Elektrokamine versprechen gemütliche Kaminfeueratmosphäre mit angenehmer Wärme – ganz ohne Schornstein und Verbrennung. Wir erklären Ihnen, wie ein Elektrokamin funktioniert und welche Unterschiede es zum echten Kamin gibt.

Was ist ein Elektrokamin?

Ein Elektrokamin ist ein Kamin, der mit elektrischer Energie betrieben wird. Die Wärme wird über Heizstäbe erzeugt, die sich mithilfe von Strom erwärmen. Im Gegensatz zum Holzkamin kommt der Elektrokamin ohne Schornstein aus, da es bei diesen Kaminen keinen Brennraum gibt, in welchem ein Brennstoff verbrannt wird. Somit erzeugen Elektrokamine keine Abgase. Diese Geräte werden auch „Kamin ohne Schornstein“ genannt.

Das Flammenbild wird künstlich erzeugt, beim modernen Elektrokamin mit Wasserdampf. Bei diesen Modellen wird Wasser mithilfe eines Ultraschallverneblers in feine Aerosole aufgespalten. Diese werden mithilfe von Ventilatoren nach außen geführt und gleichzeitig mithilfe von Halogen- oder Xenon-Leuchten erwärmt. Die Lampen sorgen gleichzeitig für die entsprechende Feuerfarbe.

Der durch die Konvektion aufsteigende Wasserdampf wird in unterschiedlichen Farben von den Leuchten angestrahlt. Auf diese Weise wird eine Art 3D-Flammeneffekt geschaffen, der einem lodernden und leuchtend orange glühenden Kaminfeuer optisch ähnelt. Dieser Effekt wird auch „Opti-Myst“-Technik genannt.

Das Flammenbild wird bei manchen Modellen auch per „Opti-Flame“-Technik simuliert. Dabei bestrahlen LEDs kleine, sich bewegende Spiegelflächen. Durch die Lichtbrechung entsteht ein dem Flammenbild ähnliches Lichtspiel.

Moderne Elektrokamine nutzen die „Opti-Virtual“-Technik. Sie setzt ebenfalls auf Spiegel. Diese werden mit semitransparenten Glasscheiben kombiniert, wodurch eine optische Täuschung ein Flammenspiel simuliert.

Wie hoch die Wärmeleistung des Elektrokamins ist, hängt von dessen elektrischer Leistung ab. Im Gegensatz zu Holzkaminen braucht der Elektrokamin keine Vorlaufzeit, sondern wird per Knopfdruck gestartet. Darüber hinaus lassen sich Elektrokamine stufenlos regeln. Moderne Modelle können in ein Smart Home integriert werden bzw. per Fernbedienung oder App gesteuert werden.

Gut zu wissen: Die „Holzscheite“ werden bei Elektrokaminen aus Kunststoff oder Keramik hergestellt. Die Scheite sind dabei mit kleinen Leuchtdioden ausgestattet, die in unterschiedlichen Gelb- und Rottönen leuchten, um so glühendes Scheitholz zu simulieren.

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Sind Elektrokamine wirklich zum Heizen geeignet?

Elektrokamine können eine Wärmeleistung von 100 Watt bis 3 Kilowatt erzielen. Somit kann ein leistungsstarker Elektrokamin einen Wohnraum beheizen. Durch den hohen Stromverbrauch sind diese Kamine jedoch nicht energieeffizient und somit nicht als alleinige Heizung gedacht. Vielmehr geht es bei diesen Kaminen ohne Schornstein um die Simulation eines gemütlichen Kaminfeuers für mehr Wohnlichkeit. Elektrokamine sind somit eine Art Deko-Element in Wohnräumen. Manche Modelle lassen sich zudem mittig im Raum aufstellen und werden so zu einem stilvollen Raumteiler.

Holzkamin vs. Elektrokamin – Vor- und Nachteile von beiden Heizsystemen

Wenn es um die Energieeffizienz und Heizleistung geht, hat der Holzkamin eindeutige Vorteile. Er ist als echtes Heizsystem leistungsstark und kann bei entsprechender Ausstattung nicht nur zum Beheizen eines Zimmers, sondern eines ganzen Hauses eingesetzt werden. Wasserführende Kaminöfen speisen mit ihrer Wärmeenergie über eine Wassertasche den Warmwasserspeicher eines Gebäudes.

