Die Brennstoffzellenheizung ist für Hausbesitzer eine Möglichkeit, unabhängiger von steigenden Energiepreisen zu werden. Denn diese Heizung sorgt nicht nur für Wärme, sondern auch Strom. Damit ist sie ein zukunftsweisendes und sehr effizientes Heizsystem. Wir zeigen Ihnen, wie viel eine Brennstoffzellenheizung kosten kann und wie viel Sie mit einer Förderung sparen.

Angepasste Förderrichtlinien ab 1. Januar 2023

Ab dem 1. Januar 2023 gelten neue Förderrichtlinien zur „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG). Dadurch entfällt die bisherige Förderung für Brennstoffzellenheizungen, welche mit Erdgas betrieben werden. Nur bei Verwendung von grünem Wasserstoff oder Biomethan werden diese weiterhin gefördert. Darüber hinaus wird die Förderung, die bislang über die KfW beantragt werden konnte, in den Förderkatalog des BAFA überführt. Folgender Artikel wurde vor der Anpassung erstellt und enthält somit Informationen, die nicht mehr aktuell bzw. hinfällig sind.

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Wer sich für eine Brennstoffzellenheizung entscheidet, muss mit Kosten von 10.000 bis 20.000 Euro für die Brennstoffzelle rechnen. In der Regel wird die Brennstoffzelle jedoch in Kombination mit einem Gasbrennwertgerät zur Heizungsunterstützung als Paket angeboten. Inklusive Installation fallen durchschnittlich Gesamtkosten von 30.000 bis 35.000 Euro an.

Wie teuer die Heizungsanlage mit Brennstoffzelle letztlich wird, hängt wie bei allen Heizsystemen von der gewünschten Leistung und Ausführung ab. Darüber hinaus können zusätzliche Kosten für bauliche Anpassungen anfallen, wenn z.B. ein Gasanschluss gelegt werden muss oder eine Anpassung am Abgassystem erforderlich wird.

Die hohen Anschaffungskosten sollten Hausbesitzer aber nicht abschrecken, denn mit einer Brennstoffzellenheizung können sie in doppelter Weise von staatlicher Förderung profitieren. Zum einen sind zinsgünstige Kredite von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) möglich, zum anderen gibt es Zuschüsse für die elektrische Leistung und eine Grundförderung. Auf diese Weise lassen sich bis zu 40 Prozent der Brennstoffzellenheizung-Kosten erstatten.

Wir zeigen Ihnen exemplarisch anhand der Viessmann Vitovalor PT2, welche Brennstoffzellenheizung-Kosten für Hausbesitzer nach Abzug von Fördermitteln tatsächlich entstehen.

Posten Kosten
Brennstoffzellenheizung Viessmann Vitovalor PT2 19.000,00€
Komplette Installation zur Inbetriebnahme der Brennstoffzellenheizung 3.400,00€
1 Heizkreis (Heizkörper) 600,00€
Original Viessmann Abgassystem 800,00€
vollst. Peripheriegeräte 600,00€
vollst. Montagematerial 700,00€
Hydraulischer Abgleich 350,00€
Viessmann Funktions- und Leistungsgarantie der Brennstoffzelle für 10 Jahre" 2.700,00€
Förderunterstützung (KfW/BAFA) 250,00€
Summe Netto 28.400,00€
Summe Brutto 33.796,00€
Förderung 11.200,00€
Ihre Summe 22.596,00€

Wie Sie sehen, reduziert sich die Brutto-Gesamtsumme von über 30.000 Euro auf weniger als 23.000 Euro. Damit liegen die Kosten für eine Brennstoffzellenheizung auf einem ähnlichen Niveau wie bei einer Pelletheizung mit Solarthermie oder einer Gasheizung mit Wärmepumpe.

Die Brennstoffzellenheizung spielt jedoch gegenüber den eben genannten Heizsystemen noch einen weiteren Vorteil aus: Sie produziert Strom. Und Sie haben somit die Möglichkeit, den Strom selbst zu nutzen oder gegen eine Einspeisevergütung ins Stromnetz einzuspeisen. Die höheren Anschaffungskosten für die Brennstoffzellenheizung können sich auf diese Weise noch schneller amortisieren.

