Die Wärmedämmung einer Immobilie kann durch Verringerung von Wärmeverlusten maßgeblich zur Energieeinsparung beitragen. Gedämmt werden Fassaden, Dächer oder auch Heizungsrohre. Hier erhalten Sie alle wichtigen Informationen rund um die Hausdämmung.
Was bringt Wärmedämmung?
Die Gebäudehülle ist der Teil des Hauses, der Wind und Wetter direkt ausgesetzt ist. Über alle Teile der Gebäudehülle wie Außenwände, Fenster, Dachflächen oder Fassaden kann Wärme entweichen.
Ist ein Gebäude nur unzureichend isoliert, geht ein bedeutender Teil der mit einer Heizungsanlage erzeugten Wärmeenergie ungenutzt verloren. Die Wärmedämmung sorgt somit dafür, dass Wärmeenergie effizienter genutzt wird. Dadurch werden Emissionen gesenkt, die Umwelt geschont und gleichzeitig Heizkosten gesenkt. Eine Win-win-Situation für alle.
Das Einsparpotential an Heizenergie liegt bei einer Fassadendämmung bei rund 19 Prozent, bei Dämmung der Kellerdecke bei fünf, bei Dämmung der oberen Geschossdecke sowie der Dämmung der Fenster bei sieben Prozent. Jedes Jahr sind mit einer effizienten Wärmedämmung bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus Einsparungen von mehreren hundert Euro Heizkosten möglich.
Arten von Dämmstoffen für die Wärmedämmung
Dämmstoffe für die Wärmedämmung lassen sich zwei große Gruppen einteilen: die organischen und anorganischen (mineralischen) Dämmstoffe. Diese können jeweils natürlich oder synthetisch sein.
- Künstliche Dämmstoffe auf anorganischer Basis: Glaswolle und Steinwolle
- Künstliche Dämmstoffe auf organischer Basis: Styropor (Polystrol) oder Polyurethan
Diese Dämmmaterialien werden für die Wärmedämmung am häufigsten eingesetzt. Ihr Vorteil besteht im günstigen Preis und in der sehr einfachen Verarbeitung.
- Ökologische Dämmstoffe auf anorganischer Basis: Blähglimmer, Blähton, Naturbims, Perlite
- Ökologische Dämmstoffe auf organischer Basis: Getreidegranulat, Hanf, Holzfaser, Holzspäne, Holzwolle, Kokosfaser, Kork, Schafwolle, Schilfrohr, Stroh, Wiesengras, Zellulose
Diese Naturdämmstoffe sind überwiegend nachwachsend und in der Regel umweltfreundlicher als konventionelle Dämmstoffe. Einige dieser Materialien werden schon seit Jahrhunderten für die Dämmung von Behausungen verwendet. Naturdämmstoffe sind im Vergleich zu konventioneller Wärmedämmung meist teurer und nicht immer genauso effizient.
Kritikpunkte der Wärmedämmung
Die Vorteile einer Wärmedämmung sind offensichtlich. Dennoch bleibt Kritik nicht aus. Wir nennen Ihnen die gängigsten Kritikpunkte an der Gebäudedämmung und klären, ob die Kritik gerechtfertigt ist.
- Die Herstellung von Dämmmaterialien ist so energieintensiv, dass die Energieeinsparung diese Defizite nicht aufwiegen kann.
Die sogenannte "Graue Energie" ist die Energie, die für die Herstellung von Dämmmaterialien aufgebracht werden muss. Unabhängig von der Art des Dämmmaterials wird für dessen Herstellung immer Energie benötigt.
Da eine Wärmedämmung an Gebäuden in der Regel mehrere Jahrzehnte überdauern soll, wird die Dämmung immer mehr Energie einsparen als für deren Herstellung verwendet wurde. Insbesondere natürliche Materialien auf organischer Basis haben die geringste Amortisationszeit, da sie nur wenig Energie für die Erzeugung benötigen.
- Wärmedämmung macht das Haus luftdicht und begünstigt Schimmelbildung.
Eine Wärmedämmung allein isoliert ein Gebäude nicht vollständig. Hierzu gehören auch entsprechende Fenster- und Türendichtungen.
Schimmel kommt meist bei alten und schlecht isolierten Häusern vor. Dort reicht die "natürliche" Belüftung über offene Fugen oder Ritzen nicht aus, um die darüber eindringende Feuchtigkeit abzutrocknen.
Die Ursache für Schimmel in Gebäuden liegt außerdem meist in kalten Wänden. Wird bei zwar ausreichender Dämmung nicht korrekt geheizt und die Wände bleiben kalt, besteht Schimmelgefahr.
Schließlich ist es zudem immer wichtig, dass Wohnräume ausreichend gelüftet werden, damit Feuchtigkeit abziehen kann.