Diese hohe Leistung können Elektrokamine nicht bieten. Sie dienen lediglich der Erwärmung des Aufstellraums.

In Bezug auf die Wärme sind Holzkamine klar im Vorteil. Sie erzeugen überwiegend Strahlungswärme im Aufstellraum und somit eine sehr angenehme Wärme, die das echte wohlige Kaminfeuergefühl vermittelt. Strahlungswärme hat zudem den Vorteil, dass die Raumluft nicht austrocknet und nicht direkt erwärmt wird. Darüber hinaus entstehen bei Strahlungswärme geringere Luftverwirbelungen, wovon Allergiker profitieren.

Elektrokamine hingegen erzeugen ausschließlich Konvektionswärme. Diese ist weniger angenehm und wirbelt Staub und Milben auf, weshalb der Elektrokamin für Allergiker weniger geeignet ist.

Was die Inbetriebnahme angeht, ist der Elektrokamin im Vorteil. Er muss lediglich an den Strom angeschlossen werden und lässt sich sofort nutzen. Für einen Holzkamin hingegen ist ein Schornstein erforderlich, der auch hohe Abgastemperaturen aushält. Allerdings ist die Heizleistung dafür um ein Vielfaches höher als beim Elektrokamin.

Geht es um die Steuerung und die Pflege, hat der Elektrokamin die Nase vorn. Er benötigt keine Wartung, es muss kein Holz nachgelegt werden und es entfällt sogar die Feuerstättenschau durch den Schornsteinfeger. Elektrokamine lassen sich in jedem beliebigen Raum mit einer Steckdose einbauen. Diese Flexibilität bieten Holzkamine nicht.

Stromkosten als wichtige Entscheidungsgrundlage für oder gegen den Kauf eines Elektrokamins

Wer vor der Entscheidung für oder gegen einen Elektrokamin steht, sollte vor allem die Stromkosten im Blick behalten. Ein Beispiel: Ist ein Elektrokamin mit einer Heizleistung von 1.000 Watt sechs Stunden pro Tag in Betrieb, braucht er sechs Kilowattstunden Strom pro Tag.

Bei einem Strompreis von durchschnittlichen 30 Cent pro Kilowattstunde sind das 1,80 Euro pro Tag. Läuft der Elektrokamin jeden Tag, sind das pro Monat 54 Euro nur für den Elektrokamin. Das wären 54 Euro für ein gemütliches Gefühl, ohne dass damit mehrere Räume beheizt werden.

Fazit: Elektrokamine simulieren Gemütlichkeit, sind aber wenig energieeffizient

Es gibt vermutlich niemanden, der ein gemütliches Kaminfeuer nicht mag. Doch leider lässt sich nicht in jedem Gebäude und vor allem nicht in Mietwohnungen ein Kaminofen installieren. Elektrokamine sind dann eine mögliche Alternative. Sie erzeugen zumindest die sehr realitätsnahe Illusion eines flackernden Kamins. Manche Elektrokamine haben sogar einen Vernebler, der ätherische Öle vernebelt und den Geruch eines Kaminfeuers nachstellt.

Doch wer die Möglichkeit hat, einen echten Holzkamin einzubauen, sollte sich eher für diesen entscheiden. Zum einen kann dieser Kamin mit anderen Energieerzeugern wie Wärmepumpen, Solarthermie oder einer Gasbrennwertheizung kombiniert werden. Zum anderen handelt es sich um eine Heiztechnik, die auf einen nachhaltigen Brennstoff setzt.

Kurz gesagt: Bei einem Elektrokamin handelt es sich mehr um ein Lifestyle-Produkt, ein Holzkamin ist ein Heizsystem, welches für die nachhaltige Wärmeerzeugung genutzt werden kann und zusätzlichen Wohnkomfort erzeugt.

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Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.