudetyp eingesetzt werden.
Mittlerweile wissen wir jedoch, dass die Abkehr von fossilen Energien unbedingt notwendig ist, um den Klimawandel in Grenzen zu halten. Zudem hat der Krieg in der Ukraine noch einmal deutlich gemacht, wie problematisch die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern ist. Insofern liegen die Gründe, die Ölheizung zu ersetzen, auf der Hand:
- geringe Nachhaltigkeit: Beim Heizen mit Öl nutzen Sie einen fossilen Brennstoff, der endlich ist. Es wird also der Tag kommen, an welchem die Ölvorkommen erschöpft sind. Zudem hat die Bereitstellung von Erdöl gravierende Folgen für die Umwelt und das Klima. Durch die Ölförderung werden Gase freigesetzt. Große Ölfelder beeinflussen die Natur, Offshore-Bohrplattformen bedrohen bei Schäden ganze Ökosysteme im Meer, und beim Transport des Erdöls entsteht CO2, das dem Klima schadet.
- Emissionen: Bei der Verbrennung von Öl entstehen deutlich mehr klimaschädliche Gase als bei Gas. Wenn also die Klimaziele von Paris noch erreicht werden sollen, ist die Abkehr von Ölheizungen unbedingt notwendig.
- Abhängigkeit von schwankenden Preisen: Der Ölpreis wird von vielen verschiedenen Faktoren bestimmt, u. a. von der Nachfrage und der Fördermenge der erdölfördernden Länder. Wenn Sie eine Ölheizung betreiben, sind Sie immer abhängig vom Ölpreis. Auch der Krieg in der Ukraine hat gezeigt, wie anfällig die Versorgung und die Preise sind. Zudem wird Heizöl durch den eingeführten CO2-Preis von Jahr zu Jahr teurer. Ein Ersetzen der Ölheizung senkt Ihre Betriebskosten demnach erheblich.
- Gesetzgebung: Der Verkauf von Ölheizungen wird in Zukunft teilweise verboten sein. Momentan gilt dies ab 2026, eine Regelung ab 2024 ist von der Bundesregierung bereits entschieden und muss noch vom Parlament beschlossen werden. Ölheizungen sollen dann nur noch in Kombination mit erneuerbaren Energieträgern verkauft werden dürfen. Es wird Ausnahmen geben, wenn beispielsweise die technische Umsetzung nicht möglich ist. Diese Regelung betrifft aber nur den Verkauf, der Betrieb von Ölheizungen ist weiterhin erlaubt.
- alte Heiztechnik: Nutzen Sie eine Ölheizung, die 30 Jahre alt oder älter ist, müssen Sie diese gegen eine neue Heizung austauschen. Gerade ältere Ölheizungen verbrauchen unverhältnismäßig mehr Brennstoff als moderne Heizgeräte. Durch einen Austausch sparen Sie Betriebskosten ein und senken Ihre CO2-Emissionen.
- hoher Platzbedarf: Heizen Sie mit Öl, benötigen Sie dafür einen eigenen Aufstellraum für den Öltank. Durch den Umstieg auf ein anderes Heizsystem können Sie diesen freigewordenen Raum sinnvoller nutzen.
- moderne Heizsysteme: Es gibt mittlerweile Alternativen, die Ihre Wärmeversorgung sicherstellen und dabei emissionsfrei heizen. Mit der Wärmepumpe können Sie sowohl im Neu- als auch im Altbau effizient heizen. Auch wenn immer wieder behauptet wird, eine Wärmepumpe ist nur mit Fußbodenheizung möglich, stimmt dies nicht. Größer dimensionierte Heizkörper sind bereits ausreichend, um wirtschaftlich und emissionsfrei mit Wärmepumpe im Altbau zu heizen.
- hohe staatliche Förderung: Die Bundesregierung fördert Hausbesitzer, die ihre Ölheizung ersetzen wollen und ganz oder teilweise auf erneuerbare Energien umsteigen. Dank dieser Förderung für Heizungen amortisiert sich die Investition in ein neues Heizsystem noch schneller. So werden Wärmepumpen mit bis zu 50 Prozent gefördert.
Tipp: Alten Öltank zum Wassertank umrüsten lassen. Wenn Sie Ihre Ölheizung ersetzen, können Sie den alten Öltank umfunktionieren. Es gibt professionelle Anbieter, die den Öltank zum Wassertank umwandeln.
Damit lässt sich Regenwasser über die Regenrinnen Ihres Hauses sammeln. Das Wasser kann zum Gießen oder Bewässern des Rasens genutzt werden.
Mit welchem Heizsystem kann ich meine alte Ölheizung ersetzen?
Welches neue Heizgerät den Platz Ihrer alten Ölheizung einnimmt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es gibt viele Alternativen:
Wärmepumpe: Der große Vorteil der Wärmepumpe ist, dass sie nicht nur unabhängig ggü. Heizöl ist, sondern gänzlich ohne fossile Brennstoffe auskommt – also auch kein Gas zum Heizen benötigt. Wärmepumpen ziehen Ihre Heizenergie aus Luft, Wasser sowie Erde und werden per Strom betrieben. Dafür gibt es bereits vergünstigte Stromtarife, speziell für Wärmepumpen. Wenn Sie Ihre alte Ölheizung gegen eine Wärmepumpe tauschen, erhalten Sie außerdem den Höchstsatz von 50 Prozent der staatlichen Förderung. Wärmepumpen sind mittlerweile technisch so ausgereift, dass sie auch im Altbau effizient heizen. Damit ist die Wärmepumpe die Lösung, die Wärmeversorgung emissionsfrei zu machen und sollte immer als erste Option geprüft werden, ob der Einsatz im eigenen Haus möglich ist.