Schimmelbildung ist somit keine Frage der Wärmedämmung, sondern eine Frage des Heizens und Lüftens. Schimmelt es dennoch, liegen meist Baufehler oder eine nicht fachgerecht installierte Wärmedämmung vor. Diese Fehler lassen sich durch die Beauftragung von Fachbetrieben verringern.
- Wärmedämmung kann sich mit Wasser vollsaugen und verrotten.
Solange die äußere Gebäudehülle keine Schäden aufweist, ist die Gefahr einer Durchnässung der Dämmschicht gering. Deshalb müssen Hausbesitzer für einen ausreichenden Schutz gegen Schlagregen oder eindringende Feuchtigkeit sorgen, um die Dämmung vor Verrottung zu bewahren. Außerdem muss für ausreichende Diffusion von Feuchtigkeit gesorgt werden.
- Wärmedämmung begünstigt das Algenwachstum an Hauswänden.
Eine effiziente Wärmedämmung sorgt dafür, dass die Außenwände in der Regel immer kalt bleiben und sich nicht erwärmen. Dadurch besteht die Gefahr, dass Feuchtigkeit kondensiert und so das Algenwachstum begünstigt wird. Allerdings sehen Experten diese Gefahr in allen Hauswänden. Zur Vorbeugung sollten Hausbesitzer deshalb eine dichte Bepflanzung an Hauswänden vermeiden und für einen großen Dachüberstand sorgen.
- Wärmedämmung ist brennbar und stellt somit eine Brandgefahr dar.
Für die Wärmedämmung werden überwiegend Materialien zugelassen, die schwer entflammbar sind. Das gilt für alle Stoffe. Dass die Hausfassade sich dennoch entzünden kann, ist bei schweren Bränden möglich. Das gilt aber auch für andere Baumaterialien, die nicht zur Fassade gehören. Statistisch gesehen sind für mehr als 99 Prozent aller Wohnungs- oder Hausbrände nicht die Fassaden verantwortlich.
Ist Wärmedämmung Pflicht? Rechtliche Vorgaben
Wenn Sie ein neues Haus bauen wollen oder eine Bestandsimmobilie umbauen, gilt die Energieeinsparverordnung. Demnach muss die oberste Geschossdecke gedämmt werden. Voraussetzung ist, dass das Gebäude nach dem 2.2.2002 gekauft wurde. Gedämmt werden müssen außerdem freiliegende Heizungsrohre in unbeheizten Kellerräumen, um Wärmeverluste zu verringern. Um die energetische Sanierung durchzuführen, haben Hausbesitzer zwei Jahre nach dem Kauf ihrer Immobilie Zeit.
Sind Sie schon vor Februar 2002 in Ihre Immobilie gezogen, sind Sie nicht zur nachträglichen Wärmedämmung verpflichtet. Haben Sie jedoch vor, energetisch zu sanieren, müssen Sie die Anforderungen der Energieeinsparverordnung erfüllen, wenn mehr als zehn Prozent der Gebäudefläche betroffen sind.
Wärmedämmung oder Heizungstausch, wie lässt sich mehr Energie einsparen?
Wenn Sie Ihre Heizung modernisieren, können Sie bis zu 30 Prozent an Energie einsparen. Die Einsparungen mit einer Wärmedämmung liegen bei rund 39 Prozent. Immer im Vergleich zu einer Immobilie mit veralteter Heiztechnik und nicht gedämmter Gebäudehülle.
Empfehlenswert ist deshalb immer die Kombination beider Möglichkeiten.
Eine Übersicht:
- Kosten für eine neue Wärmepumpe nach Förderung ab 9.000 Euro; Einsparung Energiekosten: bis zu 30 Prozent
- Kosten für die Dachdämmung: rund 20.000 Euro; Energieeinsparung: bis zu 14 Prozent
- Kosten für die Fassadendämmung: rund 20.000 Euro; Energieeinsparung: bis 18 Prozent
- Kosten für die Dämmung der Kellerdecke: rund 4.000 Euro; Energieeinsparung: bis 7 Prozent
Fazit: Mit neuer Heizung lassen sich schnell Heizkosten sparen
Die Wärmedämmung von Immobilien macht Gebäude energieeffizienter und somit nachhaltiger beim Energieverbrauch. Wer jedoch die hohen Kosten zunächst scheut, sollte mit der Erneuerung der Heizungsanlage beginnen. Sie erzielt mit dem geringsten Aufwand die höchsten Einspareffekte.
Möchten Sie Ihre Heizkosten langfristig senken, sollten Sie beim Heizungswechsel auf ein modernes und effizientes Heizsystem mit erneuerbaren Energien wie die Wärmepumpe setzen. Sie möchten auch auf die Wärmepumpe wechseln? Wir machen Ihnen den Umstieg so einfach wie möglich. Im Rahmen unseres Komplettpakets erhalten Sie von der Planung bis zur Installation Ihrer neuen Wärmepumpe alles aus einer Hand.
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