Bei der Häusersuche oder der Suche nach einer Sanierungsform für Ihr Eigenheim sind Sie sicherlich früher oder später auf die Bezeichnung „KfW Effizienzhaus“ gestoßen. Wir zeigen Ihnen, was es damit auf sich hat und welche Förderung für KfW-Effizienzhäuser möglich ist.

Was ist ein KfW-Effizienzhaus?

Bei einem KfW-Effizienzhaus handelt es sich um ein Gebäude, dessen Energieeffizienz einem vorgegebenen Standard entspricht. Die Standards hat die Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz „KfW“, entworfen. Daher stammt auch die Bezeichnung „KfW-Effizienzhaus“. Der Begriff „Effizienzhaus“ ist ein Qualitätszeichen, das von der KfW gemeinsam mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie der Deutschen Energie-Agentur entwickelt wurde.

Für die Berechnung der Energieeffizienz-Standards wird neben dem jährlichen Bedarf an Primärenergie auch der Transmissionswärmeverlust des Gebäudes berücksichtigt.

Die Grundlage für den KfW-Effizienzhausstandard bilden die Höchstwerte für Wärmeverlust und Primärenergiebedarf, die im Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) von der Bundesregierung definiert wurden.

Der KfW-Effizienzhaus-Standard wurde u. a. deshalb entwickelt, um Fördermöglichkeiten für Neubauten und Gebäudesanierungen einheitlicher und übersichtlicher zu gestalten.

Die Effizienzstandards werden in Zahlen angeben. Sie beziehen sich auf den Primärenergiebedarf eines Referenzhauses, der bei 100 Prozent liegt. Ein KfW55-Haus benötigt also 45 Prozent weniger Primärenergie als das Standard-Gebäude nach den Vorgaben des Gebäude-Energie-Gesetzes (GEG). Demnach gilt: Je niedriger die Zahl vor dem KfW-Effizienzhaus ist, desto mehr Energie spart das Gebäude ein.

KfW-Haus-Standards

Der Standard für ein KfW-Effizienzhaus beruht auf zwei Kriterien: Gesamtenergiebedarf (Primärenergiebedarf) und Qualität/Effektivität der Wärmedämmung (Transmissionswärmeverlust).

Aktuell (Stand: 08/2022) gibt es folgende KfW-Effizienzhaus-Standards für Neubauten

Effizienzhaus-Standard maximaler Primärenergiebedarf in Bezug auf Standardgebäude nach EnEV maximaler Transmissionswärmeverlust
KfW-Effizienzhaus 40 mit Nachhaltigkeitsklasse 40 % 55 %

KfW-Effizienzhaus-Standards für die Sanierung von Bestandsgebäuden oder den Kauf von sanierten Gebäuden:

Effizienzhaus-Standard maximaler Primärenergiebedarf in Bezug auf Standardgebäude nach EnEV maximaler Transmissionswärmeverlust
KfW-Effizienzhaus 40/ KfW-Effizienzhaus 40 Erneuerbare-Energien-Klasse 40% 55%
KfW-Effizienzhaus 55/ KfW-Effizienzhaus 55 Erneuerbare-Energien-Klasse 55% 70%
KfW-Effizienzhaus 70/ KfW-Effizienzhaus 70 Erneuerbare-Energien-Klasse 70 % 85 %
KfW-Effizienzhaus 85/ KfW-Effizienzhaus 85 Erneuerbare-Energien-Klasse 85 % 100 %
KfW-Effizienzhaus Denkmal N/A N/A

Wie kann ich KfW-Effizienzhaus-Standard erreichen?

Um ein Gebäude nach dem KfW-Standard zu sanieren oder zu bauen, geht es vor allem um eine effektive Wärmedämmung sowie energiesparende Wärmeerzeuger. Folgende Maßnahmen werden dafür durchgeführt:

  • Dämmung der Außenwände, um Wärmeverluste über die Gebäudehülle zu verringern
  • Dämmung des Dachs, um Wärmeverluste über die Dachfläche zu vermeiden
  • Dämmung der Kellerdecke, um das Gebäudeinnere vor Bodenkälte zu schützen
  • Mehrfach verglaste Fenster, um Wärmeverlust über das Glas zu verringern
  • Kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung, um die Wärmeenergie der Raumluft zu nutzen
  • PV-Anlage zur nachhaltigen Stromerzeugung
  • Solarthermie-Anlage
  • Wärme- und Sonnenschutz für den Sommer
  • moderne Heizungsanlage, wie Wärmepumpe

Grundsätzlich lässt sich ein KfW-Energieeffizienzhaus-Standard nicht allein durch eine Maßnahme erreichen, sondern es müssen mehrere Maßnahmen miteinander kombiniert werden.

