Wenn Sie Solarthermie kaufen und eine entsprechende Anlage installieren, können Sie nicht nur von Fördermöglichkeiten profitieren, sondern auch Ihre Heizkosten senken. Hier erfahren Sie alles Wichtige zu Kosten und Förderung einer Solarthermieanlage.

So funktioniert Solarthermie

Solarthermie nutzt die Energie der Sonne, um diese in nutzbare Wärme umzuwandeln. Zu diesem Zweck werden Sonnenstrahlen mit dem Kollektor eingefangen.

Sie durchdringen das Solarglas und treffen auf dem Absorber ein. Dieser überträgt die Wärme der Sonnenstrahlen auf ein Trägermedium. Diese Solarflüssigkeit besteht meist aus Wasser und Frostschutzmittel.

Das Trägermedium wird zu einem Wärmeübertrager geführt, wo die thermische Energie auf das Heizungswasser oder Brauchwasser übertragen wird. Entweder wird dieses erwärmte Wasser direkt in den Heizkreislauf gespeist oder zu einer Zapfstelle im Haus geführt; oder es wird in einem Pufferspeicher gespeichert.

Für die Wärmeerzeugung mit Solarthermie werden in Deutschland überwiegend Flach- oder Röhrenkollektoren eingesetzt.

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Welche Vorteile habe ich, wenn ich eine Solarthermieanlage kaufe?

Wer sich dafür entscheidet, Solarkollektoren zu kaufen, kann von folgenden Vorzügen profitieren:

  • Sie sparen bis zu 35 Prozent Ihrer jährlichen Heizkosten.
  • Im Sommer können Sie Ihr Warmwasser meist ausschließlich mit Ihrer Solarthermieanlage erwärmen.
  • Auch im Winter ist die Solarthermie nutzbar.
  • Sie erzeugen Wärme zu 100 Prozent ohne CO2-Emissionen.
  • Die Installation der Anlagen ist einfach.
  • Sie müssen keine Brennstoffe lagern oder kaufen.
  • Sie profitieren von einem geringen Wartungsaufwand.
  • Solarthermie zeichnet sich durch eine hohe Lebensdauer aus.
  • Sie können staatliche Förderung nutzen, um die Anschaffungskosten zu senken.
  • Sie machen sich unabhängiger von fossilen Brennstoffen.

Demgegenüber stehen dank Förderung vergleichsweise geringe Investitionskosten, die sich innerhalb weniger Jahre durch die Einsparungen beim Brennstoff amortisieren.

Solarthermie für Warmwasser oder zur Heizungsunterstützung verwenden

Eine Solarthermieanlage ist vor allem dann sinnvoll, wenn Sie die erzeugte Wärmemenge auch tatsächlich zu einem hohen Anteil selbst verbrauchen können. Bevor Sie Solarthermie kaufen, sollten Sie deshalb vor allem Ihren Wärmebedarf berücksichtigen.

Benötigen Sie in einem Mehrpersonenhaushalt viel Warmwasser, lohnt sich Solarthermie auch allein zur Warmwassergewinnung.

Heizen Sie mit einer Gas- oder Öl-Brennwertheizung, bietet es sich an, Solarkollektoren zu kaufen, die sowohl Warmwasser als auch Heizungswasser erwärmen können. Empfehlenswert ist die Heizungsunterstützung auch bei der Nutzung einer Pelletheizung oder anderen Biomasseanlagen. Für Biomasseanlagen ist die Kombination mit Solarthermie (oder Wärmepumpe) sogar vorausgesetzt, um Förderung zu erhalten.

Grundsätzlich bietet sich Solarthermie immer an, wenn zum Heizen Brennstoff verbrannt wird. Denn mit dem Einsatz von Solarthermie können Sie Ihren Brennstoffverbrauch um bis zu 30 Prozent senken. Somit schonen Sie nicht nur die Umwelt durch geringere Emissionen, sondern senken auch Ihre Heizkosten deutlich.

Wann lohnt sich Solarthermie für mich?

Solarthermie lohnt sich für alle Eigenheimbesitzer, die unabhängiger von fossilen Brennstoffen heizen und Warmwasser erzeugen wollen. Gleichzeitig bietet sich die Technik an, wenn Sie langfristig Energiekosten sparen wollen.

Damit sich der Kauf einer Solarthermieanlage wirklich lohnt, sollte diese optimal auf den Wärmebedarf ausgerichtet und am perfekten Standort installiert werden.

Es gilt bei der Planung und Konzeption immer, dass die Anlage am wirtschaftlichsten und effizientesten ist, wenn sie nur so viel Wärme mit Sonnenkraft produziert, wie Sie auch benötigen.

So lohnt sich Solarthermie für Warmwasser in der Regel erst ab einem Haushalt von mindestens drei Personen und einem Warmwasserbedarf ab 40 Kubikmetern.

Wenn Sie bereits einen sehr großen Pufferspeicher für Ihr Heizwasser einsetzen, lohnt es sich ebenfalls, Solarthermie zu kaufen. Dann können Sie nämlich die erzeugte thermische Energie sinnvoll speichern.

Solarthermieanlage kaufen – mit welchen Kosten muss ich rechnen?