Sie können für Ihre Brennstoffzellenheizung Förderung bei der KfW beantragen. Hierfür kommt das KfW-Programm 433 „Energieeffizient Bauen und Sanieren – Zuschuss Brennstoffzelle“ infrage. Das Programm existiert bereits seit 2016, wurde aber aufgrund des beschränkten Angebots an Produkten nur bedingt wahrgenommen. Zum 1. Februar 2021 wurde das Programm noch attraktiver und übersichtlicher gemacht.

Gefördert werden Brennstoffzellenheizungen mit einer maximalen Leistung von 20 Kilowatt. Die Förderung teilt sich auf in einen Grundförderbetrag von 6.800 Euro und einen Zuschuss von 550 Euro je angefangene 100 Watt elektrische Leistung. Das ist eine signifikante Erhöhung zu der vorherigen Förderung.

Je höher die elektrische Leistung Ihrer Brennstoffzellenheizung ist, desto höher fällt der Zuschuss aus. Die Maximalhöhe der Förderung ist auf 40 Prozent der förderfähigen Kosten beschränkt.

Förderfähige Kosten bei einer Brennstoffzellenheizung

Als förderfähige Kosten gelten die Anschaffungskosten sowie die Kosten für einen Energieberater, der im Vorfeld die passende Anlage empfiehlt. Förderfähig sind außerdem die Kosten für den obligatorischen Wartungsvertrag der Anlage, der über 10 Jahre geschlossen werden muss.

Die Auszahlung der Zuschüsse erfolgt, nachdem Sie die Brennstoffzellenheizung in Betrieb genommen haben und ein von der KfW zugelassener Energieberater bei der KfW einen Beleg über die erfolgreiche Realisierung der Brennstoffzellenheizung eingereicht hat.

Voraussetzungen für die staatliche Förderung der Brennstoffzellenheizung

Über das KfW-Programm 433 können Brennstoffzellenheizungen in Ein- oder Zweifamilienhäusern sowie Mehrfamilienhäusern mit Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) gefördert werden. Ebenso wird der Einbau der Brennstoffzellenheizung in Gewerbegebäuden staatlich gefördert. Ob die Heizung in einem Neubau oder im Bestand installiert wird, spielt für die Förderung keine Rolle.

Technische Voraussetzung ist, dass die elektrische Leistung pro Modul zwischen 0,25 und 5 Kilowatt beträgt.

Weitere Bedingungen für die Brennstoffzellen-Förderung:

  • Es wird ein qualifizierter Energieberater in die Planung und Umsetzung eingebunden.
  • Der Energieberater stellt den Antrag auf Förderung vor der Beauftragung eines Heizungsfachbetriebs.
  • Der Energieberater prüft nach dem Einbau, ob die Planungsvorgaben eingehalten wurden.
  • Der Heizungsbesitzer muss einen Vollwartungsvertrag über mindestens zehn Jahre abschließen.
  • Die Brennstoffzellenheizung muss von einem für das System geschulten Fachbetrieb installiert werden.
  • Vor dem Betrieb muss ein hydraulischer Abgleich erfolgen.
  • Die Brennstoffzellenheizung muss einen elektrischen Wirkungsgrad von mindestens 32 Prozent und einen Gesamtwirkungsgrad von mindestens 82 Prozent aufweisen.

Da Sie sich bei der Planung und Konzeption der Brennstoffzellenheizung mit einem Energieberater und einem Fachbetrieb, wie thermondo, koordinieren müssen, werden die Anforderungen der KfW für eine Förderung immer erfüllt.

Wichtig: Lassen Sie im Vorfeld prüfen, ob es in Ihrem Bundesland auch länderspezifische Förderprogramme für die Brennstoffzellenheizung gibt. Eventuell können Sie so noch mehr Kosten sparen. Beachten Sie, dass diese Programme nicht mit dem KfW-Zuschuss kombinierbar sind.

Neu ist ab 1. Februar 2021 auch, dass Sie sich für das Programm KfW 433 oder die Einspeisevergütung, für den Strom, der ins öffentliche Netz gespeist wird, entscheiden müssen. Eine Kombination ist nicht mehr möglich.