Wie hoch sind die förderfähigen Kosten bei einem KfW-Effizienzhaus?

Pro Wohneinheit sind bei einem KfW-Effizienzhaus 120.000 Euro förderfähig. Bei Effizienzhäusern mit Erneuerbaren Energien (EE-Klasse) erhöhen sich die förderfähigen Kosten auf 150.000 Euro pro Wohneinheit. Ebenso erhöht sich der Tilgungszuschuss auf bis zu 15 Prozent. Eine Wohneinheit stellt immer ein abgeschlossenes Ensemble aus Wohnräumen, Bad und Küche mit einem separaten Eingang dar.

Förderung von Neubauten, die nach KfW-Standard gebaut werden:

Effizienzhaus-Standard Maximale Kredit-/Zuschusshöhe
Effizienzhaus 40 120.000 Euro pro Wohneinheit, maximal 5% Zuschuss (=6.000 Euro)

Förderung von Sanierungen zum KfW-Standard im Bestand:

Effizienzhaus-Standard Maximale Kredit- oder Zuschusshöhe pro Wohneinheit
KfW-Effizienzhaus 40 120.000 Euro mit 20 % Tilgungszuschuss, 150.000 Euro mit 25 % Tilgungszuschuss für Erneuerbare-Energien-Klasse
KfW-Effizienzhaus 55 120.000 Euro mit 15 % Tilgungszuschuss, 150.000 Euro mit 20 % Tilgungszuschuss für Erneuerbare-Energien-Klasse
KfW-Effizienzhaus 70 120.000 Euro mit 10 % Tilgungszuschuss, 150.000 Euro mit 15 % Tilgungszuschuss für Erneuerbare-Energien-Klasse
KfW-Effizienzhaus 100 120.000 Euro mit 5 % Tilgungszuschuss, 150.000 Euro mit 10 % Tilgungszuschuss für Erneuerbare-Energien-Klasse

Welche Zusatzkosten entstehen bei einem KfW-Effizienzhaus?

Wenn heute ein Neubau realisiert wird, muss er nach EnEV ohnehin schon den KfW100-Standard erfüllen. Der Schritt zu einer höheren Energieeffizienz und z. B. dem KfW55-Standard ist dann nicht mehr so weit. Die Optimierungen betreffen in der Regel vor allem das Dach.

Allerdings ist es schwierig, an dieser Stelle eine pauschale Aussage zu den Mehrkosten eines KfW-Effizienzhauses zu treffen. Zum einen gibt es unterschiedliche Standards, zum anderen hängen die Mehrkosten auch davon ab, ob es sich um einen Neubau oder eine energetische Sanierung handelt.

Vor allem bei der Sanierung von Gebäuden hängen die Mehrkosten vom energetischen Ist-Zustand des Gebäudes ab.

Wer sich für eine energetische Sanierung interessiert, sollte im Vorfeld am besten eine Energieberatung in Anspruch nehmen oder einen Sanierungsfahrplan in die Wege leiten. So lässt sich am besten ermitteln, welche Mehrkosten pro KfW-Standard auf Hausbesitzer zukommen.

Ein KfW-Effizienzhaus kann sich dank hoher Förderung auch finanziell lohnen

Mit der BEG wurde die Förderung von KfW-Standards nochmals vereinfacht. Für Hausbesitzer ergeben sich attraktive Möglichkeiten, um eine energetische Sanierung durchzuführen. Darin eingeschlossen ist u. a. auch eine Heizungssanierung. Durch die Sanierungsmaßnahmen lassen sich nicht nur Förderzuschüsse nutzen, sondern langfristig sinken auch die Heizkosten und die Emissionen.

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Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.