Wer Solarkollektoren kaufen möchte, muss mindestens mit einem mittleren vierstelligen Eurobetrag rechnen. Wie hoch die Kosten ausfallen, hängt vom gewählten Kollektortyp, von der Kollektorfläche, dem mit der Montage verbundenen Arbeitsaufwand sowie dem Bedarf an Zubehör wie einem Pufferspeicher ab.

Grundsätzlich können Sie mit diesen Kosten für Solarthermie kalkulieren:

  • Flachkollektoren: ca. 300 Euro pro m2 Kollektorfläche
  • Vakuumröhrenkollektoren: ca. 600 Euro pro m2 Kollektorfläche
  • Solarthermie für die Warmwassererzeugung inkl. Solarspeicher/Hygienespeicher (ca. 300 bis 400 Liter Volumen): ca. 4.000 Euro für bis zu sechs m2 Kollektorfläche mit Flachkollektoren und ca. 6.000 Euro, wenn dieselbe Leistung mit Röhrenkollektoren erzielt werden soll.
  • Solarthermie für die Unterstützung der Heizung und Warmwasser inkl. Kombispeicher (ca. 600 bis 800 Liter Volumen): ca. 8.000 Euro für 10 bis 12 m2 Kollektorfläche mit Flachkollektoren und rund 10.000 Euro für Vakuumröhrenkollektoren.

Die Schätzpreise verstehen sich inklusive Montage. Da für eine Solaranlage immer die individuellen Anforderungen, baulichen Gegebenheiten und vorhandene Heizsysteme berücksichtigt werden müssen, ist jede Anlage eine individuelle Planung.

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Mit Förderung bei Solarthermie Kosten sparen

Beim Kauf von Solarkollektoren können Sie dank staatlicher Heizungsförderung einen Teil der Anschaffungskosten sparen.

  • Einbau einer Solarthermieanlage im Bestand: Beim Kauf einer Solarthermieanlage erhalten Sie 30 Prozent Grundförderung. Für Haushalte mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen von unter 40.000 Euro ist zusätzlich ein 30-prozentiger Einkommens-Bonus möglich. Bei einem frühzeitigen Austausch von Öl-, Gasetagen-, Kohle- und Nachtspeicheröfen oder von 20 Jahre alten Gas- und Biomasseheizungen können Sie von dem sogenannten Klimageschwindigkeits-Bonus in Höhe von 20 Prozent profitieren. Die Boni sind untereinander kombinierbar, aber auf eine Obergrenze von 70 Prozent gedeckelt.
  • Einbau einer Gas-Hybridheizung als Set mit Solarthermie: Schaffen Sie sich eine Solarthermieanlage als Ergänzung zu einer Gasheizung an, ist lediglich eine Grundförderung in Höhe von 30 Prozent in Kombination mit dem Einkommens-Bonus möglich. Vom Klimageschwindigkeits-Bonus können Sie in dem Fall nicht profitieren, da dieser an den Austausch der Gasheizung gekoppelt ist.

Wie viel kann ich sparen, wenn ich eine Solarthermieanlage kaufe?

Wer eine Anlage für Solarthermie kaufen möchte, kann sich auf ein hohes Einsparpotenzial freuen.

Beispiel 1: Sie leben in einem Vier-Personen-Haushalt und benötigen rund 4.000 Kilowattstunden Wärmeenergie.

Nutzen Sie eine Solarthermieanlage für Warmwasser, können Sie bis zu 60 Prozent der Wärmeenergie pro Jahr damit produzieren, also bis zu 2.400 Kilowattstunden. Würden Sie diese Energiemenge mit einer Gasheizung erzeugen, müssten Sie bei einem Preis von rund 20 Cent/kWh (August 2020) rund 480 Euro bezahlen.

Diese Summe sparen Sie mit Solarthermie jedes Jahr ein. Geht man von einer Betriebsdauer von 20 Jahren aus, würden Sie mit Ihrer Anlage 9.600 Euro sparen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass dies eine sehr zurückhaltende Rechnung ist. Schon jetzt müssen Neukunden bis zu 30 Cent/kWh bezahlen.

Beispiel 2: Sie nutzen die Solarthermie für die Heizungsunterstützung und Warmwasser für ein Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 150 Quadratmetern. Ihr Energiebedarf liegt hier bei rund 14.000 Kilowattstunden pro Jahr. Mit Ihrer Solaranlage können Sie rund 25 Prozent der Energiekosten einsparen.

Die Einsparung entspricht 3.500 Kilowattstunden. Bei einem Preis von rund 20 Cent/kWh wären das 700 Euro pro Jahr. In 20 Jahren hätten Sie mit Solar-Technik so 14.000 Euro gespart.

Checkliste Solarthermie-Kauf

Diese Fragen sollten Sie beantworten können, wenn Sie Solarkollektoren kaufen:

  • Welcher solare Ertrag ist notwendig, um Ihren Wärmebedarf zu decken?
  • Wie intensiv soll die Wärme aus der Solarthermie genutzt werden?
  • Welche Investitionskosten fallen an?
  • Welche Fördermöglichkeiten können Sie nutzen?
  • Ist eine Heizungssanierung in Kombination mit Solarthermie sinnvoll?

Wir helfen Ihnen gerne, die passende Lösung für Ihr Zuhause zu finden. Dabei prüfen wir mit Ihnen, ob nicht doch eine Wärmepumpe besser zu Ihrer Immobilie passt.

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Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.