Der große Kostenvorteil der Brennstoffzellenheizung gegenüber konventionellen Heizsystemen besteht darin, dass die Brennstoffzelle auch Strom erzeugt. Hausbesitzer können so den selbst produzierten Strom nutzen und die Stromkosten enorm senken. Außerdem besteht die Möglichkeit, über das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz auch eine Einspeisevergütung für den nicht selbst genutzten Strom zu erhalten:

  • Pro Kilowattstunde Strom, die Sie ins Stromnetz einspeisen, erhalten Sie eine Vergütung von 8 Cent.
  • Verbrauchen Sie Ihren Strom selbst, bezahlen Sie dafür nur 4 Cent pro Kilowattstunde.

Seit 1. Februar 2021 ist es allerdings nicht möglich, die Einspeisevergütung mit der KfW Förderung zu verbinden. In diesem Zusammenhang ist auch die Zuschussförderung des BAFA in Höhe von 1.800 Euro entfallen. Für diese konnten sich Besitzer einer Brennstoffzellenheizung anstelle der regelmäßigen Einspeisevergütung entscheiden. Dies ist allerdings kein Nachteil, denn die KfW-Förderung wurde erhöht und liegt insgesamt über den vorherigen Möglichkeiten.

Darüber hinaus ist auch die Fördermittelbeantragung nun deutlich einfacher und stellt für Hausbesitzer eine Erleichterung dar. Dennoch können Sie sich entscheiden, ob Sie die KfW-Förderung in Anspruch nehmen, oder ob Sie die Einspeisevergütung nutzen. Wirtschaftlich ist allerdings die KfW-Förderung deutlich sinnvoller.

So sparen Sie beim Strom mit der Brennstoffzellenheizung

Bei einem aktuellen Strompreis von rund 30 Cent pro Kilowattstunde, sparen Sie mit Ihrer Brennstoffzellenheizung 22 Cent pro Kilowattstunde ein, wenn Sie Ihren Strom selbst verbrauchen.

Auf einen Jahresverbrauch von rund 2.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr (Durchschnittsverbrauch für zwei Personen) sparen Sie 440 Euro an Stromkosten pro Jahr. Im Zeitraum von zehn Jahren sparen Sie bei diesem Verbrauch über 4.000 Euro an Stromkosten.

In einem Vier-Personen-Haushalt sind im gleichen Zeitraum Einsparungen von bis zu 8.000 Euro und mehr möglich.

Anhand der oben aufgeführten Beispiele wird deutlich, dass eine Brennstoffzellenheizung umso wirtschaftlicher wird, je mehr Strom Sie erzeugen und je mehr Strom Sie verbrauchen.

Geht man von steigenden Strompreisen sowie einem höheren CO2-Preis ab 2021 aus, erhöht sich das Einsparpotenzial nochmals. Sie können davon ausgehen, dass sich die Brennstoffzellenheizung-Kosten abhängig von Ihrem Stromverbrauch in Kombination mit der hohen KfW-Förderung in 10 bis 15 Jahren amortisiert haben.

Viele Verbraucher sind aufgrund der hohen Anschaffungskosten für die Brennstoffzellenheizung erst einmal abgeschreckt. Doch es lohnt sich, ein Brennstoffzellen-Projekt genau durchzurechnen. Dann zeigt sich in der Regel schnell, dass sich die Installation einer Brennstoffzellenheizung lohnt.

Denn mit KfW-Förderung und selbstproduziertem Strom reduzieren sich die Investitionskosten auf eine Summe, die Sie auch für ein konventionelles Heizsystem in Kombination mit Solarthermie ausgeben würden, ohne dass Sie CO2-freundlichen Strom selbst produzieren. Hierfür bräuchten Sie dann noch eine PV-Anlage, welche die Kosten nochmals erhöhen würde.

Gerne beraten wir Sie zur Brennstoffzellenheizung und den damit verbundenen Kosten. Ist die Brennstoffzellenheizung nicht die beste Lösung für Ihre Immobilie, bieten wir andere attraktive und regenerative Heizsysteme mit attraktiver Förderung, wie beispielsweise die Wärmepumpe.

Nutzen Sie einfach unseren Heizungsplaner und wir melden uns zeitnah bei Ihnen, um Ihnen bei der Wahl der passenden Heizung zu helfen.

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Profilfoto Autor Sebastian Sebastian ist Autor dieses Artikels und unser Experte auf den Gebieten Heizsysteme und Wärmewende. Wenn Sie Fragen zum Artikel oder Ihrem Heizungswechsel haben, schreiben Sie ihm: fragen@thermondo.de.