Gas-Hybridheizung mit Solarthermie: Wenn eine Wärmepumpe bei Ihnen technisch nicht umsetzbar ist, kann der Umstieg auf eine Gas-Hybridheizung mit Solarthermie sinnvoll sein. Mit einer Gas-Hybridheizung sparen Sie immer noch Emissionen und Heizkosten ein. Die Solarthermie-Anlage versorgt Ihr Haus außerhalb der Heizperiode mit Wärme zur Warmwassergewinnung. Im Winter wird die Gas-Brennwertheizung nur dann zugeschaltet, wenn die Wärmeenergie über die Solaranlage nicht zum Heizen ausreicht. Vorteile dieses Systems sind der hohe Heizkomfort und die kostenlose Wärmeerzeugung über Sonnenenergie. Darüber hinaus ist in diesem Fall eine hohe staatliche Förderung möglich.
Gas-Brennwerttechnik: Der Umstieg auf eine reine Gasheizung ist in der heutigen Zeit nicht empfehlenswert, da sie ebenfalls ausschließlich einen fossilen Brennstoff nutzt. Trotzdem ist sie um einiges wirtschaftlicher als eine Ölheizung. Zudem hat die Gasheizung den Vorteil, dass Sie keinen Öltank mehr benötigen und im Vergleich deutlich günstiger heizen. Steigen Sie von Heizwert- auf Brennwerttechnik um, sind bei den Heizkosten Einsparungen von bis zu 30 Prozent möglich. Bei Ölkosten von rund 2.500 Euro pro Jahr für ein Einfamilienhaus, sparen Sie so jedes Jahr über 800 Euro an Heizkosten ein, wenn Sie auf Gas-Brennwert umsteigen.
Sollte kein Gasanschluss auf Ihrem Grundstück möglich sein, könnte auch Flüssiggas eine mögliche Alternative sein. Nachteil beim Heizungstausch zu Gasbrennwert: Sie erhalten bei dieser Variante keine staatliche Förderung. Auch wenn die Gasheizung im Vergleich zur Ölheizung geringere CO2-Emissionen hat, ist sie kein nachhaltiges Heizsystem. Darüber hinaus bleibt die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern.
Brennstoffzellenheizung: Dieses Heizsystem nutzt die sogenannte „kalte Verbrennung“, um mithilfe von Erdgas Wasserstoff herzustellen, der in der Brennstoffzelle wiederum in Wasser und Sauerstoff gespalten wird. Dabei entsteht nicht nur Wärme zum Heizen und für Warmwasser, sondern auch Strom, den Sie selbst nutzen oder ins Stromnetz einspeisen können. Brennstoffzellenheizungen erzeugen nur sehr geringe Emissionen und nutzen die Primärenergie nahezu vollständig zur Wärme- und Stromerzeugung. Neben der hohen staatlichen Förderung bietet die Brennstoffzelle noch weitere Vorteile. So nimmt sie nur sehr wenig Platz weg, den Sie in Ihrem Haus anderweitig nutzen können.
Neben den hier vorgestellten Optionen gibt es selbstverständlich noch weitere Alternativen zur Ölheizung. So könnten Sie auf eine Pelletheizung umsteigen. Allerdings wären hier der Montage- und Wartungsaufwand deutlich höher. Gleiches gilt für Hackschnitzelanlagen. Für die Verbrennung von Feststoffen wie Holz wird ein leistungsstärkerer Schornstein benötigt, der wiederum für höhere Kosten sorgt. Zudem muss bei Holzheizungen vor allem in urbanen Regionen oder Ballungsgebieten die Feinstaubproblematik berücksichtigt werden.
Beim Heizungstausch hohe staatliche Förderung und Ölheizungsbonus erhalten
Die Bundesregierung fördert Hausbesitzer, die von einer Ölheizung auf ein anderes Heizsystem umsteigen.
Steigen Sie im Zuge der Heizungssanierung auf eine Wärmepumpe um, können Sie bis zu 50 Prozent der Kosten als staatlichen Zuschuss über die Bundesförderung effizienter Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM) zurückerhalten.
Sie bekommen 35 Prozent für den Einbau einer Wärmepumpe, 10 Prozent Zuschuss für den Ölheizungstausch und 5 Prozent für das Aufstellen eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) mit einem zertifizierten Energieberater.
Ein Beispiel: Kostet die neue Wärmepumpe 25.000 Euro inklusive Montage, können Sie bis zu 12.500 Euro als staatlichen Zuschuss zurückerhalten. Mit thermondo können Sie Ihre Ölheizung gegen eine Luft-Wasser-Wärmepumpe im Komplettpaket austauschen. Wir decken alle notwendigen Schritte ab und unterstützen Sie mit unserem Fördermittelservice auch bei der Beantragung der Förderung.
Fazit: Ein Verzicht auf Öl schont die Umwelt und den Geldbeutel
Wer seine Ölheizung ersetzen möchte, sollte die aktuell hohe Förderung nutzen und auf eine Wärmepumpe umsteigen. Dank der staatlichen Zuschüsse reduzieren sich die Investitionskosten deutlich. Gleichzeitig sparen Hausbesitzer dauerhaft bei den Heizkosten, sodass sich die Investition nach wenigen Jahren amortisiert hat.
Möchten Sie Ihre Ölheizung umrüsten? Wir bieten Ihnen moderne, innovative und effiziente Heizungssysteme im Komplettpaket. Das umschließt neben der kompetenten Beratung, die Planung und Koordination des Heizungswechsels, den Fördermittelservice und auch die komplette Installation Ihres neuen Heizungssystems. Nutzen Sie hierfür einfach unseren Heizungsplaner und wir melden uns zeitnah bei Ihnen.